Papst Benedikt XVI. / Joseph Ratzinger (1927-2022) hat 2013 in einem historischen Akt sein Amt aufgegeben. /dpa

Zum Tod von Benedikt XVI.  - Der einsame Rufer

Mit Benedikt XVI. ist eine der wichtigsten historischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts gestorben. Als reformorientierter Theologe ist er gestartet, als konservativer Kirchenführer bleibt er in Erinnerung und als letztlich unverstandene, tragische Figur tritt er ab.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Wir müssen uns Joseph Ratzinger als einen Clown vorstellen. Als den vielleicht tragischsten und zugleich klügsten Clown, den das 20. Jahrhundert zu bieten hat. Es ist keinesfalls ehrenrührig, so über den nun verstorbenen früheren Papst Benedikt XVI. zu schreiben. Es ist fast eine Art Selbstbeschreibung in Anlehnung an eine berühmte Geschichte des evangelischen Theologen und Philosophen Søren Kierkegaard, die Ratzinger in seinem erfolgreichsten und wichtigsten Buch, der „Einführung ins Christentum“, selbst nacherzählt. 

In dieser Geschichte gerät ein Wanderzirkus in Brand. Der Zirkusdirektor schickt den bereits verkleideten Clown ins benachbarte Dorf, um Hilfe zu holen. Doch die Dorfbewohner lachen sich schlapp und halten die Hilferufe nur für eine originelle Clownerie, um Zuschauer ins Zirkuszelt zu locken. Schließlich fangen auch die Stoppelfelder Feuer, die Flammen fressen sich bis zum Dorf durch und entzünden auch die Wohnhäuser. Doch da ist es zu spät. Der Clown ist der Theologe in der modernen Welt, der einsame Rufer. 

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Karl-Heinz Weiß | Sa., 31. Dezember 2022 - 11:43

Die Erinnerung an 1968 krönt diese sehr eindrucksvolle Würdigung. "Wandelt Euch durch ein neues Denken" war damals das Motto. Seit dem 24.2.22 und dem religiös verbrämten Angriffskrieg ist das auch in Mitteleuropa Geschichte.

Klaus Funke | Sa., 31. Dezember 2022 - 12:31

Nun kann an der Seite Gottes weiter über das Christentum und seine Reinheit wachen. Er war einer der sch.limmstebn Radikalinskis der katholischen Kirche, speziell in seiner Funktion als Präfekt der Glaubenskongregation. Den Missbrauch hat er nicht wirklich bekämpft, im Gegenteil, er hat manchem sündigem Priester die Absolution erteilt und vieles vertuscht. Um zu beweisen, dass er unverzichtbar ist, blieb er nach seiner Emeritierung im Vatikan. Nun wird er ein päpstliches Begräbnis erhalten. Ob er der Kirche mehr genützt oder mehr geschadet hat, wird sich erweisen. Vielleicht aber wird er ja heilig gesprochen. Die Kirche ist eine Institution, die längst abgeschafft gehört, sie ist korrupt, verknöchert, der Vergangenheit zugewandt und kann nichts zur Lösung der gegenwärtigen Probleme der Menschheit beitragen. Dennoch wird sie weiterbestehen, denn sie ist seit den Zeiten des Römischen Reiches mit der Macht verschwägert und sie ist unsagbar reich. Ihre Abschaffung wäre eine Befreiung.

Christa Wallau | Sa., 31. Dezember 2022 - 12:40

Mit großer Hochachtung u. in tiefer Trauer verbeuge ich mich vor Papst Benedikt XVI. , der heute, am Gedenktag eines seiner Vorgänger (Silvester I.), verstorben ist.
Für mich waren er und Johannes XXXIII. diejenigen der sieben Päpste innerhalb meiner Lebenszeit, die mir persönlich am nächsten standen.
Trotz der Rolle, die Benedikt XVI. als Oberhaupt der katholischen Kirche spielen mußte, wirkte alles, was er sagte und tat, auf mich authentisch. Er strahlte Güte u. Festigkeit, Menschenfreundlichkeit u. Glaubenstreue zugleich aus.
Seine Bedeutung als Theologe, der den liebenden Gott in den Mittelpunkt seiner Verkündigung stellte, ist unumstritten.
Die deutschen Katholiken sollten stolz und dankbar dafür sein, daß eine Persönlichkeit aus ihren Reihen hervorging, die ihre Aufgabe auf dem Stuhl Petri so ernst nahm wie Joseph Ratzinger - mit allen harten Konsequenzen, die sich für ihn perönlich daraus ergaben. Möge ihm, dem guten Hirten, nun der Lohn dafür im Himmel geschenkt werden!

Lisa Werle | Sa., 31. Dezember 2022 - 12:53

In diesem Land brennt es inzwischen lichterloh, nicht nur in den Kirchen. Es muss wohl tatsächlich nur noch Asche übrig bleiben, damit Leute aufwachen. Auch Benedikt hat Fehler gemacht - selbstverständlich, er ist/war Mensch. Er war allerdings auch einer der klügsten akademischen Denker - leider mit fragiler Gesundheit: physisch und auch psychisch war er dem Intrigantenstadl im und um den Petersdom herum nicht gewachsen. Die Kirche braucht wieder mehr Intellektualität und wirklich kluge Köpfe statt des moralisierend-nichtssagenden Herumgesülzes von heute.

Ronald Lehmann | Sa., 31. Dezember 2022 - 13:13

Zumal in meiner Vorstellung der Glauben keine Macht-Institution benötigt.

Gemeinde-Arbeit ist in meinen Augen dagegen wieder sehr wichtig, weil es die Faulheit & Bequemlichkeit des Menschen reduziert & die geistige Wechselbeziehungen zwischen Menschen & sich selber gefördert werden.
Was ich ausdrücken will, dass vermeiden, in einer geistigen Blase zu leben.

Was ich persönlich der kirchlichen Macht vorwerfen, ist folgende Tatsache:

Aussage, die ich persönlich auch so sehe:
Gott/Schöpfer/Jahwe ist allwissend & allgegenwärtig

Warum offenbaren(manifestieren) dann immer die kirchlichen Obrigkeiten (& nicht nur die zwei Großen) den Gläubigen Gebote/Doktrin, wenn/obwohl
Gott eben allwissend & allgegenwärtig ist

Widerspruch
Wenn er dies für die Aussage des Herrn mehr als wichtig gewesen wäre, hätte er nicht die Möglichkeit gehabt, dies so für alle Menschen/Gläubigen zu offenbaren/verkünden/manifestieren, dass auch nicht ein EINZIGER Zweifler von Mensch auf dieser Erde wandelt & zweifelt

Günter Johannsen | Sa., 31. Dezember 2022 - 14:07

Allein Jesus Christus:
„Das strahlende Bild des Nazareners hat einen überwältigenden Eindruck auf mich gemacht. Es gibt nur eine Stelle in der Welt, wo wir kein Dunkel sehen. Das ist die Person Jesu Christi.
In ihm hat sich Gott am deutlichsten vor uns
hingestellt. Jedem tiefen Naturforscher muss eine Art religiösen Gefühls naheliegen, weil er sich nicht vorzustellen vermag, dass die ungemein feinen Zusammenhänge, die er schaut, von ihm zum ersten Mal gedacht werden. Im unbegreiflichen Weltall offenbart sich eine grenzenlos überlegene Vernunft.
– Die gängige Vorstellung, ich sei Atheist, beruht auf einem großen Irrtum. Wer sie aus meinen wissenschaftlichen Theorien herausliest, hat sie kaum begriffen. Im unbegreiflichen Weltall offenbart sich eine grenzenlos überlegene Vernunft.
Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind. Nicht Gott ist relativ und nicht das Sein, sondern unser Denken.“

Albert Einstein

Danke werter Herr Johanssen für Ihren wunderbaren, alles beinhalteten Kommentar. Es stimmt allein Jesus Christus. Wenn ich jeden Abend zu
Gott bete, sehe ich immer Jesus. Wie ich bereits schon einmal schrieb, ist
er für mich greifbarer, eben ein zu Gott wordener Mensch. Was Atheismus
betrifft, ist dieser ebenso gläubig auf seine besondere durchdachte Art. Doch das isteine zusätzliche Diskussion. Die Wissenschaft fordert dazu auf. Sie läßt in ihrer Klarheit keine Scheinheiligkeit zu, wie sie eine mißverständliche Religion bietet.

Was Papst Benedikt betraff - leider war - überzeugte mich seine bodenständige, sensible Bodenstandhaftigkeit. Papst Benedikt aus dem bayerischen Marktl schöpfte immer Kraft aus seiner Heimat, der Tradition
und Frömmigkeit. Kraft, die er überdimensional brauchte. Er war ein introvertierter Intellektueller, ein großer Lehrer des Glaubens. Er überwachte die Kirche mit einem Maß an Selbstkontolle, die bis an die Grenzen der Belastbarkeit ging. Eben glaubwürdig.

der Gott nicht beweisen will, sondern seinem Gespür folgt und uns die Existenz Gottes greifbar nahebringt:
„Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott!"

"Was Atheismus betrifft, ist dieser ebenso gläubig auf seine besondere durchdachte Art. Doch das ist eine zusätzliche Diskussion."
In m einem Buch "Als das Rote Meer Grüne Welle hatte" habe ich dazu einen schönen Satz formulieren können: Wo der christliche Glaube aus dem Haus geworfen wird, kommt er als Aberglaube bzw. Ideologie durch die Hintertür wieder `rein!

Danke werter Herr Johanssen für Ihren wunderbaren, alles beinhalteten Kommentar. Es stimmt allein Jesus Christus. Wenn ich jeden Abend zu
Gott bete, sehe ich immer Jesus. Wie ich bereits schon einmal schrieb, ist
er für mich greifbarer, eben ein zu Gott wordener Mensch. Was Atheismus
betrifft, ist dieser ebenso gläubig auf seine besondere durchdachte Art. Doch das isteine zusätzliche Diskussion. Die Wissenschaft fordert dazu auf. Sie läßt in ihrer Klarheit keine Scheinheiligkeit zu, wie sie eine mißverständliche Religion bietet.

Was Papst Benedikt betraff - leider war - überzeugte mich seine bodenständige, sensible Bodenstandhaftigkeit. Papst Benedikt aus dem bayerischen Marktl schöpfte immer Kraft aus seiner Heimat, der Tradition
und Frömmigkeit. Kraft, die er überdimensional brauchte. Er war ein introvertierter Intellektueller, ein großer Lehrer des Glaubens. Er überwachte die Kirche mit einem Maß an Selbstkontolle, die bis an die Grenzen der Belastbarkeit ging. Glaubwürdig.

Da haben Sie einen sehr schönen Nachruf geschrieben.
Überzeugend
Ihre Dorothee Sehrt-Irrek

Günter Johannsen | Sa., 31. Dezember 2022 - 14:28

Ich wünsche allen hier ein gesegnetes, gesundes, atom- und kriegsfreies neues Jahr ohne Hetze von linX oder rechts - ein 2023 ohne Gesinnungsterror mit Meinungsfreiheit! Auch OHNE links-klebende Zwangs-Weltverbesserer!
Alles Gute!

Christa Wallau | So., 1. Januar 2023 - 00:35

Antwort auf von Günter Johannsen

bedanke ich mich herzlich für Ihre guten Wünsche, ebenso bei allen anderen Foristen, die mich mit ihren freundlichen Grüßen bedacht haben.

Nachdem wir eben mit Orangenbowle auf das neue Jahr angestoßen und draußen unseren Nachbarn, darunter eine syrische Familie, alles Gute für 2023 gewünscht haben, können wir nun zu Bett gehen und - trotz aller Probleme - weich und ruhig schlafen, bis das neue Jahr schon einige Stunden alt ist.
Welch ein Glück, das nicht alle Menschen auf der Welt mit uns teilen!
Wir sind sehr dankbar dafür.

Möge diesen neue Jahr uns den FRIEDEN in Europa bringen - wenigstens einen Waffenstillstand, damit kein Ukrainer und kein Russe mehr sein Leben lassen muß!

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 31. Dezember 2022 - 16:15

gegen das Zurücktreten von Päpsten, aber in diesem Fall stand meinem Empfinden nach Papst Franziskus immer im Schatten seines Vorgängers.
Jetzt hat er hoffentlich die Möglichkeit, das Amt voll und ganz auszufüllen.
Wir werden sehen.
Mit Papst Benedikt war evtl. ein Intellektueller, Philosoph und tiefgläubiger Seelsorger im Amte und dann im Ruhestand.
Vielleicht konnte er sich in seinen Schriften dahingehend und zum Fortgang der Katholischen Kirche äußern.
Vielleicht auch war ihm im Ruhestand ein Leben als Franziskus in der Moderne möglich?
Ich würde gerne im Cicero die Gedanken vieler zu ihm lesen.
Im Sinne der Bach-Arie "Ich freue mich auf meinen Tod", freue ich mich auf die Begräbnisfeierlichkeiten.
RIP

Christa Wallau | Sa., 31. Dezember 2022 - 18:10

Ja, lieber Herr Rensing, genau so ist es.
Sie haben einen sehr verständnisvollen und klugen Kommentar zum Tode Benedikts XVI. verfaßt.

Seinem Herrn, Jesus Christus, ist es auch so ergangen wie dem lieben Verstorbenen:
Beide wurden in ihren Anliegen u. Aussagen zu Lebzeiten nur von Wenigen verstanden u. am Ende ihres Daseins auf Erden verhöhnt, angeklagt und gekreuzigt, wenn dies bei Joseph Ratzinger - im Gegensatz zu Jesus - auch nur mit Worten geschah.

"Wenn einer mir nachfolgen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach." (Lk 9,23)

Die Kirche besteht aus fehlbaren Menschen - guten wie bösen. Und selbst die Besten in ihr machen Fehler und sündigen; denn sie sind eben Menschen und nicht Gott. Dennoch, so hat es der Gründer der Kirche vorausgesagt, "werden die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen".
Dies glaube und darauf vertraue ich:
"Kein Auge hat je gesehen u. kein Ohr je gehört, .... was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben."

Walter Bühler | Sa., 31. Dezember 2022 - 18:24

... hat mir gut gefallen. Keine Besserwisserei aus heutiger Perspektive: das alleine ist schon erfreulich.

Ich erinnere mich als Nicht-Katholik an mein Zimmer in der Froschgasse mit Blick auf das Konvikt. Tübingen war ruhiger und vernünftiger als Berlin, und insofern habe ich nicht in Erinnerung, dass Ratzinger damals ein potentieller Adressat der Studentenproteste gewesen wäre. Der Einfluss von Ernst Bloch hat auch im marxistischen Kreisen nur wenig anti-theologische Affekte in der Vordergrund treten lassen. Ich kannte damals allerdings auch katholische Priester aus dem Konvikt, die sich dort stark für die südamerikanische Befreiungstheologie engagiert haben. Vielleicht hat er das nicht aushalten können, wer weiß.

Auf jeden Fall ist es anrührend, dass er sich am Ende seines Lebens mit seinem südamerikanischen Amtsbruder so gut verstanden hat.

Aber natürlich: Welchen gewaltigen Verlust an Einfluss haben die beiden christlichen Kirchen seit 1968 hinnehmen müssen!

Christoph Kuhlmann | Sa., 31. Dezember 2022 - 21:42

Wenn es keinen Gott gibt, kann sind die monotheistischen Religionen die maximal Lüge auf dem Planeten. Sie setzten mehr als 1000 Jahre das Bekenntnis mit Mord, Totschlag und Scheiterhaufen durch. Das wird in der Gegenwart mit dem Zeitgeist begründet. Doch vorher herrschte der Polytheismus, in dem im römischen Reich hunderte Gottheiten friedlich koexistierten. Ratzinger hat die Schuld des Christentums an diesem Übermaß an religiöser Gewalt stets bestritten. Sie lässt sich ja auch genau sowenig mit der Nächstenliebe vereinbaren wie die Päderastie mit dem Zölibat. Die Kirchen haben da sehr viel aufzuarbeiten, um sich wieder ehrlich zu machen. Den Menschen die Wahl zwischen Tod und Christentum zu lassen, um ihnen Gottes Gnade zu predigen, ist nun einmal der ultimative Abgrund an Heuchelei.

Gerhard Fiedler | So., 1. Januar 2023 - 13:07

auch Kirche besteht aus fehlbaren Menschen, die zur Sünde fähig sind, wie wir das für uns selber auch nicht ausschließen können. Auch und gerade für Sünder ist Kirche ja da. Für jene, die zur Umkehr bereit sind, wird gem. NT "im Himmel sogar größere Freude sein, als über 99 Gerechte". Nicht Hass, Schwert, Scheiterhaufen und Missbräuche sind also im Sinn der Kirche Jesu Christi, sondern sind das Werk des Bösen (des Teufels). Also Vorsicht mit dem schnellen Todesstoß für die Kirche!
Dennoch habe ich Probleme, den Geist Christi mit der Realität der Schöpung eines möglichen Gottes in Einklang zu bringen. Bei ihr setzt sich das Stärkere durch, das Fortentwicklung erst möglich macht (s. Pflanze, Tier, Mensch, All, etc). Bei Jesus hingegen wird der Letzte der Erste, der Schwächste der Sieger sein. Haben Menschen sich da etwas zusammengewünscht? Wir werden es nicht ergründen. Warten wir es ab! Im Alles oder im Nichts werden wir enden. Wie Frau Wallau es sieht, würde mir besser gefallen.

Marianne Bernstein | So., 1. Januar 2023 - 22:09

In Deutschland ist es modern Kreuz wegzuräumen, zu spotten uns sich dabei toll zu finden.
Es tut mir leid, dass ein großer Theologe so wenig Würde im Nachruf bekommt.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 2. Januar 2023 - 09:13

Und auch er kann nichts mitnehmen, wie jeder von uns auch. Ob Gott mit ihm zufrieden sein wird? Ob er alles richtig gemacht hat? Dieser Papst war ein Hardliner, als Chef der Glaubenskongregation (Nachfolge der Inquisition) ein Verfechter des Althergebrachten, der hinter jedem modernen Ansatz einen Angriff auf den Glauben sah und selbst nicht merkte, wie er mit Vertuschung und Wegschauen der Kirche mehr geschadet, wie genutzt hat. Ja, er mag ein hochintelligenter, ein gelehrter Theologe gewesen sein und dennoch war er fehlbar, wie wir alle es mehr oder weniger sind. Und auch sein Bruder, als Zuchtmeister der Domspatzen, hatte seine eigene Vorstellung davon, wie man mit jungen Menschen umgeht. im täglichen praktizierten Alltagsleben war er nicht besser oder schlechter als die vielen Millionen Menschen auch, die sich zwar Christen nennen, aber eben nicht immer christlich gehandelt haben.
Möge er seinen Seelenfrieden dort finden, wo er ihn zu Lebzeiten erhofft hat.