Hühnchenspieße mit Erdnusssauce
Mit Süße, Säure und Schärfe unterlegt: Saté-Spieße mit Erdnusssauce / dpa

Auf den Spuren der Garküchen in Singapur - Erdnusssoße – auch in Deutschland ein Genuss

Unser Genusskolumnist geht nur selten auswärts essen, weil er das Gebotene meistens zu langweilig oder zu teuer findet. Doch neulich hat er einen Tipp bekommen – und prompt die beste Erdnusssoße nördlich von Singapur entdeckt. Natürlich hat er versucht, die einigermaßen nachzukochen.

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

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Zu meinen kulinarischen Prinzipien gehört die Losung „Ich gehe (fast) nicht mehr essen, weil ich so unglaublich gut kochen kann“. Hinzuzufügen wäre: „und weil aushäusiges Essen meistens langweilig oder gar miserabel und/oder schlicht zu teuer ist“. Erschwerend kommt dazu, dass mein Wohnviertel Berlin-Moabit nicht gerade als Hotspot interessanter kulinarischer Angebote gilt. Und das zu Recht, denn man findet hier zwar gefühlt mehrere hundert Döner- und Falafel-Imbisse, Currywurstbuden, asiatische Restaurants und Pizza-Pasta-Anbieter, aber darunter kaum etwas Erwähnenswertes. Auch die bürgerliche deutsche Küche fristet hier eher ein Nischendasein.

Auf nach Singapur

Aber ab und zu bekommt man einen Tipp, der spannend genug klingt, um der Sache mal nachzugehen. An einer der hässlichsten Straßen des Bezirks – eine seelenlosen Verkehrsader, die man eigentlich nur so schnell wie möglich durchqueren will – solle sich ein gehobener Imbiss befinden, in dem authentische indonesisch-singapurische Gerichte angeboten werden. Das klingt merkwürdig, macht aber Sinn, denn Singapur ist aufgrund seiner Geschichte und seiner geographischen Lage eine Art Schmelztiegel der süd- und südostasiatischen Küche. In keiner Stadt der Welt habe ich jemals binnen weniger Tage so großartig chinesisch, malaysisch, indisch und indonesisch essen können. Und zwar meilenweit entfernt von der in Berlin dominierenden asiatischen Crossover-Pampe, sondern im Geiste einer feinen und respektvollen Nutzung jeweils anderer Elemente. Was wohl das ist, was man „Singapore Style“ nennt.

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