- Wer checkt den Faktencheck?
Der Kampf gegen Fake News birgt Gefahren: Wenn Faktenchecker sich von politischen Wertungen leiten lassen, droht der Verlust der offenen Debatte. Die vermeintliche Wahrheit darf nicht dazu missbraucht werden, die Freiheit der Meinung einzuschränken.
Wir leben in einem neuen Zeitalter der Lüge. Künstlicher Intelligenz gelingt es immer besser, in kürzester Zeit täuschend echte Inhalte zu erzeugen. Deepfake-Videos sind von realen Aufnahmen kaum noch zu unterscheiden, manipulierte Bilder nicht mehr von Originalen. KI-generierte Bots sind in der Lage, so individuell zu kommunizieren wie ein menschlicher Gesprächspartner. Diese Technologien können gezielt eingesetzt werden, um eine Regierung zu destabilisieren oder eine Opposition zu schwächen, um Ängste zu schüren oder Risiken zu leugnen, um einen Krieg zu rechtfertigen oder um Kriegsverbrechen vorzutäuschen.
Werden unterschiedliche Informationen für wahr gehalten, erodiert der rationale gesellschaftliche Diskurs- und Entscheidungsprozess. In einer pluralen Gesellschaft setzt der fruchtbare Austausch kontroverser ethischer und politischer Positionen eine gemeinsame Tatsachenbasis voraus. Alternative Fakten schaffen jedoch alternative Realitäten. Auf Grundlage unterschiedlicher Gewissheiten über die gesellschaftliche Wirklichkeit ist eine Annäherung kaum mehr denkbar.
Gehen wir von verschiedenen Wahrheiten etwa über den Klimawandel, die Kriminalitätsbelastung oder die Folgen einer Viruserkrankung aus, können wir einander nicht erreichen – und werden selten Lösungen finden, die für beide Seiten nachvollziehbar sind. Der Eindruck, die jeweils andere Seite leugne Realitäten und Fakten, bereitet Frustration und Hass den Boden. Diskussionen werden mit Wut geführt – oder gar nicht mehr.
Doch die neue – wichtige – Sensibilität für Fake News und Fälschungen birgt auch ein Risiko: Immer entschiedener werden im Kampf gegen Desinformation absolute Wahrheiten eingefordert. Dabei wird übersehen, dass es nur selten die eine Wahrheit gibt – sondern unterschiedliche Theorien, Perspektiven und Bewertungen. Eine Gesellschaft muss und kann aushalten, dass die Dinge oft ambivalent sind und Erkenntnisse revisionsoffen, dass wir mit Möglichkeiten operieren und nicht mit Gewissheiten. Gerade weil die Wahrheit ein so wichtiges Gut ist, sollten wir um ihre Grenzen wissen und zurückhaltend damit sein, was wir als Wahrheit bezeichnen. Wird auf die Lüge mit falschen Wahrheitsansprüchen reagiert, droht eine Verengung des für die Wahrheitsfindung essenziellen freien Diskursraums.
Schon mehrfach haben sich Gerichte mit den Überprüfungen von Faktencheckern befasst
Ein Beispiel für den schmalen Grat zwischen Schutz und Gefährdung von Wahrheit liefern die „Faktenchecker“, private Akteure, die auf Social-Media-Plattformen oder für Redaktionen öffentlich-rechtlicher Sendungen Desinformationen aufdecken sollen. In Deutschland haben sich Gerichte schon mehrfach mit den Überprüfungen von Faktencheckern befasst. Dabei betonen sie deren herausgehobene Stellung: Aufgrund ihrer Position wird ihnen tendenziell eine höhere Glaubwürdigkeit beigemessen als anderen Beiträgen. Äußerungen der Faktenchecker stehen in einem Hierarchieverhältnis zu Einträgen von Nutzern.
Damit einher geht eine besondere Verantwortung. Der Staat darf nicht bestimmte Meinungen begünstigen oder benachteiligen, auch und erst recht nicht durch Faktenchecker. Für Social-Media-Plattformen gilt dieses Neutralitätsgebot zwar nicht direkt, doch die Gerichte gehen von einer sogenannten mittelbaren Drittwirkung aus. Angesichts der Reichweite sozialer Medien bedarf es, so urteilt etwa das Oberlandesgericht Karlsruhe, einer besonderen Rechtfertigung, wenn sich ein von der Plattform beauftragter Faktenprüfer wertend über Einträge anderer Nutzer äußert.
Aber weshalb „wertend“? Geht es bei der Faktenprüfung denn nicht um Richtig oder Falsch, um Tatsachen, die gar keiner Wertung zugänglich sind? Die Gerichte sehen das anders. Das Oberlandesgericht hatte 2021 über den Hinweis eines Faktencheckers zu entscheiden, der einen Post mit folgenden Worten beanstandete: „Fehlender Kontext. Laut unabhängigen Faktenprüfern könnten diese Informationen irreführend sein.“ Das sei kein Vorgang, der „dem Wahrheitsbeweis zugänglich wäre“, urteilte das Gericht.
Und weiter: „Die Beurteilung, ob hinreichend Kontext vorhanden ist oder Informationen als (möglicherweise) irreführend zu bewerten sind, entzieht sich einer objektiven Feststellbarkeit. Dies gilt schon für den Begriff ‚irreführend‘, der die Wertung voraussetzt, ein Verhalten sei geeignet, eine Fehlvorstellung über Tatsachen zu erzeugen. Er enthält also noch keine dem Beweis zugänglichen Angaben darüber, welche Verlautbarung der geprüfte Artikel enthält und ob sie wirklichen Umständen widerspricht.“ Diese rechtliche Einstufung zeigt ein Kernproblem der Faktenprüfung: Wenn sie mit derart offenen Einordnungen arbeiten, gehen sie über eine reine Berichtigung von Fakten hinaus und treffen letztlich eigene Wertungen. Wertungen sind jedoch anfällig für politische Präferenzen.
Ein Faktencheck, der korrigiert werden musste
Ein Beispiel dafür, wie schnell ein vermeintlicher Faktencheck schiefgehen kann, lieferte die Sendung „Hart aber fair“ im Januar 2023, die sich dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine widmete. Sahra Wagenknecht äußerte Folgendes: „Die Uno-Menschenrechtskommissarin hat immer wieder darauf hingewiesen, auch in diesem Krieg: Kriegsverbrechen werden von beiden Seiten begangen, und wenn man sie beenden will, dann muss man diesen Krieg beenden.“ Louis Klamroth, der Moderator der Sendung, widersprach allerdings. Er könne die Aussage so nicht stehen lassen, spielte einen Film ein, in dem behauptet wurde, dass Vergewaltigungen ausschließlich von russischen Soldaten begangen wurden. Wagenknecht widersprach. Der Moderator reagierte: „Frau Wagenknecht, jetzt haben wir ein Problem.“ Seine Verantwortung als Moderator sei es, keine Falschmeldungen stehen zu lassen.
In den sozialen Medien entbrannte eine Debatte. Eine Seite warf Wagenknecht vor, Fake News zu verbreiten, und das trotz der eingespielten Faktenchecks. Später musste sich die Redaktion korrigieren. „Mittlerweile ist uns ein Bericht der Uno-Menschenrechtskommissarin aus dem Juli 2022 bekannt, in dem auch sexualisierte Gewalt auf ukrainisch kontrolliertem Gebiet berichtet wird.“ Auch die Uno-Beobachtungsstelle für Menschenrechte in der Ukraine dokumentierte sexuelle Übergriffe durch Angehörige ukrainischer Streitkräfte oder Strafverfolgungsbehörden. Nun verbreitet sich in den sozialen Medien der Hashtag „#KlamrothLügt“.
Die Sendung wirft ein Schlaglicht auf die Risiken falscher Faktenchecks. Es ist erstaunlich, dass die Aussage – Kriegsverbrechen werden von allen Seiten begangen – überhaupt ernstlich in Zweifel gezogen wurde. Wer sich mit internationalen Konflikten beschäftigt hat, der weiß, dass es in jedem Krieg Kriegsverbrechen gibt, und das von jeder Seite. Die erlebte Gewalt, die existenziellen Ängste, der Hass auf den Feind lassen Menschen Grausames tun. Deshalb ist der Angriffskrieg so schweres Unrecht, weil der „saubere“ Krieg eine Illusion ist, weil es immer zu Verbrechen gegen Unschuldige kommt. Die Aussagen von Wagenknecht als Fake News labeln zu wollen, zeugt von Unkenntnis und Naivität – aber auch von politischer Einseitigkeit.
Ein machtvolles Instrument, das nicht leichtfertig verwendet werden darf
Die deutschen Medien haben einen weitgehend einheitlichen Blick auf den Krieg, und wie so oft sind Zwischentöne selten. In diesem medialen Klima, das jede Form des Erklärens als falsches Verstehen brandmarkt und den Wunsch nach Verhandlungen als weltfremden und russlandfreundlichen Pazifismus, stößt ein solcher „Faktencheck“ besonders übel auf. Denn er fügt sich in die politische Haltung der medialen Mehrheit und diskreditiert Personen mit anderen Vorstellungen. Der Faktencheck, eingespielt mit der Autorität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, ist ein machtvolles Instrument in der öffentlichen Debatte, das nicht leichtfertig verwendet werden darf.
Sobald Medien und ihre Faktenchecker auch nur den Anschein erwecken, eine politische Agenda zu verfolgen, verlieren sie Vertrauen. Vor Kurzem unterhielt ich mich mit jemandem, der kein Geheimnis aus seiner Sympathie von Donald Trump machte. Auf meine Frage, ob ihn die vielen Unwahrheiten des Präsidenten nicht stören würden, reagierte er mit Schulterzucken: Er glaube nicht, dass Trump mehr oder weniger lüge als andere Politiker. Mein Verweis auf die vielen Faktenchecks verfing nicht. Ich solle mir, so mein Gesprächspartner, die Berichterstattung der deutschen Leitmedien doch einmal ansehen. Ein wütender Artikel über Trump jage den nächsten. Die Presse überbiete sich in einem Empörungsjournalismus, in dem es längst nicht mehr um eine sachliche Politikberichterstattung gehe. Wenn die Haltung der Medien derart eindeutig und einseitig sei, vertraue er auch ihren Faktenchecks nicht, deren Zielrichtung sei doch gesetzt.
Diese Kritik hat einen richtigen Kern: Auch Journalisten und Faktenchecker sind vor einem „Confirmation Bias“ nicht gefeit. Wir alle tendieren dazu, Informationen so auszuwählen und zu interpretieren, dass sie bestehende Gewissheiten bestätigen. Untersuchungen, die in unser Überzeugungssystem passen, glauben wir bedenkenlos; Studien, die unseren Positionen widersprechen, blenden wir aus oder stellen ihre Methodik infrage. Das macht Haltungsjournalismus so anfällig dafür, kein umfassendes Bild der Wirklichkeit mehr zu zeichnen. Je einseitiger die Berichterstattung ausfällt, desto berechtigter erscheinen Zweifel an der Bereitschaft zur unvoreingenommenen Wahrheitssuche.
Vertrauen wird leicht verspielt, wenn es um Wahrheit geht
Die Kritik an den Faktencheckern bedeutet nicht, dass ihre Aufgabe unwichtig wäre. Im Gegenteil, angesichts der neuen technischen Möglichkeiten der Lüge brauchen wir eine verlässliche Faktenprüfung dringender denn je. Ihren Auftrag erfüllen können Faktenprüfer aber nur dann, wenn ihnen vertraut werden kann. Der Leser kann die Informationen selbst in der Regel nicht überprüfen, er muss auf die Integrität der Faktenchecker vertrauen. Und Vertrauen wird leicht verspielt, wenn es um Wahrheit geht. In der Vergangenheit waren Faktenchecks nicht selten zu voreilig, zu weitreichend und zu politisch. Oberste Gebote müssen umsichtige Zurückhaltung und eine Konzentration auf tatsächliche Unwahrheiten sein. Folgende Grundsätze sollten die Faktenprüfer, gerade im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, künftig stärker beachten:
(1) Überprüfung von Fakten, nicht von Meinungen
Wenn eine Position als zu wenig substantiiert oder als nicht überzeugend bewertet wird, kann sie Anlass für einen kritischen Kommentar sein. Sie ist allerdings kein Fall für einen Faktencheck. Wahrheit darf nicht gegen Meinungen in Stellung gebracht werden.
(2) Anerkennung von Komplexität und Ungewissheit
Faktenprüfung muss sich auf eindeutige und erwiesene Unwahrheiten beschränken. Jeder Fehler schadet dem Anliegen der Faktenprüfung massiv. Gerade in Situationen der Ungewissheit sollten Faktenchecks zurückhaltend sein. Zum Beispiel sollten denkbare Erklärungsansätze, etwa über den Ursprung des Corona-Virus oder die Sprengung von Nordstream 2, nicht vorschnell als „Verschwörungstheorien“ gebrandmarkt werden. Das kann den Eindruck entstehen lassen, dass Denkräume aus politischen Gründen verengt werden. Faktenchecks sollten hier vorsichtig eingesetzt werden und nur auf nachweislich falsche Informationen hinweisen.
(3) Faktenprüfung muss vollkommen unpolitisch sein
Je einseitiger Medien berichten und je weniger Raum sie für Gegenpositionen lassen, desto mehr werden sie als politische Akteure wahrgenommen – und damit auch ihre Faktenprüfung. Diesem Eindruck müssen Redaktionen klar entgegentreten, wenn sie das Vertrauen in die Sachlichkeit ihrer Prüfung nicht verlieren wollen. Erreicht wird das am besten, indem die Faktenchecker nicht nur ihre Lieblingsfeinde, Trump und die AfD, in den Blick nehmen, sondern auch die Aussagen von Politikern anderer Parteien. Das ist keine unzulässige Gleichsetzung von Problemen, sondern der richtige Weg, Glaubwürdigkeit in Faktenprüfung sicherzustellen. Die Wahrheit darf nicht politisch sein.

Elisa Hoven: „Das Ende der Wahrheit?: Wie Lügen, Fake News und Framing unsere Gesellschaft bedrohen – und was wir dagegen tun müssen“. DuMont, Köln 2025. 256 S., 24 €
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Ein wichtiger Punkt für mich ist auch, dass man Fakten nicht zuuu wichtig nimmt, auch nicht Werte - sonst wird es aus meiner Sicht problematisch.
Ich selber würde glaube ich als einer der verführten "Neurechten" gelten, habe mich aber Null in sozialen Medien und Fakenews "radikalisiert", die ich nicht konsumiere. Meine "Radikalisierung" ging über tagesschau, ZEIT, SZ, die mir irgendwann zu weit weg waren von der Welt, die ich wahrgenommen habe.
Wenn man Demokratie zu sehr so auffasst, dass es objektive Fakten und Werte gibt, die die Politik festlegen, wird es kritisch. Demokratische Politik hängt an Entscheidungen von Menschen. Entscheidungen sind letztlich immer persönliche Wahl und Präferenzen.
Es gibt bei uns zu sehr die Tendenz über Fakten, Menschenrechte etc. DIE EINE Wahrheit für die Menschheit setzen zu wollen. So gut das gemeint ist, ist es eine Sackgasse - so funktioniert das nicht. Das ist aber wohl eine längere Diskussion.
"Gehen wir von verschiedenen Wahrheiten etwa über den Klimawandel, die Kriminalitätsbelastung oder die Folgen einer Viruserkrankung aus, können wir einander nicht erreichen"
So ein Satz scheint zu suggerieren, dass wenn wir nur dieselbe Wahrheit sehen würden, wir einer gemeinsamen Lösung auf jeden Fall näher kämen. Vielleicht da wir alle Menschen sind und bei gemeinsamer Wahrheit auch zu gemeinsamen Zielen und Schlussfolgerungen kommen sollten?
Ich glaube nicht. Zum Einen ist eine gemeinsame Wahrheit illusorisch: relevante Fragen zu Klima, Gesellschaft, Wirtschaftssteuerung, Sozialmaßnahmen, Krieg etc. sind prinzipiell so vielschichtig, dass es keine letzte Wahrheit gibt. Zum Anderen ist Menschsein nicht so festgelegt: Menschen können sehr verschieden sein und leben wollen.
"Wir" verbauen uns oft vernünftige "Lösungen" die mehr ein Nebeneinander von Verschiedenem mit Grenzen wären, weil wir zuviel in eine Wahrheit zwingen wollen. Alles andere wird abgewertet.
mit anderen Gutachtern ……, natürlich sollte beides „neutral“ und auf Fakten basieren. Aber dennoch gilt der alte Grundsatz : wess‘ Brot ich ess‘, des Lied ich sing ….und wenn dann diese besagten Faktenchecker vom ÖRR „beauftragt“ werden, sollte man immer deren sich selbst zuerkannten „Erziehungsauftrag“ im Hinterkopf haben, und sich immer die Frage stellen: wem nützt es und welche moralisch politischen Grundrichtung wird zum „Bösen“ = Lügner erklärt. Im Zweifelsfall immer die „Rechten“ die eh alles Nazis sind …..
Mit freundlichen Gruß a d Erfurter Republik
Eine wissenschaftliche Lüge, dass Corona-Impfstoffe den Impfling immun machte und dieser keine Covid-Viren verbreiten konnte. Angeblich wusste man es nicht besser. Mmh, bisher war man auf dem Pfad, dass Wissenschaft gewissenhaft und unabhängig arbeitet. Die Coronazeit hat dies böse den Spiegel vorgehalten. Die Disruptionen werden umfangreicher und massiver, dass man zunehmend orientierungsloser, unsicherer und enttäuschter wird. Die Bücher, wie man das ursprüngliche System und seine Gesellschaft retten könne, sind lustige Symptomratgeber.
"Diesem Eindruck müssen Redaktionen klar entgegentreten, wenn sie das Vertrauen in die Sachlichkeit ihrer Prüfung nicht verlieren wollen."
Zu spät.
Zu viel Vertrauen wurde verspielt.
Zumindest bei gebildeten und belesenen Menschen.
Schlichte Geister dürften die Einseitigkeit kaum bemerken und den entsprechenden "Faktencheckern" weiter kritiklos vertrauen.
Ein Paradoxon. Eine der Norm entsprechende Hypothese, lässt keinen Falsifikationstest zu Popper/Logik der Forschung. Ein der Norm entsprechendes Forschungsdesign legt das Ergebnis vorher fest. Ein wahrhaftiger Sprecher in einem strategischen Kontext, wie der Politik ist Fiktion. Da hilft auch keine Gemeinwohlkonstruktion insbesondere wenn wenn sie zweckrational implementiert werden soll. Es gibt egoistische und altruistische Motive. Die egoistischen finden sich nicht expliziert auf der individuellen Ebene, die altruistischen werden gerne kollektiv verbindlich postuliert.
Sie stellt eine Tautologie dar. Habermas Diskursmodell geht vom Wahrhaftigen Sprecher aus. In strategischen Milieus wie der Politik ist das reine Fiktion. Wenn nun auch noch die Wissenschaft politisiert ist, werden von vorn herein alle Hypothesen, Forschungsdesigns und andere Mittel zur Wahrheitskonstruktion auf das gewünschte, normkonforme Ergebnis ausgerichtet. Das geht bis zum kontrafaktischen Denken. Die Konstruktion wird dann über das Bildungssystem und die Medien der Gesellschaft in vereinfachter Form vermittelt. Es entsteht ein Rückkopplungseffekt, ein perpetuum Mobile einzelner normativer Wahrheiten. Aussagen, welche diese bestätigen werden nicht im mindesten kritisch reflektiert, sondern für wahr gehalten. Nun ist die Wissenschaft nicht umsonst
als Heterarchie organisiert . Das soll organisatorisch Widerspruch sicherstellen. Es bedarf schon einer herrschenden Ideologie des Konsensen, um diese strukturelle Vorgabe außer Kraft zu setzen.
daß jetzt alle sog. Faktenchecker ihre Arbeitsweise auf seriös umstellen und objektiv berichten. Das haben wir bei "Correctiv" gesehen. Die mußten von Gerichten gezwungen werden, von der Verbreitung ihrer unwahren Ansichten als Fakten abzusehen. Und das Beispiel "HART aber fair" mit Klamroth steht wirklich beispielhaft für das Elend des ÖRR.
In diesen sehr guten Artikel steht im Grunde alles, was zu diesem Thema wichtig ist und warum die Begrenzung der freien Meinung so aus dem Ruder läuft. Leider wird die mediale Selbstreflektion durch ideologische und materielle Pfründe verhindert. Der Fisch stinkt immer vom Kopf her und da gibt es inzwischen eine Art Hirnlähmung, die den Blick auf sich selbst schwer vernebelt.
Dieses Buch will ich lesen. Der kurze Auszug ist stark. Wenn unsere Faktencheckr, Politiker und diejenigen, die sich mit der Berufsbezeichnung "Journalist" schmücken, beherzigen würden, was dieser kurze Auszug beschreibt, dann gäbe es keine Spaltung. Und es könnte auch der zunehmenden Übergriffigkeit des Staates den Nährboden entziehen
... und der unzähligen Organisationen, die von den Parteien abhängig sind) sind verantwortlich für die Krise der parlamentarischen Demokratie, die wir heute überall sehen.
Auch die Journalisten, die für möglichst zutreffende Informationen in der demokratischen Gesellschaft sorgen sollten, tragen als Berufsgruppe eine große Mitschuld an der heutigen Misere.
Denn allzu viele Journalisten haben sich "de facto" weit von den moralischen Grundlagen ihres Berufes entfernt, und zwar umso weiter, je lauter sie das "Narrativ" von ihrer eigenen "Faktentreue" in die Welt hinauströten.
Solche Defizite an beruflicher Moral treten auch oft mit Defiziten an privater Moral auf, inbesondere im finanziellen Bereich. Moralische Defizite treten außerdem leider oft zusammen mit sachlicher Inkompetenz auf. Ein rapider Verlust an Ansehen und Glaubwürdigkeit ist nicht aufzuhalten.
Dank an die Journalisten des Cicero, die an den moralischen Grundlagen ihres Berufes festhalten wollen!
Wer sollen denn die allwissenden Faktenchecker sein? Die, die Methodik und Algorithmen aller Klimamodelle, deren Stärken und Schwächen in jedem Detail erkennen und bewerten? Die, die in jedem Krieg vor Ort sind und berichten können, was tatsächlich passiert und die alle Geheimdienstaktionen dahinter erkennen? Machen wir uns nichts vor, die Faktenchecker sind nichts anderes als jeder Nutzer. Sie bedienen die Suchmaschinen und plappern nach, was ihnen KI oder sonst wer an Infos weiter reicht. Keiner kann sich erhöhen und Anspruch auf die ganze Wahrheit erheben, insbesondere in solchen komplexen Abläufen. Ich plädiere so wie Herr Musk für das Faktenchecking durch die Nutzergemeinschaft, die ähnlich wie bei Wikipedia ihre Informationen und Erkenntnisse bereit stellt und diskutiert..
Eine gesunde Skepsis sollte sich jeder bewahren. Niemandem einfach nur blind vertrauen, sondern mit dem berühmten gesunden Menschenverstand hinterfragen und für sich beurteilen. Nein, niemand hat die absolute Wahrheit, schon gar nicht diese bezahlten *Faktenchecker*. Und genau da liegt auch das Problem, solange die staatlich finanziert sind, werden sie auch das *liefern* was erwartet wird. Daneben müssen sich verselbstständigende Mitarbeiter ja nicht sorgen um ihren Job, solange das Geld vom Staat/NGOS fließt. Erst wenn die privatwirtschaftlich, mit Aufträgen und Verträgen gebunden sind, müssen sie sich dreimal überlegen, ob sie Lügen zur Wahrheit erklären. Denn dann werden sie verklagt und müssen selber zahlen und nicht der Steuerzahler. Aber egal wie wir es drehen oder wenden. Inzwischen sind gerade auch die Behauptungen der sog. Faktenchecker bei nicht wenigen im Volk unten durch. Einmal haben sie zu viel und zu oft offensichtlich gelogen und zum anderen wachen immer Bürger auf.
