- Bettina Stark-Watzinger liest „Zivilisierte Verachtung“
Unser Grundgesetz bündelt Freiheit, Menschenwürde und Rechtsstaatlichkeit – Werte, die heute lauter verteidigt werden müssen. Wenn Extreme sie missbrauchen, gilt Strengers Mahnung: Kritik ist kein Angriff, sondern Grundlage der offenen Gesellschaft.
Der Grünen-Vorsitzende Felix Banaszak wurde im ARD-Sommerinterview gefragt, ob er Deutschland liebe. Seine Antwort blieb vage. Meine ist klar: Ja, weil unser Grundgesetz die zentralen Werte unserer Gesellschaft bündelt – Freiheit, Menschenwürde und Rechtsstaatlichkeit. Sie halten uns zusammen und müssen mehr denn je verteidigt werden.
Die politischen Ränder werden lauter, die Mitte schweigt. Wenn Antisemitismus salonfähig wird, wenn an Universitäten geschlechtergetrennte Vorlesungen stattfinden und auf Straßen nach dem Kalifat gerufen wird, muss man für die offene Gesellschaft eintreten. Nicht nur in den USA ist die Wissenschaftsfreiheit in Gefahr. Es geht nicht um Untergangsstimmung. Auch ist nicht jeder Kulturkampf sinnvoll. Aber Studien zum Wahlerfolg der politischen Ränder zeigen: Fragen der kulturellen Identität werden in einer globalen und technologisierten Welt wichtiger. Rechtsnationale Parteien inszenieren sich als Hüter „westlicher“ Werte, untergraben diese aber mit Hass und Angstpolitik. Wo eine Leerstelle in der Diskussion ist, werden Extreme sie nutzen.
-
Monatsabo (im 1. Monat) 2,00 €
Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden.
Der erste Monat kostet 2,00 €, danach 9,80 €/Monat.
Ohne Abo Lesen
Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.
für den Hinweis auf diesen DENKER Carlo Strenger.
die Bücher von Herrn Strenger nicht. Aber
Strengers Forderung:
„Nichts und niemand darf gegen Kritik immun sein – sonst verlieren wir die Glaubwürdigkeit, unsere Werte zu verteidigen.“
findet trotzdem meine volle Zustimmung, ebenso wie
"Zweitens muss die Menschenwürde gewahrt bleiben – Kritik richtet sich gegen Ideen, niemals gegen Personen. "
---
Das Buch von Herrn Strenger ist schon 2015 erschienen.
Aber leider kann ich mich nicht erinnern, dass Sie sich selbst, Frau Stark-Watzinger, in der Zeit ihres Ministeramtes an diese fundamentalen Grundsätze der Aufklärung gehalten hätten, vor allem im absolut unfairen Umgang mit der AfD.
Und haben Hochschulen und Forschungseinrichtungen nicht während Ihrer Amtszeit eine Hochblüte an "Wokeness" und "Cancel Culture" erlebt?
Hat sich nicht in Ihrer Amtszeit der Verfall der Bildung fortgesetzt? Ist nicht die Technik- und Wissenschaftsfeindlichkeit weiter gewachsen?
Das wirft für mich ein seltsames Licht auf Ihre Buchempfehlung.
Mitnichten, Herr Buehler, denn gerade Frau Stark-Watzinger musste in ihrer Amtszeit am eigenen Leib erfahren was es heißt vom linken "Mainstream" gecancelt zu werden. Wir erinnern uns:
Frau Stark-Watzinger wollte 2024 verhindern, dass sich an dt. Hochschulen weiterhin Israel- und Judenfeindliche Demos u. Protestaktionen unter dem heuchlerischen Deckmantel der sog. "Pro-Palästina"-Bewegung fortsetzen. Fördergelder sollten gestrichen werden. Der mediale, politische u. gesellschaftliche Sturm, der daraufhin über sie hinwegfegte, sucht seinesgleichen. Man sammelte Unterschriften, 3300 Professoren unterschrieben einen Brief u. verlangten ihren Rücktritt, gehen musste Staatssekretärin Döring.
Genau genommen ist sie "nur" eines von vielen Schicksalen, das in den letzten 10 Jahren unter die Räder der Cancel-Cultur, der linken Vernichtungswalze, geraten ist. Angesichts der Gräueltaten der Hamas u. der gerade in Germany orchestrierten moralischen Unterstützung, eine ganz besondere Widerlichkeit!
Verachtung ist z.Zt. in Deutschland eine zentrale "Behandlungsmethode" im Umgang mit Anderen. Die Ebenen auf denen sich das widerspiegelt sind so vielfältig, weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Da ist zum einen eine Regierung, die in weiten Teilen ihren Souverän geradezu verachtet. Da werden mehrheitliche Interessen der Bevölkerung mit Füßen getreten bzw. ignoriert. Interessen, die in normalen zivilisierten Ländern Selbstverständlichkeiten sind, wie z.B. innere Sicherheit, funktionierende Infrastruktur, unabhängige Justiz u. so "Peanuts" wie Meinungsfreiheit.
Eine "besondere" Form der Verachtung allerdings bescheren uns die sog. Zugereisten. Deren Verachtung ist nicht nur politisch, sie ist physisch. Die Kriminalität in Deutschland spricht Bände beim Blick auf die Täterklientel.
Und dann ist da noch der linke "Mainstream" in Gesellschaft & Politik. Er hat diese Verwerfungen erst möglich gemacht. Wie Schimmelpilz sitzt diese Agenda in jeder Ritze unseres Zusammenlebens u. killt uns!
Für mich ist der erste Teil, wohl die Einleitung zum Buch durch Frau Stark-Watzinger ein Widerspruch in sich. Und ich dachte, dass so mancher meiner Mitkommentatoren spätestens bei dem Satz über rechtsnationale Hüter, die die Werte mit HASS und ANGSTpolitik untergraben würden, aufhört zu lesen. Was dem was folgt jedoch nicht gerecht werden würde. Denn dann führt Frau S.-Watzinger aus, wie wichtig lt. Buchinhalt "die Kritik zum Erhalt der Freiheit ist" bzw. erklärt was es mit dem Toleranzprinzip auf sich hat, gegen welches sie selbst m.E. nach in ihrer Eröffnung verstoßen hat, indem sie den Rechtsnationalen Hass u. Angstpolitik unterstellt u. damit DEREN Freiheit politisch unerwünschte, vielleicht auch extreme Meinungen, Ansichten o. halt Kritik zu äußern negiert.
Auch zum Punkt "Menschenwürde" u. "Kritik darf sich nur an Ideen jedoch nie gegen Personen richten" , man befrage irgend einen x-beliebigen Abgeordneten, Kommunalpolitiker der Paria-Partei o. Schwarzkopf-Rentner dazu! MfG
