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Boykott gegen Facebook – Unternehmen unterstützen Initiative „Stop Hate for Profit“ gegen Hass im Netz / dpa

Anti-Rassismus als PR-Strategie - Und die Moral von der Geschicht?

Moralische Ideale scheinen so hoch gesteckt zu sein wie nie. Nun werden auch Unternehmen tätig: Sie unterstützen Initiativen, die gegen Hass im Netz und Rassismus vorgehen. Politische Parolen sind längst zur PR-Strategie geworden. Überzeugung oder Masche?

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

So erreichen Sie Alexander Grau:

Der Staat bedroht die Freiheit. Also muss unsere Freiheit vor staatlichen Übergriffe geschützt werden. Soweit das kleine Einmaleins von Liberalen und Linken, von Antiautoritären und Demokraten. Zu Recht. Denn es beruht auf historischer Erfahrung.

Doch historische Erfahrungen haben einen Nachteil: Sie sind historisch. Zwar hat auch der moderne Staat das Potential, die Freiheit seiner Bürger einzuschränken. Die intensiven Diskussionen über Vorratsdatenspeicherung, Videoüberwachung, über Telekommunikationsüberwachung und das Netzwerkdurchsetzungsgesetz zeigen das. Doch die Annahme, dass die Diktatur der Zukunft eine Art technisch aufgemöbeltes Ozeanien à la Orwells „1984“ ist, scheint dennoch mehr als naiv.

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Dominik Roth | Sa., 11. Juli 2020 - 09:46

"dass die Diktatur der Zukunft eine Art technisch aufgemöbeltes Ozeanien à la Orwells „1984“ ist, scheint dennoch mehr als naiv."

Da empfehle ich ins heutige China zu schauen, das steht Orwell teilweise in nichts nach. In dem Text wird ein eher optimistisches Szenario gezeichnet, das in weiten Teilen nicht die Zukunft sondern die Gegenwart beschreibt. Es könnte auch anders kommen.

Auf jeden Fall schön geschrieben, lesenswert wie immer!

Soziale und ökologische Verhaltensanreize oder Überwachungs-Albtraum?

Zur Steuerung einer sozial verträglichen Entwicklung experimentieren die chinesischen Behörden mit neuartigen Kredit-Punkte-Systemen, die eine prosoziale Rücksichtnahme und ökologisches Verhalten fördern sollen. Diese Tests, zur Zeit wird mit 40 unterschiedlichen Systemen experimentiert, lösen - vor allem in den westlichen Medien - heftige Diskussionen aus, beruhen die Systeme doch zum Teil auf gleichen oder ähnlichen technischen Grundlagen (Big-Data, Mustererkennung, Künstliche Intelligenz, Datenintegration) wie die polizeilichen und geheimdienstlichen Überwachungstechniken, die in Deutschland, Europa und Amerika entwickelt werden.

Höre: https://www.youtube.com/watch?v=Xd65AlXWKhA

gleich ob politisch oder wirtschaftlich verwirklicht, sind ja zunächst einmal nicht schlecht.

Was ist falsch daran, wenn ein Unternehmen nachhaltiges Handeln plötzlich als Unternehmensstrategie entdeckt?

Wenn die Politik der Umwelt die Bedeutung einräumt, die ihr gebührt - alleine schon aus Sorge für unsere Nachkommen?

Gier und materialistisches Denken, dominante Wesenszüge des westlichen Menschen, erfahren selten freiwillige Mäßigung. Der Mensch funktioniert nicht als "vernunftbezogenes Wesen", wenn es um das "Haben" geht - jedenfalls nicht der christlich geformte Mensch der westlichen Welt, der sich noch immer gerne als Krone der Schöpfung begreift und sich die Erde "Untertan macht".

In anderen Lebensbereichen werden wir doch nicht müde, "Werte", oft nationalen oder traditionellen Ursprungs - und dabei oft überholt - hochzuhalten.

Der Einzelne, in egoistischem Denken gefangen, kann's nicht richten. Das kann nur der Staat, in der Summe seiner Bürger, dem Staatsvolk.

gabriele bondzio | Sa., 11. Juli 2020 - 10:01

Die Frage dürfte sich erledigt haben., Herr Grau. Habe ich mir doch neulich den Film angeschaut, über die Entstehungsgeschichte von Adidas und Puma. Zwei Brüder in Dauer- Konkurrenzkampf auf den Weg nach oben. Wie mit Bestechung der Sportler versucht wurde, seinen Sport-Schuh an den Mann bzw. Frau (die in der oberen Liga spielten), zu bringen. War ja kolosal werbewirksam, wenn der Schuh am Fuß des Siegers glänzte.
Die Marketingabteilungen haben sich umgestellt und es gibt ja heute andere „Siege“. Warum also nicht „Stop Hate for Profit“, wenn es dem Profit dienlich ist. Man brauch sich ja nur den Abgang der Firmen, welche nicht mitmachen vorzustellen. Insofern ist die Verbindung von wirtschaftlichem Marketing und ideologischer Missionierung in Zeiten wo jeder Pups hoch-und runter diskutiert wird, eine erfolgversprechende Strategie.
Kann man das noch aufhalten...ich meine eher nicht!

Die Frage, die Sie und Herrn Grau so umtreibt, ist relativ leicht zu beantworten: Social Media Plattformen sind ebenso private Unternehmen wie die Firmen, die dort Werbung schalten. Gemeinsam ist Ihnen das Recht auf freie Meinungsäußerung. Ein Konzern wie Facebook hat das Recht, Kommentare nach eigenem Ermessen zu veröffentlichen/entfernen. So verfährt auch die Cicero-Redaktion. Konzerne wie Nike oder Adidas haben das Recht, dort nicht zu werben und andere Firmen zum Boykott aufzurufen, wenn sie der Auffassung sind, dass Facebook zu viele (rassistische) Hasskommentare durchgehen lässt.
Was Falschaussagen angeht, so sehe ich bei jemandem wie Trump nur eine kleine Grauzone (no pun intended). Der lügt so plump, dass die Schwierigkeit eher darin liegt, mit seinem Lügenmaul Schritt zu halten. Wie Facebook das im Einzelnen beurteilt, kann Herrn Grau egal sein. Er darf Trump immer für den "wahren 68er" und den "besten Außenpolitiker seit Bush Senior" halten. Nennt sich Pluralismusprinzip.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 11. Juli 2020 - 22:04

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Lieber Herr Hügle
Es geht hier auch um Demokratie und freie Meinungsäußerung. Wenn Twitter und Facebook Aussagen des amerikanischen Präsidenten als Fake-News kennzeichnen, ohne einen Beweis dafür antreten zu müssen, dann ist das Behinderung derselben. Wenn eine Social Media Gemeinde, deren Größe man nicht identifizieren kann, in der Lage ist, durch einen Shitstorm Einfluss auf Unternehmenswerbung zu nehmen, um die freie Meinungsäußerung zu beeinflussen, dann hat das mit Demokratie nichts zu tun.
Ich würde es auch nicht für richtig halten, wenn man alle Aussagen von Grünen Politikern als Fake-News kennzeichnen würde.

Kai-Oliver Hügle | So., 12. Juli 2020 - 11:56

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Bisher haben Twitter und Facebook Kommentare von Trump nicht gesperrt sondern lediglich mit einer Art Warnhinweis versehen - und nicht einfach behauptet sondern BELEGT, dass es sich dabei um falsche bzw irreführende Aussagen handelte.
Anders verhält es sich bei Fällen, bei denen noch massiver gegen Richtlinien verstoßen wird, zu deren Einhaltung man sich als Nutzer verpflichtet. Siehe hierzu:

https://www.spiegel.de/netzwelt/web/roger-stone-facebook-sperrt-konten-…

Auch der Cicero behält es sich vor, bestimmte Kommentare nicht freizuschalten oder nachträglich zu entfernen, ohne darüber Rechenschaft abzulegen. Ich halte das für einen ganz normalen und legitimen Vorgang.
Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, wird aber zunehmend und systematisch missbraucht, um Desinformation zu betreiben und
eine "Konsensverschiebung im öffentlichen Diskurs" (BfV-Bericht, S. 59) in Richtung Extremismus und Gewalt herbeizuführen.

Hans Jürgen Wienroth | So., 12. Juli 2020 - 14:27

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Ich kann Ihrem letzten Satz nur zustimmen. Die Konsensverschiebung im öffentlichen Diskurs (in Richtung Sozialismus / Kommunismus und Staatslenkung) ist sehr leicht festzustellen. Es fehlt der freundliche Hinweis: Wer dieser Verschiebung nicht folgen will, kann auswandern.
Schließlich hat unser Land erst durch die Zuwanderung Werte und Kultur erfahren.

Kai-Oliver Hügle | So., 12. Juli 2020 - 19:34

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

...dass Sie das in eine bestimmte Richtung drehen mussten. Hätten Sie sich informiert, wäre Ihnen aufgefallen, dass das Zitat dem Kapitel über Rechtsextremismus entnommen ist und sich mithin auf rechtsextremistische Aktivitäten in sozialen Medien und Leserforen bezieht - was ich bewusst NICHT erwähnt habe, um Sie u.a. NICHT zu triggern.
Offenbar vergeblich. Traurig, traurig...

Augen auf - nicht nur - im Straßenverkehr: wer nur ein linkes Augen hat, sieht nur sehr eingeschränkt und wer nur ein linkes Beine hat, kann nur humpeln und fliegt recht bald auf die Schn....e! Die Wahrheit ergreift keine Partei, nur die Menschen und "Nicht Gott ist relativ und nicht das Sein, sondern unser Denken."
(Albert Einstein)

Die dumm-dreisten Lügen von Trump sind m. E. ein besonders drastisches Beispiel für das Thema des vorliegenden Artikels. Grundsätzlich bin ich für fact-checking bei Politikern und Journalisten jeder Couleur! Insofern: volle Zustimmung!

Klaus Funke | Sa., 11. Juli 2020 - 10:02

Wie schon Karl Marx gesagt hat, wird im Kapitalismus alles zur Ware. Warum also nicht auch politische und ideologische Trends wie Rassismus und Hasshetze? Es wird eine Interessengruppe gefunden und diese wird dann auf verschiedensten Umwegen mit Waren und Dienstleistungen beworben. Am Ende steht Gewinn und Profit. Eine alte und einfache Sache. So war es ja auch kürzlich mit dem Umwelthype um Greta Thunberg. Auch dort wurde und wird am Ende verdient. Selbst, wenn es die eigenen Eltern waren, die davon profitieren. Der Kapitalismus kennt keine Moral und Ethik, er kennt nur Gewinn und Profit. Alles, aber auch wirklich alles wird zur Ware und damit den Gesetzen des Marktes unterworfen. Alles andere ist Blauäugigkeit. Oder es wird uns irgendetwas vorgegaukelt, damit wir ein gutes Gefühl bekommen. Und selbst das ist dann Ware. Q.e.d!

Günter Johannsen | Sa., 11. Juli 2020 - 12:16

Antwort auf von Klaus Funke

Die kommunistischen SED-Revanchisten benutzen die Angst der Menschen vor einer rechten Diktatur, um sie in eine Linke (kommunistische Diktatur) hinein zu treiben! Will das denn keiner wahrhaben?! "Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus." (Ignazio Silone)

Stefan Saar | Sa., 11. Juli 2020 - 19:45

Antwort auf von Günter Johannsen

1) Das vermeintliche Silone-Zitat ist bekanntlich nicht authenisch belegt.
2) In einer freiheitlichen Gesellschaft steht es auch Unternehmen frei, sich politisch zu positionieren. Die Wirtschaft ist kein politikfreier Raum.
3) Dass der Wutbürger verschnupft ist, wenn ein Unternehmen wie facebook nicht unterschiedslos jede Nachricht kommuniziert, kann ich verstehen. Der Wutbürger hält sich für berechtigt, ungehindert zu pöbeln.

zu 1. es spielt keine Rolle, ob von Silone oder nicht. Es passt zu 100%
zu 2. Herr Grau hat die Gefahr, das Problem exakt beschrieben, Sie hätten es lesen sollen.
zu 3. es ist also korrekt, erwünschte Pöbeleien zu veröffentlichen und unerwünschte zu unterdrücken? Ich muss kein Wutbürger sein um so etwas als das zu bezeichnen, was es ist: das Messen mit zweierlei Maß.
Die DDR hat von solchen angepassten, Ungerechtigkeit (zweierlei Maß) verteigenden Bürgern gelebt und (viel zu) lange überlebt.

Gerhard Lenz | So., 12. Juli 2020 - 19:11

Antwort auf von Armin Latell

1. Was denn Herr Latell, Sie bestätigen die angebliche Erkenntnis eines "Roten"? Wobei das Zitat tatsächlich gar nicht mit Sicherheit Silone zugeschrieben werden kann.
Rechte behaupten das gerne, um ihre eigene Sichtweise als bestätigt zu untermauern. Autorität, sozusagen verliehen von einem "Roten". Interessant.
Oder meinen Sie eher Leute wie Mahler oder Elsässer, früher linken Terroristen bzw. Kommunisten zugeneigt, heute "aufrechte" Patrioten?
2. Herr Grau kann Vieles beschreiben. Und eine Meinung haben. Was er ja auch tut und hat. So wie andere auch.
3. Bislang gibt es nur eine Partei, die sich vehement dagegen wehrt, gegen Hetze im Netz vorzugehen. Die rechtsextreme AfD.

Haben sie sich getroffen gefühlt? Sorry, das war beabsichtigt …
1. ob das Zitat von Silone ist, spielt keine Rolle. Wichtig: es ist zutreffend!
2. In der untergegangenen DDR war "Die Wirtschaft ist kein politikfreier Raum."
3. Wenn sie Gesellschafts-Kritik als Pöpeln verstehen, dann sollten sie ihr Demokratieverständnis überprüfen!

Fritz Elvers | Sa., 11. Juli 2020 - 23:25

Antwort auf von Günter Johannsen

Bei der AfD ist alles viel einfacher.Sie sagt "Ich bin der Faschismus", und wird mit Begeisterung von Biedermännern gewählt.

Jacqueline Gafner | Sa., 11. Juli 2020 - 12:57

Antwort auf von Klaus Funke

da die dafür im letzten Jahrhundert gebräuchlichen Begriffe die Menschen nur unnötig verunsichern würden, doch so nah, nicht wahr, Herr Funke? Werfen wir diesen vermaledeiten Kapitalismus doch endlich über Bord, am besten mitsamt dem übrigen unnötigen Beiwerk, das es auch nicht braucht und den Menschen bloss vorgaukelt, dass sie als Wahlberechtigte irgendwie Einfluss auf das System nehmen könnten, dessen einziger Zweck darin besteht, sie im Namen des freien Marktes auszubeuten. Dann wird ein ein goldenes Zeitalter anbrechen, in dem alle von allem genug haben, sich frei entfalten können und sich aus einem ureigenen inneren Bedürfnis heraus auch automatisch ethisch einwandfrei verhalten werden. Wieso nur leuchtet das einer Mehrheit der heutigen Zeitgenossen nicht ein? Unbegreiflich, mit der richtigen ideologischen Einstellung könnte unser aller Leben doch so einfach, schön, friedvoll und gerecht sein ...

Sie haben mich nun schon zum wiederholten Male (bewusst) falsch verstanden. Ich rede irgendeinem Sozialismus gar nicht das Wort. Ich bin ein ausgemachter Gegner der heutigen Linken und ihrem wehrhaften Arm, der Antifa. Der Verkünder der Wahrheit wird allzuoft für das Problem gehalten. Ist ja auch einfacher - da braucht man nicht nachzudenken und herumzusuchen. Der Kapitalismus ist von allen schlechten Menschheitsordnungen (leider) noch immer die einfachste und erfolgreichste. Der Sozialismus ist klingt schön, ist aber unrealisierbar, der Kommunismus noch weniger. Im Grunde etwas für Dumme und Leichtgläubige. Drum merken Sie sich, verehrte Frau Gafner, nicht, was man für die Absicht hält, ist sie auch. Nicht wer kritisiert, will auch das, was er kritisiert, gleich abschaffen. Wenn ich mich mit meiner Frau streite, will ich sie nicht umbringen oder mich von ihr scheiden lassen. Leider, liebe Frau Gafner, ist die Welt nicht so einfach, wie Sie glauben...

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 12. Juli 2020 - 09:47

Antwort auf von Klaus Funke

aber ich glaube, genau so hat Marx den Kapitalismus auch gesehen, er nannte es dann aber vereinfacht...
Die soziale Marktwirtschaft hätte ihm eventuell durchaus eingeleuchtet, aber da ist er historisch entschuldigt, denn zu seiner Zeit stand die wenig bis fast gar nicht zur Debatte?
ich weiss es nicht, vielleicht schon in Ansätzen, den Sombart hatte ihn wohl gelesen und verstanden.
Ich habe aber nicht Ökonomie studiert, nur überflogen, auch weil es die Zeit der Spät-68er war, weil sich die Bundesrepublik noch aufbaute.
Ich finde schon, dass unseren Ökonomen auch Marx bekannt sein sollte, Ökonom und Philosoph und wenn es nur dazu dient gegenseitige "Gewaltbefürchtungen" abzubauen, bzw. zu überwinden, ad acta zu legen, verharmlosen will ich es aber nicht.
Ihr letzter Teil klingt wie eine Liebeserklärung an Ihre Frau.
Schön

Romuald Veselic | Sa., 11. Juli 2020 - 10:47

dass es sich nur um eine periphere Minderheit handelt, mit der akkumulierten Wirtschaft/Finanzmacht. Wenn Menschen, die Milliardäre sind, ihre Ansichten u. Lebensweise den anderen aufzwingen wollen, indem sie dafür den NGO-Vehikel benutzen, als eine NGO automatisch/DNA-bedingt, etwas gutes, bis sehr gutes wäre. NGO sind für mich, nur angepasste Scientology Formen, die für ihre Ideen und Werke, über die "Leichen" gehen. Unter dem prophetischen Deckel - "Alles wird gut" (gut nach welchem Gusto?), wenn du dies u. jenes so machst, wie wir es dir sagen, dann bist du erlöst, und gehörst du damit dem Klima-/Urwald-/Menschen-Retter Champion-Team an. Die mediale Projektion wird so versetzt, indem man den "Konsumenten" vorgaukelt, dies ist v. ganzer Menschheit erwünscht. Mit Polarbären beginnend u. mit Pinguinen endend.
Nichts ist mir suspekter, als Messianismus.
Wie Greta T verlangt: Rettet meine Welt!
Nur wie?
Es gibt Argumente, dass Gretas Welt, nicht die Welt der Nichtgretas ist.

ein wunderbarer Kommentar. Eigentlich gehört er als Schlusswort unter die Kolumne von Herrn Grau.

Wer oder was entscheidet was ist objektiv, was ist subjektiv? Meine Wenigkeit sagt mir, egal wie ich mich entscheide. ist meine Entscheidung immer subjektiv.
MfG

Romuald Veselic | So., 12. Juli 2020 - 15:09

Antwort auf von Brigitte Simon

Individuum = Subjekt.
X-Individuen = X-Subjekte deshalb Objektiv, da sie ähnlich argumentieren/denken/ihr Umfeld wahrnehmen?
I wisse nicht genau - ergo Vermutung?
Als Münchner zu Münchnerin, liebe Frau Simon: In meinem begrenzten/bescheidenen Wissen, vermute ich, das ich denke. Was ich nicht weiß, ob ich richtig denke. Deshalb, ist Interaktion erforderlich, um sich auszutauschen. Ich maße mir nichts an, denn Belehrung ist mir subjektiv suspekt.
MfG Isarius Wuhanski
;->

Sehr gut von Ihnen beschrieben. So etwas sollte in den Schulen aufgenommen werden: Wie man sich gegen manipulative, unbewußte Werbestrategien zur Wehr setzt und die Freiheit der eigenen Entscheidung.

Ellen Wolff | Sa., 11. Juli 2020 - 11:02

aus der Nummer werden wir kaum noch raus kommen weil unsere Politiker nicht mehr Wirklich frei sind, sie kleben zu sehr an ihren Pöstchen und Posten. Es müsste Amtszeitbegrenzungen für alle Entscheider in der Politik geben. Jeder, der nich finanziell unabhängig ist und um seinen Arbeitsplatz bangt muss sich mehr oder weniger verkaufen.

W.D. Hohe | Sa., 11. Juli 2020 - 12:34

Antwort auf von Ellen Wolff

und viele der Bundestags"angehörigen" haben im Falle des Verlustes dieses Mandats mangels Ausbildung tatsächlich wenig zu verkaufen.
So sind, da stimme ich Ihnen zu Frau Ellen, Politbeschäftigte zudem häufig mit Zeitvertrag, zwangsweise eine willfährige wie willfährig zu nutzende Masse.
Und dies wird unabsehbar so bleiben.
Mindestvoraussetzung für ein Bundestagsmandat müsste eine ausübbare marktwerthaltige Berufsausbildung sein.
Eine Schulbank allein im weitesten Sinn allein zählt mit Sicherheit nicht dazu.
Bleiben Worte nur. Für Führung jedweder Art unabdingbare Lebenserfahrung gleich Null.
In diesem Fall ist "Berufspolitiker" meist Ausdruck einer "Mangellösung."

Rainer Mrochen | Sa., 11. Juli 2020 - 11:44

... aus jeglicher Bequemlichkeit heraus, selbst denken, eigenständig handeln.
Manipulation findet immer und aller Orten statt.
Das alles ist nicht neu und muss auch nicht immer wieder neu gelernt werden.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 11. Juli 2020 - 11:58

als beschreibe Herr Grau die Gegenwart.
Warum sollte es über die "Stellschrauben" Partei, Medien, Marktmacht, Thinktanks, NGOs etc. nicht für eine gut organisierte Gruppe möglich sein, mehrere Stellschrauben zu "besetzen" und zwar offen und legal für diesen Zweck hoher moralischer Haltung?
Da passt der liebe alte Kant vielleicht wegen dem dann "moralischen Imperativ"?
Natürlich nicht autoritär gemeint, vlt. als unabweisbare Verpflichtung?
Was auch immer möglich sein wird, es sollte sich ausweisen, herleiten und erklären können und nicht nur durch andere, denn sonst könnte man den falschen Eindruck des nur gut Gemeinten/Bewegten bzw. von Schachfiguren etc. bekommen.
Ich glaube, dass man sich eines möglichen Risikos bewußt sein sollte und es im Rahmen der eigenen oder gesellschaftlichen moralischen Ansprüche tragen kann.
Durch Parteien vorgetragen oder deren Führungsspitzen unterliegen auch diese denen einer verfassten Gesellschaft.
Also bitte "verfasste" Debatte und politische Kultur

Günter Johannsen | Sa., 11. Juli 2020 - 12:11

Ich muss Sie zitieren: "Ein Gespenst geht um in Deutschland. Sein Name heißt Angst. Und dieses Gespenst schafft allerorten Selbstzensur, Duckmäusertum, Schweigen und Wegsehen. Ich beobachte dies an meinem Bekanntenkreis. Viele sind unzufrieden mit der politischen Lage und der politischen Korrektheit, aber sie wollen ihre Ruhe haben. Auf diese Weise macht man der Demokratie den Gar aus. Demokratie braucht Demokraten!!!"
Lieber Herr Schwedes, ich musste diese sehr treffenden Sätze noch einmal wiederholen … zitieren, damit es recht viele Menschen lesen. Und JA: soweit sind wir nun in Gesamt´-Deutschland: ein Klima der Angst und des Duckmäusertums hat sich breit gemacht. Hätte ich 1989 niemals vermutet? Aber von Anbeginn so gewollt und geplant? Könnte man denken … Auch fast alle in meinem Freundeskreis sehen es so!

"Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen." Albert Einstein

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 12. Juli 2020 - 09:30

Antwort auf von Günter Johannsen

Das "Böse" sollte man nicht noch dämonisieren.
Deshalb schreibe ich es gerne in Anführungsstrichen, denke immer aber auch einmal gerne darüber nach und zwar selbstkritisch.
Das ist so wichtig, sich dabei nicht aussen vor zu lassen und sich immer wieder zu prüfen, besonders über die Kritik, die einem meist freundlich zuteil wird.
Dieses "Böse" hat für mich viele Gesichter, z.B. Beharrung, Terror, Überheblichkeit, ich denke mal, in allen Genres findet man auch Spezifikationen dazu.
Aber dadurch gerät es auch ein bisschen out of time, wird unerreichbar, macht Angst etc.
Wenn man es nun ganz grob als "Unverhältnismäßigkeit" sehen würde, als "Irrtum", "Fehler", nach meinem Geschmack auch als "Macht" und "Herrschaft" sehen würde?
Da bin ich schon "Anarchist" - ohne Herrschaft und weil von der Grundeinstellung her liebend, ziemlich überzeugte Christin.
Es ist mir praktisch unmöglich, auf Zumutung mit Härte zu reagieren.
Damit es nicht in Hilflosigkeit abdriftet, deute ich gerne Verhältnisse.

dass diejenigen am besten wissen, wie Christen zu sein haben, welche Christen am meisten verunglimpfen und bekämpfen?! Die Vokabel "integrieren" ist schon so oft verdreht, beschmutzt und im wahrsten Sinne des Wortes als Schlag-Wort missbraucht worden, dass keiner mehr weiß, was es wirklich bedeutet.
Sie erwarten doch von mir auf diese Frage jetzt keine Antwort, oder?

Ernst-Günther Konrad | Sa., 11. Juli 2020 - 12:12

ob der ein oder andere persönlich überzeugt ist oder nicht . In der Werbung wurde doch schon immer auf alles und jeden reagiert, der irgendwie das eigene Image aufbessert, verbessert, beschleunigen kann und am Ende Geld erzielt. In unserer dunklen Zeit haben die Wirtschaftsunternehmen auch alles getan, um staatliche Aufträge zu bekommen. Das war nach dem Krieg insofern etwas anders, weil es noch viele Familienunternehmen gab, deren Inhaber auch die Menschen selbst noch im Blick hatten. Diese Firmen sterben aus. Die Marketingabteilungen müssen versuchen jeden Hype auszunutzen, der möglich ist. Nur, wollen das wirklich alle hier lebenden? Die moralisch sich inzwischen selbst geißelnden Weltverbesserer sicher schon. Es wird aber immer den Menschen geben, der dem ganzen Treiben skeptisch gegenüber stehen wird. Dieselbe Wirtschaft, die gerade die Moralschiene fährt wird die gleiche sein, die einem "Erlöser" hinter her rennt. Derzeit laufen auch die Medien und Wirtschaft hinter Merkel her.

Es ist ihre Aufgabe Produkte und Dienstleistungen möglichst positiv und auffällig auf dem Markt zu platzieren. Das ist Teil des Geschäfts und man hat es schon immer so gemacht. Nur früher gab es nicht so viele "Fettnäpfchen". Fettnäpfchen mit offensichtlich enormer Macht! Zitat aus dem Artikel: "Ihre Macht wird nicht auf einem Repressionsapparat beruhen, sondern auf Medien, Stiftungen, Initiativen und NGOs. Und eine Schlüsselrolle wird dabei der Wirtschaft zukommen." Das ist das Problem! Die "ungesteuerte" Macht der Medien, Stiftungen, Initiativen und NGO`s. Die Wirtschaft selbst hat vermutlich in der Mehrheit eher erhebliche Nachteile! Beispiel: Automobilindustrie oder derzeit aktuell Karstadt. Durch eine veränderte buntere Gesellschaft verändern sich die Anforderungen. War es gestern noch hip mitten in der Großstadt zu agieren, gehen da große Käufergruppen (seit 2015 Frauen + nun Dieselfahrer) nicht mehr so gerne hin. Auch werden von den "neuen" Kunden andere Waren bevorzugt.

Wer legt die Trends vor, liebe Frau Basler? Ich meine umgekehrt. Die Werbung suggeriert mit Aussagen, beispielsweise für rote Shirt´s in der Textilbranche,
"You must have it". Um up to date zu sein, kaufe ich mir das rote Shirt, obwohl
ich rote Kleidung nicht mag. Dann hängt das Ding im Schrank. Ich ärgere mich
über mich, wieder einmal der Werbung auf den Leim gegangen zu sein. Das Geld
hätte ich mir sparen können. So sehe ich die Reihenfolge.
MfG

die Medien, NGO`s und Aktivisten den Trend vor. Das könnte ein Problem sein. Denn normal bilden Trends die Entwicklung einer Gesellschaft Beispiel Autoindustrie: Hersteller entwickeln ein Auto für bestimmte Zielgruppen, es wird beworben und verkauft oder auch nicht. Nun geben aber Interessensgruppen vor, wie das Auto sein soll damit der Kunde es kaufen "darf". Der Hersteller entwickelt also nicht mehr nach Kundenbedürfnissen ein tolles Produkt sondern nach dem "Dogma" einer Interessensgruppe.
Liebe Frau Simon, rot wird überbewertet. Es ist nicht wirklich en Vogue.

dass die Wirtschaft selbst an dem Ast sägt, auf dem sie sitzt!
Die Planwirtschaft wird diese Damen und Herren nicht erfreuen, aber die Menschen in unserem Land ebenso wenig!

Reinhard Getzinger | Sa., 11. Juli 2020 - 12:26

Wenn man sich als edler Mensch fühlen möchte, hilfreich und gut - es aber nicht ist- kann man im Kapitalismus auch ein gutes Gewissen fohlfeil erwerben.
Aber diese Dienstleistung hatten auch die Religionen im Angebot.
Das Besondere am Kapitalismus ist, daß Obsoleszenz sein 2.Vorname ist und was heute der letzte Schrei ist, morgen auf der Müllhalde landet.
Es würde doch der Logik des Systems entsprechen, daß jene spezielle Moral, die heute beworben wird, morgen ein unverkäuflicher Ladenhüter sein wird...

Helmut Bachmann | Sa., 11. Juli 2020 - 13:04

Der moderne Kapitalismus und die neue Linke haben eines gemeinsam: sie möchten beide das Alte vernichten. Die einen Leben ihre totalitären Strukturen aus, und fantasieren die Schuld der anderen, und der Kapitalismus neigt zu "Teile und Herrsche". Also weg mit den Gesellschaften, her mit den neuen Stämmen, weg mit gewachsenen Kulturen, alles muss vereinheitlicht werden. War schön, als es nur darum ging das Ra#&er in T#@x umbenannt wurde. Da muss ich Trump Recht geben, uns soll unsere Geschichte genommen werden, damit wir uns bedingungslos unterordnen.

Klaus Decker | Sa., 11. Juli 2020 - 13:42

Lieber Herr Grau, auch ich habe bisher geglaubt, 1984 zeichne das Bild einer künftigen totalitären
Herrschaftsstruktur. Ihre Vision ist inzwischen auch
die Meinige: Brave new world wird genau so aussehen, wie Sie es schildern. Das "Gute" wird für jedermann zur Lebensnorm - und wer sich anmaßt
das "Gute" nicht gut zu finden, verkörpert eben das "Böse". Ich kann jedem nur raten, sich rechtzeitig anzupassen!

Günter Johannsen | Sa., 11. Juli 2020 - 15:11

Den SED-Erben ist größtenteils gelungen, was man wenige Wochen schon nach 1989 befürchten musste: Die Menschen waren glücklich, dass sie den SED-Kommunismus überstanden hatten. Es war Zeit für Erneuerung und wirkliche Demokratie. Aber in diesem Glückstaumel wurden die Menschen nachlässig gegenüber revanchistischen Interessen der früheren Machthaber. Nun war es für „SED-Seilschaften“ leichtes Spiel, die Menschen so zu verwirren, dass die Aufarbeitung der SED/MfS-Verbrechen in den Hintergrund rückten. Moralische Werte konnten verdreht – die Vorzeichen ausgetauscht werden … aus böse wurde Gut und aus gut Böse! Die Welt der Roten Einheitsfront ist jetzt wieder „in Ordnung“: Menschen mit eigener Meinung sind Nazis und werden von den inzwischen zu Gutmenschen mutierten Gesinnungsterroristen als Rechte Extremisten diffamiert und zersetzt!
Aber wahr ist: "Kommunisten sind rotlackierte Nazis. Ihnen ist gemeinsam der Hass auf die Demokratie und der Hang zur Gewalt." (Kurt Schumacher, SPD)

Bernd Muhlack | Sa., 11. Juli 2020 - 16:37

Es gibt ihn als Hasen als auch als Waschmittel.

Ersterer ist sterblich und es ist verwunderlich dass das Waschmittel noch unter diesem Namen firmiert, "lebt".
Rassistischer gehts doch gar nicht, oder?

Meine Nachbarin verwendet dieses diskriminierende Hassmittel; sie arbeitet ja auch in der Mohrenapotheke.
Ich spreche nie mit ihr, würdige sie keines Blickes.
"Satan weiche hinter mich!"

Jedwede "falsche" Äußerung, jedweder "falsche" (öffentliche) Kontakt kann zur Stigmatisierung, endgültigen Ausgrenzung führen.
"Er hat Jevova gesagt!"
Etwa die Personalchefin von Adidas oder ein Treffen zum Käffchen mit einem AfD-Politiker.

Ja, es gibt Hass und Hetze im Netz, keine Frage.
Wenn jedoch "massive, sachliche" Kritik ebenfalls storniert wird, gar "Sperrungen" drohen, dann läuft etwas gewaltig schief.
Gewisse Zeitgenossen sollte man besser gar nicht erst kommentieren, das kann nur Böse enden.
Nein, keine Namen.

Weißer Riese?
Dirk Nowitzki hat einmal Werbung für Wurst gemacht; unglaublich!

Wolfgang Tröbner | Sa., 11. Juli 2020 - 16:44

autoritär anfühlen". Da möchte ich nicht widersprechen. Erste Zeichen für eine derart unfreie Gesellschaft zeigen sich schon jetzt mehr als deutlich und geben einen Vorgeschmack auf das, was wir zu erwarten haben. Schon Jean-Jacques Rousseau wusste "Keine Unterwerfung ist so vollkommen wie die, die den Anschein der Freiheit wahrt. Damit läßt sich selbst der Wille gefangen nehmen." Und dass Unternehmen an vorderster Front mitmachen, um eine solch unfreie Gesellschaft zu etablieren, ist in diesem Zusammenhang auch nicht wirklich überraschend. Unternehmen machen prinzipiell immer mit, nur um ihren Profit zu sichern. War das nicht auch der Fall im Kaiserreich und in Hitlerdeutschland?

Petra Führmann | Sa., 11. Juli 2020 - 19:30

gibt es doch schon längst. Ob immer aus wirtschaftlichen Gründen... ich denke eher aus Machtgründen. Maas mit seinem Durchsetzungsgesetz fällt mir da ein und vor allem Frau Kahane , dann der gut bezahlte "Kampf gegen Rechts", die vielen Löschungen und das Zensieren allüberall, und gestern hat Twitter auf Betreiben einer "Reinigungsfirma" aus den USA etliche missliebige Accounts gelöscht mit erlogenen Begründungen. Es wird von linker Seite genau das vorgeworfen, was links selbst tut... es ist nur noch grausam, und beispiele gäbeces noch viel mehr. Was aber unbedingt stimmt, ist, ist, dass das Volk sich selbst in Unfreiheit bringt und es nicht merkt. Und das ist seit langem in vollem Gange und unumkehrbar.

Markus Michaelis | Sa., 11. Juli 2020 - 19:32

"Die Menschen werden sich gegenseitig auf Linie bringen."

Ja, das ist im Moment etwas zunehmend so. Aber ist das neu? In jeder Gesellschaft gibt es einen gewissen Zwang zur Konformität - bis auf kurze Phasen, in denen sich "das Etablierte" wirklich für Einzigartig hält und daher nirgendwo herausgefordert.

Wir hatten schon viele Gesellschaften, bei denen viel Konformitätsdruck von Bürger zu Bürger herrschte, z.B. religiöse, aber auch in unreligiös-faschistischen.

Der Druck im Moment hat etwas Kurioses, weil er einerseits als höchstes Gut eine nie dagewesen Freiheit propagiert, andererseits eine starke Komponente der Selbstbezichtigung hat - was etwas widersprüchlich wirkt. Nicht jeder kann bei den komplexen Gedankengängen mitgehen, warum man selber die Tür zu neuem Glanz aufstößt und gleichzeitig historisch einmalige Fehler angehäuft hat. Weswegen die Selbstkritik dann doch oft eher eine umso stärkere Kritik der "falsch denkenden" anderen Gruppen ist.

Maria Arenz | So., 12. Juli 2020 - 11:31

treiben sie eine andere Sau durch's Dorf. Die Vorstellung, daß es wirklich auf Dauer so läuft, wie von Herrn Grau durchaus klug analysiert, ist erschreckend. Genauso wahrscheinlich ist aber, daß die Marketing-Fuzzis der Firmen eher früher als später feststellen, daß sich das Thema doch nicht so verkaufsfördernd auswirkt. Weil die aktuell Themen-bestimmenden Kreise und ihre Unterstützer eben aus eigener Kraft nicht über ausreichende Kaufkraft verfügen, der versprochene Schadesersatz für die versklavten Vorfahrenn doch eher mager ausfällt und weil das große Publikum das Thema leid geworden ist und für all die veritablen und symbolischesn Kniefälle nur noch ein peinlich berührtes Schulterzucken übrig hat. Dann ist in DEM Karton wieder Ruhe und wir dürfen uns auf die nächste Moral-Sause freuen.

Juliana Keppelen | So., 12. Juli 2020 - 14:49

dass er so vielfältige und anregende Kolumnen und Beiträge seinen Lesern serviert die oft den Finger in die Wunden legen und kontroverse Debatten auslösen. Und der Cicero kann sich freuen, dass in seinem Kommentarbereicht die Debatten, so wie hier, sich auf einem doch recht hohen Niveau bewegen.

Klaus Funke | Mo., 13. Juli 2020 - 07:49

Da sind sie aus dem VKU wieder aufgetaucht oder waren sie zur verlängerten Wochenendfortbildung im ZfPB - unsere lieben Mitforisten Gerhard Lenz und der Mann mit dem einprägsamen Namen Kai Oliver Hügle. Und schon wird wieder auf die anderen Meinungen "eingedroschen", mal direkt mit der Keule wie GL oder mit subtilem Zynismus wie KOH. Schön. Gleich weiß man wieder, was es heißt: Meinungsfreiheit! Zur Sache tragen beide nur mäßg bei. Polemik ist ja auch einfacher. Da ist kein Wissen gefragt, nur der eigene Meinungsbrei. Also auf in die neue Woche!