Kulturprägende Schicht der sozialen Perspektivlosigkeit: Berlin, Bahnhof Zoo / dpa

Berlin als löchrige Projektionsfläche - Die abgefuckte Hauptstadt

Jeder Stadt das passende Wahrzeichen. Paris hat Notre-Dame, London das Riesenrad, Mailand den Dom und Berlin die allnächtliche Partyszene. Eine angemessene Wahl?

Autoreninfo

Dr. phil. Dominik Pietzcker studierte Philosophie, Geschichte und Germanistik. Von 1996 bis 2011 in leitender Funktion in der Kommunikationsbranche tätig, u.a. für die Europäische Kommission, diverse Bundesministerien und das Bundespräsidialamt. Seit 2012 Professur für Kommunikation an der Macromedia University of Applied Sciences, Hamburg. Er ist Visiting Scholar der Fudan University, Shanghai. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt „Was ist Schönheit? Eine kurze Geschichte der Ästhetik“ (Herder Verlag).

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Während sich andere Metropolen darum bemühen, ihre Baudenkmäler, Konzertsäle und Kunstsammlungen international in Szene zu setzen, feiert die deutsche Hauptstadt ihre bunte Nachtseite: Clubs und Techno, Berauschung und Exzess. Hedonismus ist zwar niemals unschuldig, doch mittlerweile ist selbst die städtische Kulisse fadenscheinig und porös geworden. Warum ausgerechnet Darkrooms und repetitive elektronische Klangteppiche Teil des immateriellen Kulturerbes der Menschheit sein sollen, bleibt allerdings ein Rätsel. Die kollektiven Projektionen, von denen Berlin noch immer profitiert, werden dagegen zunehmend blasser und farbloser.

In ihrer ostentativen Verwahrlosung macht die Stadt zu Jahresbeginn einen eher verkaterten Eindruck. Neben all den gealterten Säufern, verstümmelten Bettlern und minderjährigen Prostituierten beiderlei Geschlechts, die dem Reisenden am Zoologischen Garten entgegenströmen, nehmen sich die Obdachlosen in ihren Schlafsäcken geradezu wie die Aristokraten der Habenichtse aus.

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Christoph Kuhlmann | Sa., 11. Januar 2025 - 15:20

... welche die Menschen in der Provinz zunehmend gruseln und sich mit ihrer B2 Stadt zufrieden abfinden lässt. Auch wenn es wenige Dizzen mit Drogenversorgung gibt und die Swingerclubs und Bars wohl irgendwie abgetaucht sind. Wer so was sucht, findet es im Internet. Ich war noch nie ein Freund von endlosen Häusermeeren, auch wenn diese im Zeitalter des Navis deutlich besser zu navigieren sind. Aber wenn ich von Kollegen höre, das Einbrüche am hellichten Tag in ihrer ganz normalen Wohngegend zur Tagesordnung gehören, der wundert sich schon. Was ich keineswegs toleriere ist die Duldung von Gewalt. Der Staat hat das Gewaltmonopol. Entweder er setzt es durch, oder er gibt die Waffen frei. Jede Partei, welche da Kompromisse macht ist Schuld am Leiden wehrloser Opfer.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 11. Januar 2025 - 15:40

Der größte Fehler der Politik war es, die Hauptstadt aus der „Provinz Bonn“ in die Partystadt Berlin zu verlegen. Andere Länder gehen den umgekehrten Weg, bauen dafür ganze Regierungs-Städte neu.

Diese Hauptstadt-Verlegung hat immer mehr Yuppies, Partygänger und „Nichtsnutze“ in die Politik gezogen. Das sichert ein hohes Einkommen, gutes Leben und man kann die Vorteile der Großstadt genießen. In der Politik aktiv zu sein, sich für das Land anstrengen, politisch etwas bewirken wollen ist da zweitrangig.

Ich glaube nicht, dass die Wiedervereinigung der Auslöser der Verwahrlosung ist. Berlin war schon vorher nicht selbst lebensfähig, hat sich bis dahin immer hinter der „eingeschlossenen Stadt“ versteckt, in der vieles nicht möglich war. Aber Berlin reiht sich ein in eine Reihe mit anderen dt. Großstädten, die sich (vorn. unter linker Regierung) darum bemühen, der Hauptstadt den Rang abzunehmen.

Der Menschenschlag in und um Berlin herum war schon im 18.Jhdt. als "speziell" bekannt. Als der Bürgermeister eines französischen Protestantendorfes beim Vater vom Alten Fritz vorsprach, um die Niederlassungserlaubnis für seine Leute zu erbitten, sagte der: "Bring er nur recht viele von seinen Leuten mit, hier sind's alles faule Kerls". Der segensreiche Einfluß der Hugenotten auf die Wirtschaftskraft der Region ist bekannt und die anderen im Artikel und von Ihnen geschilderten Einflußfaktoren haben es dann im Lauf der Zeit nicht besser gemacht. Motto: "Gleich und gleich gesellt sich gern".

... spielten zweifellos eine große und positive Rolle für die Entwicklung Berlins in der Zeit der Aufklärung.

Aber Sie sollten bei Ihrer Beurteilung der brandenburgischen "Autochthonen" (im 17. Jhdt.) nicht vergessen, dass über Brandenburg der 30jährige Krieg hinweggegangen war.

Und seit Friedrich II. bis in die Weimarer Zeit war Berlin ein Zentrum der wissenschaftlichen und technischen Entwicklung in Europa, woran natürlich auch die Hugenotten beteiligt waren.

Der Niedergang der Stadt nach dem 2. Weltkrieg hatte viel mit der Liquidierung der jüdischen Intelligenz und der Abwanderung des vermögenden Bürgertums nach München, Frankfurt (M) und Hamburg zu tun, die aus Angst vor den Kommunisten erfolgte.

Nix für ungut!

Da ist wohl was dran, historisch (Hugenotten) unbestritten,
später zum Leidwesen (Versorgungstechnisch) des Landes.

Ihr Kommentar erinnert mich an einen alten Witz, zur Zeit
des Baues vom "Palast der Republik".
(auch Erich´s Lampenladens genannt)

Frage war (als Witz gemeint): " warum dürfen die Sachsen am
Palast der Republik nicht mitbauen"
Antwort: "weil sie kein hartes "P" sprechen können.

Man glaubte halt, mit dem "Westschaufenster" Westberlin
irgendwie mithalten zu müssen, das Ergebnis ist bekannt.

MfG

Ronald Lehmann | Sa., 11. Januar 2025 - 16:01

was der ideologische Zustand für Dresden die Carola-Brücke darstellt

ist eben in Berlin der linksgrüne Multi-Kulti neue Zeitgeist-Zustand

wo die Neuen gesellschaftlichen Werte 🤣🤣🤣
gefrönt werden

wie
Arbeits-& Bildungsscheu
& wo das Bürgergeld das Symbol für ihre Werte darstellt

wo der Universitäten mit Freundschafts-Palästinenser-Bekundungen & Judenhass ihre so demokratische Sichtweise bekunden/manifestieren/propagieren

mit Duldung & Unterstützung bis aus Brüssel

& mit bestmöglicher finanz. & logistischer Unterstützung
wie bei Freiheits-Asphalt-Klebern

oder wie beim Kampf gegen AFD Partei-Tag in Riesa
wo so Demokratisch & Rechtsstaatlich die SZ

"vom Erfolg von widersetzten
erfolgreich blockiert"
berichtet wird"

& wo ist der Verfassungsschutz

=> ach so, der hat seine Kräfte zur Sicherung der Demokratie/Rechtsstaatlichkeit bei der AFD eingeschleust

dafür Schmarotzertum
Wohnungsnot & Gender-Wahnsinn wie Aktionismus auf allen Staats-Ebenen

KOSTE ES - WAS ES WOLLE

DE hat sich abgeschafft

Albert Schultheis | Sa., 11. Januar 2025 - 16:14

Überall, wo sich Grüne und Linke aufplustern, wo sie die Macht an sich reißen, durch Kauf der Medien, durch Propaganda und infantilem Bullschitt, gehen gewachsene, geordnete Gemeinwesen die Bach hinunter! Erfolgt der Absturz von Industrie und Gewerbe, gehen Kultur, Freiheit, Rechtsstaat und Bürgerlichkeit zugrunde! Siehe Schaufenster Berlin, siehe Los Angeles und San Francisco, siehe Venecuela, Cuba und Nord Korea. In den 80er bis in die 2000erJahre sind sie aus Deutschland noch nach Cuba und Venezuela gepilgert, um dort die Helden des Sozialismus zu feiern, zu belobhudeln, sich vollzufressen und zu -saufen, sich zu bereichern und übergriffig zu werden gegenüber den Frauen dort. Sozialisten eben.

Wie viele Male brauchen wir eigentlich noch sozialistische Menschheitsexperimente, um zu begreifen, dass Ideologie, Dummheit und Faulheit ums Verrecken nicht satt machen?

Tomas Poth | Sa., 11. Januar 2025 - 16:25

Eine rotgrüne Hauptstadt als politisches und gesellschaftliches Shit- und Subvention Hole, auch unter CDU Bürgermeister!
Gut, es gibt noch einige wenige ansehnliche Bereiche, das will ich nicht abstreiten, aber sonst ... nicht hauptstadtwürdig.

Walter Reiter | So., 12. Januar 2025 - 03:30

Antwort auf von Tomas Poth

Dieser Massenmensch Wegener ist ein völliger Vollversager,eine Null.CDU.Merz desgleichen im Bund.Wegener sorgt sich um den Ausbau von Fertigwohnungen und großzügige Aufnahme von und für Migranten.Sonst bringt diese Person nichts und wieder nichts und wieder nichts auf die Reihe.CDU.So etwas von nichtiger,belangloser Typ.Merz eine Nullnummer größer dann im Bund.CDU.Wählen sie so etwas nicht.Im Übrigen ist jede europäische oder
überall Hauptstadt ein volksfremdes Unding.Menschenfeindlich,da erbarmungslos menschlich.

Walter Bühler | Sa., 11. Januar 2025 - 18:32

Deutschland hat erst spät die Hauptstadt Berlin erhalten, anders als andere Staaten. Der Vergleich mit London, Rom und Paris ist von vorneherein unfair, zumal die Zerstörung im Krieg und die Deindustrialisierung hinzu gekommen ist.

Außerdem: Für die Hauptstadt ist der Bund in besonderer Verantwortung. Die Entscheidungen werden selten nur hier getroffen.

Diese Stadt hat aber den Bordellbetrieben und Rauschgifthändlern zu viel Toleranz entgegen gebracht. Eine fatale Neigung zur Hässlichkeit und Schamlosigkeit kommt hinzu. Das Sozialsystem ist zu einem Magnet für Obdachlose aus Osteuropa geworden, nicht integrierte Migranten kommen hinzu.

Es gibt in der Stadt aber auch kulturvolle und interessante Orte und Aktivitäten, die das Leben angenehm machen. Leider werden sie in der Politik und in den Medien viel zu wenig beachtet. Dort steht weiterhin das Hässliche und Bizarre im Vordergrund. Eine miserable Bildungspolitik vergrößert das Unheil.

Es fehlt ein Gefühl für Würde und Anstand.

Albert Schultheis | So., 12. Januar 2025 - 13:59

Antwort auf von Walter Bühler

Wo denn, bitteschön, in Berlin, Herr Bühler? Etwa bei dem unsäglichen Vergurken der Wahl und den erbärmlichen Versuchen, das Vergurken zu kaschieren und dabei obendrein die Wahlen zu fälschen? CDU-Wegener versprach das Steuer rumzureißen! Fazit: Es wurde alles noch viel schlimmer, viel absurder. Merzel verspricht den identisch gleichen Weg zu gehen - obwohl er die Absurdität in Berlin und gerade in Thüringen und Sachsen erlebt hat. Nein, werter Herr Bühler, Ihnen geht es offenbar noch zu gut in vermutlich einer fetten Nische. Machen Sie nur so weiter! Sie müssen erst erleben, dass die Bombeneinschläge näher kommen. Ich kann nur hoffen, dass der Deus ex machina, Trump, dem irren Spuk ein Ende bereitet! Wir waren '45 dazu nicht aus eigener Kraft in der Lage, noch '89 und noch viel weniger heute. Unser Volk ist einfach nicht gemacht für Freiheit und eigenverantwortliche Lebensentscheidungen. Aber zu Ihrem Trost, die Franzosen und Engländer sind auch nicht viel besser.

Johannes | Sa., 11. Januar 2025 - 21:10

und die Männer haben auch was davon: kein prüdes den Hof machen, kein überzeugen: ab in die Kiste! Zudem gibts überall rund um die Uhr Alk und Stoff und Party. Dann Unis, Bibliotheken, Theater, Bühne, Konzert und Cabaret: Kultur ebend. Der Sportler kommt auch auf seine Kosten. Der Geisteswissenschaftler hat viel Konkurrenz. Ja, und eben wenig Industrie und da hat Berlin Deutschland etwas voraus! Bisschen abgefuckt und pissig war Berlin eben schon immer. Aber dass man jetzt von verkommenen und völlig desozialisierten wegen den 1. Mai und Silvesterraudis sprechen muss, ist auch bisschen dramatisiert. Würde ja mal gerne wissen, wie man so als richtig konservativer Politiker Berlin erlebt hihi

La Germania | Sa., 11. Januar 2025 - 21:48

Ich finde, das schöne Strassenbild passt zur Regierungscliquie: bessere Schulabschlüsse ? Zwar nettere Kleider und bessere Maskenbildner, Friseure, fahren mit Bundeswehrflieger statt mir Rad etc., die müssen ja nicht auf den Strich gehen, brauchen sich nur unsere Steuern einzukassieren.

Ernst-Günther Konrad | So., 12. Januar 2025 - 11:18

Für mich belegt das beweiskräftig, dass auch eine CDU geführte mit roten gepaarte Regierung den Zerfall weiter befördert und eben nicht, wie groß angekündigt, die Landeshauptstadt wieder in Ordnung bringt. Nein, natürlich geht das nicht von heute auf morgen. Aber auch unter Wegener wird das Chaos nur verwaltet. Und wer CDU demnächst im BUND wählt, der wird das auch im ganzen Land weiter fördern, was er eigentlich nicht mehr haben will. In den meisten Großstädten, selbst da, wo CDU mitregiert, ist es doch ähnlich, wenn nicht ganz so schlimm , wie in Berlin. Aber im Ruhrpott, Frankfurt, Hamburg usw. regieren längst links-grüne Staatszerstörer und nicht selten mit einer UNION oder deren Duldung. Deshalb: Augen auf bei der nächsten Wahl.

Diesen Kommentar würde Ich unterschreiben.Hinzugesetzt:Dieser "Regierende"Wegener ist als CDUler schon sehr speziell.Ein vernachlässigbarer Massenmensch.Kein Homo politicus.Furchtbar.Eine 4 Millionen-Stadt braucht Führungspersönlichkeiten und keine Flüchtlingsdörfer.

A. Krüger | So., 12. Januar 2025 - 11:21

wie diese Stadt immer mehr verfällt und scheinbar führungslos ist, nicht zuletzt auch durch die "invasionäre" Migration.

Sabine Lehmann | So., 12. Januar 2025 - 18:35

Es war schon früher sehr beliebt, zerfallene Innenstädte Südeuropas als pittoresk zu beschreiben. Zum Teil traf das auch zu, auch wenn es zuweilen eher dem Wunsch geschuldet war, baufällige Strukturen schön zu reden, um dem lange geplanten Urlaub den ersehnten romantischen Anstrich zu geben;)
In Berlin ist das anders. Berlin ist hässlich wohin das Auge reicht. Das war allerdings nicht immer so. Es ist einfach durch links versiffte Politik heruntergewirtschaftet worden. Es gibt auch in ganz Berlin nicht einen einzigen Kieselstein, der nicht von der Klientel Drogenaffiner Hauptstadtbewohnern zugeschmiert wurde. Die linke Berliner Blase nennt das Kunst.
So gleicht unsere Hauptstadt einer Müllhalde in Kalkutta und das vielfältige Straßenbild mit Goldstücken aus aller Herren Länder tut sein Übriges dazu. Arm zu sein war auch noch nie sexy, dieser Slogan diente aber schon immer dazu, aus einer Not eine scheinbare Tugend zu illustrieren. Na ja, dumm zu sein, ist eben auch nicht gerade sexy;)

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