Zentrales Symbol der Corona-Pandemie: die FFP2-Maske / dpa

Stanford-Professor Ioannidis über die Corona-Pandemie - „Ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich die Lockdown-Politik befürwortet habe“ (Teil 2)

Der renommierte Medizin-Professor John Ioannidis warnte angesichts mangelnder Daten und qualitativ schlechter Studien bereits in der frühen Phasen der Pandemie vor überstürzten politischen Entscheidungen. Im Interview mit Cicero kritisiert er, dass Influencer und Politiker den Takt der kollektiven Hysterie von Beginn an auf Kosten wissenschaftlicher Spielregeln vorgaben.

Autoreninfo

Ernst Timur Diehn ist freier Journalist und Buchautor. Für seine politischen TV-Beiträge erhielt er internationale Auszeichnungen.

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John Ioannidis ist Professor für Medizin, Epidemiologie und biomedizinische Datenwissenschaft an der Stanford-University und gehört zu den zehn meistzitierten Wissenschaftlern der Welt. Als BIH-Gastprofessor an der Charité baut Ioannidis derzeit in Berlin das „Meta Research Innovation Center Berlin“ („METRIC B“) auf. Wir veröffentlichen das Gespräch in zwei Teilen.  Hier finden Sie den ersten Teil. 

Herr Ioannidis, Im März 2020 veröffentlichte das renommierte Imperial College eine Studie im ebenfalls renommierten Wissenschaftsmagazin Nature. Die vorgestellte Risikomodellierung diente als Hauptbegründung für die Lockdowns in Großbritannien und den USA. Auch Schweden wurde in der Studie anempfohlen, den Lockdown zu vollziehen. 

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Ingo Frank | Do., 15. Dezember 2022 - 08:45

u. vergleichbar m. d. Energiepolitik Buntlandes.
Ich gebe zu, ich habe mich von der Hysterie um Corona anstecken lassen. Wir zählten auf Grund unseres Alters & unserer Erkrankungen Bluthochdruck u.ä. Kleinere „Dauerleiden“ zur besagten Risikogruppe. Und außerdem die Angst um unsere damals 92 jährige Mutter. Ebenso die Sorge um unsere Zwillingsenkel (Frühchen) ..
In unserer Familie ist in der Hochzeit nichts passiert ….. und hat dadurch die ganze Sache sehr relativiert. Störend war diese Kakophonie, der gefühlten 40 Millionen Virologen und Gesundheitsexperten die jeden Tag eine andere Sau durchs Dorf trieben. Auch das ganze Wegsperren inkl. der Ausgangssperren ohne Legitimation war der Hammer!
Und genau so „grottenschlecht“ wie uns Merkel durch Corona führte, genau so bescheuert wird uns die Energiekrise aufoktroyiert. Andererseits ist das Ziel der „ Entindustriealisierung“ durch die Grünen in jedem Wahlprogramm, jedem Parteitagsbeschluss seid 20 Jahren nachzulesen. Jetzt nicht wundern!

Lieber Herr Frank, es ehrt Sie, das Sie hier offen zugeben, dass Sie sich haben auch irritieren lassen und ob des medialen Hypes auch verunsichert fühlten. Das gestehe ich jedem zu. Obwohl ich selbst gegen jede Form von Impfung bin, respektiere und akzeptiere ich jeden, der sich gegen und für was auch immer impfen läßt. So wie Ihnen ging es sicher Tausenden von Menschen. Sie sind und waren also nicht allein. In meinem Bekanntenkreis ging es einigen auch so, die heute aufgewacht schimpfen wie die Rohrspatzen. Ich erlebe aber auch diejenigen, die argumentationslos und jede Diskussion abwürgend stur dem Impfdiktat folgend, oft nur deshalb, weil sie sich scheuen, ihren Irrtum einzugestehen bzw. die inzwischen offenkundig gewordenen Lügen, Vertuschungen und unnötige Panikmacherei sich selber einzugestehen. Auch die muss man lassen. Ich halte deshalb nichts davon, den Maskenfetischisten und den treudoof glaubenden Coronahysterikern böse zu sein. Nicht so den lügenden Medien und Politikern

prinzipiell mögen sie Recht haben. Aber: Das Denunzieren und Terrorisieren von Ungespritzten war so ungeheuerlich, Agitation auf ddr Niveau. Und nicht nur Politiker haben mitgemacht, auch der "normale" (Mit)bürger, nicht alle, hat sich beteiligt. Ich denke da an das Internetforum meines Fitnessstudios-unglaubliche, aber ernst gemeinte Kommentare. Prinzipiell bin ich nicht nachtragend, aber diesen Leuten gönne ich das, was sie den Ungespritzten gewünscht haben. Dummheit schützt vor Strafe nicht.

Gerhard Lenz | Do., 15. Dezember 2022 - 09:32

Vielleicht sollte er eher über seine aktuellen Aussagen nachdenken....

Und einen Blick in das US-Wissenschaftsmagazin "The Lancet" werfen:
https://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099(22)0032…

Darin heisst es:
..we estimated that vaccinations prevented 14·4 million ...deaths from COVID-19 in 185 countries and territories between Dec 8, 2020, and Dec 8, 2021.

Im Klartext: Geschätzt wurden 14,4 Mio Menschen durch Impfung gerettet.

Und, wer jetzt wieder schnelle Schlüsse zieht: Nein, "The Lancet" ist kein Mitteilungsblatt der Ampel, wird auch nicht von Georg Soros oder Bill Gates oder Klaus Schwab finanziert.

Dazu passt eine Studie der Yale University, wonach in von impfkristischen Republikanern regierte Staaten die Zahl der an und mit Covid-Verstorbenen weitaus höher lag, als in demokratischen.
https://www.healthaffairs.org/doi/10.1377/hlthaff.2022.00085

Herrn Ioannidis wird das so wenig stören wie Wodrag, Bhakdi o.a. vielfach widerlegte "Experten".

Wolfgang Tröbner | Do., 15. Dezember 2022 - 12:13

Antwort auf von Gerhard Lenz

Jemand, der den "Lancet" liest, muss ein Experte sein, oder? Was würden wir nur ohne Sie machen. Was genau haben Sie eigentlich studiert? Haben Sie überhaupt?

Wolfgang Brennenstuhl | Do., 15. Dezember 2022 - 15:06

Antwort auf von Gerhard Lenz

Nun, in allen Ehren, aber einem Grundschullehrer I. R. kann man nicht unbedingt tiefe Einblicke in Statistische Methodenlehre zugestehen. Wie Sie selbst vortrefflich ans dem "The Lancet" anführen : "Estimated".
Alle angeführten Daten sind geschätzt. Zu Schätzfehlern siehe einschlägige Literatur, aber bitte nicht Wikipedia.
Wie sagte einer meiner Statistik Professoren: Statistiken sind wie BHs, sie verbergen viel, aber zeigen wenig.
Ihr Verweis auf healthaffairs:
"One of the many reasons(...)Many of the Democratic residents died in nursing homes located in the neighboring Republican jurisdiction.".
Einen schönen Tag noch.

Ann-Kathrin Grönhall | Fr., 16. Dezember 2022 - 09:49

Antwort auf von Gerhard Lenz

Ihre Verweigerung der Realität ist wirklich sprichwörtlich!
Sie klammern sich an Studien anstelle einfach die Realität zur Kenntnis zu nehmen!
Die Realität Herr Lenz !
Die steht nämlich in völligem Widerspruch zu Ihren Behauptungen.
Ich erinnere mich noch gut an die völli aus der Luft gegriffenen Unterstellungen Ihrerseits als es um die Coronapolitik Schwedens ging!
" Krachend gescheitert" war da noch die mildeste Anschuldigung!
Das Sie auch dort total daneben lagen - geschenkt!
Denn die Realität ist für Sie irrelevant!

Eine Theorie:
Sollte in Europa eine Eiszeit mit jahrelangen Minustemperaturen, selbst im Sommer, ausbrechen würden Sie sich immer noch auf Studien stützen die eine Klimaerwärmung am Modell errechnet haben!

Christa Wallau | Do., 15. Dezember 2022 - 10:39

wenn man liest, was Professor Ioannidis hier schreibt. Die Neutralität eines seriösen Wissenschaftlers, die er ausstrahlt, tut deshalb so gut, weil sie eben in der langen Zeit der Pandemie völlig gefehlt hat.
Panik auf der einen Seite u. rücksichtsloses Gewinnstreben sowie Proflierungssucht einzelner "Experten" auf der anderen Seite haben jegliche vernünftige Diskussion unmöglich gemacht.
Das Fazit von Hrn. Ioannides läuft darauf hinaus, daß die Kollateralschäden der vielfält. Maßnahmen (besonders der Lockdowns) viel größer sind als das Ausmaß an Schutz u. Rettung von Menschenleben durch sie, das man groß an die Wand gemalt hat.
Wer das aber gleich am Anfang vorausgesagt hat, wurde verteufelt!
Es könnte einen hoffnungsfroh stimmen, wenn man annehmen dürfte, daß in Zukunft Lehren aus diesen skandalösen Vorgängen gezogen würden. Ich glaube aber nicht daran, da die meisten heutigen "Experten" 1. sowieso einen Tunnelblick haben u. 2. finanziell von best. Interessensgruppen abhängig sind.

Frau Wallau, es bleibt trotzdem die Frage, wie konnte es soweit kommen, dass fast die komplette westliche Welt total versagt hat? Mit Gewalt gegen friedlich demonstrierende Bürger, auch gegen Frauen und Alte (z.B.: Prügelorgien der Berliner Polizei), despotische Wahrheitsinquisitoren, Aussortierung (2G) von Menschen oder Entmenschlichung (z.B.:Blinddarm) von Minderheiten haben sich besonders große Teile der deutschen Medien und Politiker totalitärer Methoden bedient. Nach dem Schwur "Nie wieder" unserer Großeltern und Eltern war der Hass, von Politik und Medien befeuert, wieder entfesselt. Und mit der Klimahysterie geht es in gleichem Tempo weiter. Seit einigen Jahren erleben wir die Machtergreifung des totalitären WEF hinter der Fassade von Politik und Medien. Herr Seehofer hatte recht:" Die, die gewählt werden, haben nichts zu sagen, die, die was zu sagen haben, werden nicht gewählt.". DAS IST DAS PROBLEM!

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 15. Dezember 2022 - 12:20

nicht viel und erklärt doch auch warum.
Als Einzelner mit Spezialwissen war man bei dieser Pandemie evtl. überfordert?
Das kann man vielleicht auch über Politiker sagen.
Problematisch in diesem unübersichtlichen Zusammenhang scheinen mir Leute zu sein, die trotz Nichtwissen oder geringem Wissen, überspitzt, eventuell notwendige Debatten erschwerten, Wissenschaftler "verunglimpften" oder verängstigten.
Diese Zeiten liegen hinter uns, insgesamt liegt die Aufarbeitung noch vor uns, aber bitte wissenschaftlich und unaufgeregt.
Irgendwann werden wir hoffentlich wissen, was es mit dem Virus auf sich hat und welche Lehren wir daraus ziehen können.
Ich habe mich an Prof. Kekulé orientiert und fühlte mich durch ihn niemals in meinem eigenen Denken behindert.
PRÄVENTIVES politisches Handeln hat vielleicht einige Fehler, sogar größeren Ausmaßes zu "ver-antworten", mir reichen Antworten.
Bedenken wir, dass sich Bevölkerungen nicht wie Wissenschaftler verhalten und Panik schwer einzudämmen ist...

Das Gegenteil, Frau Seehrt-Irrek, war der Fall, nämlich politische Intention. Das Drehbuch hat ein auch von China bezahlter Folterknecht für unsere Beherrscher geschrieben. Lehren gezogen zu haben, wurde jahrzehntelang behauptet, und wie hat sich das dann im konkreten Fall ausgewirkt? Zur Rückkehr von Inquisition, Pranger und Denunziation, Zerstörung von menschlichen Existenzen ohne Rücksicht, wie im Mittelalter. Das politische Handeln hatte keine Fehler, es war auf maximale Unterdrückung der Bürger , Einschränkung von Demokratie, Bürgerrechten und Rechtsstaatlichkeit ausgelegt. Das Grundgesetz wurde und wird ausgehebelt durch in entsprechende Positionen eingeschleuste trojanische Pferde. Alleine eine Diskusion um eine "Impfpflicht" für alle. Schön, dass Sie sich nicht behindert fühlten, millionen Mitbürger wurden es aber faktisch, 2G, xG. Welch ein Verbrechen!! Maskendeals von Politikern. Aufarbeitung? Wo denken Sie hin?

Ernst-Günther Konrad | Do., 15. Dezember 2022 - 14:03

Ich kann mich gut an die ersten Tage der sog. "Pandemie" im Februar 2020 erinnern. Keiner hatte wirklich etwas gewusst, deshalb war ja auch zu Beginn den Politikern zugestanden, dass sie erst einmal, wenn auch aus heutigem Wissen völlig übertrieben, eben aus Unwissenheit, die Maßnahmen ergriffen. Allerdings mit Bekanntwerden des Pandemiepapiers aus dem BMdI, mit Bekanntwerden des 176 Seiten langen Analysepapiers der ROR Kohn im April/Mai 2022 ( habe beides mehrfach hier verlinkt), mit der Erkenntnis, dass weder Studien noch ausreichende Untersuchungen stattgefunden haben, mit dem Beginn der Verunglimpfung der Kritiker, der Ausgrenzung fachlich hochqualifizierter Virologen und Epidemiologen (Bhakdi, Wodarg u.a.), da hätte man die Notbremse ziehen und den öffentlichen Diskurs suchen müssen. Raus aus der Panik und hinein in die Vernunft. Und genau das wurde eben dann nicht getan. Lauterbach zitiert Studien, die nur er kennt und die nie Evidenz basiert waren. Wer sind heute die Covidioten?

Sabine Jung | Do., 15. Dezember 2022 - 15:21

und merke es jetzt eigentlich immer mehr. War es richtig mit der Impfung? Gut das kann man nicht mehr wegdrehen.
Aber was dringendst aufgearbeitet werden muss, welche Schäden hat der Lockdown und die Corona-Politik angerichtet? Ich meine noch nicht mal nur das Materielle bei den Firmen, viele Firmen bekamen auch horrente Zahlungen. Nein viel mehr hat es uns alle in der Menschlichkeit zerrissen. Man hat sich angefeindet, viele wollten nicht mit Ungeimpften irgendwo sein. Was für ein Schwachsinn im Nachhinein. Ungeimpfte durften nicht in all die Läden, die nicht Lebensmittel waren, Gaststätten u.s.w. Viele wurden im Wald verfolgt, weil sie nicht in Quarantäne zu Hause waren. Es gab Nachbarn, die haben ihren Nachbarn angezeigt, weil er "illegale" Corona-Parties gemacht hat. In den Urlaub konnte man voriges Weihnachten nur geimpft, überall wurde die App kontrolliert, man bekam einen Stempel auf den Handrücken aufgedrückt. Geimpft bedeutete die Freiheit, ungeimpft einsames Schicksal.

Gabriele Bondzio | Fr., 16. Dezember 2022 - 10:57

qualitativ schlechter Studien, da war ja besonders DE Spitzenreiter.

Kompensierte daraus... auch als einer der Spitzenreiter Angstmacherei, Panikmache und Hetze gegen Ungeimpfte.

Diese haben ohne Zweifel längefristig-wirkende- psyschiche Mankos in der Bevölkerung verankert.

Auch darüber ist eine Abhandlung bei nature, vom Psychiater Raphael Bonelli, erschienen.
"Discriminatory Attitudes Against the Unvaccinated During a Global Pandemic"

Aussagekräftig und mit wissenschaftlichen Daten belegt.

Armin Latell | Sa., 17. Dezember 2022 - 12:22

erwähnt. Die ganze Welt dreht sich darum. Auch Professor Ioannidis spricht davon. Ich bin ja nur ein von allen rigiden Maßnahmen geknechteter, unterdrückter und geschädigter Ahnungsloser in dieser Materie, aber: das war doch nicht wirklich eine Pandemie, höchsten eine des Virus Transformatoris Totalitarensis Extremitis. Eines wurde auf jeden Fall ganz klar: die Menschen haben den geistigen, charakterlichen und mentalen Horizont des frühen Mittelalters noch lange nicht hinter sich gelassen.