
- Die Maschine schreibt mit
KI kann kreativ sein. Um weiter zu lernen, muss sie auf urheberrechtlich geschützte Werke zurückgreifen. Maschinen können also Neues generieren. Steht unsere Vorstellung von Autorschaft und geistigem Eigentum auf der Kippe?
Der Journalist Helmut Markwort spricht bei KI von „Klau-Intelligenz“: KI bediene sich schamlos im Internet an geschützten Inhalten. „Hier wird unter dem Deckmantel der künstlichen Intelligenz der größte Diebstahl aller Zeiten organisiert“, warnt Markwort und fordert politische Gegenmaßnahmen.
Mit dieser Haltung steht er nicht allein da. In Großbritannien etwa protestierte jüngst eine Allianz aus mehr als 1000 Musikern – von Kate Bush bis Paul McCartney – mit einem ungewöhnlichen Mittel gegen Regierungspläne, das Urheberrecht zugunsten der KI-Innovation zu begrenzen: Sie veröffentlichten das Album „Is this what we want?“, auf dem keine Musik, sondern nur Geräusche aus leeren Studios zu hören waren. Die Titel des stillen Albums ergeben kombiniert die Botschaft: „The British government must not legalise music theft to benefit AI companies.“
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desto stärker wird meine Sorge, daß wir mit der KI eine Büchse der Pandora aufgemacht haben, mit der die Menschheit sich endgültig ihr Grab schaufelt. Unsere erste Natur ist ja immer noch die eines Hordenwesens , das in überschaubaren Verbänden vom Jagen und Sammeln in schier unendlichen Räumen lebte. Alles was an Fortentwicklungen unserer Lebensweise danach kam - Seßhaftigkeit, immer stärkere Verdichtung der Besiedlung -hat diese erste Natur nicht verschwinden lassen und wurde mittels unserer zweiten Natur- dem zivilisatorischen Überbau- bis heute mehr schlecht als recht bewältigt. Die aktuelle Weltlage zeigt das mal wieder sehr deutlich.Die bereits jetzt absehbaren Auswirkungen der KI werden uns endgültig überfordern und auch das bißchen Fortschritt zunichte machen, das wir bisher als unkaputtbar erreicht zu haben glaubten. Der Untergang des Urheberrechtes wird zu den kleineren Übeln gehören. Ich habe mehr Angst vor dem Verschwinden von natürlicher Intelligenz auf breiter Flur.
Als jemand, der 1958 in einer Kleinstadtbuchhandlung aufgewachsen ist, habe ich je älter ich wurde, eher weniger "gelesen".
Warum...?
Weil ich mir darüber klar wurde, daß die gesamte in Buchdeckeln gefaßte "Klugscheißerei" die Menschen nicht daran gehindert hat, den WK II mitsamt der Shoa ins Werk zu setzen... und jetzt sehen wir den Ukraine-Krieg und die Spirale der Gewalt im Nahen Osten... und die Schreiberlinge gefallen sich immer noch darin, Schuldige zu identifizieren und dann die Taten aufzurechnen.
Also meine Skepsis gegenüber "Geschriebenem" nimmt eher durch den Einsatz von KI noch zu.
Was ist ein Zeitungsartikel wert...?
Auch darstellende Kunst und Musik werden fragwürdig, weil artefiziell herstellbar.
Je weiter wir uns in Richtung "Natur" begeben, desto authentischer die Gegenstände und Produkte... jedenfalls gegenwärtig noch.
Apropos "Grab der Menschheit": Die Erde wird noch lange "bewohnbar" bleiben... wenn man sich gute Plätze dafür sucht.
Diesem wird die zunehmende Verbreitung der KI sicherlich Vorschub leisten.
Während die Automatisierung und Robotisierung die Jobs der „Blaumänner“ verringert hat, wird es mit der KI unvermeidlich den akademischen „white-collar“-Jobs an den weißen Kragen gehen. Aber auf sie, die KI, zu verzichten ist unter Wettbewerbsgründen keine Option.
Wir werden uns als Gesellschaft wahrscheinlich in voraufklärerische Zeiten zurückbewegen, in einen Neo-Feudalismus. Die breite Masse wird, weil sie es nicht mehr trainiert, nicht mehr richtig lesen, schreiben und rechnen können und daher von einer kleinen Elite abhängig sein. Ich sehe jedenfalls nicht den Willen, dem entgegenzuwirken. Eher im Gegenteil, die Leistungsfeindlichkeit aus Gleichheitsgründen hat im Bildungssektor bereits Einzug gehalten. Und so wird eins zum anderen kommen ....
Urheberrechte als kleiner Baustein, aber was da noch auf die Menschheit zurollen könnte ….. lohnt einen Besuch im Technik- Museum in Nürnberg welches ich vor wenigen Tagen mit meinen beiden Enkeln besuchte.
Ich finde die ethischen Bedenken der KI aber viel viel größer als die der Urheberrechtlichen.
Sicher, viele Möglichkeiten das Leben wieder lebenswerter zu machen nach Unfällen, i d Pflege, Haushalt usw. Aber wo hört das alles
auf ? Und wann spielt der Erfinder, der Mensch, Gott ? Falls es den überhaupt gibt …….
Mit besten Grüßen aus der Erfurter Republik
wie der Artikel schön darlegt – und mit den aktuellen technischen Entwicklungen vermag eben ein dem Geist des 19. Jh. verhaftetes Recht immer weniger Schritt zu halten.
"Das Urheberrecht ist nicht die Lösung für die Krise" – noch schlimmer, es ist selbst eine "Krise" für sich, im UrhG mit mittlerweile 143 §§ und stolzen 76 Textseiten: ein ewiger Quell des Ärgernisses für Kulturinstitutionen, vielfach Zeit- und Kostenfresser ohne Sinn und selbst für ausgewiesene Urheberrechtsjuristen nur noch begrenzt verständlich. Abzuwarten bleibt, ob hier ausgerechnet die Tech-Konzerne zur Abwechslung mal eine gesamtgesellschaftlich sinnvolle "Disruption" dieses verkorksten Zustandes in die Wege leiten