Ursula von der Leyen
Gesten einer Gewählten: Ursula von der Leyen ist neue EU-Kommissionspräsidentin / picture alliance

Ursula von der Leyen - Europas First Lady

Ursula von der Leyen ist zur ersten Frau an die Spitze der EU-Kommission gewählt worden. Das ist ein wichtiges Signal. Noch wichtiger aber könnte ihre Herkunft sein. Obwohl ihre Nationalität qua Amt egal sein muss, die EU und die ganze Welt werden darauf achten, wie die Deutsche sich fortan verhält

Bastian Brauns

Autoreninfo

Bastian Brauns leitete das Wirtschaftsressort „Kapital“ bei Cicero von 2017 bis 2021. Zuvor war er Wirtschaftsredakteur bei Zeit Online und bei der Stiftung Warentest. Seine journalistische Ausbildung absolvierte er an der Henri-Nannen-Schule.

So erreichen Sie Bastian Brauns:

Es waren gerade die Gegner von Ursula von der Leyen, die vor ihrer Wahl zur Kommissionspräsidentin mit der „Stunde des Parlaments“ gedroht hatten. Gemeint war damit, dass die EU-Abgeordneten auf Konfrontationskurs zum Europäischen Rat hätten gehen können, indem sie die bisherige deutsche Verteidigungsministerin als dessen Vorschlag ablehnen. Dies hätte ein Zeichen dafür sein sollen, dass sich das Ergebnis der Europawahlen von Ende Mai auch wirklich niederschlägt – und zwar als Votum gegen eine Nicht-Spitzenkandidatin. Aber wäre es wirklich eine Stärke des Parlaments gewesen, wenn von der Leyen abgelehnt worden wäre? Noch einmal hätte der Rat sich mit dem kompromissintensiven Finden eines Kandidaten oder einer Kandidatin befassen müssen. Möglicherweise hätte man sich dann auf eine Kandidatin einigen können, die keiner der beiden größeren, aber bedeutend geschrumpften Parteien von Sozialdemokraten und Konservativen angehört: Margrethe Vestager von der liberalen Alde-Fraktion.

Aber bis es dazu gekommen wäre, hätten die Schlagzeilen auf der ganzen Welt wohl so oder so ähnlich gelautet: „Die EU rutscht ab in ihre nächste große Krise“. Selbst wenn man versucht hätte, diese Krise als Chance zu begreifen, um dringend notwendige strukturelle Reformen durchzuführen – das Bild, das die Europäische Union nach außen abgegeben hätte, wäre jenes gewesen, das uns von anderen Staaten seit jeher entnervt gespiegelt wird: das einer uneinigen Union. Die Europäische Union, als ewiger EUphemismus.

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Alexander Mazurek | Di., 16. Juli 2019 - 21:17

… unendlich besser als Timmermanns ...

Gerhard Lenz | Mi., 17. Juli 2019 - 11:04

Antwort auf von Alexander Mazurek

...aber Timmermanns war gegen die Rechtspopulisten der Visegrad-Staaten und Polens sowie,den rechtsextremistischen Salvini nicht durchzusetzen. Ähnliche Blockaden kennt man ja aus der Vergangenheit - damals streubten sich regelmässig die Briten gegen zu reformfreudige Kandidaten für das höchste Amt der EU-Kommission. Die taktischen Winkelzüge sind halt immer die gleichen: Beispielsweise fordert Salvini (zum Schein) Italien bei der Aufnahme von Flüchtlingen zu entlasten, sein Gesinnungskumpel Orban schreit sofort "Einspruch", und so hilft man sich eben gegenseitig....und freut sich über die eigene Blockadepolitik.
Sei's drum. Von der Leyen ist gewählt, die Miesmacher werden protestieren, die Europa-Zerstörer werden die in der Tat nicht ruhmreichen Vorgänger für ihre giftige Rhetorik instrumentalisieren - aber irgendwann legt sich der Sturm. Dann kommt es darauf an, was Von der Leyen leistet. Eine Chance hat sie auf jeden Fall verdient.

Volkmar du Puits | Mi., 17. Juli 2019 - 13:41

Antwort auf von Gerhard Lenz

habe ich da eben wirklich "leistet" gelesen? Was spricht gegen die Annahme, daß sie für die EU das gleiche "leistet" wie für die Bundeswehr?

Robert Müller | Mi., 17. Juli 2019 - 19:50

Antwort auf von Volkmar du Puits

Eine bessere Kinderbetreuung für die EU-Bürokraten würde dort sicher besser als bei der Bundeswehr ankommen. Ansonsten ist eh wichtiger was Lagadere als neue EZB-Cheffin machen wird. UvdL ist doch nur die "Oma", die man nach Europa schickt und die die Lagadere-Besetzung ausbalancieren sollte. Also, der EZB-Posten ging an die Südeuropäer und der Kommissions-Chef an die Nord- und Osteuropäer + Deutschland. Dass die SPD das nicht verstanden hat, und sich in ihrem Groll verrannte, ist ein nicht unwichtiger Nebenaspekt. Auch die europaweit geringe Bedeutung der Grünen wurde mit dieser Besetzung dokumentiert. Auch die Rechtspopulisten sind übrigens keine Gewinner, was dann noch einmal die Hohlheit des EU-Wahlkampfes zeigt. Was in dem Wahlkampf behauptet wurde hat sich als Luftnummer gezeigt, weil an der EU-Realität vorbei gegangen. Ich denke, UvdL ist die nächste Nullnummer. Mal sehen wie lange es dauern wird bis das alle so sehen werden.

Christine Lamine | Do., 18. Juli 2019 - 16:59

Antwort auf von Robert Müller

Ich erwarte von UvdLeyen keine Leistung zum Wohle der europäischen Bevölkerung, und schon gar nichts für Deutschland, so kann ich auch nicht enttäuscht werden. Ärgern tut mich nur, dass noch mehr meiner Steuern zum Durchfüttern der Brüsseler Clique abgeführt werden, statt diese für die Reparatur von Straßen, Schulen, Altenheimen und zur Besserstellung von bitterarmen Rentnern und Kindern zu nutzen. Frau vdLeyen war lang genug Muttis Liebling und hat gut und nachhaltig von Merkel gelernt. Sie wird nach hundert Tagen oder in der Halbzeit den Spruch Merkels gebrauchen „man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor der Wahl gesagt wird auch wirklich nach der Wahl gilt“, nun bin ich halt da. Im Gedächtnis bleibt mir vdLeyens „brillante Rede vor der Wahl“ als nur das übliche fishing for voters!

Gerhard Lenz | Do., 18. Juli 2019 - 09:13

Antwort auf von Volkmar du Puits

ohne Frau von der Leyen loben oder in Schutz nehmen zu wollen - aber auch Ihnen dürfte wohl klar sein, dass die Dame viele Mißstände bei der Bundeswehr von ihren Vorgängern übernommen hat?

Wilfried Düring | Mi., 17. Juli 2019 - 19:57

Antwort auf von Gerhard Lenz

Sie wollen doch jetzt die deutschen Sozialdemokraten, die so tapfer für das 'Spitzenkandidaten'-Modell gekämpft haben und die deutschen Abgeordneten der grünen Weltretter-Partei nicht ernsthaft als 'Miesmacher' beschimpfen. Aber es stimmt: Die Mehrheit der Abgeordneten der europäischen Sozialdemokraten hat Seite an Seite mit bösen 'Rechtspopolisten' aus Polen (und evtl. aus Ungarn) für von der Leyen gestimmt. Und die Abgeordneten der deutschen Sozis und die Abgeordneten der Grünen haben von der Leyen die Unterstützung - Seite an Seite mit Linken, den 'Nazis' von AfD, den 'Brexit-ters' des Herrn Farage und evtl. einigen 'Abweichlern' aus der CDU - verweigert.
Halten wir fest: deutsche Sozis, Grüne und deutsche AfD-'Nazis' haben gemeinsam abgestimmt - gegen von der Leyen.
Sowas nennt man auch: 'Negativ-Koalition'!
Es muß schrecklich sein, wenn ein einfaches Weltbild, welches nur gut (rot und gruen) und böse (AfD, Nazis) kennt, auf den Klippen einer schwierigen Praxis so zerschellt.

Aber keineswegs meine ich die Sozialdemokraten. Die haben Von der Leyern nicht gewählt, so what? Auch Grüne haben sie nicht gewählt, so what? Auch die Linke nicht, so what?
Ich meine in der Tat die, die unabhängig vom Ausgang der Wahl, jeden Kandidaten in Bausch und Bogen verdammt hätten.
Genau, Sie haben es erfasst: Die potentiellen EU-Zerstörer, die Rechtspopulisten und -extremisten.
Sie sehen, da ist überhaupt nichts zerschellt.

Ronald Lehmann | Do., 18. Juli 2019 - 17:13

Antwort auf von Gerhard Lenz

Damals wie heute:
"Alles zum Wohle des Volkes"
Wann bekommt das schwer schuftende Volk (mit kläglichen Lohn) den Lohn der "Erfolgsstorry der Regierungselite" in barer Münze ausgezahlt. Schon "Mutti" erzählte nach Übernahme ihres schweren Amtes: "durch die EU werfen wir zu Wohlstand gelangen".
Wo sind die Früchte der erfolgreichen Integration unserer Zukunft?
Wurden Sie geistig fit gemacht, damit Sie ökologisch, sparsam & nachhaltig für die Zukunft gerüstet sind.
Wird/ wurde unsere Bundeswehr so modernisiert, dass Sie ihre heroischen & humanistischen Aufgaben von Afghanistan bis Nahen Osten voller Begeisterung erfüllen kann, was mal der Auslöser von den Altparteien war (Opiumbekämpfung, Unterdrückung der Frauen u.v.m)
Ja, Herr Lenz, nennen Sie mir bitte einen Bereich, wo die Chancen zum Wohle des Volkes statt fanden ÷)

PS: Sorry, aber als Halbblinder mit Handy sind mehr wie Fehler vorprogrammiert (R/A) LG

Gisela Fimiani | Di., 16. Juli 2019 - 22:20

Es sei nicht der richtige Zeitpunkt, um einen schönen Traum zu träumen, meinen Sie, Herr Brauns. Wann ist der richtige Zeitpunkt, um eine EU wirklich zu reformieren, da die von Ihnen befürchtete Krise seit Jahren zu besichtigen ist. Das Votum war knapp, doch sie sprechen von einem klaren Signal an die Welt. Ihre Argumente sind auch im weitern Verlauf des Beitrags auf eine klare Art unklar. Immerhin, die EU hat es sogar den USA gezeigt und eine deutsche „echte First Lady“ gekürt. Gleichberechtigung ist wichtig, wie wichtig ist sie jedoch im Hinblick auf all die Probleme, die es zu lösen gilt?

gabriele bondzio | Di., 16. Juli 2019 - 23:26

...von einem demokratischeren Europa zu träumen,"...ach Herr Brauns, dieser Naivität geben sich die meisten Bürger nicht mehr hin. Ich bin nicht mal erstaunt das Frau Leyen ins Amt gewählt worden ist. Man zaubert nicht eine Kandidatin plötzlich aus dem Ärmel, um sie anschließend durchfallen zu lassen. Wer weis was alles für Versprechungen im Vorfeld über die Bühne gingen. Ein ganz großes Schauspiel, in mehreren Akten. U.a. eine sich zierende SPD, Grün massiv auf Konfrontation gebürstet. Ausgezeichnete schauspielerische Leistung der ganzen Akteure. Von der Europawahl bis zum heutigen Finale.
Dem deutschen Michel wird jedoch der Eintrittspreis zu diesem Spektakel, noch so manches Mal sauer aufstoßen.

Marianne Bernstein | Di., 16. Juli 2019 - 23:44

Leider hat Frau von der Leyen sehr deutlich gemacht, dass sie sich nicht für Europa sondern nur für das Herrschaftseuropa einsetzen wird. Europa ist mehr als Frankreich + Deutschland, es gibt auch Norden, Osten und Süden, aber ganz offensichtlich sind das nicht Interessen von Frau von der Leyen.

wird jeweils mit Zahlungen ruhig gestellt. Und solange Geld fließt, wird auch keiner von denen aus der EU austreten. Fürs Volk gibt es gelegentlich eine Rüge (siehe Polen) – das wars dann. Weitere Balkanstaaten werden wohl aufgenommen werden, was nach der v.d.Leyen-Wahl noch wahrscheinlicher sein wird. Sie hat noch immer gute Kontakte zur Nato, und dort ist das so gewünscht (einschl. Türkei).

Christa Wallau | Mi., 17. Juli 2019 - 00:20

Diesen Spruch kennen wir!
Beziehungsweise: Ähnliche Sprüche.
"Scheitert der Euro, dann scheitert Europa!"(Merkel)
Wie lange soll dieses unwürdige Spiel eigentlich noch weitergehen?
Da schwafelt eine Frau vom wertvollsten und edelsten, was es gibt (sie meint damit die EU)
u. gleichzeitig wissen alle, die dort sitzen, daß
n i c h t s , aber auch gar nichts, von dem echt ist, was sie von sich gibt.
Es ist ein verlogener Haufen, der sich heute zur Wahl der aus dem Macron'schen Hut gezauberten Kommissionspräsidentin entschlossen hat; denn sie alle haben ihren Wählern etwas anderes versprochen: Es solle demokratischer zugehen in der EU! Welcher Wähler in welchem europäischen Land hat denn Frau von der Leyen gewählt???
Nein, nicht das Scheitern dieser Frau hätte zur Krise geführt, sondern ihre Wahl ist die direkte
Fortsetzung der D a u e r k r i s e in Brüssel.
Nichts wird sich ändern. Das elende Gezerre, letztlich auf Kosten der Bürger in den Nettozahler-Ländern, geht weiter...

sowohl das Brexit-Referendum wie auch die Wahl des Kommissionspräsidenten wären Chancen für Reformen gewesen. Man wollte diese Chancen aber eigentlich gar nicht ... wären nur störend.

Ulrich Jarzina | Mi., 17. Juli 2019 - 08:15

Die Wahl vdL hat mich nicht sonderlich überrascht. Sie ist die deutsche Politikerin, die mit Abstand die meisten Teilnahmen an der Bilderbergkonferenz verzeichnen kann. Viermal war sie dort zu Gast, u.a. auch 2019. Stattdessen ist AKK daheim geblieben, obwohl sie zunächst eingeladen war. Meine Prognose für die nächsten Jahre: Frau AKK wird in der Versenkung verschwinden, während Frau vdL eine globalistische Politik verfolgen wird. D.h. wir werden eine Zunahme von Migration in die EU haben, ggf. wird die Sophiamission neu aufgelegt. Wir werden eine Zunahme von Richtlinien und Verordnungen sehen, die aus Klimaschutzgründen die Umverteilung von unten nach oben weiter befördern. Einen Brexit wird es immer noch nicht geben, dafür aber wird sich der Konflikt mit Orban & Co verschärfen. Ebenfalls verschärfen wird sich der Ton zwischen der EU und Russland - vdL hat an mehreren Stellen bewiesen, dass sie das Kalte-Kriegs-Denken nie wirklich aufgegeben hat.

Bernd Eifländer | Mi., 17. Juli 2019 - 08:38

Die Strippenzieher haben doch schon im Vorfeld alles geregelt. Die dollste Personalie bei diesem Posterschacher ist für mich die neue Kriegsministerin. Die Kampfdrohne aus dem Saarland wird den Despoten der Welt das Fürchten lehren. Unglaublich, was hier abgeht, über Hessen lacht heute die Sonne. Über Deutschland die ganze Welt...........!!!

Ernst-Günther Konrad | Mi., 17. Juli 2019 - 09:00

Was steht wohl im Pass von UvdL unter Staatsangehörigkeit? Nach ihrer Aussage "Europäerin", dann deutsche und dann Niedersächsin. Durchaus clever für die Bewerbung durch ihre Berater gewählt.
Aus der Sicht eines bedingungslosen Eurpäers haben Sie in vielem Recht Herr Brauns. Aus der Sicht eines kritischen Europäers sind einige Aussagen doch sehr zweifelhaft.
Aus der Sicht eines die EU ablehndenen Bürgers dürfte Zorn und Ärger aufkommen, wenn wieder mal die äußeren Umstände herhalten müssen als Grund dafür, den inneren Zustand nicht zu ändern.
Vielleicht sind auch ihre Fähigkeiten als Mutter gefragt, den "gährigen Haufen" der EU zu befrieden und zu beruhigen. Für mich wäre aber viel wichtiger, politische Fachkompetenz zu haben.
Als inkompetente Verteidigungsministerin bleibt sie erstmal auf der Agenda, die Wähler haben ihr keine Absolution erteilt, die durften ja nicht mitbestimmen. Egal, sie wird ohnehin als Marionette von Macron und Legarde bei einigen wahrgenommen. Schau mer mal.

Klaus Funke | Mi., 17. Juli 2019 - 09:12

First Lady?! Erste Frau in der Geschichte der EU?! Wird sie deshalb den Zerfall der EU beschleunigen oder ihn aufhalten können? Wird es eine von Frankreich dominierte europäische Armee geben? Kommt es zum Krieg in Europa? Natürlich gegen Russland. Und die USA schauen von Ferne genüsslich zu. Wird es Abspaltungen östlicher Staaten geben? Geführt von Polen, Umgarn oder gar Österreich? Wird Lagarde ungehemmt agieren können - kommt es zur Abschaffung ds Bargeldes? Werden die Rechtskonservativen im EU-Parlament ihre Präsidentin ausbremsen? Wird sie bei derart knappen Mehrheiten überhaupt irgendetwas von ihren blumigen Versprechen durchbekommen? Oder wollte sie das sowieso nicht? Wie stark wird der Einfluss der USA auf die EU? Entfremdet sich diese EU nicht von ihren Völkern? Agiert sie wie einst die Götter nur noch auf dem Olymp? Lauter Fragen. Fragen eines besorgten Bürgers. Eines Bürgers mit gesunder EU-Skepsis. UvdL sagte, sie sei zuerst EU-Bürgerin gewesen, bevor sie Deutsche wurde...

helmut armbruster | Mi., 17. Juli 2019 - 09:22

was soll daran so wichtig sein?
Ist es nicht völlig egal, Mann oder Frau, Hauptsache die Person ist fähig?
Der Zeitgeist hat uns schon ziemlich vernebelt. Wir sind schon so mit Vorurteilen geimpft, dass wir die Tatsache, dass es sich um eine Frau handelt, höher bewerten als die Tatsache, ob sie fähig ist oder nicht.

Wiedermal kurz, knapp und bündig und vor allem richtig. Bravo.
Übrigens erwarte ich als nächstes das jemand "divers" einen Posten erhält. Das wäre dann auch ein Signal. Ein verheerendes, aber ein Signal. Als ob Geschlecht, Größe, Gewicht oder Herkunft oder Aussehen eine Rolle spielt. Obwohl, wenn es solcher Attribute bedarf ist Fähigkeit natürlich wirklich ein Ausschlusskriterium.

Jürgen Keil | Mi., 17. Juli 2019 - 09:26

Ja, ja, die staatsmännische oder -weibische Verantwortung, die Vermeidung des Interegnums, des ach so schlimmen Chaos, wird immer bemüht, wenn ein undemokratischer Abnick- und Einknickvorgang verklärt werden muss. Das hat die SPD bereits bei ihrem GROKO- Geziere nach der Bundestagswahl praktiziert. Nichts Neues also aus Sraßburg. Das Ansehen und Vertrauen in dieses Gebilde hat sich in meinen Augen nicht erhöht.

Juliana Keppelen | Mi., 17. Juli 2019 - 09:42

Der Eintrag in die Geschichtsbücher ist ihr gewiss. (Erste weibliche deutsche V-Ministerin und erste weibliche deutsche EU Kommissarin). Was will man mehr dafür lohnt es sich bis zum Anschlag zu verbiegen.

Juliana Keppelen | Mi., 17. Juli 2019 - 09:50

Großen Respekt zolle ich jenen die es gewagt haben trotz medialem und politischem Mobbing gegen Röschen zu stimmen und somit wenigstens halbwegs die Ehre des EU Paralamentes gerettet haben um nicht als dumpfer Abnickverein für die da "Oben" sprich EU Rat zu erscheinen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 17. Juli 2019 - 10:06

Ich schöpfe aber durchaus auch aus "Nebenstehendem", z.B. den Artikeln bei web.de.
Evtl. dort las ich, dass Frau von der Leyen von sich selbst sagt, dass sie als Europäerin (geboren in Brüssel) heranwuchs und sich Mühe gab, zur Deutschen und dann analog zu Amt und Wohnsitz des Vaters/Mannes zur Niedersächsin zu werden.
Wir haben verfolgen können, wie sie zur Berlinerin wurde, aber sie trat nicht in die allererste Reihe.
Es könnte zumindest geschehen, dass Frau von der Leyen zu einem anderen ihrer selbst zurückkehren wird und warum sollte da die Familie nicht folgen.
Es wird weder zum Schaden der Bundesrepublik noch der EU sein, denn wieviele Selbste Frau von der Leyen auch aufzuweisen hat, sie wird immer loyal zum jeweiligen Amt stehen.
Vielleicht erklärt das die einstimmige Nominierung des Rates, es garantiert aber noch nicht, dass es Frau von der Leyen auch gelingen wird, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen.
Ich denke mal, dass sie eine Teamplayerin ist, also vlt. doch

Kurt Walther | Mi., 17. Juli 2019 - 10:47

Es ist vollbracht. Wenn auch nur mit 9 Stimmen, aber gewählt ist gewählt - dank des Wohlwollens von J.-M. F. Macron und J. A. Kaczyński. Man hat an Seine und Weichsel Frau UvdL als deutsche "Truppenführerin" recht positiv in Erinnerung. Es klappte also auch ohne deutsche Sozialdemokraten. Mal sehen wie lange in der Berliner Regierung unter A.M. noch. Aber das ist ein anderes Thema.
Wohin wird UvdL die EU führen? Die Analogie von Herrn Brauns, EU als Familie oder als Club trifft es genau. Ich tendiere mehr zum Club in Gestalt eines "Europas der Vaterländer" bzw. "Europa der Nationen". Auf keinen Fall möchte ich einen EU-Zentralstaat, wie ihn etwa links-grüne Deutschlandhasser und -abschaffer immer fordern. Maximale Zusammenarbeit und Abstimmung überall wo es sinnvoll bzw. notwendig ist, wirtschaftlich-finanziell aber immer "Gütertrennung" wie auch in manchen guten Ehen üblich. Also keine gemeinsame Kassen. Man mag die Deutschen vor allem wegen ihres Geldes.

Ihr Wort gelangt wohl nur in unser Gehörgang lieber Herr Walther! Herr Macron und Madame Lagarde demnächst EZB-Chefin werden den Bedarf für ihren europäischen Traum sicher frisch gestärkt und unverzüglich in Hinterzimmer (Ratsflügel-West) anmelden. Vielleicht crasht noch die ein oder andere Staatsbank Richtung Süden, da iss nix mit Gütertrennung! Die Verteilungsmechanismen werden schön sauber beibehalten! "Hey big spender..I could show you a good time!" Alles Gute! MfG

Tomas Poth | Mi., 17. Juli 2019 - 15:13

kurz vor dem Scheitern mit Not in das EU-Amt gerettet, so sehe ich das.
Sprachlich begabt, aber die neuen Aufgaben sind ungleich schwerer. Und wer so viel Vorversprechen anbietet gibt beste Angriffsfläche um zu Scheitern.

Eberhard Rademeier | Mi., 17. Juli 2019 - 15:28

"Sie wird kaum ernsthaft gegen deutsche Interessen Politik machen können." Was sollte sie daran hindern? AM tut das seit Jahren direkt von der Quelle aus.

Norbert Heyer | Mi., 17. Juli 2019 - 17:02

Wenn Herr Macron die Wahlergebnisse der zuerst vorgesehenen Kandidaten vom Tisch wischt, um dann in Verbund mit Frau Merkel eine Deutsche auf den Stuhl der Kommissionspräsidentin zu hieven, verheißt das für uns Deutsche nichts Gutes. Zumal für die Finanzen die Franzosen zuständig sind. Frau von der Leyen hat für ihren Erfolg so viele Zugeständnisse gemacht, dass der Beitrag Deutschlands für die EU stark ansteigen wird. Gemeinsame Renten-, Sozial- und Verteidigungspolitik scheint im Hintergrund schon beschlossen zu sein - unter Federführung von Frankreich mit finanzieller Abfederung durch uns. Wenn diese Politik unweigerlich am Ende scheitern wird, steht Deutschland blank da. Rettungsschirme, Target-Konten, Migrationskosten, Mehrbelastungen durch EU und jahrelanger Zinsverzicht der Deutschen stehen jetzt schon niedrige Renten und geringeres Pro-Kopf-Vermögen als in der übrigen EU gegenüber. Frau von der Leyen, denken Sie bei allen Entscheidungen daran, nicht nur die Deutschen zu melken.