Bild aus der Nova-Ausstellung
Szenen des größten Massenmordes an Juden seit dem Holocaust / Fotos: Hubertus Knabe

Ausstellung in Berlin - Wie die Hamas den Gaza-Krieg begann

Während propalästinensische Gruppen in Berlin regelmäßig gegen Israel demonstrieren, zeigt eine neue Ausstellung, wie der Krieg in Gaza anfing. Vor zwei Jahren schlachteten Kämpfer der Hamas im israelischen Re’im mehr als 400 Teilnehmer eines Musikfestivals ab.

Autoreninfo

Hubertus Knabe arbeitet als Historiker an der Universität Würzburg, wo er über Mordanschläge des DDR-Staatssicherheitsdienstes forscht. Von 2000 bis 2018 war er wissenschaftlicher Direktor der Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen.

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Ein Zelt, ein Schlafsack, ein Campingstuhl – jeder, der schon einmal bei einem Musikfestival war, kennt die Utensilien, die man bei sich haben muss, wenn man zu einem Event dieser Art fährt. Im ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof, wo am Dienstag eine Ausstellung über den Überfall der Hamas auf das Supernova-Festival im israelischen Re’im eröffnet wurde, haben sie eine neue Bedeutung bekommen: Sie zeigen, wie friedliches Leben durch politischen Fanatismus unvermittelt in Todesangst und Massenmord umschlagen kann.

Die Bilder des Massakers, oftmals von den Mördern selbst ins Netz gestellt, schockierten vor zwei Jahren die Weltöffentlichkeit. Auf einem der Videos konnte man zum Beispiel sehen, wie die 22-jährige Deutsch-Israelin Shani Louk halbnackt mit dem Gesicht nach unten auf einem Pick-up durch Gaza gefahren wurde. Ein Hamas-Kämpfer hatte sein Bein über sie gelegt, während bärtige Männer grölten: „Allah ist groß!“ Louk, die in Israel den Wehrdienst verweigert hatte, war in der Nähe des Festivalgeländes erschlagen und wie eine Trophäe mitgenommen worden.

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Lennart T. | Fr., 10. Oktober 2025 - 11:03

Es ist erschreckend, wie der Autor hier versucht, einen Massenmord an zehntausenden mit einem Massenmord an hunderten zu rechtfertigen.

Das Recht auf Selbstverteidigung endet, wo der Massenmord beginnt.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 10. Oktober 2025 - 12:39

Antwort auf von Lennart T.

Wer seinen Nachnamen abkürzt, hat scheinbar Angst seine Meinung zu sagen. Warum? Das Sie das Vorgehen Israels kritisch sehen, selbst dass Sie behaupten, dieses Vorgehen sei ein Massenmord, ist Ihre Meinung und die sollten Sie auch äußern dürfen. Aber, dass Sie dem Autor unterstellen, er vergleiche den Massenmord an den Juden mit dem *Massenmord* an Palästinensern ist eine böswillige Unterstellung. Ich lese das in diesem Artikel nicht so, nur weil einige Vorgänge an Ausschwitz erinnern, hat der Autor nichts verglichen. Mich erinnern Ihre Äußerungen auch an etwas, aber ich vergleiche das nicht. Also lieber Herr Lennart T. Mut zur Lücke und lassen Sie das Forum wissen, wer Sie sind und begründen Sie Ihre Unterstellung. Vielleicht habe ich auch was überlesen oder falsch verstanden.

er wird der Sache auch nicht gerecht. Warum wird nicht beleuchtet, wie es überhaupt zu diesem Anschlag kommen konnte? Der israelische Geheimdienst ist sicher einer der besten/skrupellosesten, wenn nicht der beste/skrupelloseste Geheimdienst der Welt. Wie konnte es sein, daß er nichts wußte von den bevorstehenden Angriffen?

Meiner Meinung nach wiederholt sich hier der 11. Sept. Netanjahu brauchte wegen des steigenden innenpolitischen Drucks auf ihn eine Ablenkung, ein Grund einen Krieg zu beginnen. Darum ist passiert was passiert ist, es wurde zugelassen, daß die Hamas diese Menschen ermordet!

Der israelische Staat ist mit schuldig und wie Sie es schreiben, ein Unrecht rechtfertigt NIE ein anderes, dazu noch diese Dimension, das sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen die Israel hier begeht!!

Um das zu erkennen muß man auch keine Palästinenser und/oder Muslime mögen!

Hans Süßenguth-Großmann | Sa., 11. Oktober 2025 - 09:45

ob das Verhältnis der Toten 1:100 erreicht hat oder nicht. Das "Freiluft Gefängnis Gaza" ist eben auch gegen Ausbrüche nicht geschützt gewesen.
Für mich zählt Netanjahu zu den Totengräbern des Oslo Abkommens. Rabin, der es für Israel unterzeichnet hat und nicht von einem Araber erschossen worden ist, sagte in Bezug auf die Palästinenser "Macht sie reich..." Das wäre auch der einzige gangbare Weg gewesen. Aber Israel plant ja weitere Gazas im Westjordan Land.
Wenn die Anerkennung eines palästinensischen Staates das Ergebnis des Gaza Krieges wäre, ... (mir fehlt die Formulierung)