Deutsche Dynastien - Die wahre Heldin ist die Zeit

Erik Lindner erzählt, wie die Unternehmer-Familie Reemtsma mit Zigaretten reich wurde, ihre Marken prägte und den Nazis Spenden überwies. Am Schluss wird alles Literatur

 

Die Geschichte einer Familie kann auf verschiedene Arten überliefert werden: als genealogischer Mythos, als chronologische Liste, als dynastische Abfolge von Häusern und Geschlechtern, als kollektive Biografie. Sie kann auch den verschiedensten Motiven der Traditionsbildung folgen, indem sie das Interesse auf Verwandtschaftsordnungen lenkt, auf die Zyklen von Ehen, Zeugungen und Geburten, auf den Klang eines Namens und die subtile Wahrnehmung sprachlicher Zugehörigkeit, auf die Zeichen und Symbole beruflicher Identität. Was wird denn als intimster Besitz einer Familie vererbt? Das Blut, der Name oder der Reichtum? Um welche Angelpunkte dreht sich eine Familiengeschichte? Sind es Orte – Schlösser, Häuser, Höfe? Oder ist es ein exklusives Wissen? Sind es Bilder, Zahlen, Wappen oder Logos? Welche Worte und Begriffe können überhaupt das Präfix des Familiären tragen: Familienähnlichkeit, Familienfest, Familiengefühl, Familiengeheimnis, Familienkrankheit, Familienname, Familienschmuck?

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