Baustelle in Berlin / dpa

Berlin-Wahl - „Der Wohnungsmangel wird nicht bekämpft“

Kurz vor der kommenden Berlin-Wahl lohnt es sich, den Berliner Wohnungsmarkt und die entsprechenden Wahlversprechen anzuschauen. Der Bauunternehmer Quirin Graf Adelmann hat den Eindruck, dass die Politik an der desolaten Lage gar nichts ändern will.

Autoreninfo

Felix Huber studiert Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin.

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Quirin Graf Adelmann ist Unternehmer und Investor in verschiedenen Bauprojekten. Unter anderem betreibt er auch das DDR-Museum in Berlin.

Herr Adelmann, seit dem Berlin-Boom und spätestens seit der Flüchtlingskrise fehlt es in Berlin an bezahlbarem Wohnraum. Warum ist das so?

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Gerhard Lenz | Fr., 10. Februar 2023 - 11:31

insgesamt 400.000 Sozialwohnungen? Interessant. Worauf wartet die Stadt also?
Ach ja, das kostet ja Geld. Und das hat die Stadt nicht. Mehr noch: Ganz findige Politiker im waldigen Bayern wollen den Berlinern sogar Gelder aus dem Finanzausgleich streichen. Mindestens so lange, bis die Union dort (mit-)regiert.

Der Herr Adelmann könnte ja mit gutem Beispiel vorangehen und billigen, erschwinglichen Wohnraum erstellen. Er baut also z.B. in Zehlendorf. Welches Klientel er DORT wohl im Auge hat?
Und wer ist jetzt also Schuld an der ganzen Misere? Unfähige Politiker, Fehlbesetzungen.
Na sowas.

Schauen wir uns also die Lösungsvorschläge an: Wohnungen aufteilen - gerade jene für Rentner und sozial Schwache. Entscheidungen für Ablehnungen transparent machen.

Auf keinen Fall - es schwingt die ganze Zeit mit - einen Mietdeckel.

Wohnungen fehlen, überall. Aber es gibt auch Angebote, allerdings nur für Finanzkräftige.

Die armen Schlucker ziehen am besten an den Stadtrand. Oder aufs Land.

... wittert reflexartig den bösen Kapitalisten, wenn jemand den Schlendrian in der von woken Funktionären verfilzten Traum-Stadt offen benennt. Der Reflex ist ein Erbe der real-sozialistischen Sozialisation in Ost- und in Westberlin .

Ein Träumer will nichts hören, was seine süßen Träume stören könnte. Ganz klassenbewusst fordert er vom bösen Kapitalisten (der auch noch "von Adelmann" heißt!!), er solle gefälligst sein Geld rausrücken, damit die Berliner Behörden endlich Wohnungen bauen können. Warum das bisher nicht geklappt hat, ist dem Träumer wurscht.

Im Berliner politischen Milieu kennt man nämlich nur EIN Motto: Geld löst alle Probleme! Und das Geld wird - wie natürlich auch schon vor den früheren Wahlen - einfach den Wählern versprochen, auch und gerade dann, wenn man es noch gar nicht hat.

Die zentrale Frage bleibt: Können die grünen Bauverwaltungen überhaupt wieder die Kompetenz erreichen, welche die sozialistische KWV früher mal gehabt hat?

Mancher Traum ist ein Alptraum.

Nun, wenn der Länderfinanzausgleich nur dazu dient, eine große Anzahl an Verwaltungsmitarbeitern durchzufüttern, die weder die Verwaltungs-Basis-Aufgaben (z.B. Einwohnermeldeamt, Wahlen) noch das Wohnraumproblem effizient lösen können, so stellt sich schon die Frage, was man da eigentlich finanziert. Wenn Berlin wider die Erfahrung funktionierender Praktiken meint, experimentieren bzw. pfuschen zu müssen, soll es sich doch selber finanzieren. Wer weder durch Leistung glänzt, noch selber in die Kasse einzahlt, muss sich diese Fragen gefallen lassen. In der Politik/Verwaltung genauso, wie auch im normalen Leben.
Insofern finden die Steuerzahler aus dem waldigen Bayern die Verweigerung diesen Zirkus weiter zu bezahlen mehr als angebracht.

Herr Lenz,
wir haben 10 Jahre benötigt um aus einem 3600 m2 grossen Grundstück, bebaut mit einem Haus aus den 50 Jahren 2 Bauparzellen zu bekommen mit der Auflage, das alte Wohnhaus, das noch bewohnt war, abzureißen. Gewünscht waren 4 Bauparzellen. Zwischenzeitlich ist das Bauen durch immer neue Auflagen so teuer geworden, dass keiner mehr bauen kann und will, wenn er nicht über ein dauerhaft hohes Einkommen verfügt. Das zu Ihrem Kommentar, der fern jeder Realität ist und nur getrieben von Ihrer Überzeugung, man kann es auch Ideologie nennen.

Arme Schlucker wie die schicht-und wochenendarbeitende Krankenschwester, Handwerker, Polizist, Feuerwehrmann, letztere dann mit Feuerwerk oder von ein paar LG-Klebern als Begrüßungskomitee. Ach, ich vergaß, zu der Zeit, Arbeitsbeginn im Pflegeheim oder Hospital meist 6:15 Uhr drehen sich diese Herrschaften noch mal im Bett rum um Kraft zu tanken. Im Gegensatz zu den automobilen Landeier-Zwangspendlern, die beim Thema Tanken Albträume bekommen und überlegen ob sich der Stress überhaupt noch lohnt. Sozialer Wohnungsbau, selbst in DDR-Qualitäts-Plattenbautechnik hochgezogen würde heute an der ersten Bauvorschrift und am ersten Bauamts-Sachbearbeiter kläglich scheitern. Und das Gequatsche von Bürokratieabbau oder wegfallenden Dokumentationswahnsinn und Innovation hören wir seit Jahrzehnten. Oder wie Majestix zu sagen pflegte: "Alessia? Ich kenne kein Alessia!" Alles Gute! MfG

Karl-Heinz Weiß | Fr., 10. Februar 2023 - 12:03

In Berlin liegt der Anteil der Mietwohnungen bei weit über 80%-bundesweit einsame Spitze. Bei einer solchen Struktur lässt es sich leicht über das Thema "Enteignungen" diskutieren. Anreize für Eigenverantwortung: Fehlanzeige. Die Wende lässt seit 1989 auf sich warten.

Albert Schultheis | Fr., 10. Februar 2023 - 13:11

Die letzten Macher, die letzten Beweger der Republik! Die letzten Mohikaner! Sie sind Klempner, Heizungsmonteure, Unternehmer, Ingenieure, Projektleiter, Investoren ... Leute, die mit zwei Beinen im Leben stehen, die anpacken können und wissen, wo's klemmt, wie dieser Unternehmer Graf Adelmann. Es sind diese Leute, die diese RotGrüne Rotz-Kamarilla aus allen Ämtern und Positionen hinausgeekelt und sie mit debilen Quotenfrauen und Partei-Buddies mit großer Klappe besetzt haben, die nie auch nur etwas im Leben zustande gebracht haben. Alles nur um die eigene Position abzusichern. "Connections proliferate - meanings disperse!" Hatte ein großer Kritiker der Postmoderne dazu angemerkt. Das Resultat Stillstand, Verrottung, Rückschritt. Alles, was derzeit im deutschen Brutkasten Berlin zu beobachten ist. Sorri, aber diejenigen, die sich mit Ellbogen an die Futtertröge geboxt haben, werden ihre Positionen nicht kampflos aufgeben. Wer bis Drei zählen kann, wird sein Geld anderswo investieren!

Ernst-Günther Konrad | Fr., 10. Februar 2023 - 13:46

Es scheint die Berlinern aber mehrheitlich nicht wirklich zu interessieren, denn sie wählen diese Inkompetenz und Bürokratenreiterei immer weiter. Und selbst wenn die SPD abschmiert und die Grünen vielleicht Verluste haben werden, kommen die LINKEN wahrscheinlich ins Parlament und man hat der nach Umfragen stärksten Partei CDU schon gesagt, dass man dennoch weiter regieren will und der CDU das Vorrecht auf Regierungsbildung aberkennt.
Und diese Stadt wäre nur zu retten, wenn sie unter Zwangsverwaltung gestellt wird und kompetente Mitarbeiter in der Verwaltung, die es sicher gibt, die aber entmachtet aufgegeben haben dürften, wieder mehr Verantwortung lässt.
Übrigens. Mit dem aufgebauten Druck entsteht Angst. Wer Angst hat lässt sich gut steuern und macht alles mit, in der Hoffnung man regelt etwas für ihn. Angst erzeugt Mitläufer, das haben wir ja bereits bei Corona gesehen. Also wird auch diese Strategie tragen, wenn die Menschen nicht endlich aufwachen und diese Chaoten davonjagen.

Wer Angst hat lässt sich gut steuern und macht alles mit, in der Hoffnung man regelt etwas für ihn.

So sehe ich es auch, werter Herr Konrad.
Versprechungen hier, Versprechungen da. Und kein Politiker kann sie wirklich halten ohne das ganze System (was wirkt) in Frage zu stellen.
Richtig erkannt von Herr Adelmann, dass der natürliche Feind der Politik entweder Mathematik ist oder Umsetzungskompetenz oder beides ist.

Und auch die Tatsache einer überbordende Bürokratie, welche in DE gehandhabt und laufend gesteigert wird. Gerade für den industriellen Mittelstand zu einer erheblichen Belastung geworden ist.
Da sich die Kostenbelastung daraus, für die kleineren Unternehmen höher gestaltet... rechnerisch gesehen ihre Fixkosten auf geringere Produktionsmengen verteilen.
Was so manchen Handwerker auch schon zur Aufgabe gezwungen hat.

Ingo frank | Fr., 10. Februar 2023 - 15:16

kommt, mal richtig Luft gemacht.
So lange auf 13 Einwohner ein städtischer Angestellter kommt, läuft es weiter aus dem Ruder. Zählt man die „Externen“ die für die Stadt arbeiten hinzu und es werden immer mehr wird das Verhältnis bald 1:1 sein. Und alle werden „gebaucht“ …..
Und dann noch der Krankenstand …… die haben sich im Schlaf bestimmt mit dem Bleistift die Augen ausgestochen.
Und wenn die neue Chaostruppe RGR wieder am Ruder ist, kommen wieder einige 100 Stellen für verdienstvolle Parteimitglieder und Wahlkämpfer hinzu. Wetten das ?
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Gabriele Bondzio | Sa., 11. Februar 2023 - 09:10

regiert, bleibt Kompetenz auf der Stecke.

So könnte frau den Artikel grob umreißen.
Und der Artikel beschreibt genau die Krankheit die Deutschland befallen hat.
Und das nicht nur im Bausektor.