Campact-Demo
Eine neue Begründung für ein Tempolimit: Demo vor dem Kanzleramt am 16. März / Campact

Ukraine-Krieg und Energiepreise - Kriechen gegen den Krieg

Wegen des Krieges in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland steigen bei uns unter anderem die Spritpreise. Für manche Politiker oder Aktivisten ein willkommener Anlass, ihre ideologischen Lieblingsthemen auf den Tisch zu legen: Tempolimit, Energiesparen, Klimageld etc. Das ist nicht nur zynisch gegenüber den Opfern des Krieges, es verkennt auch die Schwere der drohenden globalen Rezession.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

So erreichen Sie Volker Resing:

Der Berliner Hauptbahnhof liegt in Sichtweite des Bundeskanzleramts, kaum 400 Meter sind es zu Fuß. Während also vor der Regierungszentrale heute Morgen die grünen-nahe Kampagnen-Agentur „Campact“ (Jahresumsatz circa 12 Millionen Euro) für ein Tempolimit demonstrierte, kamen nebenan tausende Flüchtlinge aus der Ukraine an, die um ihr Leben fürchten mussten – und um ihre Zukunft bangen.

„Putin ausbremsen,Tempolimit jetzt“, lautet der Slogan. Jeder Liter Sprit an der Tankstelle fülle Putins Kriegskasse. Mit dem Tempolimit ließe sich Benzin sparen, heißt es, und so die Abhängigkeit von russischen Energieimporten reduzieren. Das ist nahezu absurde Symbolpolitik, wenn man bedenkt, dass Deutschland rund 55 Prozent seines gesamten Energiebedarfs aus russischen Quellen befriedigt. Aber mehr noch: Ist den Machern der Kampagne ihr beißender Zynismus angesichts der Raketen auf Kiew eigentlich bewusst?

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Martin Falter | Mi., 16. März 2022 - 13:33

das viele kurzerhand ihre Themen und Narrative
mit oder durch den Krieg begründen.

Schließlich sind sie doch in der Aufmerksamkeitsökonomie stark zurückgefallen.
Dadurch müssen Sie jetzt wieder Ihre Themen in den Vordergrund spielen.

Bloß Symbolismus und Wichtigtuerei sind keine Werkzeuge für die Zukunft.

Jetzt ist Pragmatismus und Realitätssinn gefragt. Schwätzerinnen braucht jetzt keiner mehr.

Gerhard Lenz | Mi., 16. März 2022 - 13:35

Auch wenn das jetzt mit grünen Zielen übereinstimmt, so ist es doch nicht falsch - sondern notwendiger, denn je.

Wenn es den Effekt hat, die Staatskasse des russischen Vernichtungskriegers zu schmälern, ist ein wichtiges Ziel erreicht. Und sind diese Maßnahmen klimafreundlich, ist das ein zusätzliches Plus - und kein Vaterlandsverrat.

Auch wir Deutschen haben in Teilen der Bevölkerung sehr lange in unseren Wohlstandsblasen gelebt. Drei Autos, pro Haushalt, manchmal gar noch ein oder zwei mehr - sind gar nicht so selten: Den dicken SUV oder Diesel für den Alten, den einen Kleinwagen für die Hausfrau, damit sie "unabhängig" zum Einkauf fahren darf, und ein kleiner Gebrauchter für den Nachwuchs, damit er/sie bequem zur Uni/Arbeit kommt und spätabends nach der Disko nicht den Bus nehmen oder von Pappi oder Mami abgeholt werden muss.
Für viele ist das selbstverständlich.

Es geht aber ganz offensichtlich auch eine Nummer kleiner.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 16. März 2022 - 14:01

All diese Forderungen kann nur aufstellen, wer von „staatlicher Alimentierung“ jedweder Art in unserer Wohlstandsgesellschaft lebt. Wer täglich weite Strecken zur Arbeit zurücklegen muss, wer dafür eine Wochenendbeziehung mit Frau und Kindern in Kauf nimmt, wer seine unternehmerische Grundlage dadurch verliert, der muss das anders sehen. Für denjenigen, der vielleicht auch vorher kaum über die Runden kam, wird das zur existentiellen Zwickmühle. Er kann nicht kündigen (3 Monate ohne Geld) und die Fahrt zur Arbeit kann er sich auch nicht mehr leisten.
Das ist in Städten mit gut ausgebautem ÖPNV kein Problem, insbesondere dann nicht, wenn man ohne Termindruck fährt.
Staatsschulden sollten für die Unterstützung der gebeutelten Bürger, die beim Geldverdienen auf Energie angewiesen sind, möglich sein. Herr Stelter, u. a. Autor beim Cicero, plädiert immer dafür, dass nicht nur die Südländer sich hoch verschulden und wir diese dann abzahlen dürfen. Dann könnten wir uns auch selbst verschulden.

U.Sprenger | Mi., 16. März 2022 - 14:09

Hat Russland die Gas- und Oellieferungen reduziert, oder eingestellt? Vielleicht die Preise erhöht? Das Ganze ist das Ergebnis der Spekulation an den Rohstoffmärkten! Das trifft für Brotgetreide genau so zu!

Tomas Poth | Mi., 16. März 2022 - 14:10

Das ist natürlich LinxGrüner Unsinn.
Eine weltweite Begrenzung, bzw. eine festgelegte Obergrenze für die PKW-Motoren von 2l Verbrauch auf 100 km, das wäre ein wirksame Maßnahme. Hätte schon seit Jahrzehnten vereinbart werden können!
Das wäre eine echte zielführende Maßnahme. Die Motorentechnik dafür ist vorhanden.

Enka Hein | Mi., 16. März 2022 - 14:31

...ausgehen, muss man wenigstens am Ende als "Kriegsgewinner" irgendwie mitgewirkt haben.
Diese Art ist zwar Widerlich. Aber was anderes habe ich aus der linksgrünen Ecke nicht erwartet.
Eine Energiewende mag notwendig sein. Auch um Abhängigkeiten zu reduzieren. Aber so wie es die Grünen anpacken kann es nur einer Katastrophe enden. Mit diesem Personal an Ungelernten, Abgebrochenen, Maulhelden und Aufschneidern (AB, Lang, KGE usw. im ²) erinnert es an im Chaos geendeten Regimen der Neuzeit.
Wenn man sich auf das geistige Niveau herab lässt, so hätte ich auch einen Spruch: "Putin einölen, Kohle verfeuern"

ingo Frank | Mi., 16. März 2022 - 14:41

Schon die Farbe des Transparentes weckte in mir böse Erinnerungen an von Partei und Regierung befohlenden Demos zum 1. Mai + 7. Okt. deren Losungen genau so hohl waren wie die Forderung nach einem Tempolimit.
Der Staat in persona d.Finanzampelmännchens Lindner & desLinksGrünenWirtschaftsministers
die wollen alles, aber nicht das Sprit gespart wird. Wer, wenn nicht die Autofahrer soll denn dann gemolken werden, wenn die derzeit sprudelnden Steuereinnahmen ausfallen.
Im übrigen habe ich unter campact nachgesehen, Die Überschriften lasen sich genauso wie bis 1989 im Neuen Deutschland dem Zentralorgan (Presse) der alten SED. Ich vermutete es Eingangs, und wurde nicht enttäuscht.
I.ü. habe ich gelesen, dass alles was Energie spart richtig ist. So so? Wollen und die Klimaretter ein Pille verschreiben? Damit es aus die Maus ist? Da gibts keine Menschen mehr und das Klima ist wenigstens in D. gerettet. Klimadiskussion gut + richtig aber nicht so.
Mit freundlichen Grüßen a d E Republik

Joachim Kopic | Mi., 16. März 2022 - 14:41

... eigentlich sogar ein Überbegriff, was man seit einiger Zeit von seinen BürgerInnen erwartet - so kommt es mir vor. Vorher galt man für manche einfach als rechts, für ganz wenige (die ich hier nicht ernst nehme) schon mit dem Hang zum Rechtsextremen und nun als Putin Vasall. Ich jedenfalls krieche nicht - vor NIEMANDEN !!!

Dieter Schimanek | Mi., 16. März 2022 - 16:11

Bisher wurden die Liefermengen und Preise für Gas, Öl und Kohle aus Rußland eingehalten. Was hat sich dadurch also verteuert? Der Weltmarktpreis ist angestiegen, der Verfall des € gegenüber dem $ und die zweite Stufe der sogenannten CO2 Bepreisunng sind weitere Gründe. Der Steueranteil für Sprit steht auf jeder Zapfpistole 65% dazu kommt die CO2 Abzocke. Bis jetzt ist das alles nur Pille Palle, das dicke Ende kommt erst noch. Alles Abschalten und auf Gaskraftwerke setzen die erst noch gebaut werden müssen, gespeist durch Russengas ist die perfekte Lösung durch unsere Vordenker in Berlin. Der Startschuß für eine solche Energieversorgung lag allerdings bei der Vorgängerregierung.

Norbert Heyer | Mi., 16. März 2022 - 16:46

Wenn es für eine Glaubensrichtung gut läuft, dann für die Grünen. Wer kann denn so naiv sein und glauben, dass die astronomischen Spritpreise unsere grüne Regierung besonders jucken? Genau das Gegenteil ist der Fall. Wahrscheinlich wird man wieder ein Verwaltungsmonster entwickeln und dem Bürger einige
Cent erstatten, nachdem ihm vorher die Euros genommen wurden. Ich fahre einen SUV ( pervers) mit 220 PS (Sünde) und dann noch Diesel (Umweltsau) und das ohne jede Gewissensbisse. Dafür ist der Wagen 8 Jahre alt, Urlaub machen wir im Umkreis von 150 km vom Wohnort, in der Stadt ÖPNV und keine Flugreisen. Damit sind wir bestimmt umweltgerechter unterwegs als die meisten Zeitgenossen der grünen Gilde. Meine monatliche Fahrtleistung habe ich im Laufe dieses Jahres den gestiegenen Spritpreisen angepasst - nämlich halbiert. Das kann man aber nur als Rentner, die Pendler, LKW-Fahrer und Vertreter sind die wirklich schwer Betroffenen von dieser inflationären Entwicklung, denen muss man helfen.

Heidemarie Heim | Mi., 16. März 2022 - 17:42

Und wahrscheinlich noch ein paar Euronen sonstiges Fördergeld würde ich mich eventuell auch dazu hinreißen lassen mich derart symbolträchtig zu entblöden;) bzw. die eigene Ideenarmut und die meiner Partei offen zur Schau zu stellen! Auch 130 Tempolimit hilft nicht wenn die Ausfahrt mit Speiseöl präpariert wird oder auf der Autobahn plötzlich ein paar mit Bauschaum auf der Fahrbahn geklebte Demonstranten auftauchen, von der Brücke baumeln und die arbeitende Bevölkerung vom Steuerzahlen abhalten;) 130 im Berufsverkehr auf unseren Autobahnen mit all den Baustellen, ohnehin vorhandenen Tempobegrenzungen und Blitzer-Zonen, von was träumen die nachts? Und natürlich bekommen unsere Superpolitiker es mal wieder nicht auf die Reihe die Bürger ohne irgendwelche Bürokratiemonströsitäten während der Krise zu entlasten. Stattdessen werden solche "Kindergarten-Aktionen" wie besehen politisch unterstützt. Aber über so einen Sch.... rege ich mich nicht mehr auf. Hab`s mir jedenfalls vorgenommen!

Rainhard Sticherling | Mi., 16. März 2022 - 19:10

Unsinnige Subventionen streichen ! Jeder Autofahrer kann freiwillig 100 auf der Autobahn oder 90 auf der Landstraße fahren und somit Sprit sparen. Keine E-Autos fördern, da hoher Energieverbrauch und anwenderunfreundlich. Heizung um 1 °C senken spart bis zu 10% Energie.
Intelligente Entwurfsgeometrie beim Hausbau spart bis zu 15% Heizkosten. Keine Wärmepumpen - wegen schlechter Energiebilanz und Wartungsanfälligkeit. Photovoltaik nur für den Eigenverbrauch. Die Aufzählung kontraproduktiver Maßnahmen ließe sich beliebig fortsetzten. Der Staat soll Vernunft belohnen und nicht unser Steuergeld für unsinnige Maßnahmen vergeuden, hilft zwar der Wirtschaft aber weder dem Verbraucher noch der Natur. Eine sich in der Regierung befindende Partei hatte neben Freiheit auch Subventionsabbau und sparsame Haushaltsführung im Programm. Intelligenz statt Ideologie ! Deutschland könnte Milliarden sparen und damit z.Zt. humanitäre Hilfe leisten.
Sparen ist praktizierter Umweltschutz.

BHZentner | Mi., 16. März 2022 - 20:24

,,Correctiv"(mitgegründet von Bodo Hombach, sponsored by Sorros,Facebook,Googel) empfiehlt,Heizungen auf 18°C runterzudrehen-bis zu 20% Einsparung;auch autofrei am Sonntag könne helfen.Im DLF wird wenigsten erwähnt,daß der größte Teil des Spritpreises Steuern u.Abgaben sind-bei Gas u.Strom auch. Lindner will aber nicht die Spritsteuern senken:man brauche diese zum Ausgleich von Einnahmeverlusten durch Kunsumverzicht der Bürger. Grüne:Tankbonus u. Steuernachlaß würden Geringverdiener gegenüber SUV-Fahrern benachteiligen. Habeck machts nach,,alter Väter Sitte"(meine mich zu erinnern,daß nach Ökosteuer u. Euroeinführung ähnliches versucht wurde): er schickt den Spritmultis das Kartellamt auf den Hals, weil er vermutet,daß es Preisabsprachen(illegale) unter diesen gebe,um sich als eine Art Kriegsgewinnler,,Übermehrwert"zu verschaffen. Mit,,Energiegeld"kann man den Bürger viel besser erziehen.Boni geben dem Verbrenner das falsche Signal.Woke*isten wissen nicht um Zynismus;sind naiv-brutal

Alexander Brand | Do., 17. März 2022 - 07:59

die geistige Armut und die Realitätsferne derer die sie aussprechen. Was bringt mir ein Tempolimit, ich fahre meist eh schon < 120km/h? An meinem Verbrauch würde sich durch ein Tempolimit nichts ändern.

Von BEV halte ich nichts da weder ökologisch noch praxistauglich zudem zu teuer und wo soll der ganze Strom denn herkommen, aus polnischen Kohle-KW?

Wer rast denn überhaupt noch auf Autobahnen? Das sind diejenigen mit einer Tankkarte ihrer Firma, die haben dann meist auch das passende ökologisch unbedenkliche 2,5 Tonnen Gefährt mit deutlich über 200PS, ebenfalls staatlich subventioniert da „Hybrid“. Die juckt der Spritpreis nicht, denn es zahlt ja die Firma die es wiederum absetzt.

Was bringt ein Tempolimit ohne Überwachung? Die gibt es nicht mehr, denn die Polizei ist mit Wichtigerem beschäftigt, Angis Gästen z.B. Realität auf der Autobahn ist, daß jeder macht was er will, Tempolimit hin oder her.

Die Forderung ist genausowenig ernst zu nehmen wie diejenigen die sie aussprechen!

Ernst-Günther Konrad | Do., 17. März 2022 - 08:50

Gestern habe ich ein Foto aus Österreich von einer dortigen Tankstelle bekommen.
Diesel 1.43,9 €
Diesel tech 1,59,9 €
Super 1,44,9 €
Super Plus 1.56,9 €
Kaufen die ihren Sprit woanders?
Um uns herum die meisten Staaten deutlich unter 2,00 €. Wohl dem, der grenznah wohnt.
Und noch ein kleiner Vergleich:
Juli 2008 - 150 USD pro Barrel Öl = Super 1,58/l €
März 2022 - 140 USD pro Barrel Öl = 2,32/l €
Finde den Fehler.

Lisa Werle | Do., 17. März 2022 - 17:30

Weiterkriechen auf der ideologischen Spur, egal wie falsch es auch ist. Dafür steht links-grün, egal mit welcher ihrer Vorfeldorganisationen. Es ist nur noch erbärmlich, wie diese ideologisierte Politik gegen die Bürger durchgepeitscht werden soll. Aus Fehlern lernen, ist weder gewünscht noch opportun für diese Klientel. Insofern ist die nächste Krise bereits vorprogrammiert.