Angela Merkel steht vor einem Gemälde Helmut Kohls
Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einem Porträt Helmut Kohls / picture alliance

Schäuble-Interview - Kohl hat Widerspruch besser ertragen als Merkel

In einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung hat Wolfgang Schäuble erzählt, was er Volker Kauder oft geraten habe in dessen Rolle als Fraktionsvorsitzender gegenüber der Kanzlerin. Und er gibt zu, es da unter Helmut Kohl einfacher gehabt zu haben.

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Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat den Kollegen der Neuen Zürcher Zeitung ein spannendes Interview gegeben. Darin spricht Schäuble auch über den als Fraktionsvorsitzenden abgewählten Volker Kauder. Er kenne ihn seit mindestens 50 Jahren und habe oft zu ihm gesagt: „Du bist ein Vorbild an Loyalität gegenüber der Kanzlerin. Aber die Kanzlerin braucht auch einen Gegenpol.“ Schäuble erläutert diesen Rat an den Parteifreund dann mit den Worten: „Widerlager nennt man das bei den Konstrukteuren. Ich hatte es als Fraktionsvorsitzender bei Kohl besser, denn er hat das ertragen.“

Als die NZZ den Bundestagspräsidenten dann auf die Medien als vierte Gewalt ansprechen und fragen, ob er ihnen denn eigentlich vertraue, sagt Schäuble: „Klar machen Sie auch Murks. Aber nicht nur. Wir brauchen Sie. Die Medien sind bei der Zunahme der Informationen wichtiger denn je. Irgendjemand muss ja den Menschen helfen – mir auch –, aus der unendlichen Fülle an Informationen ein bisschen was herauszufiltern.“ Jemand müsse ihm helfen zu bewerten. Der Wandel in der Welt geschehe so grundlegend und schnell, dass dieser auch Angst mache. „Aber es ist ja gut, dass die Welt sich verändert“, fügt er an. Wenn alles noch wäre wie zu Zeiten seiner Großeltern, wäre das nicht so toll. Auch er müsse anfangen, das auch für sich selbst zu akzeptieren.

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Eberhard Kuske | Do., 25. Oktober 2018 - 16:51

Wenn selbst Herr Schäuble auf Interpretationshilfe durch die Medien vertraut, um sich in der "Flut" an Informationen zurechtzufinden ("bewertete" oder "eingeordnete" Informationen erwartet er wohl), läßt das für den Zustand der politischen Kaste das Schlimmste befürchten.

Ich bilde mir ein, das selbst und unabhängig zu können - vorausgesetzt, dass man sich zu den ungefilterten Informationen hat vorrobben können

Ursula Brauer | Do., 25. Oktober 2018 - 17:28

Antwort auf von Eberhard Kuske

... nenne ich es zu meinen, als einzelne Person sich in der Flut der täglichen Informationen zurechtzufinden. Herr Schäuble wie alle professionellen Politiker haben große Stäbe dafür.
Und wie machen Sie denn sicher, dass die "ungefilterten Informationen", zu denen Sie, wie Sie meinen, sich vorgearbeitet haben, sachlich richtig sind?

Mathias Trostdorf | Fr., 26. Oktober 2018 - 00:39

Antwort auf von Eberhard Kuske

Ich war auch verstört, als ich das las.
Schäuble läßt sich also die Dinge von den Medien "einordnen", daß er die besser versteht. Das macht mir Angst.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 27. Oktober 2018 - 12:21

Antwort auf von Mathias Trostdorf

der sich evtl. als Weltengeschichtsversteher und -lenker glaubte. Ich empfand ihn als diesem Denken nicht gewachsen und leicht unbeholfen, vor allem in der freien Rede. Das Ego aber bei sich fest geschlossen. Da fühlten sich Denker wie Prof. Biedenkopf oder dann Schäuble eher klein? Dieses Kleinwähnen macht jedoch, dass Anderes überhaupt in den Blick gerät. In diesem Sinne werte ich Schäubles Orientieren in der Informationsflut.
Nach Kohl konnte vielleicht nur noch Merkel "als Göttin" kommen, mit dem ganz neuen Testament?
Geht es noch größer? "Und weiter Zurück", würde ich fragen wollen?
Die Titanen, die Urgewalten, "Klimaforscher"?
Aber nur angedacht.
Nicht ganz ernst gemeint.

Lothar Werner | Do., 25. Oktober 2018 - 16:58

„Irgendjemand muss ja den Menschen helfen...“

Wenn die Medien das Helfen aber, wie leider derzeit nicht selten der Fall, mit „erziehen“ verwechseln, dann haben sie ihre Aufgabe gründlich verfehlt.
Eine der Folgen ist, dass ihnen das „Zurechtbiegen von Wirklichkeit“ unterstellt bzw. vorgeworfen wird. BERICHTEN und KOMMENTIEREN müssen klar von einander getrennt und für den Medienkonsumenten eindeutig ersichtlich sein, dann haben die Medien ihre Hilfefunktion (s.o.) erfüllt und guten Journalismus geliefert.

Henning Magirius | Fr., 26. Oktober 2018 - 09:36

Antwort auf von Lothar Werner

Das sind sehr bedenkliche Äußerungen, die auf ein volkserzieherisches Verständnis Schäubles von Presse hinweisen.
Aber immer wieder mal fällt er mit seltenen aber seltsamen Stellungnahmen auf. So zeigt sich sein gebrochenes Verhältnis zur kulturellen Identität Europas, wenn er sich die Auflösung der über Jahrhunderte/Jahrtausende geschichtlich gewachsene Vielfalt der europäischen Völker wünscht - seine Äußerung (FAZonline vom 08.06.2018) bezieht sich ausdrücklich auf Europa, nicht nur auf Deutschland: "Abschottung ist doch das, was uns ... in Inzucht degenerieren ließe."
Schwer verständlich, warum Sie, Herr Schwennicke, so große Stücke auf Schäuble halten und ihn als Hoffnungsträger der CDU und Interims-Merkel-Nachfolger ins Spiel bringen, so wie zuletzt beim Presseclub.

Armin Latell | Do., 25. Oktober 2018 - 17:17

war auch nicht Staatsratsvorsitzender. Merkel kann von ihrer Sozialisation einfach nicht anders. Nur Ja Sager halten so ein System aufrecht. Und natürlich, die Medien, die 4. Macht und mittlerweile auch Regierungspartei, wird gebraucht, um den deutschen Michel von der alternativlosigkeit merkelscher Politik zu überzeugen. Das macht sie mit großem Erfolg. Dass sich die Welt verändert, könnte tatsächlich gut sein, wäre es denn zum Besseren.

Bernhard K. Kopp | Do., 25. Oktober 2018 - 17:48

Der Bundeskanzlerin scheint es hervorragend gelungen zu sein, öffentlich ein Image von Konzilianz und Fürsorglichkeit aufzubauen. Die Realität scheint anders zu sein. Der englische Ausdruck scheint mir besser zu passen als jeder deutsche: she eats nails for breakfast.

Bernd Wollmann | Do., 25. Oktober 2018 - 19:12

hatte in den letzten 18 Jahren für alle CDU-Leute unangenehme Folgen. Die Patei zu säubern und auf Linie zu bringen hat die ehemalige FDJ-Sekretärin wohl in diversen Kaderschulungen oder direkt von Genosse Erich gelernt. Unfassbar dass sich die Partei bis heute alles von dieser Person gefallen lässt....

Werter Herr Wollmann!
Sie haben völlig recht. Es ist mir auch gänzlich unverständlich,
wie diese Dame, mit ihrem Hintergrund aus der DDR, derart
aufsteigen konnte. Wir haben 1989 leider die selben Fehler
gemacht wie 1945....Niemand wurde diesbezüglich überprüft.
Jeder ging davon aus, alle waren dagegen und im Widerstand.
Wir sind eben einfach leichtgläubig - auch blöd genannt. MfG

Dimitri Gales | Do., 25. Oktober 2018 - 19:51

Persönlichkeit braucht eine starke Opposition, aber die gibt es nicht. In Herrn Kauder hatte sie einen perfekten und eifrigen Lakaien, aber das CDU-Parteivolk ist im allgemeinen auch nicht besser; da wird vor Merkel applaudiert, abgenickt und sogar hofiert: Merkel befiel, wir folgen. Hoffentlich ist diese Merkelkratie bald am Ende, es gibt ja Zeichen der Hoffnung.

Wenn sie das Interview von Herrn Herdegen hier bei Cicero gelesen haben, dann können sie den Eindruck haben, dass die CDU völlig aus der Zeit ist. Sie haben nicht einmal, statutarisch, ein geregeltes Verfahren, mit dem ein Parteimitglied bei einem Parteitag als Vorsitzender antreten kann - man möchte meinen, dass dazu jeder berechtigt sein sollte, und dass es ein Geschäftsordnungsverfahren dafür gibt. Es ist aber noch viel schlimmer: eine Konkurrenz-Kandidatur gegen einen bestehenden Vorsitz wird angeblich als 'ungehörig'' angesehen, ist also unerwünscht; auch so ein Wort, das nach vorgestern klingt. Das scheint alles bestenfalls 19. Jhdt. zu sein, eigentlich vor-demokratisch. Es ist demnach kein Wunder, dass sich kaum gestande Leute finden, die in einer derartigen Untertanen-Kultur mitmachen wollen.

Per L. Johansson | Do., 25. Oktober 2018 - 20:28

Zitat: „zwölf Jahre Mitglied der von Frau Merkel geführten Regierungen...entsprechend dem Grundgesetz innerhalb der von der Bundeskanzlerin bestimmten Richtlinien...“

Ich bin kein Jurist. Aber für mein Verständnis wiegen internationale Verträge (z.B. Maastricht) und unsere Verfassung (z.B. GG Artikel 16) höher als die Richtlinienkompetenz einer Kanzlerin.
Europäische Schuldenvergemeinschaftung und illegale Masseneinwanderung sind ausdrücklich verboten. Es ist mir unbegreiflich, wie man seit Jahren derartige Rechtsbrüche dulden kann, samt irreparabler Schäden an unserem Wohlstand, unserer inneren Sicherheit und dem kulturellen Gefüge Mitteleuropas.
Aus meiner Sicht versagt unser Rechtsstaat in seiner zentralen Aufgabe.
Ich kann gar nicht ausdrücken, was dadurch in mir zerbrochen ist. Das geht längst über fehlendes „Vertrauen“ hinaus.
Und all dies, weil das deutsch Volk jeden Preis für die EU zahlen muß?
Als ob Europa mit einem zerrissenen Multikultideutschland gedient wäre.

Dr. Rainer Berger | Do., 25. Oktober 2018 - 21:11

mit den Medien in einer Blase zu leben. Ansonsten sind das Allgemeinplätze von einem der den Mächtigen in D näher war als irgend jemand sonst. Der Versuch einer Verhinderung irrsinniger Entscheidungen war nicht zu erkennen, auch wenn er möglich gewesen wäre (Finanzminister haben ein Vetorecht). Er war Mitläufer, mehr nicht.

Michaela Diederichs | Do., 25. Oktober 2018 - 22:27

Danke für das Fundstück. Ein Freund von Schäuble werde ich in diesem Leben nicht mehr. Loyalität bis zu Selbstverleugnung geht für mich persönlich gar nicht. War es nicht Schäuble, der 2015 mit dem Migrantenstrom von einer Lawine sprach? Wo in den Bergen eine Lawine erkannt wird, wird sie üblicherweise umgehend und gezielt gesprengt. Auch er hätte helfen können, diese von Merkel verursachte Lawine gar nicht erst abgehen zu lassen. Hat er aber nicht. Schaden vom Volk abzuwenden, ist seine Sache nicht. Wenn er Interpretationshilfen durch die Medien benötigt, ist in seinem politischen Leben eindeutig etwas schief gelaufen. Gesunder Menschenverstand wäre in 2015 hilfreicher gewesen als das Studieren und Einordnen durch die Medien. Nein, diesen Menschen kann ich nicht als politisch wertvoll oder richtungsweisend empfinden. Kein Gespür für die Wirklichkeit mehr.

http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/wolfgang-schaeuble…

Markus Michaelis | Do., 25. Oktober 2018 - 22:40

Schäuble hat schon öfters gar nicht so dumme Sachen gesagt. Das hier klingt auch erstmal vernünftig. Was mir das zu bestätigen scheint: es ist nicht so, dass Schäuble und andere Politiker von ihrer hohen Warte aus einen klaren Blick auf die Dinge hätten und wir uns ihnen einfach anvertrauen können. Sie schwimmen mehr oder weniger genauso wie wir (zumindest wie ich) und staunen auch immer, welche Folgen und Wege sich jetzt schon wieder ungeahnt ergeben.

Manfred Gimmler | Fr., 26. Oktober 2018 - 02:11

Die Loyalität Schäubles steht der von Kauder gewiß in nichts nach.

Robert Müller | Fr., 26. Oktober 2018 - 02:22

Das Problem ist nicht das Journalisten eine Meinung ("Haltung") haben und diese unter die Leser bringen wollen. Das Problem ist, das sie ihre Meinung mit den Informationen vermengen und so Informationen und Meinungen ununterscheidbar werden. Wenn ich nicht der Meinung des Journalisten bin, dann lehne ich auf diese Weise auch die Informationen mit ab, wenn denn welche im Text sind. Mein Eindruck ist nämlich, dass oft nur wenig bis gar keine Information vorhanden ist. Bei Merkel-Texten ist es oft so, dass sie irgendwo etwas gesagt hat und daraus wird ein sehr langer Text gestrickt. Vielleicht beruht der auf Hintergrund-Informationen, die man von Leuten aus der Union gesteckt bekommen hat („Unter Zwei“ oder gar „Unter Drei“) oder es wird von interessierter Seite ein Spin gedreht. Ich habe bsw die Merkel-Infos im letzten Artikel von George Friedman versucht zu googeln, es ist mir nicht gelungen. Immerhin wird dort klar was sie sagte. Insofern ist der Text besser als das in DE übliche.

Wolfgang Selig | Fr., 26. Oktober 2018 - 07:35

Für mich klingt Schäuble da glaubhaft. Wer Personen in seinem Alter kennt, weiß, dass die normalerweise nicht mehr mit der Generation der digital natives bei der Lernkurve mithalten und für so manches schon etwas länger brauchen. Nicht umsonst ist man da normalerweise in Rente. Und jetzt ist noch nicht berücksichtigt, dass ihn die Spätfolgen des schrecklichen Attentats, den er verharmlosend „Unfall“ nennt, zusätzliche medizinische Behandlungszeit kosten dürfte. Der Mann erbringt eine enorme physische Leistung, wie auch immer man ihn politisch beurteilt. Stellen Sie sich einen Firmenchef in seinem Alter vor. Ein Lichtblick: er gibt der NZZ ein Interview und beschränkt sich nicht auf Spiegel, Zeit und Co. Vielleicht liest er dann die NZZ auch mal...

Sven Stemmer | Fr., 26. Oktober 2018 - 09:51

Ich empfehle jedem, der sich die Zeit nehmen kann, die intensive Lektüre von Bettina Röhls Buch >Die RAF hat euch lieb<. Eine der vielen Schichten dieses Essays beleuchtet den Kulturkampf gerade in der Presse seit '68. Eine Konsequenz daraus ist die Gründung der taz, die man wohl ganz getrost ein Kind der Grünen nennen darf. Und zwar vor allem ein Kind der RAF nahen Grünen wie Ströbele, der weit mehr war als ein einfacher Anwalt für Ulrike Meinhof. Auch eine Grüne war Jutta Ditfurth, die Bettina Röhl gar als Widergängerin ihrer Mutter erlebt. Behält man das im Blick und bedenkt, dass ausgerechnet die (ausbeuterisch agierende) taz DAS Karrieresprungbrett für halbe Generationen von Journalisten war und vielleicht noch ist, dann wundert es auch nicht, dass Ulrike Meinhofs Journalismusverständnis für zahlreiche Journalisten gültig ist. Und dieses fordert nicht Aufklärung sondern Agitation und Propaganda. Einr späte Zuckung von RAF-Denke, von der sich diese Republik endlich befreien sollte.

Hubert Sieweke | Fr., 26. Oktober 2018 - 10:32

Er will sich immer in Position bringen und zwar als seriöser Politiker. Allerdings hat er in der Zeit unter Kohl wie ein besserer Kofferträger gewirkt und wurde von seinen damaligen Kolleginnen und Kollegen auch so angesehen.
Seriosität aber, die spreche ich dem Mann ab, denn sein Versuch, die Stasiakten zu zulassen, die Schreiber Affäre mit der Falschaussage im Bundestag, die Parteispenden der CDU mit ihren Spendern, die Krise mit Kohl, die eidliche Aussage gegen die Schatzmeisterin der CDU und einiges mehr macht deutlich, die vita ist schlüpfrig. Als FinMin hat er wider besseres Wissen Merkels Unfug mitgetragen. Wenn sich diese zwei Großväter bereits über Loyalität zu Merkel unterhalten haben, wirft das schatten voraus. Sicher sucht man bereits einen lukrativen Job für Kauder, denn der bekommt statt der dreifachen nun die einfache Apanage. Es fehlen also 20.000/Monat.

Heidemarie Heim | Fr., 26. Oktober 2018 - 11:12

Ohne sie ist natürlich kein funktionales Vertrauensverhältnis denkbar. Doch gibt es auch innerhalb der Loyalitätsverhältnisse Unterschiede. Zum Beispiel ob sie in der Familie oder im Beruf gepflegt wird. Im Fall Kauder eine im Beruf und in enger Verbindung zu politischer Macht praktizierte Loyalität hat da eine ganz andere Wertigkeit. Zumal diese, gefühlt schon die Grenze zur Ergebenheit überschritt. Was zunächst auch noch nicht zu beanstanden wäre. Jedoch übertrug er die von ihm ausschließliche Beflissenheit mit Druck auf die ihm nachgeordneten, somit vorgesehenen eigentlichen "Widerlager". Nämlich per verordneter Probeabstimmungen, "Gesprächen" mit Fehlabstimmern und was man sonst unter den Begriff Fraktionszwang fällt. Dieser Art Übertrag persönlicher Loyalität darf es meinem demokratischen Verständnis nach nur in einem sehr eng begrenzten Rahmen geben. Denn als Wähler verlasse ich mich auf die im Gesetz verankerte Gewissensentscheidung des einzelnen Abgeordneten! MfG

Marc Gernhold | Fr., 26. Oktober 2018 - 12:44

Schäuble in koketter Plauderei gibt Merkel zum Abschuss frei. Aufgekündigt das jahrelange Stillhalteabkommen zwischen Schäuble und Merkel, in dem sie ihm die Südeuropäer und den Triumph am Sparen überlassen hat. Und er ihr dafür die wütenden innerparteilichen Horden in maßvollen Worten vom Leibe gehalten hat, während sie Weltpolitik machen durfte. Beide haben darüber vergessen, dass in Deutschland ja auch investiert und entschieden werden muss.
Nun also Schäubles späte Rache für Demütigungen durch Merkel. Ein honoriger Staatsmann? Eher ein Opportunist, der sich erst jetzt aus der Deckung wagt, wo die Kanzlerin bereits im Fallen ist.

...das kann ich so nicht sehen. Aus meiner Sicht ist er mutig, zumindest relativ mutig in Relation zu den Parteigenossen. Es ist recht einfach, zu urteilen, wenn man selbst nicht in der Lage des Beurteilten ist. Aber Schäuble steckt ja auch in der obersten Kaste der CDU, die Merkel seit Jahr und Tag gemainstreamt hat. Und schon allein aus seinen Worten erkennen Sie, dass Merkel auch diesen seinen Widerspruch nicht ertragen wird, d.h. seine Entfernung aus der Machtsphäre betreiben wird.
Ist das nicht Zivilcourage?

Sabine Weber-Graeff | Fr., 26. Oktober 2018 - 19:15

Ich würde mal lieber fragen,warum es ausgerechnet Schäuble geschafft hat,unter jedweder Führungsfigur immer einen gut bezahlten Posten zu haben und dabei-ganz nebenbei-den gesamten Clan von Tochter bis Schwiedersohn gut auf Steuerzahlers Kosten versorgt zu wissen.Der dreht doch jetzt schon wieder sein Fähnlein Richtung dem Nächsten.Ein Gutes hat das,der ist hart am Wind,will heißen,Merkel scheint tatsächlich zu kippen,sonst würde er jetzt nicht so den Mund aufmachen.

Christoph Kuhlmann | Fr., 26. Oktober 2018 - 22:03

von Entscheidungen, einfach weil auf diese Weise mehr Informationen prozessiert werden. Aber der Wähler mag es halt lieber dumm.