
- Die Deutschen wünschen sich mehr Disruption, als Schwarz-Rot sich traut
Disruptionen versprechen Erlösung aus der Stagnation, rufen aber auch Kontrollverlustängste hervor. Wer ihre psychologische Ambivalenz ignoriert, wird die Reformunfähigkeit einer Gesellschaft nicht verstehen – und nie überwinden.
Das „Sofortprogramm“ von Schwarz-Rot verspricht auf vier Seiten rund 60 Vorhaben, die die Regierung „prioritär“ umsetzen will, um das Land nach vorne zu bringen. Doch einen echten Aufbruch spüren die Deutschen laut einer tiefenpsychologischen Studie des Instituts „concept m“ angesichts solcher Programme nicht.
Zukunftsprojekte stocken, Reformen versanden im Verwaltungsalltag, und viele Ideen der Regierung wirken auf die Befragten wie PR-Kampagnen mit Finanzierungsvorbehalt. In Zeiten der Stapelkrisen wächst in der Gesellschaft das stille Bewusstsein, dass echter Wandel nötig ist. Auch wenn die deutsche Disruptionsvermeidung traditionell System hat.
„Agenda 2010“ – Vorbild mit Einschränkungen
Die letzte große gesellschaftliche Disruption liegt zwanzig Jahre zurück. Als die rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder 2003 mit der „Agenda 2010“ einen Systemumbau einleitete, wurde erstmals anerkannt, dass das Wohlfahrtversprechen der sozialen Marktwirtschaft kein Selbstläufer ist. Im Rückblick war die Reform politisch riskant, ökonomisch wirkungsvoll – aber psychologisch unvollendet.
Was ihr fehlte, war ein tragfähiges emotionales Dach: „Agenda 2010“ klang wie ein Verwaltungserlass – nicht wie ein visionäres gesellschaftliches Projekt. Dennoch ist festzustellen: Gerhard Schröder ist es gelungen, die Wirtschaft mit der „Agenda 2010“ gegen Widerstände entschieden neu auszurichten.
Heute, zwanzig Jahre später, lässt die neue Koalition eine klare Entschiedenheit vermissen. Es werden hunderte Milliarden an neuen Schulden aufgenommen – doch ein klarer Reformimpuls bleibt aus. Maßnahmen wie der „Abschreibungs-Turbo“ oder die „Schnitzelrabatte“ werden wie Placebos ins politische Vakuum geworfen. Zugleich verstrickt sich die neue Koalition mit der „Mütterrente“ und dem „Agrardiesel“ in kaum verhohlene Klientelpolitik, was das Vertrauen in den Reformwillen des Staates weiter schwinden lässt.
Gleichzeitig inszenieren Akteure wie Elon Musk oder Javier Milei eine Form von hypertheatralischer Disruption – mit Kettensägen und Grenzverletzungen als Insignien. Diese Bilder faszinieren – und schrecken zugleich ab. Sie triggern eine unbewusste Sehnsucht nach Tabubruch, aber auch die Furcht vor Kontrollverlust. In der Folge scheuen demokratische Akteure oft selbst moderate Disruptionen – aus Angst, mit radikalen Zerstörern verwechselt zu werden, die „die Axt“ an den sozialen Grundkonsens legen.
Zwischen Erlösungsfantasie und Kontrollverlust
Disruptionen erscheinen in Zeiten gesellschaftlicher Krisen wie verheißungsvolle Befreiungsschläge, die versprechen, den gordischen Knoten zu durchtrennen. Denn sie versprechen zugleich den Aufbruch aus lähmender Stagnation, das mutige Aufräumen mit überholten Strukturen und die radikale Neugestaltung des scheinbar Unreformierbaren – sei es im Renten-, Gesundheits- oder Steuersystem.
Doch gerade die verheißungsvolle Strahlkraft der Disruption verweist auf eine psychologische Doppelbindung: Disruption wird gleichermaßen ersehnt wie gefürchtet. Sie dient als Projektionsfläche für Erlösungsfantasien („Jetzt wird endlich alles ganz anders!“) wie für existenzielle Ängste („Was passiert mit dem, was mir Halt gibt?“). Diese Ambivalenz zu übersehen heißt, den kulturellen Resonanzraum von Reformen zu unterschätzen – und letztlich ihre Umsetzung zu gefährden.
Das verpasste Momentum
In aktuellen Studien des concept m Instituts wird deutlich: Viele politische Maßnahmen – auch im Rahmen aktueller Sofortprogramme – werden von den Bürgerinnen und Bürgern als „Schattenboxen“ und „Ersatzhandlungen“ empfunden, die „nicht an den Kern gehen“. Die häufig gestellte Frage lautet: „Wo ist die echte Agenda 2030?“
Die Menschen sind es leid, seit Jahren mit Politik à la „Doppelwumms“ oder „Gute-Kita-Gesetz“ abgespeist zu werden. Sie haben das doppelte Spiel durchschaut – und wünschen sich klare Prioritäten mit erkennbarem Ziel. Dabei sind die Bürger oft mutiger als die Politiker, die mit Zaudern und Springprozessionen das Momentum für einen echten und tiefgreifenden Fortschritt zu verspielen drohen.
Ängste vor Verzicht und Zumutungen
Was Disruptionswünsche immer wieder ausbremst, sind die Ängste vor Zumutungen, Verzicht und Verlust. Der „paradoxe Bürger“ erkennt die Notwendigkeit von System-Reformen – doch gleichzeitig will er nicht, dass sich etwas an seinem eigenen Status quo ändert. Er ruft nach Veränderung, aber nur, solange sie ihn nicht zu stark selbst betrifft.
„Wasch mich, aber mach mich nicht nass“ – das ist die verdeckte Formel kollektiver Selbstverhinderung. Die Koalitions-Politiker haben diesen Mechanismus längst erkannt und auch deshalb noch vor den Koalitionsverhandlungen ein Rekord-Schuldenprogramm verabschiedet, das die Bürger vor Einsparungen und Zumutungen schützen soll.
Das Grundproblem der Staatsgläubigkeit
In den Phänomenen der ausgebremsten Disruptionswünsche und dem folgenden stagnativen Stillstand spiegelt sich eine psychologische Erwartungshaltung wider: Die Bürger hoffen immer wieder darauf, dass der Staat alles regelt und den gesellschaftlichen Fortschritt automatisch gewährleistet. Die Politik soll die Bürger vor den Krisen und Disruptionsfolgen in Schutz nehmen und die Rahmenbedingungen für möglichst aufwandlosen fortschreitenden gesellschaftlichen Wohlstand schaffen.
Die Bürger ziehen sich weitgehend auf eine passive Rolle zurück – unterbrochen von sporadischen Erregungswellen, wenn die Nachrichtenlage wieder einmal bei den Bürgern einen Triggerpunkt wie „Migrationskrise“, „Korruptionsverdacht“ oder „Kriegsbereitschaft“ anspricht.
Eine zentrale Folge: Ausufernde Bürokratie
Alle klagen über die Bürokratie: Die Politik setzt Bürokratieabbau als Priorität auf die eigene Agenda. Wirtschaft und Bürger stöhnen über die hohen Kosten und Lasten der Regelungswut. Wir als Psychologen wissen jedoch: Wenn viel und andauernd geklagt und gejammert wird, ohne dass jemals Konsequenzen gezogen werden, steckt ein geheimer Leidensgewinn dahinter. Dementsprechend sehen wir die ausufernde Bürokratie als Symptom, in dem vorgeprägte Tendenzen kumulieren.
Politik und Staat, die von den staatsgläubigen Bürgern eine einseitige Gestaltungsmacht übertragen bekommen, können in der Überbürokratisierung ihre Machtposition ausbauen. Denn mit der Bürokratie vermehrt sich der Staatsapparat von allein. Immer neue staatliche Strukturen werden geschaffen, um die Regulierungen zunächst zu erlassen und dann zu überprüfen.
Den Klagen der Bürger steht auch ein geheimer Leidensgewinn gegenüber. Was Bürger und Wirtschaft einerseits lähmt, ist andererseits ein kulturell verinnerlichtes System. Denn die Regulierungswut ist Ausdruck eines kollektiven Bedürfnisses nach Ordnung, Gerechtigkeit und lückenloser Regelung – gespeist aus der (historisch fundierten) Angst vor Kontrollverlust, die besonders in Krisenzeiten wächst.
Doch dort, wo sich bürokratische Ordnungstugenden verselbstständigen, erstarren die Institutionen. An die Stelle echter Reform tritt dann das Ritual: neue Formulare, neue Kommissionen, neue Papiere – und das psychologische Vermeidungsverhalten wird zum politischen Standard.
Prinzipielle Möglichkeit zu Veränderung
Trotzdem gilt: Jeder Mensch kennt aus seinem privaten Leben, dass Veränderung zwar kostet – aber auch befreit. Wer umzieht, sich trennt oder einen Job wechselt, erlebt Schmerz und Gewinn zugleich. Diese Erfahrung lässt sich gesellschaftlich übertragen – wenn es eine glaubwürdige Erzählung gibt, die Wandel nicht als Bedrohung, sondern als kollektive Entwicklung begreift.
Was derzeit fehlt, ist nicht Wissen oder Einsicht – sondern ein gemeinsames Gefühl für Richtung, Verantwortung und Zusammenhalt. Ohne ein solches „Wir“ bleibt jede Disruption nur ein Wort. Es fehlt auch an Vorbildern, die aufzeigen, dass sich Mut zu und Einsatz für Veränderung und Entwicklung lohnt und positiv auszahlt.
Fazit: Nicht Technik, nicht Timing, nicht Tabellen entscheiden über den Erfolg von Wandel. Sondern das kollektive emotionale Klima, das ihn trägt oder verhindert. Reformfähigkeit entsteht, wenn politische Führung nicht nur plant, sondern auch berührt. Wenn sie nicht nur exekutiert, sondern eine neue Erzählung entwickelt, die motivieren und mitreißen kann.
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Russland hat es wirklich geschafft, das Aufrüstung an Ne. 1 der Prioritätenliste steht.
Nummer zwei ist das Ende der Migration und Nummer drei die zahlreichen Wachstumsbremsen im Bereich der Wirtschaft. Das geht von Bürokratie über hohe Energiepreise bis hin zu Abgaben (Co2) und Steuern.
In der Ordnungsvorstellung vieler Bürger werden erst die kriminelle Migranten und Sozialhilfe- respektive Bürgergeldempfänger abgeschoben. Das eingesparte Geld wird der Bundeswehr zur Verfügung gestellt und was noch fehlt wird an Streichungen bei der NGOs und der Entwicklungshilfe eingespart. Als Zwischenfinanzierung mag der unbegrenzte Spielraum für Rüstung ja angehen, es müssen jedoch Zeitnah Finanzierungsmodelle entwickelt werden, die bald wieder eine schwarze Null ermöglichen. Schwarz rot kann nur eine Zwischenstation auf dem Wege zur Neuordnung der Staatsfinanzen im deutschen Interesse sein. Deutschland muss aufhören sich um Probleme anderer Länder zu kümmern. Es muss die eigenen Probleme lösen.
oder wenigstens den von Friedrich Merz.
Aber "schaffen wir das?"...
desto weniger wird die AfD schwächeln. Dabei mag man sie doch angeblich nicht und möchte sie verbieten, weil man trotz Gehaltsfortzahlung Vielleicht doch irgendwann mal hinter der Brandmauer rauskriechen will, um frische Luft und Parteien Wind zu spüren. Freundlich auch die CDU, die der Wahlverliererin SPD in die Steigbügel geholfen hat. Vom Wahlergebnis her hätte man nicht damit gerechnet, die alten Gesichter wieder um die Ecke biegen zu sehn. Und nun gießt die SPD wieder kräftig Öl ins AfD-Lagerfeuer, denn die sitzt tatsächlich nur da und wartet, wer noch Geschenke bei ihr abgibt. Wo sonst, nachdem die FDP als für eine wirkliche (nicht "unsere", "ihre" der Regierenden) Demokratie unverzichtbare liberale Opposition so furchtbar enttäuscht und sich selbst abgeschafft hat??
sehr gut. Letztlich hatten die Menschen im Osten sie durch die Entscheidung für eine schnelle Einführung der D-Mark selbst eingeleitet. Damals waren die Leute jedoch härter im Nehmen. Bestes Beispiel ist unser ausufernder Sozialstaat mit korrespondierender Rechtsprechung. Niemandem darf etwas zugemutet werden außer denen, die nicht vom Sozialstaat profitieren, sonder ihn finanzieren. Hr. Merz ist schon als Bettvorleger zum Kanzler gewählt worden, aber dazu hat er sich selbst gemacht. Mit der SPD an seiner Seite wird es keine der so dringend benötigten Korrekturen der unübersehbaren Fehlentwicklungen geben.
@Andreas Peters, sehr treffende Beschreibung. 1989/90 waren sehr viele Deutsche bereit, für die Wiedervereinigung "disruptive" Zeiten zu akzeptieren. Letztendlich betraf diese aber weit überwiegend die Bewohner der neuen Bundesländer mit Treuhand-Abwicklung statt "blühenden Landschaften". Der 1988/89 politisch stark angeschlagene Kohl hatte nicht die Gestaltungskraft für eine echte Wiedervereinigung. In der Folgezeit änderte daran auch die Ruck-Rede des Bundespräsidenten nichts.
Weil diejenigen, von denen man einen ernsthaften und schnellen Wandel erhofft nicht mitregieren dürfen/sollen. Mit der AFD müsste sich die UNION nicht verbiegen und unterwerfen. Würde sich selbst keine Denk- oder Sprechverbote auferlegen aus Angst, als rechts diffamiert zu werden. Und nicht wenige in der UNION wollen ja gar nicht, dass sich wirklich viel ändert, sind sie doch 16 Jahre unter Merkel -auf Sicht - gefahren und haben nur nicht den eigenen parteipolitischen Untergang kommen sehen, der ihnen noch bevorsteht. Auch wenn Merz/die UNION im Moment scheinbar wieder zulegt in Umfragen. Die Wahrheiten kommen gerade ans Tageslicht, die noch UNIONS-Wähler müssen immer mehr erkennen, dass sie Merz belogen hat. Das er zwar dicke Sprüche macht , aber sich wirklich auch unter ihm nichts ändert. Im Moment sonnt er sich mit seinen Sprüchen zu Israel/Iran und gibt den starken Kanzler. Innenpolitisch jedenfalls wird sich nichts wirklich zu Besseren wenden. Eine Regierung auf Abruf.
Engl. "Disruption" = .(Zer)- Störung. Von der Mehrheit der Bevölkerung kaum verstanden, negativ besetzt und furchteinflößend. Denselben Umstand würde auch das Bild vom "Phoenix aus der Asche" beschreiben, allerdings positiv und antriebsstiftend. Auch er erhebt sich aus dem Niedergang und schwingt sich aus eigener Kraft in neue Höhen. Die Frage bleibt, ob der versprochene Bürokratieabbau mit der Neuschaffung von 200 neuen Regierungsstellen ein gutes Zeichen dafür ist? Schaut man sich auf kommunaler Ebene um, jagt ein Event das andere, finanziert und gesponsert von Städten und Gemeinden, ja sogar Kreditinstituten. Der Eintritt ist frei heißt es, und ist am Ende doch das Geld des arbeitenden Menschen. Auf Disruption deutet da wenig hin, eher auf den viel beschriebenen Tanz auf dem Vulkan. Wie das Autorenteam richtig schreibt, muss ein gewünschter Neubeginn positiv besetzt sein und erforderliche Einschnitte bewußt mitgetragen werden. Voraussetzung ist aber, daß im kaufmännischen Sinne vorher eine Bestandsaufnahme gemacht wird. Was kann bleiben, was ist verzichtbar, was wird abgestreift?
negativ besetzt und furchteinflößend.
Da haben die Mainstreammedien ganze Arbeit geleistet..., unter anderem. Die 'Angst vor Milei und Trump'... - es soll ja schließlich alles so bleiben wie es ist bzw. sich möglichst noch 'progressiver' weiter fortentwickeln... ... 'Man/Frau' möchte sich doch nicht den Ast absägen auf dem man selbst sitzt... (bzw. den €-Hahn abdrehen...) /Ironie
Da ist er wieder der Konjunktiv, des Deutschen liebstes Kind. Aber wer glaubt, dass sich der politisch-bürokratische Komplex der in Deutschland über die Macht verfügt, zu den notwendigen wirksamen Reformen durchringt, der glaubt bestimmt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Was getan werden müsste liegt klar auf der Hand, da muss man nicht auch noch physiologisches Kleinklein betreiben. Auch was es dazu braucht ist kein Geheimnis. Wahrhaftigkeit, Klugheit und Durchsetzungskraft nebst klaren Zielen, sind da hilfreich. Alles Eigenschaften die in unserer Politkaste so reichlich vorhanden sind [Ironie aus].
Wenn ich "wir" und "Zusammenhalt" höre, gar von einer gemeinsamen Erzählung, dann graust es mir. Gerade der staatliche und staatlich finanzierte Dirigismus, die Konsenssucht ist doch eine wesentliche Ursache für die deutsche Malaise.
Der Staat hat für infrastrukturelle Rahmenbedingungen, einen funktionierenden Rechtsstaat und für verlässliche soziale Grundsicherung (etwa durch frugales Grundeinkommen und Grundrente für alle) zu sorgen und sich ansonsten herauszuhalten. "Government Overreach" führt direkt ins Staatsversagen.
bzw. ein "WIR-Gefühl" m u ß in einem Land ins Leere gehen, wo den Einheimischen quasi durch Dauer-Gehirnwäsche untersagt wurde, ein solches überhaupt zu pflegen!
Alt-Deutsche dürfen nur gemeinsame Schuldgefühle haben, aber keinen Patriotismus u. keine Leitkultur.
Welch eine begeisternde Erzählung soll denn - um Himmels willen - gefunden werden, die
alle Bürger im Lande anspricht u. zu neuen fruchtbaren Taten beflügelt?
Inzwischen befinden sich sehr viele Deutsche resigniert in innerer Emigration, während sich die unterschiedlichsten fröhlichen Parallelgesellschaften (die meisten davon muslimisch) bei den Deutschen mit Migrations-Hintergrund breit gemacht haben.
Jeder konnte in den letzten Jahren nur eins bei uns lernen: Du mußt Dir vom Staat holen, was nur eben möglich ist!
Positives aus dem rapiden Wandel können nur diejenigen erkennen, die zugewandert sind - nicht jedoch die Einheimischen.
Die Reformunfähigkeit beruht auf einer total falschen Politik - spätestens seit 2015!
Stimmt, das trifft zu. Und stimmt, für eine neue Richtung braucht es Entscheidungen und dann eine Einigkeit, dass man einen bestimmten Weg zusammen gehen will.
Beides widerspricht aber Kernelementen der bisherigen staatstragenden Gesellschaft. In dieser kann es nicht um Entscheidungen gehen, weil die Dinge durch universelle Werte und die Wissenschaft vorgegeben sind, verkündet von der SZ und der Tagesschau. Es geht um Menschenrechte, Rechtsstaat und Klima, außerdem soziale Gerechtigkeit etc. Wer sollte sich da mit welcher Rechtfertigung für irgendwas anderes entscheiden?
Ein anderes Problem ist Vielfalt und Weltoffenheit: wir haben nunmal jetzt eine Gesellschaft mit sehr verschiedenen Sichtweisen und Zielen. Woher sollen da die Gemeinsamkeiten kommen?
Aber ja: man muss mit irgendwelchen kleineren Projekten anfangen und hoffen, dass sich dadurch wieder irgendwas gemeinsames entwickelt.