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Die Grünen haben es mit ihrer Klimaangstpolitik bis ins Grundgesetz geschafft. / Illustration: World History Archive

Erziehung des mündigen Bürgers - Grüne Politik mit schwarzer Pädagogik

Kinder zu erziehen mit Drohkulissen, gilt als überholt. Doch erwachsenen Bürgern wird zu politischen Zwecken laufend Angst gemacht. Wer sich über die wachsenden Kräfte des Populismus beklagt, sollte also zuerst seine Restbestände schwarzer Pädagogik überwinden.

Bernd Stegemann

Autoreninfo

Bernd Stegemann ist Dramaturg und Professor an der Hochschule für Schauspiel (HfS) Ernst Busch. Zuletzt ist von ihm erschienen: „Was vom Glauben bleibt. Wege aus der atheistischen Apokalypse“ bei Klett-Cotta (2024) und „In falschen Händen. Wie grüne Eliten eine ökologische Politik verhindern“ bei Westend (2025).

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In der Erziehung galt lange das Gesetz der schwarzen Pädagogik: Durch Drohkulissen soll der Kinderwille gebrochen werden. Wer nicht essen mag, wird an die hungernden Kinder in Afrika erinnert. Was für Kinder inzwischen als falsch gilt, taugt nicht wenigen Politikern noch für die Erziehung der Erwachsenen. Wenn die Mächtigen die Zustimmung des Volkes brauchen, sprechen sie mit ihm, als wäre es ein unmündiges Kind, das mit Drohungen und Lockungen gefügig gemacht werden muss. Trotz aller Bemühungen der Aufklärung, den Verstand des Einzelnen aus seiner Unmündigkeit zu befreien, gehört die schwarze Pädagogik der Volkserziehung bis heute zur Demokratie. Zwei Beispiele zeigen, wie gut getarnt dieser hochmütige Blick der Mächtigen ist und wie selbstverständlich er verwendet wird.

Die Grünen haben das Image der Volkserzieherpartei, denn viele ihrer Forderungen atmen den Geist der Bevormundung, die den Alltag kontrollieren will. Doch der eigentliche Belehrungshochmut grüner Politik zeigt sich auf einer tiefer liegenden Ebene. Seit einigen Jahren haben sie an die Spitze ihrer Forderungen das Erreichen der Klimaneutralität gestellt. Dazu müssen die CO2-Emissionen so weit reduziert werden, dass sie die Menge an natürlich resorbiertem CO2 nicht übersteigen. Einfach gesagt, darf nur so viel Öl und Gas verbrannt werden, wie die Wälder wachsen und das CO2 wieder aufnehmen.

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Markus Michaelis | So., 18. Mai 2025 - 16:09

Ja, ich empfinde da auch zuviel Bevormundung und zuviel Sicherheit im eigenen Standpunkt. Mir scheinen die Dinge in Bezug auf Klima unklarer zu sein, weswegen ich mehr Abwägung und weniger Sicherheit angemessen fände.

Stärker empfinde ich diesen Gegensatz, wenn es um Fragen der "offenen Gesellschaft", Gerechtigkeit, Diskriminierung etc. geht. Das sind natürlich alles gute und wichtige Themen, aber auch die scheinen mir nicht so eindeutig und klar, wie das oft erzählt wird. Und gerade da empfinde ich den Gegensatz stärker: das Hauptstreitthema ist hier ja gerade eine Gesellschaft, die alle Menschen gleich mitnimmt. Wenn man dazu den Ansatz hat, weiten Teilen der Menschen nachzuweisen, dass ihr Denken und Handeln falsch und böse ist, scheint mir das ein prinzipielles Problem.

Ich selber glaube nicht an die Eine Menschheit mit der Einen Gerechtigkeit - ich glaube das gibt es so nicht, wäre auch nicht gut. Alle Antidiskriminierung ist politisch ok, aber andere Anliegen auch.

Unfreiheit voraus, sie geben vor den einzig richtigen Weg zu kennen, Diskussionen sind verboten, in jeder Diskussion steckt das Potential zu einem anderen Ergebnis zu kommen, als es die Ideologie vorgibt. Ideologien sind nie demokratisch, sondern immer autoritär, faschistisch, das Regel- und Gedankengerüst ist starr vorgegeben. Wer an der Ideologie zweifelt ist der Feind, muß bekämpft werden.

Ideologen haben die Pflicht die Ideologie umzusetzen, auch gegen den Willen der Mehrheit, die muß auf den „richtigen“ Weg gezwungen werden.

(Meinungs-)Pluralität, Toleranz, Freiheit, Gerechtigkeit sehen Ideologien nicht vor, auch keine „offenen“ Gesellschaften.

Sowell schreibt:
“As history has also shown, especially in the twentieth century, one of the first things an ideologue will do after achieving absolute power is kill.”

Die in Deutschland dank ihres ÖRR tonangebenden Grünen sind reine Ideologen! Sie geben vor Demokraten zu sein, das ist aber nur Fassade, im Kern sind sie Faschisten!

Dark Night | So., 18. Mai 2025 - 16:35

Das ist vielen gut eingebläut worden. Und jetzt "lieben" diese Menschen denn Staat als Erziehungsberechtigten.

Wer z.B. diese "Pseudo Ökologen" wählt sucht als Erwachsenes Kind seinen "Vorbeter". Wer mit folgenden Begriff etwas anfangen kann, weiß was ich damit meine: Puerilismus. Besonders der ehemalige "Wirtschaftsminister" soll sich hier gut auskennen.

Vermutlich deswegen funktioniert diese hier beschriebene Methode bei dem ein oder anderen Zeitgenossen ganz gut. Selber schuld

Deswegen habe ich keine Angst vor dem schwarzen Mann ;)

Wer diese Organisation der "Ökostalinisten" wählt kann man getrost nicht für ernst nehmen. Ein absolut sinnfreier Laden!!!

Markus Michaelis | So., 18. Mai 2025 - 16:50

Vielleicht noch eine Anmerkung: Ich halte es für wichtig hier weniger die Mächtigen zu betonen. Ja, das gibt es auch, dass eine Gesellschaft von kleinen, mächtigen Gruppen dominiert wird, und man die gesellschaftlichen Probleme auch zuerst so adressieren sollte. Es gibt auch soetwas wie Deutschland in den 90ern und 0ern, wo im Weltmaßstab ohnehin alle sehr gleich gedacht haben und "die Mächtigen" eine gewisse Auswahl an Leuten ist, mit einer besonderen Verantwortung das zu vertreten.

Heute nehme ich es stärker so wahr, dass die Bevölkerung sehr verschieden denkt und auch "die Mächtigen" verschiedene Gruppen sind, die sich einfach daraus rekrutieren. Mal sind die dran, mal jene, und auch die mächtige Industrie kann sich nur nach dem jeweiligen Zeitgeist richten.

Es geht nicht um Mächtige gegen Volk, es geht um viele sich misstrauende Gruppen in der Bevölkerung mit gegensätzlichen Weltsichten, die mehr miteinander diskutieren müssten.

Wer die Deutungshoheit inne hat, der hat (in diesem Land) die Macht. Die Deutungshoheit haben die Grünen und ihr ÖRR, letzterer ist unantastbar er verwaltet und kontrolliert sich selbst, er unterliegt keiner Kontrolle. Ein absoluter Skandal in einer Demokratie, denn er wird über Zwangsgebühren finanziert, was seine absolute Neutralität zwingend voraussetzt.

Er ist von der Kontrollinstanz über die Politik zum bestimmenden Faktor verkommen, er bestimmt wer wählbar ist und wer nicht! Auch bestimmt er über das Ansehen von Industriebetrieben respektive -zweigen und er treibt die anderen Medien vor sich her.

Meinungspluralität gibt es beim ÖRR nicht, seinen Mitarbeiter sind fast ausnahmslos aus dem linken/linksextremen Spektrum!

Offensichtlich ist, daß der ÖRR die Macht der Grünen sichert bzw. auch auszubauen versucht. Wer sich gegen die Grünen/den ÖRR stellt, wird diskreditiert, diffamiert, stigmatisiert, ausgeschlossen!

Unter diesen Bedingungen KANN eine Demokratie nicht funktionieren!

Christoph Schnörr | So., 18. Mai 2025 - 19:21

... dieses Beitrags stimme ich nicht uneingeschränkt zu, auch wenn sein Grundtenor (grüne Volkserziehung) stimmt. Wenn Politiker so Geld verbrennen, wie sie das in den letzten Jahren getan haben, dann macht noch mehr Geld in ihrem Händen keinen Unterschied, im Gegensatz zu nachfolgenden Generationen, die sich angesichts der enormen Schuldenlast fragen werden: Wofür? Wann immer Grün-Rote (und die vermerkelte CDU des Pinocchio-Kanzlers gehört dazu) planwirtschaftlich "investieren" wollen, anstatt das Geld und Investitionen der Wirtschaft zu überlassen, wird ein "Habeck Projekt" daraus. Reicht das Anschauungsmaterial der grausigen Ampel-Jahre immer noch nicht aus?

Brigitte Miller | Mo., 19. Mai 2025 - 06:11

gehört auch noch, dass Diskussionen , ob wissenschaftliche oder wirtschaftliche, erfolgreich diffamiert und abgewehrt werden.
Keine Fragen, keine Zweifel, nicht diskutieren.
Vielleicht ist es ja ganz anders und der Klimawandel berruht nur zu einem kleinen Teil auf CO2.
Aber schon ein Fragezeichen ist des Teufels und zeigt, dass du ein Leugner,ein Menschenfeind bist.
Und diese Indoktrination wirkt.
Aber nicht immer und hoffentlich immer weniger.
Danke Herr Stegemann.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 19. Mai 2025 - 10:26

Ob nur schwarze Pädagogik oder autokratisches Verhalten bis hin zu grünem Faschismus. Es braucht immer zwei dafür. Derjenige, der Angst und Schrecken verbreitet und andere lenken und bevormunden will und einen zweiten, der es mit sich machen läßt. Wer kritisch hinterfragt, wer sich bewusst nicht nur in den Msm informiert, wer selber denkt und im Leben steht, wer eben nicht alles mitmacht, sich aus vielen - aus allem geht nicht - herauszieht, der hat auch eine gute Chance, sich von diesen Ideologen eben nicht ängstigen zu lassen. Wir merken es doch inzwischen heftig. Eine Oppositionspartei, die einfach nur sagt was ist, mit drastischen Worten beschreibt, wohin dieses Land geht, wer Probleme anspricht und benennt, teilweise radikale und unbequeme Lösungen anbietet, der braucht sonst gar nicht viel machen. Die Angst vor dieser Partei hat ihnen 25% und mehr gebracht. Und warum? Weil Wähler aufwachen und keine Angst mehr davor haben, in eine Ecke gedrängt zu werden.