
- Im Rausch der Freiheit
Von einer harten Linie in der Drogenpolitik, wie sie Kanzler Merz im Wahlkampf forderte, ist das neue Kabinett weit entfernt. Dies zeugt von einer großen Distanz zur Sucht- und Drogenrealität im Land. Oder gibt es wirklich ein demokratisches Recht auf Rausch?
Was fangen wir mit unseren Freiheitsprivilegien an? Machen sie uns glücklicher, erheben sie uns zu unverhofften Großtaten – oder im Gegenteil, verlieren wir uns durch sie im Dschungel der unbegrenzten Möglichkeiten und gehen zuletzt an ihnen zugrunde? Schließt die individuelle Freiheit nicht auch die Freiheit zum Drogenkonsum ein – und müssten daher nicht konsequenterweise alle Drogen legalisiert werden?
Kein Hirngespinst, sondern ein bekanntes Argument des amerikanischen Nobelpreisträgers und libertären Wirtschaftswissenschaftlers Milton Friedman: „Rein ökonomisch betrachtet, ist es Aufgabe der Regierung, Drogenkartelle zu schützen.“ Denn die Legalisierung von Drogen, so Friedman, würde nicht nur die Preise minimieren, sondern auch die Kriminalität auf den Straßen begrenzen.
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Ich glaub ich spinne …….
Für mich nur ein weiteres Indiz der fortschreitenden Dekadenz dieses Systems !
Wenn ich mich recht entsinne gab es einmal im Forum im Zusammenhang der Kannabis- Freigabe einen Beitrag eines Familienvaters dessen Sohn mit Kannabis begann und mit einer Überdosis sein Lebenslicht auslöschte. I.ü. ein Kommentar der mich als Vater & Opa sehr ergriff.
Und andererseits muß ich als Diabetiker meinen Hausarzt betteln um ein paar Messstreifen zu bekommen um meine Diabetis im Griff halten zu können.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik
Drogendealer werden bestraft, die Konsumenten bleiben straffrei. Ist das nicht der falsche Ansatz, der überdacht werden muss ? Die Konsumenten nehmen zumindest billigend in Kauf, dass mit den Erlösen aus dem Drogenhandel die organisierte Kriminalität Milliarden verdient und ganze Staaten (Mexiko, Kolumbien usw.) unterwandert. Der Straftatbestand der Beihilfe zur Geldwäsche oder zumindest der Beihilfe zur Steuerhinterziehung müsste dringend geprüft werden. Wichtigste Wirkung: die Konsumenten würden aus der Anonymität geholt.
Wie soll man erklären, dass man harte Drogen wie Alkohol mit 2,5 Millionen Abhängigen und den entsprechenden nachhaltigen Giftschäden legalisiert. Eine Substanz wie Cannabis, die sich nicht überdosieren lässt, also kein Erbrechen, Gleichgewichtsstörungen und anderes unter junge Menschen bei der Sozialisierung zum Alkohol zu leiden haben, auftritt. Insbesondere die Langzeitschäden sind nicht zu vergleichen. Die Leber und Hirnzellen werden nicht zerstört. Wohl gemerkt, ich rede hier von täglichem Konsum von morgens bis nachts. Cannabis ist also mit der Toxizität harter Drogen nicht zu vergleichen. Gibt es ein Recht auf Rausch? Weiß ich nicht, ich weiß nur je strenger man es verbietet und die Leute überwacht, desto mehr Drogen nehmen sie. Jede JVA ist der Beweis. Das Argument, wir verbieten die Drogen, dann sind sie weg, disqualifiziert jeden, der es vorbringt. Cannabis ist nur teillegalisiert worden. Die EU hat den freien Handel verboten und damit der Mafia hohe Profite garantiert.
Ich habe mit etlichen Drogentoten zu tun gehabt, bekifften und von harten Drogen abhängigen Kindern und Jugendlichen erfolglos Drogen konfisziert, die hatten schneller wieder welche, wie ich mich umdrehen konnte. Ich habe viele Kinder/Jugendliche zwangsweise in ihrer Sucht gesehen, ihren körperlichen, geistigen und sozialen Zerfall auf der Straße erlebt und in feinen Elternhäusern, von den angesehenen Eltern kaschiert, damit niemand etwas mitbekam. Und zweimal musste ich in noch jungen dienstlichen Jahren Todesnachrichten überbringen. Außer zur streng überwachten med. Hilfe, bin ich gegen eine Freigabe. Ja, man müsste Politiker mal auf die Straße zerren an die Orte, die sie bei Wählerbesuchen nicht zu sehen bekommen. Sie mal mit vollgedröhnten Junkies im Gewahrsam und danach im Krankenhaus zusammenkommen und erleben lassen. Wenn sie eingekotet und rabiat um sich schlagend Hilfe ablehnen. Aber unsere Politiker haben ja ihre eigene Drogen. Die heißen Realitätsverlust und Ideologie.
Thema verfehlt. Ein Artikel, der vehement für die Ächtung von Drogen eintritt, und dabei die am meisten verbreitete und in Bezug auf gesundheitliche Folgen relevanteste Massendroge (Alkohol) komplett ausspart, ist leider nicht besonders hilfreich für die Debatte
Vergeblich hatte ich mich damals an die Bundesregierung gewandt, als Cannabis freigegeben werden sollte und freigegeben wurde. Sehr viele Jugendliche sind am Konsum dieser Droge gestorben, die verantwortungslos als harmlos dargestellt wird, wahrscheinlich weil der Staat an der Besteuerung verdienen will. Noch ein anderes Problem geht mit der Freigabe von Cannabis einher: Menschen werden gegen ihren Willen gezwungen, das Gift einzuatmen, wenn ein Süchtiger in ihrer Nähe Cannabis raucht. Ein unglaublicher Eingriff in die persönliche Freiheit. Aber alles egal, wenn es um das Zelebrieren von Sucht geht. Natürlich sind auch Alkohol und Tabak Suchtmittel, aber ihre Legalisierung darf nun nicht bedeuten, dass alle anderen Drogen auch legalisiert werden. Übrigens bin ich der Meinung, dass Verbrechen, die unter Drogenkonsum begangen werden, keine Milderung des Strafmaßes zur Folge haben dürfen. Habe es nie verstanden, warum Richter es als strafmildernd sehen, wenn man eine Tat im Vollrausch be
Drogen sind offenbar nicht ihr Thema, ist in Ordnung aber dann schreiben sie auch nicht dazu wenn sie keine Erfahrung damit haben. Ich beispielsweise bin süchtig nach O2, ich kann einfach nicht ohne!
Keine Unterscheidung zwischen körperlicher und psychologischer Abhängigkeit, zwischen dem Grad des Suchtpotentials der entsprechenden Droge, Nahrungsmittel und Übergewicht wurden nicht erwähnt, zum Glück fand zumindest der Trinkalkohol und die Endorphinausschüttung nach exzessiver Bewegung den Weg in den Artikel. Klar, wer Crack oder Heroin ausprobiert ist ein Idiot oder eine Idiotin. Bei MDMA oder THC ist die Sachlage aber schon eine andere. Insgesamt ein extrem schwieriges Thema, denn weder Verbot noch Restriktionen helfen wirklich. Es laufen zu lassen führt aber zu Szenen wie den angesprochenen Fentanylzombies in den USA. Prohibition funktioniert aber ebenfalls nicht,
Pest oder Cholera oder Tuberkulose...
Ahh, die Internet- oder die Spielsucht wurde ebenfalls nicht erwähnt...
formuliere meine Hypothese sehr zurückhaltend, weil nicht unbedingt breit evidenzbasiert.
Ich erhoffe mir dadurch auch eher klärende Antworten.
Kurz, auf welchem Hintergrund spielt sich die evtl. "Drogenkatastrophe" ab?
Alte und Erwachsene füttern sich mit Nahrungsergänzungsmitteln, Steroidhormonen(Vitamin D?) und Antidepressiva(bewußtseinserweiternd?) ff und schicken ihre Kinder zum Arzt, wenn sie in der Ausbildung nicht fuktionieren, z.B. vlt. Ritalin, wenn ohnehin Hibbeligkeit vorliegt ff.?
Die wenigsten denken dann an Stressabbau, ausreichend Schlaf und Meditation?
Ich bin entsetzt, wenn die Schilderung des Autors Realität wäre, aber ich denke, dass WIR das an unseren Kindern "verbrochen" hätten.
Was kann man machen?
Nun, zunächst die Idee aufgeben, dass eine geweitete oder fokussierte Wahrnehmung etwa die Intelligenz fördern würde.
Kurzfristig vielleicht, langfristig glaube ich eher an das Gegenteil.
Intelligenz funktioniert nicht ohne "Begreifen".
Das geht bei Erweiterung nicht?
Der Artikel argumentiert leider mit dem Hammer. Legalisiert wurde nur eine Droge, nämlich Cannabis, und da ist die Argumentation in meinen Augen völlig überzogen. Aus eigener Erfahrung und von etlichen Freunden weiß ich, dass dieser Satz, bezogen auf Cannabis, völliger Käse ist: "Dabei sind sie nichts anderes als die Perversion der Freiheit, führen sie doch direkt in die Abhängigkeit und damit in einen Zustand extremer Unfreiheit." Ich kann mir gut vorstellen, dass jeder Junky auch gekifft hat, aber darum wird doch nicht jeder Kiffer zum Junky! Wenn ich die Wirkung meines selbst angebauten Grases mit Alkohol vergleiche, finde ich es wesentlich angenehmer am Abend und völlig Katerfrei am Folgetag. Die Ungleichbehandlung mit Alkohol beruhte m.E. nur auf Tradition, nicht auf größerer Schädlichkeit.
über die geringe Resonanz zu diesem klugen Artikel. Der Autor begibt sich auf eine höhere Ebene und weist darauf hin,was diese merkwürdige, in sich inkonsistente Politik letztlich bedeutet. Wir sehen eine Überdehnung des Freiheitsbegriffs, eine Überhöhung des Individuums, das nur noch als autonome, autarke Entität verstanden wird.Die zum Teil sehr speziellen Bedürfnisse sind zuzulassen. Nichtzulassung wird als persönliche Freiheitsbeschränkung (und Kränkung?)begriffen.
Freiheit als Freiheit von etwas, zum Beispiel staatlicher Willkür oder auch nur Bevormundung, wie wir sie derzeit erleben(kein Bier, keine Grillwurst , wenn es heiß ist!) tritt zurück hinter die Freiheit zu etwas, zum Beispiel die Einstiegsdroge Cannabis zu konsumieren oder das Geschlecht jährlich zu wechseln. Diese Freiheiten sind vermeintliche Freiheiten, vom Staat resp. einem Parlament gnädig gewährt und sogar mit Freiheitseinschränkungen für alle anderen verbunden,etwa durch Strafen für „deadnaming“.
...Weder die Drogenkonsumenten noch die Gutmeindenden die glauben, mit einer Legalisierung das Drogenproblem (wenn auch nur Cannabis) lösen zu können.
Vor Tagen faszinierte mich ein fantastisch spielener Strassen-Gitarrenmusiker, dem ich zu einem Auftritt verhelfen wollte. Der Rattenschwanz an Problemen, die der junge Mann hatte, offenbarten sich nach und nach, passend zum Thema des tiefgehenden Artikels. Der schleichende Umstieg auf immer härtere Kicks bleibt vorprogrammiert bis zum tragischen Ende. Auch einen solchen Fall kenne ich. Daher empfinde ich es als blauäugig davon auszugehen, das jeder seinen Konsum verstandesmäßig steuern kann. Wenn es sein muss, wird der Stoff bezogen, egal woher, auch wenn die Illegalität vermieden werden soll. Sind denn nun die öffentlichen Parks und Strassenecken drogenfrei? Niemand kennt die dort angebotene Mischung. Gerade lege ich die Heimatzeitung aus der Hand: Unfall durch Drogenkonsumfolge. Wollen wir (mit dem Segen von oben?) ein Volk von Junkies werden?