- An der Geige übt man das Geizen
Berlins Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson gibt nicht auf. Mit unermüdlicher Disziplin kann ihr vielleicht gelingen, was ihrem Vorgänger unmöglich war: sparen und kürzen. Trotzdem möchte sie Berlin ermöglichen, Kultur und Kunst zu erleben.
„Ausdauernder Dialog“ scheint ihr Zauberwort inmitten des großen kommunikativen Scherbenhaufens zu sein, den ihr Vorgänger Joe Chialo (CDU) in der Berliner Kulturszene hinterlassen hat. Denn erstaunlich gelassen und unerwartet zuversichtlich wirkt Berlins neue Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson (parteilos) angesichts der ihr angetragenen und nicht gerade dankbaren Aufgabe, das riesige Sparpaket im Kultursektor der Hauptstadt im Hauruckverfahren umsetzen zu müssen.
Man erinnere sich: Vorgänger Chialo war im Mai dieses Jahres zurückgetreten, weil er dieser Aufgabe nicht gewachsen war. Und seither harrt das Problem einer Lösung: Es geht um nicht weniger als die überfällige Sanierung der Berliner Bibliotheken und die geplante Zusammenlegung der drei Standorte der Zentralen Landesbibliothek in ein einziges Gebäude – im Gespräch ist dafür noch immer das leerstehende einstige Nobelkaufhaus Galeries Lafayette in der Friedrichstraße.
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