
- Etwas Warmes braucht der Mensch
Wenn das nasskalte Schmuddelwetter beginnt, ist es Zeit für deftige Suppen und Eintöpfe. Unser Genusskolumnist holt deswegen einen alten, heute kaum noch verbreiteten Klassiker aus der Versenkung: die Ochsenschwanzsuppe.
Es stürmt, regnet, blitzt und donnert. Wer seine Wohnung verlässt, sollte manchmal darauf achten, dass er nicht die Landebahn von abstürzenden Blumenkästen, umherfliegenden Dachziegeln und brechenden Ästen kreuzt. Der „goldene Oktober“ neigt sich allmählich dem Ende zu und es wird auch merklich kälter und dunkler. Für all das ist ausnahmsweise weder der Klimawandel noch Merkel verantwortlich – es ist alles ganz normal.
Körper und Seele wollen das
Ein bekanntes Unternehmen, das über einen zweifelhaften Ruf für seine Tütensuppen und Würzsoßen verfügt, prägte für die kältere Jahreszeite bereits 1979 den Werbeslogan „Etwas Warmes braucht der Mensch“. Der Rockpoet Herbert Grönemeyer adaptierte das 1983 für einen Song, bei dem es allerdings nicht ums Essen geht. Wie dem auch sei: Herzhafte, warme Gerichte – vor allem Suppen – sind irgendwie ein Muss bei Schmuddelwetter. Dafür gibt es auch ernährungsphysiologische Gründe, aber der mentale Effekt spielt eine zentrale Rolle.