Plastik von Martin Luther
Problematische Figur: Luther steht genauso für Antisemitismus wie für demokratische Ideale. Beides darf bei den Schülern nicht in Vergessenheit geraten / dpa

Deutsche Kultur - Unsere Schulen brauchen eine demokratische Geschichtserzählung

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat bei uns nicht nur zu größeren Verteidigungsanstrengungen geführt. Er hat auch die Selbstvergewisserung unserer Demokratie gestärkt. Gefragt ist jetzt ein Geschichtsunterricht, der den Schülern eine demokratische Geschichtserzählung vermittelt. 

Autoreninfo

Rainer Werner unterrichtete an einem Berliner Gymnasium Deutsch und Geschichte. Er verfasste das Buch „Fluch des Erfolgs. Wie das Gymnasium zur ,Gesamtschule light‘ mutiert“.

So erreichen Sie Rainer Werner:

An einem 31. Oktober fragte ich die Schüler meines Geschichtskurses in der gymnasialen Oberstufe eines Berliner Gymnasiums, ob sie wüssten, welchen Tag wir heute feierten. „Halloween“, schallte es mir vielstimmig entgegen. An meiner Miene, die sich verfinsterte, sahen die Schüler, dass ihre Antwort nicht optimal ausgefallen war. Nach einigem Hin und Her fand schließlich eine Schülerin, die in einer evangelischen Gemeinde aktiv war, die richtige Antwort: Es war der Reformationstag. 

Was Luther damals wollte und worin seine bleibende geschichtliche Leistung besteht, wussten die Schüler spontan nicht zu sagen. Im Geschichtsunterricht war das sicher irgendwann einmal „dran gewesen“. Nur hängen geblieben ist nichts. So sieht es auch mit anderen wichtigen historischen Ereignissen aus. Kaum ein Schüler weiß etwas über die wichtigsten römischen Kaiser der Deutschen im Mittelalter zu sagen, die Fragen nach den demokratischen Bestrebungen im 19. Jahrhundert, nach Wartburgfest, Hambacher Fest und Paulskirche bleiben ohne Antwort. Selbst Ereignisse, die ihre Großeltern noch selbst erlebt haben, wie der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in der DDR oder der Mauerbau 1961, sind im Gedächtnis der Schüler nicht präsent. 

Geschichte – ein „schwieriges“ Fach

Diese eklatanten Wissenslücken legen den Verdacht nahe, dass es um den Geschichtsunterricht an unseren Schulen nicht zum Besten bestellt ist. Geschichte gilt nicht nur bei Schülern als „schwieriges Fach“. Auch Lehrkräfte zweifeln oft an der Nachhaltigkeit ihrer didaktischen Bemühungen. „Geschichte ist für die meisten Schüler ein schwarzes Loch“ – so lautet häufig die Klage der Lehrkräfte auf den Fachkonferenzen. Fragt man Schüler, warum sie sich mit diesem Fach so schwertun, erhält man die lapidare Antwort: „Wir können uns den Stoff einfach nicht merken.“ – Für mich greift diese Erklärung zu kurz. 

Sie erklärt nämlich nicht, warum sich Schüler in manchen Unterrichtsfächern Inhalte blendend merken können (von ihren Hobbys ganz zu schweigen), während es ihnen in Geschichte anscheinend nicht gelingt. Was man intellektuell versteht und was einen emotional berührt, kann man sich auch merken. Dieses Grundprinzip der Didaktik behält auch im Fach Geschichte seine Gültigkeit. Vielleicht hat die Didaktik des Faches Geschichte den richtigen Weg der Vermittlung noch nicht gefunden. Wenn Schüler das Gefühl haben, dass sie in der Flut der geschichtlichen Ereignisse ertrinken, kann das ja wohl nur heißen, dass hier einer Didaktik gefrönt wird, die vom Primat der Stofffülle nicht lassen kann. 

Wenn ich das Resultat eines herkömmlichen Geschichtsunterrichts betrachte, fällt mir immer das Wort Mephistos aus Goethes „Faust“ ein: „Dann hat er [der Schüler] die Teile in der Hand, fehlt leider! nur das geistige Band“. Der elementare Auftrag des Geschichtslehrers ist aber, den Schülern das „geistige Band“, den Zusammenhang der historischen Ereignisse, zu vermitteln. Dazu braucht er vor allem selbst eine Vorstellung davon, welche Wissensbestände in seinem Fach elementar sind, wie er sie sinnfällig aufbereitet und anschaulich vermittelt. Das Prinzip des exemplarischen Lernens kann dabei helfen, die Stoffberge, die sich im Geschichtsunterricht vor den Schülern auftürmen, zu bewältigen. 

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Christa Wallau | Di., 31. Mai 2022 - 13:55

daß Deutsche wieder ein Bewußtsein für die großen Leistungen ihrer Vorfahren entwickeln. Erst recht dürfen sie nichts erfahren, was in ihnen so etwas wie Stolz auf das Volk weckt, dem sie angehören.
Emotional darf sie ausschließlich das berühren, was im Namen Deutschlands u. von Deutschen den Angehörigen anderer Staaten bzw. einer anderen Religion (Juden) angetan wurde. An die deutschen Opfer des Hitler-Regimes (Gefallene, Gegner der Nazis, Opfer von Flucht u. Vertreibung) darf allenfalls im Zusammenhang mit dem Gedenken an fremde Betroffene erinnert werden. Bis heute gibt es keine würdige Erinnerungsstätte für diese Zig-Millionen deutschen Opfer.
Durch den heutigen häppchenhaften u. trockenen Geschichtsunterricht, der wenig lehrreiche Zusammenhänge herstellt, kann in den Schülern kein vernünftiges Gesamtbild der deut. Geschichte seit dem 19.Jhdt. bzw. der langen Zeit des "Heiligen römischen Reiches deutscher Nation" entstehen.
Und - wie gesagt - das s o l l auch gar geschehen!

Geschichtslehrer, die den weit verbreiteten Fehler begehen, das Denken u. Handeln von Persönlichkeiten der Vergangenheit aus h e u t i g e r Sicht zu beurteilen u. sie nicht als Kinder ihrer Zeit zu betrachten, sind nicht nur unredlich, sondern sogar gefährlich.
Sie stellen nämlich sich u. ihre aktuelle Weltsicht als absolut dar -
sozusagen als der Weisheit letzten Schluß, den es ja gar nicht geben k a n n,
wenn man davon ausgeht, daß sich die Menschheit weiterentwickelt.

Aus persönlicher Erfahrung weiß ich auch, daß engagierte Geschichtslehrer, die mit viel Herzblut u. Gefühl den Schülern Geschichte vermitteln (erzählen) wollen, dies nicht dürfen, obwohl sie damit viel Begeisterung für geschichtliche Ereignisse wecken könnten. stattdessen gilt der methodische Grundsatz, daß Schüler in Einzel-o.Gruppenarbeit selbst in Büchern bzw. meistens im Internet zu bestimmten Themen recherchieren müssen. Durch den Wust, der ihnen da geboten wird, dürfen sie sich unmotiviert durchquälen.

Gerhard Lenz | Di., 31. Mai 2022 - 14:12

ist zweifellos wichtig. Aber das alleine reicht nicht.

Eine der schlimmsten Politfiguren unserer Tage, der Rechtsextremist und gerichtlich bestätigte Faschist Björn Bernd Hoecke ist bekanntlich Geschichtslehrer.

Was zeigt uns das? Das die bloße Beschäftigung mit Geschichte nicht ausreicht. Denn letztendlich pickt sich jeder das heraus, was ihm am meisten zusagt, wenn er seine eigene "Geschichtsrevision" zusammenbastelt. Und schon werden aus Wehrmachtssoldaten, die an Kriegsverbrechen beteiligt waren, tapfere, mutige Väter und Großväter, die nur ihre Pflicht taten.
Da ist es dann tatsächlich nicht mehr weit bis zur Forderung Björn Bernds, man brauche eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad. Fordert, wie gesagt, ausgerechnet ein Geschichtslehrer. Den man bis vor kurzem auf Schüler losließ.

Was das Beispiel Luther angeht: Lernen die Schüler dann auch, dass der Begründer der Reformation ein Fundamentalist und Antisemit war, der Judenverfolgung und Hexenverbrennung guthieß?

gehört nicht unbedingt die Geschichtsklitterung der linken GenossInnen, die mit Fleiß vergessen machen wollen, dass ihre große Ikone Karl Marx ein schlimmer Judenhasser war. Die Juden-Feindlichkeit steckt ihnen in den Genen: "Welches ist der weltliche Grund des Judenthums? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz. Welches ist der weltliche Kultus der Juden? Der Schacher. Welches ist sein weltlicher Gott? Das Geld."
Linke halten sich für den Mittelpunkt des Universums. Alle, die nicht denken und lenken wie sie, sind lebe. Deshalb muss man sie "erziehen". Die Umerziehungs-Lager dafür waren schon in Arbeit: Z.B. Kahla und Thüringen. Die Listen der "Bewohner" waren schon erstellt!
Und: Geschichtsklitterung war und ist ein wichtiger Teil ihrer Existenz-Erhaltung! Dabei nimmt man auch solche geschmacklosen Schandmäler (Foto!) in Kauf. Aber mit Geschmack hatten es die GenossInnen ja noch nie ... !

Martin Falter | Di., 31. Mai 2022 - 15:14

Das die ganzen Schwurbler und Putinversteher die Geschichte gar nicht zu Kenntnis nehmen.
Wenn selbst die aktuelle Geschichte verdreht, verdrängt und uminterpretiert wird, dann kann man sich vorstellen, was mit älteren Geschichte Geschichten passiert.

Das ist halt ein Nachteil unseres "( Des) Informationszeitalters" das irgendwann jeder seine eigene Geschichte fährt.

Albert Schultheis | Di., 31. Mai 2022 - 15:24

Keine "Geschichtserzählungen"! Wir kennen "Erzählungen" vom Spiegel, der FAZ, der Süddeutschen und der ZEIT. Was wir wollen, was wir brauchen, nötiger als alles andere, ist zu erfahren, was ist! Zu lernen, was war!

@ Albert Schultheis, super Kommentar zu diesem Thema, besser kann man es gar nicht sagen.

... der Glaube, es gäbe ein geschichtliches "Ist so und nicht anders" ganz und gar und grundsätzlich naiv ist. Der Blick auf die Geschichte ist immer Interpretation. Es gilt das schlichte: "Daten sind 'gegeben', Fakten, aus Daten erstellt, sind immer 'gemacht'. Deshalb heißen sie ja auch Fakten."

Alexander Brand | Di., 31. Mai 2022 - 16:40

Geschichtserzählung."

Ergo: Deutschland ist kein demokratisches Land! Ein guter Artikel, ich stimme vielem zu.

Das Linke hat in der ersten Hälfte des 20JH großes Unheil gebracht (Stalin, Hitler etc.). Nach dem Krieg wurde Deutschland von konservativen Menschen wieder aufgebaut, ihr Fleiß und ihr Verzicht brachten Wohlstand. Daraus erwuchs die (wohlstands-)linke Bewegung der 68er die mittlerweile in Deutschland das uneingeschränkte Sagen hat.

Sie schaffen Freiheiten ab, sie geben vor was gesagt, gedacht, getan werden darf, alles unter dem Deckmantel der Demokratie und der Freiheit. Sie verfälschen die Geschichte, sie mißbrauchen sie für die eigenen Zwecke um Menschen zu manipulieren.

Man darf nicht von der vorgegebenen geschichtlichen „Wahrheit“ abweichen, darum wird es den vom Autor geforderten ganzheitlichen Geschichtsunterricht nicht geben.

Wie 1933 befinden wir uns in einer von Linken betriebenen Abwärtsspirale die ganz sicher wieder in einer Katastrophe enden wird.

Helmut Bachmann | Di., 31. Mai 2022 - 16:49

Wenn Luther für manche für Antisemitismus steht, dann steht es um Kenntnisse und Denken nicht gut in D.

Wolfgang Jäger | Di., 31. Mai 2022 - 18:08

Geschichtsunterricht in Deutschland kann man eigentlich auf einen Nenner bringen:
Viel zu wenig. Meist nur zwei Stunden pro Woche, wenn überhaupt.
Der Unterricht wird meist von links-grün-woke orientierten Lehrkräften gemacht.
Schwerpunkt der geschichtlichen "Bildung": Kaiserreich bis Nationalsozialismus. Immer wieder. Einseitig pflanzt man so den engen Korridor deutscher Geschichte in die Köpfe.
Wende? DDR? Mittelalter? Barockzeit, 30-jähriger Krieg? Napoleon? Aufklärung? 18. Jahrhundert? Gar Antike? Fehlanzeige. Schnelldurchgänge. Stattdessen bis zum Erbrechen Reichsgründung, 1.WK und Drittes Reich. Das geht bis zum Abitur so. Selbst die Abithemen sind meist darauf fokussiert. Und sonst: Kolonialisierung.
Der Artikel trifft den Nerv. Ändern wird sich wahrscheinlich nichts. Im Gegenteil: Der neue grün-woke Mainstream bzw. das Kulturverständnis der Regenbogenpädagogen wird es nicht zulassen, dass man die Agenda der einseitigen Ideologisierung der Schüler***Innen durchkreuzt.

Ronald Lehmann | Mi., 1. Juni 2022 - 09:07

Ein interessanter, wirklichkeitsnaher

Was stört mich an der heutigen Geschichts-Präsentation?

Das deutsche Geschichte auf 1933 reduziert wird

Das wie im heutigen gesellschaftlichen Leben es nur sw-ws gibt & keine Grautöne

Das Institutionen entscheiden (Art Orwell), wer & was gut oder böse war.

Fragestellungen werden nicht mehr erwünscht & Menschen, die Geschichts-Dogmen hinterfragen, Gesellschaft geächtet & denunziert.

Und hier liegt das Hauptproblem.
Wenn das Fundamat, die Rahmenbedingungen morsch sind, dann kann man wie heutzutage in der Politik alles weiß tünschen, aber das Gebälk von diesen Haus bleibt trotzdem morsch.
Oder wie bei anderen Themen:
"Der Fisch fängt vom Kopf an zu stinken"

Und solange NICHT angefangen wird,
rational, logisch, unparteiisch & lösungsorient als auch Wertefördernd zu analysieren, auszuwerten & dann zu handeln,

alles Bla - Bla - Bla
alles ohne was positiv zu ändern für die Zukunft

Naja, die d. Gegenwart liegt in den letzten Atemzügen ?

Walter Bühler | Mi., 1. Juni 2022 - 11:13

jede Gesellschaft kann ihre kollektive historische Erfahrung nur ausschnittsweise in Worte fassen. In das kollektive Gedächtnis gelangt deshalb ein unvollständiges Bild ("Narrativ") der Vergangenheit, das immer von der Gegenwart beeinflusst ist.

Auch in Ihren Artikel fließen heutige Probleme und Urteile ein: über den ukrainischen Krieg, über die historischen Rolle Luthers, über den Wert der deutschen Kultur.

Das ist in Ordnung , solange sich der subjektive Anteil am historischen Bild im Streit der Historiker um die "Wahrheit" noch einigermaßen als plausibel erweist und nicht gegen die fundamentale Moral verstößt.

Deshalb konstruieren nicht nur autoritäre Staaten „stimmige“ Geschichtserzählungen, die als Basis für den patriotisch gestimmten Geschichtsunterricht an Schulen dienen. Das tut auch die Schweiz.

Schüler können sich im Idealfall ihre eigene Meinung aus der Vielfalt der Lehrermeinungen bilden, auch wenn diese oftmals nicht mit den Unterrichtszielen im Einklang stehen

Gunther Freiherr von Künsberg | Mi., 1. Juni 2022 - 12:10

Die Geschichte besteht aus einer Abfolge von Vorkommnissen in zeitlicher Reihenfolge. Ein Geschichtsunterricht muss die Vorkommnisse im zeitlichen und ideologischen Zusammenhang objektiv darstellen. Erst danach ist eine Interpretation zulässig. Diese muss auch als solche ausdrücklich gekennzeichnet sein.
Schon das Weglassen von Vorkommnissen sowie die Gewichtung von Vorkommnissen kann zu einer Verfälschung der Geschichtsdarstellung führen. Auch die Verwendung von Begriffen ist geeignet eine Geschichtsverfälschung vorzutragen. (Putins Spezialoperation anstatt Krieg). Es sind nicht nur die Lehrer, sondern auch die Kultusministerien verantwortlich dafür, dass die Geschichtsbücher zum Teil Vorkommnisse unter-oder überbewerten weil sich die Lehrer an den Lehrplan, der sich in den Geschichtsbüchern widerspiegelt halten müssen.
Der beste Lehrmeister für die Zukunftsgestaltung ist die Geschichte.
Auch wer Martin Luther oder Karl Marx weglässt verfälscht die deutsche Geschichte

Gunther Freiherr von Künsberg | Mi., 1. Juni 2022 - 14:21

Die Geschichte besteht aus einer Abfolge von Vorkommnissen in zeitlicher Reihenfolge. Ein Geschichtsunterricht muss die Vorkommnisse im zeitlichen und ideologischen Zusammenhang objektiv darstellen. Erst danach ist eine Interpretation zulässig. Diese muss auch als solche ausdrücklich gekennzeichnet sein.
Schon das Weglassen von Vorkommnissen sowie die Gewichtung von Vorkommnissen kann zu einer Verfälschung der Geschichtsdarstellung führen. Auch die Verwendung von Begriffen ist geeignet eine Geschichtsverfälschung vorzutragen. (Putins Spezialoperation anstatt Krieg). Es sind nicht nur die Lehrer, sondern auch die Kultusministerien verantwortlich dafür, dass die Geschichtsbücher zum Teil Vorkommnisse unter-oder überbewerten weil sie sich die Lehrer an den Lehrplan, der sich in den Geschichtsbüchern widerspiegelt halten müssen.
Der beste Lehrmeister für die Zukunftsgestaltung ist die Geschichte.
Auch wer Martin Luther oder Karl Marx weglässt verfälscht die deutsche Geschichte

Urban Will | Mi., 1. Juni 2022 - 14:49

mit dem Dritten Reich aus, kennt - außer vielleicht Hitler – die dort in obersten Rängen agierenden Personen. Und schon gar nicht kennt die große Mehrheit die nationalsozialistische Doktrin, all den Irrsinn, der da „gelehrt“ und verbreitet wurde.

Trotzdem aber, dank permanenter links – grüner Indoktrination – sind alle schnell dabei, „Nazi!“ zu schreien, alles als „rechtsextrem“, „faschistisch“, etc. zu betiteln, was ihnen nicht passt.

Warum das so ist, kann sich jeder denken, der sich die Mühe macht, Dinge zu hinterfragen und die oben genannten Begriffe äußerst vorsichtig und überlegt zu verwenden, denn es gibt natürlich auch heute noch nazistisches Gedankengut.

Die inflationäre Verwendung dieses Begriffes aber, vom links – grün durchsetzten Mainstream genau so gewollt, ist nicht nur Garant seiner fortwährenden Dominanz, es bedeutet auch die Infantilisierung des Dritten Reiches. Die Folgen werden wir noch zu spüren bekommen. Und dann will es wieder niemand gewesen sein.

Gerd Runge | Mi., 1. Juni 2022 - 19:23

Mein Freund, die Zeiten der Vergangenheit
Sind uns ein Buch mit sieben Siegeln.
Was ihr den Geist der Zeiten heißt,
Das ist im Grund der Herren eigner Geist,
In dem die Zeiten sich bespiegeln.

Obiges Zitat ist natürlich nicht von mir.
Aber suchet, und Ihr werdet finden..

Wer behauptet, Geschichtet wiederholt sich nicht, sollte obiges beachten. Insofern ist Geschichtsunterricht absolut wichtig.

Bleibt mir nur zu hoffen, daß die Vermittelnden:innen (:o)) das "geistige Band" in ihrer
Vermittlung vermitteln können.

Nur daß Frau Fäser dies in eine didaktische Demokratievermittlung verpacken will, vermittelt mir Übles.
Demokratie kann nur die Rahmenbedingungen schaffen, damit der Rest aus sich selbst hervorgeht.
Handlungsanweisungen sind nicht Bestandteil.

Werner Zillig | Mi., 1. Juni 2022 - 22:31

"Luther steht genauso für Antisemitismus wie für demokratische Ideale."

Schülern muss man zuvorderst beibringen, dass Vergleiche über die Jahrhunderte hinweg grundsätzlich hochproblematisch sind. Der Antisemitismus war über Jahrhunderte hinweg eine Geisteskrankheit, vor der auch die Klügsten ihrer Zeit nicht gefeit waren.

"Kant bezeichnet die Juden als ‚Vampyre der Gesellschaft‘ und fordert ‚die Euthanasie des Judentums‘!“ (Markus Voss-Göschel)"

Aber erst Hitler hat aus und mit dieser Geisteskrankheit ein schreckliches politisches System mit Umsetzung in ein großes Morden gemacht.