
- Macht endlich Platz für die anderen Parteien!
In der zweiten Ausgabe des Dreikampfs zwischen Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz zeigt sich in aller Deutlichkeit, was fehlt: die Teilnahme von FDP, Linke und AfD. Ohne Vertreter dieser Parteien geht das Format komplett an der deutschen Lebenswirklichkeit vorbei. Zumindest aus Sicht des CDU-Kandidaten dürfte der Abend aber ein Erfolg gewesen sein.
Triell, die zweite. Die Ansprüche waren bekanntlich groß, insbesondere an Armin Laschet, dem der angeblich vom Rivalen zum Unterstützer mutierte Markus Söder soeben nochmal mit auf den Weg gegeben hatte: An diesem Wochenende muss der Trend gewendet werden! Hat Laschet performt? Ja, hat er. Jedenfalls macht sich nicht lächerlich, wer ihn zum Gewinner des Abends ausruft. Aber wahrscheinlich gibt es auch gute Gründe, Annalena Baerbock zur Siegerin zu küren – zumindest angesichts ihrer rhetorischen und inhaltlichen Möglichkeiten. Olaf Scholz hingegen lief eher untertourig; man hat den Eindruck, seine Strategie des Mauerns und Abwiegelns kommt so langsam an ihre Grenzen.
Es gibt aber auch ganz klare Verlierer dieses von der ARD unter der Moderation von Maybrit Illner und Oliver Köhr abgehaltenen Dreikampfs: die Zuschauer. Sagen wir es so: Wenn eine mit der deutschen Politik nicht vertraute Person diese Sendung gesehen hätte, würde er oder sie sich zwangsläufig fragen: Warum treten Scholz, Laschet und Baerbock überhaupt gegeneinander an? Die scheinen doch, bis auf ein paar Details, alle einer Meinung zu sein. Und insofern war auch dieser Abend keine Entscheidungshilfe, sondern eher eine Affirmationsveranstaltung für die jeweiligen Anhängerschaften.