
- „Diesem Risiko wollte ich meine Mandantin nicht aussetzen“
In der Affäre um den Rausschmiss des einstigen Bild-Chefredakteurs Julian Reichelt kommen immer mehr Details ans Licht. Fest steht: Die Berichterstattung über den Fall beruhte auf einer schon damals mehr als brüchigen Beweislage. Trotzdem gab es dafür einen renommierten Journalistenpreis. Jetzt stellt sich die Frage der Rückabwicklung.
Seit mehr als zwei Jahren steckt der Verlagskonzern Axel Springer in einer Krise. Auslöser ist unter anderen der ehemalige Chefredakteur von Bild, Julian Reichelt. Er soll seine Macht missbraucht haben, um im Verlag sexuelle Beziehungen einzugehen. So zumindest lauten die Vorwürfe. Fast alle Berichterstattungen seit dem Oktober 2021 beziehen sich dabei hauptsächlich auf eine entscheidende Belastungszeugin. Aber die scheint, wie sich jetzt herausstellt, schon frühzeitig abhandengekommen zu sein.
Mediale Berichterstattung auf wackeligem Fundament
Bereits Reschke Fernsehen hat jüngst eine Niederlage vor Gericht einstecken müssen. Die Berichterstattung stützte sich ebenfalls auf die Hauptbelastungszeugin. Diese hatte im August 2022 in den USA gar Klage gegen Springer eingereicht, sie aber wieder zurückgezogen. Das Hamburger Landgericht kam im Falle Reschke Fernsehen zu dem Ergebnis, dass die Klageschrift aus den USA aufgrund gegenteiliger Belege nicht als ausreichende Quelle herhalten könne. Cicero liegen Dokumente vor, die zeigen, dass auch wesentliche Teile der nationalen wie internationalen Berichterstattung vor demselben Problem stehen dürften. Und das schon seit Oktober 2021. Streiten lässt sich höchstens über die Frage, ob diese Fehler in der Berichterstattung mit mehr Sorgfalt oder Distanz überhaupt vermeidbar gewesen wären.
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In einem einstweiligen Verfügungsverfahren werden keine Beweise im klassischen Sinne erhoben, sondern es wird mit Mitteln der Glaubhaftmachung, d. h. beglaubigte Kopien von Dokumenten oder eidesstattlichen Versicherungen gearbeitet. Wer in einem solchen Verfahren unterliegt hat die Möglichkeit durch eine entsprechende Antragstellung ein Erkenntnisverfahren zu erzwingen, indem es dann um tatsächliche Beweismittel, d. h. Sachverständigengutachten, Zeugenbeweis, Urkundenbeweis und Augenschein geht. Wer einen Zivilprozess mit diesen Beweismitteln scheut (NDR) wird einen solchen Antrag tunlichst unterlassen. Wer jemanden diffamieren möchte aber das gut funktionierende deutsche Justizsystem scheut (die angeblich sexistisch Betroffene) wird auf ein Rechtssystem ausweichen das ihr (ungerechtfertigte?) Vorteile bietet, d. h. sie wird es in den USA versuchen.
Daraus schließe ich, dass an den Vorwürfen die man Reichelt macht nichts dran ist.
Werte Herren Brodkorb und Paul. 2 gut recherchierte und lesenswerte Artikel zur „Causa Reichelt“. Journalismus, wobei ich den Cicero ausnehme, ist ein zum Teil schmutziges Geschäft, wie auch die Politik. Es gilt, dass derjenige, der Erfolg hat, irgendwie niedergemacht werden muss. Gefunden wird immer etwas, vor allem in MeToo Zeiten. Ja, Julian Reichelt
ist bestimmt nicht der Bravste,
aber auch nicht der Schlimmste. Ich habe sehr oft erlebt, wie einige meiner Geschlechtsgenossinnen sich bekannten Sportlern und Sängern regelrecht „an den Hals geworfen“ haben. Ich möchte jetzt hier nicht weiter darauf eingehen, was die Damen sich so alles einfallen ließen. In diesen Zeiten gab es die MeToo Diskussionen noch nicht. Daher war das dann eben so!!!
Dass es für diese zweifelhafte Art der Enthüllung noch einen Preis gibt, macht mich sprach- und fassungslos. Ich glaube nicht, dass die Herren „Enthüller“ den Preis zurückgeben werden (müssen).
Vielen Dank an Sie beide für diesen Text!
Die mediale Berichterstattung des Mainstreams steht doch bei vielen Themen auf total schwankenden Boden. Sei es Klimakatastrophe, Corona-Pandemie, Massenmigration um nur diese zu erwähnen!
Die rotgrün versiffte Journaille läßt grüßen, sie kann nichts anderes!
Ich fasse mal zusammen: Gegen Julian Reichelt liegt nichts vor. Aber Julian Reichelt ist "rechts". Und gegen "Rechts" ist alles erlaubt, denn inzwischen herrscht "Links".
Also ließ man die linken Bluthunde von der Leine. Aber wie das mit der Wahrheit so ist: Manchmal dauert es lange, aber am Ende setzt sie sich durch. Vielleicht erleben wir ja tatsächlich noch, dass der Preis zurückgegeben werden muss. es wäre gerecht, aber was bedeutet das schon noch heutzutage.
Vielen Dank für diesen erhellenden Artikel.
"... ob diese Fehler in der Berichterstattung mit mehr Sorgfalt oder Distanz überhaupt vermeidbar gewesen wären." - Dort wo allein Sorgfalt aufgewandt wird, um missliebige Gegner oder politische Rivalen in die Pfanne zu hauen, dort sind solche "Fehler in der Berichterstattung" eben keine Fehler, sondern das beabsichtigte Ziel der Übung! Nur hat das ganze Spiel dann eben nichts mehr mit Journalismus zu tun sondern nur noch mit mit perfider Intrige und Machtmissbrauch. Wir haben das mit Merkel erlebt in der Causa Maaßen, die eigentlich eine Causa Merkel und bis heute nicht aufgearbeitet ist, sowie unter Faeser die Causa Schönbohm, die eine Causa Faeser ist, aber genau so journalistisch unterdrückt wird. In einer "Medienkultur" wie der deutschen, wo Gossenjournalismus gekauft und zur Hofberichterstattung ge-streamline-t wird, ist demokratischer Diskurs zum Wohle des Staates und seiner Bürger außer Kraft gesetzt. Der Souverän wird nicht mehr informiert, sondern strukturell veblödet!
Es ist in höchstem Maße empörend, in welchem Umfang heute mit organsierten Verleumdungskampagnen Cancel "Culture" gegen politische Gegner betrieben wird.
Das betrifft nicht nur den Journalismus, sondern sogar den Verfassungsschutz. Auch der wurde von einer neutralen Behörde gegen jeglichen Extremismus unter Maaßen zu einem Kampfinstrument der Linkswoken gegen den politischen Gegner umfunktioniert. Verantwortlich dafür ist Thomas Haldenwqng.
Maximale Empörung und Aufregung erzeugen, maximale Zielsetzung den unliebsamen Reichelt zu entfernen/loszuwerden, bei geringstem Risiko strafrechtlicher Verfolgung der vermeintlichen "Quelle/Zeugin". Das hat letztlich exakt das gebracht, was beabsichtigt war. Die "betroffene" Zeugin hat selbst nie öffentlich etwas behauptet, hat nie vor Polizei/Staatsanwaltschaft oder Gericht falsch Zeugnis abgelegt oder durch eine Anzeigenerstattung vorgetäuscht und es gibt nicht mal eine "Zeugenaussage" bei den internen Untersuchungen, obgleich es Protokollaussagen geben soll, wonach etwas gewesen sein soll, was nie bewiesen wurde und auch nicht werden sollte. Das war ein juristisch ausgeklügeltes Vorgehen der Strippenzieher und die Medien haben wieder als willfähriges, sensationsgeiles Medium, gerne einen ungeliebten Kollegen abservierend, mit Geifer in ihren Berichten einen öffentlich" gehängt". Viele sagen vielleicht mit recht, Reichelt war auch nicht besser zu seiner Zeit bei BILD. Das mag sein.
@Herr Konrad, Sie fassen es prägnant zusammen: das i s t das System BILD. Herr Reichelt will sich als Opfer dieses Systems inszenieren. Diese Lachplatte wird nur durch das Gebaren seines früheren Chefs, des promovierten Musikwissenschaftlers Döpfner getoppt.
Julian Reichelt ist doch nur einer der Abertausenden von Beispielen einer links-faschistischen Orwell-Söldner-Gestapo, die gegen alle Köpfe des Widerspruchs oder der "unangenehme Fragen", des hinterfragens, egal ob es die Führungsebene AFD wie Lucke oder Höcke betrifft, Pegida-Gründer Bachmann, der Kopp-Verlag oder Schrang, die Prof. Bhakdi, Haditsch oder Montagnier bei Corona, die Reichsbürger wie Starkoch Heppner oder Ex-Offizier Eder, Querdenker wie Ballweg (fast 1 Jahr Untersuchungshaft😰), hinterfragende Journalisten wie Ulfkotte oder Reitschuster, Popp, aber auch Tim Kellner, Neverforgetniki oder Menschen aus dem Fernseh-Geschäft wie Steimle oder die ehemalige ARD-Sprecherin Frau Hermann.
Und dies ist nur ein kleiner Teil von Menschen & Verlage wie unser Cicero, die keine Angst vor der staatlichen Macht wie Wahrheit haben & die staatliche Willkür, Denunziationen, Rechts-Verdrehungen aufdecken & anprangern
WAS ABER DIE AUFGABE DER SÄULEN DER DEMOKRATIE-DIE GEWALTENTEILUNG WÄRE