Eishockey-WM Riga Juni 2021
Ein Zuschauer sitzt auf einer fast leeren Tribüne bei der Eishockey-WM, die im Juni in der lettischen Hauptstadt Riga stattfand / dpa

Lettlands Perspektive auf die Corona-Pandemie - Es reicht nicht aus, das Virus zu verstehen

Lettland schottet sich ab. Die Infektionszahlen steigen, die Impfquote bleibt niedrig. Das liegt nicht zuletzt am geringen Vertrauen in die staatlichen Institutionen. 83 Prozent der Bürger sind mit dem politischen System unzufrieden.

Autoreninfo

Edīte Brikmane hat einen Masterabschluss in Geschichte und ist Chefredakteurin des lettischen Online-Magazins lvportals.

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Lettland hat einen einmonatigen Covid-19-Lockdown verfügt. Das Land will sich abriegeln, es soll zu Ausgangssperren kommen. Dies sind die strengsten Beschränkungen, die seit Beginn der Pandemie in dem baltischen Staat verhängt wurden, der einst als Erfolgsgeschichte in Sachen Coronavirus gefeiert wurde. Jetzt aber ist das Land mit einer noch nie dagewesenen Überlastung seines Gesundheitssystems konfrontiert und muss sich in den kommenden Wochen auf eine Triage in den Kliniken vorbereiten. Das größte Krankenhaus des Landes behandelt bereits Patienten in einer Garage; eine mobile Leichenhalle kommt zum Einsatz. Warum kommt es gerade jetzt zu dieser Katastrophe, wo die Menschen freien Zugang zu Impfstoffen haben und andere europäische Länder nach und nach viele Corona-Einschränkungen aufheben?

Wie erste Erfolge zu Selbstzufriedenheit führten

Als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Ausbruch des neuartigen Coronavirus zu einer weltweiten Pandemie erklärte, reagierte die lettische Regierung schnell. Am 12. März 2020 wurde der Ausnahmezustand verhängt, obwohl bis dahin nur 16 Covid-19-Infektionen in Lettland registriert worden waren.

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Ernst-Günther Konrad | Di., 2. November 2021 - 08:29

Was für ein Artikel. Der strotzt ja von Vorurteilen und Spaltungspotenzial. Es soll also die mangelnde Bildung und die zweite dominierende Sprache russisch irgendwie schuld sein, dass sich die Letten nicht ausreichend im Sinne des Staates impfen lassen? Uih. Da hauen sie aber kräftig auf die Spaltungstrommel. Könnte es vielleicht sein, dass die Menschen, neben ganz praktischen Problemen, an eine gewollte Impfung zu kommen, vielleicht gerade keine wissenschaftlich bewiesenen Nachweise für die Sinnhaftigkeit und Wirksamkeit der Impfung erkennen? Sie blasen ja voll ins Corona Horn und behaupten doch tatsächlich, diese Impfstoffe seien wissenschaftlich nachweisbar geeignet. Nach knapp etwas über einem Jahr seit die Impfstoffe eingeführt wurden, ohne wirklich belastbare wissenschaftliche Studien über 5-10 Jahre, die Impfstoffe üblicherweise durchlaufen.
Vielleich sind die Letten gar nicht dumm, sondern realistisch und informieren sich eben nicht nur über die staatlichen Propagandamedien.

ehemaligen DDR-Gebieten sind die Letten "gebrannte Kinder", die das
"Feuer scheuen". Ihr Vertrauen in den Staat ist zu oft mißbraucht worden, um
noch zu glauben, was staatliche Stellen von sich geben.
Das hat nichts mit Intelligenz zu tun, die man in einem IQ darstellen kann, sondern mit Erfahrungswissen, welches sich meist als äußerst wichtig u. nützlich erweist.
Skepsis gegenüber allen Entscheidungen der Regierung ist nicht Dummheit, sondern ein Gebot der Vernunft bzw. des gesunden Menschenverstandes, der in Deutschland offensichtlich im Aussterben begriffen ist - jedenfalls im Hinblick auf das Wahlverhalten der meisten Bürger. P r i v a t ziehen viele Deutsche (falls sie es überhaupt können) schon die richtigen Konsequenzen aus der Lage: Sie
legen wie verrrückt ihr Geld in Sachwerten an, um es v. d. drohenden Inflation zu sichern. Aber ihrer Regierung wagen sie nicht in den Arm zu fallen, auch wenn diese völlig unvernünftige Entscheidungen trifft, wie z. B. in Sachen Migration.

bzw. in die staatlichen Institutionen, der Gesichtslosen Macht, den Handlangern & Säulen der Macht inklusiv Institution Kirche.
Und da könnt ihr (Regierungstreue) 666X Zeder & Mordio rufen & sekündlich das Wort Demokratie ausrufen oder aufs Papier bringen, dies ändert nichts an der Tatsache, an der Grundhaltung zum Leben auf Erden.
Und ich&wir, die nicht im Gleichschritt mitmarschierenden & das eigenständige Denken & Entscheiden sich nicht aus der Hand geben lassen, werden immer die Untermenschen in Diktaturgebilden sein. Und ich hatte vor langer Zeit Herrn Lenz geantwortet: "Für m.p. gibt es nur Gott, der mein Herr & Schõpfer des Unendlichen ist. Alle anderen, lassen wir bitte das.
Des weiteren sollten die Herrschaften & feinen Pinkel des Lobby-Klima nicht vergessen, dass nicht der weiße Mann weltweit in der Bevölkerungszahl zunimmt, sondern die vielen dunkel pigmentierten Facharbeiter aus allen Herren Länder. Aber wahrscheinlich wird Krieg oder Bürgerkrieg als eine Chance gesehen.

Die "neutralen" Medien wissen es besser! Glaubt, wer sich verrant hat!

Da passieren schon mal solche "Fehler" wie in einem der jüngsten Kommentare des Foristen.
Zitat: Gestern in Basel 50.000 Menschen gegen den Wahnsinn. Die Wahrheit zieht Wurzeln, sie muss nur noch erblühen (Kommentar vom 1. November)
Tja , die Wahrheit...

An der Aussage stimmt eigentlich gar nichts. Die Demo fand nicht in Basel, sondern in Bern statt, und das bereits am 23. Oktober. Es fanden sich auch nicht 50.000 Teilnehmer ein, sondern geschätzt 10.000.
Der Forist scheint zwar weiterhin vom Volksaufstand zu träumen (evtl, wie er schon mal meinte, auch von einer Militärdiktatur), gleichwohl muss man einräumen, dass fast jede FfF-Demo bei uns so viele Teilnehmer auf die Strasse bringt.
Vielleicht hat er sich aber auch nur verzählt, ist von der Tastatur abgerutscht, oder hat sich bei den falschen Medien informiert.
https://www.20min.ch/story/wie-viele-menschen-waren-wirklich-an-der-cor…

Die pure Propaganda, das war mein erster Gedanke. Und: eine neue Panik-Sau wird durchs Dorf getrieben, man kann es echt nicht mehr hören und ich frage mich, wie weit man es noch treiben wird? Hier wird offen gegen die russischsprachige Minderheit in Lettland gehetzt. Na geht ja gar nicht anders, natürlich alle vom Erzdämon Putin angestachelt, sich ja nicht impfen zu lassen! Geht`s noch?
Wie sieht es denn in Deutschland aus, in den anderssprachigen Parallelgesellschaften?Wieviele davon waren denn auf den Intensivstationen. Ach darüber darf man nicht öffentlich reden?? Na sowas, stehen wohl unter Artenschutz?Passen nicht ins Gesamtbild? DER "typische Ungeimpfte" ist nämlich alles andere, nur nicht biodeutsch. ;-)
Aber wie auch immer: die Panik darf auf keinen Fall nachlassen, es muß immer noch eine Schippe draufgeworfen werden. Wenn es wirklich so schlimm wäre, wieso haben die Länder mit "freedom day" noch nicht wieder zurückgerudert??
Achja, Skandale hatten wir auch genug, Rücktritte?

Das war nicht die Letzte, die auf die Menschen losgelassen wurde, werte Frau Stange.

„Wir sind nicht nur für das verantwortlich, was wir tun, sondern auch für das, was wir widerspruchslos hinnehmen“ (Arthur Schopenhauer)

Hass auf die Ungeimpften wird so systematisch geschürt und soll vergessen machen, dass Geimpfte wie Ungeimpfte in gleicher Weise von SARS-CoV-2 infiziert werden.
Der Betrug wird von Politikern zur Pandemie der Ungeimpften umgedreht. Menschen sollen glauben, dass die Ungeimpften schuld sind an allem.
Viele lassen sich willig vor den Karren spannen (gehören sie doch mit der Impfung zu einer bevorzugten Klasse) und die Paralellen zur Ausgrenzung von Menschengruppen (siehe Juden) sind offensichtlich.
Ich könnte manchmal weinen...wir sich das in unserem Land entwickelt, wie die Menschen mit Bosheit vergiftet werden.

Gabriele Bondzio | Di., 2. November 2021 - 11:34

und das kontinuierlich und auf Fakten aufgebaut, ist kaum einer Regierung derzeit zu bescheinigen.
Anfangs akzeptiert man ja noch Fehler oder übersieht idiotische Einschränkungen, die selbst blutigen Laien sonderbar erscheinen.
Denn alle müssen erst mal lernen mit einer neuen Situation umzugehen.
Mit der Zeit sucht man sich, bei anhaltenden Zustand, automatisch eine eigene Antwort.

Ach ja,...habe ich nicht heute gelesen: „Uni-Klinikum Münster stoppt Booster-Impfungen beim Intensiv-Personal“.
Begründung: „AKM-Pflegedirektor Thomas van den Hooven mit Blick auf das lange Wochenende: „Das war uns zu heiß.“ Die Klinik fürchte, dass mehr Personal ausfallen könnte, als es die Dienstpläne vertragen würden.“

Die Realität im Punkt Impfnebenwirkung hat den Pflegedirektor eingeholt.

Andre Möller | Di., 2. November 2021 - 11:41

Also, anders als meine "Vorforisten", habe ich den Artikel als sehr ausgewogen und differenzierend verstanden. Denn genau das, was dem Text vorgeworfen wird, will er ja widerlegen. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass es keine gemeinsame Sprache von Regierung und Volk gibt - und dass das gerade nichts mit der Muttersprache zu tun hat. Ein Befund, der, wie ich finde, durchaus allgemeingültig ist.

Über den Artikel habe ich mich mit einer selbst geimpften, guten bekannten Lettin aus Riga ausgetauscht. Hier wie dort gibt es Erfolge, Rückschläge und Unsicherheiten.
Sie sagt z.B. dass viele Russen (Bev.-Anteil ca. 35%) auf den Sputnik-Impfstoff warten, der aber in Lettland nicht verimpft wird. Zudem spräche die ältere russ. Generation, im Gegensatz zur jüngeren, nicht gut lettisch. Die Informationen der Regierung würden aber in der Staatssprache vermittelt. Man muss dazu wissen, dass auch viele andere (meist osteurop.) anderssprachige Minderheiten dort leben, die man ggfs. schlecht erreicht.

Sie sagte weiterhin, dass ca. 70% der Älteren vakziniert seien, aber dennoch gäbe es Geeimpfte mit Nebenwirkungen sowie Sterbefälle v.A. bei Älteren mit Vorerkrankungen. In letzterer Hinsicht also wenig Unterschied zu uns.

Armin Latell | Di., 2. November 2021 - 12:56

Ich habe etwa in der Hälfte aufgehört zu lesen.

Jochen Rollwagen | Di., 2. November 2021 - 13:31

Vor einem Jahr ohne "Impfung" "Inzidenz" unter 100.

Jetzt mit "Impfung" "Inzidenz" 120.

Läuft bei Dir, Deutschland.

Finde den Fehler.

Tomas Poth | Di., 2. November 2021 - 19:05

Antwort auf von Jochen Rollwagen

... Hr. Rollwagen. Vor einem Jahr hat das normale eigene Immunvermögen die Menschen besser geschützt, als jetzt mit der Impfung, die ja, durch die Experten zugegebenermaßen, nur begrenzt hilft.
Eventuell schädigt diese Impfung die normale Immunantwort auf das Virus und verstärkt bei nachlassender Wirkung nun die Anfälligkeit.
Es ist und bleibt ein gentherapeutischer Eingriff der im Körper das übliche Immunverhalten verändert.

Rob Schuberth | Di., 2. November 2021 - 18:46

Und auf was?
Kann das hier ein Grund sein?
https://www.dw.com/de/lettland-ruft-ausnahmezustand-aus/a-58824077

Ach ja, vor genau 3 J. verloren die Grünen u. deren Koal.partner die Macht.

Da muss man hier in D nat. schon mal anfangen einen Medienkurs klar abzustecken, der das wieder einrenkt...gell.

hier ist Stabilität anzulesen...https://www.laenderdaten.info/Europa/Lettland/index.php

Wer einen Gag sucht der klicke mal rechts das Feld "Flüchtlinge" an.
Ist Stand 2020, aber so konsequent wünsche ich mir meine Regierung auch.

Sabine Lehmann | Mi., 3. November 2021 - 06:01

Ein paar kleine redaktionelle Änderungen, etwas quer lesen, und man könnte meinen der Artikel handelt von Deutschland. Der Wahnsinn geht auch bei uns in die Endlosschleife. Immer mehr Menschen wenden sich ab, verlieren das Vertrauen, In die Regierung, die Maßnahmen, die Impfen. Verständlich. Heute so, morgen so. Die Epidemie nationaler Tragweite besteht nicht mehr, aber die Maßnahmen werden jetzt noch krasser als je zuvor. Vielleicht war BSE auch nie ganz weg;-)
Man sollte dringend die Medikamente umstellen. Denn die, die unsere Entscheidungsträger einnehmen, wirken irgendwie nicht mehr. Absurdistan lässt grüßen. Und offenbar „schaffen“ die das alles auch ohne Mutti. Aber nach 16Jahren muss ja auch was hängen geblieben sein, das Werk ist vollbracht.