Ex-Nationalhandball-Spieler Stefan Kretzschmar im Januar in Berlin bei der Vorstellung seines Buches "Hölleluja!"
PR-Gag für sein Buch „Hölleluja!" oder ernste Sorge? Stefan Kretzschmar vermisst die Meinungsfreiheit / picture alliance

Stefan Kretzschmar - Raus aus der infantilen Betroffenheitskultur

Gibt es in Deutschland keine Meinungsfreiheit mehr? Die Kritik des ehemaligen National-Handballspielers Stefan Kretzschmar geht am eigentlichen Problem vorbei. Was uns fehlt, ist der Wille, andere Meinungen zu akzeptieren und die Robustheit, Kontroversen auszuhalten

Matthias Heitmann

Autoreninfo

Matthias Heitmann ist freier Publizist und schreibt für verschiedene Medien. Kürzlich hat er das Buch „Entcoronialisiert Euch! Befreiungsschläge aus dem mentalen Lockdown“ veröffentlicht. Seine Website findet sich unter www.zeitgeisterjagd.de.

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Die Aussage von Ex-Handballstar Stefan Kretzschmar, es gäbe in Deutschland keine Meinungsfreiheit, hat für einige Aufregung gesorgt – doch leider ohne neue Impulse zu setzen. Weder überraschte der Versuch der AfD, diese Aussage zu instrumentalisieren, noch das reflexhafte Zähnefletschen der deutschen Leitmedien, die immer dann anschlagen, wenn etwas auch nur entfernt nach Kritik an ihrer eigenen Rolle riecht. Eines kann man der öffentlichen Auseinandersetzung auf jeden Fall bescheinigen: fehlende Robustheit im Umgang mit abweichenden Meinungen.

Nein, Stefan Kretzschmar hat nicht herausgefunden, dass die Bundesregierung in einem unbeobachteten Moment Artikel 5 des Grundgesetzes ersatzlos gestrichen hat. Er hatte lediglich in einem Interview gesagt, dass heute Sportler, die sich nicht an die von Vereinen und Sponsoren erwünschte inhaltliche Zurückhaltung hielten, sehr schnell „etwas auf die Fresse“ bekämen. Diese Feststellung hatte er mit der Aussage verbunden, dass es keine Meinungsfreiheit mehr gäbe.

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Sepp Kneip | So., 20. Januar 2019 - 11:21

So wie Kretzschmar geht es jedem, der es wagt, die Meinungsfreiheit in Deutschland anzuzweifeln. Dabei ist es doch sogar in ein Gesetz gegossen, das die Meinungsfreiheit im Netz soweit einschränkt, dass auch Tweeds gelöscht werden, die weder Hass noch Lüge verbreiten. Ein weiteres Indiz für die Einschränkung der Meinungsfreiheit ist das Vehikel der politischen Korrektness, die eine Meinungsbremse ohne gleichen ist. Dieses Fehlen der Meinungsfreiheit hat sich ins Unterbewusstsein vieler Menschen hineingefressen, dass sie sogar die Stimmen senken, wenn sie eine politische Meinung -auch unter vier Augen- von sich geben.

Nun hat Kretzschmar eine Meinung geäußert, die er zwar nicht an einen konkreten Fall festmacht, die aber wohl seinem Unterbewusstsein entspringt. Damit hat er aber selbst einen konkreten Fall erzeugt. So wie der Mainstream über ihn herfällt, hat er mit seiner Meinungsäußerung den Beweis
für seine Aussage erbracht, die vom Mainstream auch postwendend bestätigt wird.

Ernst-Günther Konrad | So., 20. Januar 2019 - 11:44

ist gefragt. Da legt ein Menasse einem EWG-Vorsitzende Worte in den Mund, da erklärt eine Jounalistin alle zu Nazis, die nicht "grün" wählen, da wird Gauland's Vogelschiss hochgespielt, da äußert sich Habeck zur Demokartie im Osten, für sich genommen vor 10 Jahren alles Bemerkungen, die allenfalls eine Randnotiz wert waren. Inzwischen ersetzt die inhaltliche Auseinandersetzung die sog. Deutungshoheit. Man will es falsch verstehen, man will die einzelnen Begriff neu- oder umdefinieren. Die Medien machen dieses Theater mit, dass die Politik untereinander spielt und jeder hat für sich gesehen "recht". Fehler eingestehen, eine Äußerung tatsächlich mal missverstanden zu haben, einfach mal zu zugeben, sich falsch ausgedrückt zu haben, geht nicht mehr. Es muss alles skandalisiert werden und mainstreamgerecht gegen den Kritiker verwendet werden. Da schaukeln sich beide Seiten hoch und viele Jounalisten befeuern es noch, anstatt gesagtes neutral aus verschiedenen Blickwinkeln darzustellen.

Petra Führmann | So., 20. Januar 2019 - 11:45

Selbstverständlich gibt es die, wer will mir oder jedem anderen seine Meinung verbieten? Die hat man ja zunächst in seinem Kopf, und man kann denken, was man will. Was es aber nicht mehr gibt, ist, diese Meinung - sofern sie denn nicht dem Mainstream entspricht - auch angst- und repressalienfrei äußern zu können. Das genau hat Kretzschmar gemeint, und das ist richtig. Man muss also unterscheiden zwischen Meinungsfreiheit und Meinungsäußerungsfreiheit.

Ernst-Günther Konrad | So., 20. Januar 2019 - 11:54

Wenn Menschen ihre Kritik damit beginnen müssen: " Nicht das du denkst ich sei rechts oder Nazi", dann stimmt etwas nicht. Kritik fängt im Grunde damit an, dass man erstmal beteuern muss, was man nicht alles ist und ja Worte wählt, die der andere nicht irgendeinem "braunen" Spinner der Vergangenheit zuordnet und damit die Kritik selbst verhindern will, weil der Inhalt nicht passt. Wenn Menschen nur noch leise, in bestimmten Kreises, nur vorsichtig ertastend ihren Gesprächspartner ausloten um herauszufinden, ob dieser einem "falsch" verstehen könnte, dann wird das als Beschränkung der Meinungsfreiheit empfunden und ich denke das meint Kreztschmar. Aber der Artikel zeigt es ja selbst, man kann gesagtes unterschiedlich in der Auslegung vermuten, einteilen und bewerten. Die Frage ist nur, bin ich dabei böswillig oder bereit mir auch unagenehmes anzuhören und mich damit auseinanderzusetzen.
Die deutsche Sprache ist älter als die Hitlerzeit andauerte, dennoch darf manches nicht mehr sagen.

Gisela Fimiani | So., 20. Januar 2019 - 12:10

Die grundsätzliche Frage ist: wollen wir die res publica des erwachsenen, mündigen Bürgers, oder ziehen wir das imperium paternale, den „größten denkbaren Despotismus“(Kant), vor? Während die res publica die Freiheit als Wert an sich betrachtet, muß die Freiheit, samt mündigem Bürger, im väterlichen Staat, der sich als omnipotent versteht und seine Macht zu erhalten sucht, überwacht und eingeschränkt werden. Die Verfassung zu zitieren ist wohlfeil. Die Verfassung handelt nicht, wie keine Institution es tut. Dies tun die unter und in ihnen Tätigen. Wenn deren Loyalität dem väterlichen Staat gehört (wie Abgeordnete wohl eher der Partei, von der sie abhängen, als ihrem Souverän, Loyalität zollen) wird der freie, mündige Bürger sukzessive erstickt. Wir brauchen, akut!, eine offene, sachliche, ernsthafte und grundsätzliche Debatte darüber, WELCHEN und WIEVIEL Staat wir wollen, um dem derzeit überbordenden Erziehungsstaat Einhalt zu gebieten und dessen Folgen und Absichten zu entlarven.

Markus Michaelis | So., 20. Januar 2019 - 12:50

Kretzschmar antwortete erstmal, warum es keine markigen Aussagen von Sportlern zu bunten Themen mehr gibt. Das hat auch viel mit dem Kommerzdruck im Sport und der Hyperprofessionalisierung (eingebettet in eine wie im Artikel beschriebene Gesellschaft) zu tun.

Der Artikel fokusiert ganz auf den gesellschaftlichen Teil. Da geht es glaube ich noch um etwas Tieferes: keine Gesellschaft verträgt beliebig offene Diskussionen ohne gesprengt zu werden. Auch unsere "freie" Gesellschaft hat selbstverständlich Tabus. Jede Gesellschaft nimmt immer an, dass ihre Tabus universell sind, also keine echten Tabus sondern einfach notwendig, aber das ist natürlich Unsinn.

Die Gesellschaft ist jetzt durch eine sich ändernde Welt, Migration, andere Effekte zu bunt geworden für den alten Denkrahmen (rechte "Dumpfbacken" sind da mehr Folge als Ursache). Die bisherigen staatstragenden Schichten haben nicht mehr die Kraft die alten Tabus aufrecht zu erhalten. Die Anpassungen sind schmerzhaft.

Karl Müller | So., 20. Januar 2019 - 13:11

Fakten, Sachkunde und gar wissenschaftliche Qualifikation trüben doch nur das Urteilsvermögen!
Mit Moralisieren, Betroffenheitspose, Bejubelung von gelebtem Religionsfaschismus und einer Prise Naturwissenschaftsfeindlichkeit lebt es sich aufgrund klarer Feindbilder und festem Rückhalt in Politik und Medien doch ganz gut.
Sachdiskussionen sind doch schon aufgrund er nach dem Peter Prinzip besetzten Parteiposten nur hinderlich, es reicht vollkommen aus in D. die mediale Deutungshoheit herbei zu schrieben, schon hat die Fraktion der Guten Narrenfreiheit.

In Gesamtdeutschland ist die tolerierte Meinung wieder abhängig vom Klassenstandpunkt, wer sich anpasst gewinnt.
Wie fragil die jeweilige mentale Blase sein muss zeigt schon die hysterische Reaktion auf Meinungen. Wie aggressiv werden dann erst Sachargumente bekämpft?
Zumal was sind das für Mitmenschen die so tun als wäre sie in allen Punkten einer Meinung? Ein Haufen Freigänger? Kommt das keinem seltsam vor? Völlig kritikfrei?

Fritz Gessler | So., 20. Januar 2019 - 13:55

im dem sinne wie in der angelsächsischen oder auch französischen kultur. hier wurde immer sofort abweichlern über den mund gefahren und versucht, ihre glaubwürdigkeit bis hin zur existenzvernichtung zu zerstören. hier ging es nie um argumente, immer um das durchsetzen herrschender meinungen und lügengebäude.
früher traf es die linken, heute trifft's die rechten. die methoden durchwegs die gleichen: totschglagsargumente, hetze, wortklauberische verdrehungen und schliesslich (auch immer) ad hominem biographische fehltritte des gegners.
am allerwenigsten geht es je um die sache und um die prüfung der argumente an der wirklichkeit in praxi.
was alles prächtig zur herrschenden internationalen idiocracy (s. film) passt. living in a clowns' world :)

Gerdi Franke | So., 20. Januar 2019 - 14:41

In Deutschland ist doch Meinungsfreiheit schon lange abgeschafft. Primär durch die Politik Merkels, die darüber wachen lässt, was der Bürger überhaupt wissen darf. Und sekundär durch die vielen selbsternannten Medienwächter, die darauf achten, was wie gesagt werden darf!

Tomas Poth | So., 20. Januar 2019 - 16:33

auch infantilen Kultur "wir sind für alles Verantwortlich" und müssen jedem der sich Deutschland als Fluchtziel aussucht ein sorgen- und stressfreies Leben ermöglichen.

Christa Wallau | So., 20. Januar 2019 - 16:50

Hin zur "erwachsenen Mündigkeit"!
Sehr gut, Herr Heitmann. Genau darum geht es.

Die Stärke einer Gesellschaft zeigt sich gerade darin, wie gelassen sie mit "verqueren" Meinungen umgehen kann. Eine Demokratie, die nicht ruhig mit a l l e n friedlich geäußerten Ansichten zurechtkommt, mißtraut ihren eigenen Bürgern, also den Leuten, welche die Hauptrolle in einer Demokratie spielen.
In der Demokratie gelten ja Mehrheiten und keine
"verrückten" Minderheiten.
Wenn man also davon ausgeht, daß die Mehrheit
der Menschen (relativ) vernünftig ist, vor welcher
Meinung muß man sich dann also fürchten?
Oder ist es etwa doch so, daß die Gewählten heimlich denken, sie seien prinzipiell klüger und vernünftiger als die Wähler und müßten diese sozusagen vor sich selber schützen?

Meines Erachtens brauchen wir in Deutschland dringend einen ergebnisoffenen, unaufgeregten
Diskurs über dieses Thema, wenn wir aus der "Betroffenheits-Unkultur" jemals wieder herauskommen wollen.

Manfred Sonntag | So., 20. Januar 2019 - 17:46

Ein hervorragender Artikel. Die infantile Betroffenheitskultur hat riesige Ausmaße angenommen, und besonders Journalisten sind deren begeisterte Anhänger. Es sind kaum noch Dialoge möglich. Argumente außerhalb des Mainstreams werden oft als absurd abgetan und ohne Prüfung abgelehnt. Bei Diskussionen spielt der Fakt kaum noch eine Rolle. Wichtiger sind den Betroffenheitskulturschaffenden die Informationsquellen um diese schnellstmöglich als Fake News entlarven zu können. Der Hinweis zur Quelle (z.B.: NZZ) lässt dann die Kinnladen nach unten fallen. Ein grandioser Anblick.

gerhard hellriegel | So., 20. Januar 2019 - 17:47

Ja, selbstverständlich dürfen Sie dem Zensor alles sagen. Aber dann hat der sein Weltbild, seinen Begriff von Konvention, seine Vorstellungen von abwegig und nicht abwegig, von zum Thema gehörig oder nicht, von anständig und geht-nicht, und dann haben Sie halt dem Zensor ganz frei Ihre Meinung gesagt.

Inge Meier | So., 20. Januar 2019 - 18:17

Zum Grundkonsens einer Demokratie sollte die Bereitschaft gehören mit unterschiedlichen Sichtweisen und Positionen zivilisiert umzugehen. Gut wäre es auch auf andere Sichtweisen argumentativ zu reagieren und nicht nicht schnell und einfach mit persönlicher Abwertung.
Das häufige Klagen über die “Spaltung” weist auf eine Sehnsucht nach Einheitlichkeit hin, welche so nicht dem Wesen einer Demokratie entspricht.

Christoph Kuhlmann | So., 20. Januar 2019 - 18:29

dieser Freiheit für das Individuum. Wer sich an Sponsoren und Werbeverträgen orientiert darf sich nicht wundern, wenn er seine Meinung nicht sagen darf. Dasselbe gilt für viele Menschen in Führungspositionen. Wer hingegen auf dem Standpunkt steht, dass die eigene Meinungsfreiheit wichtiger ist als irgendein Job, der hat heutzutage durch die sozialen Medien mehr Meinungsfreiheit als je zuvor

Klaus Decker | So., 20. Januar 2019 - 19:00

Manchmal denke ich, unsere Politiker und Journalisten wollen einfach nicht verstehen, was
der "einfache" Bürger zu sagen hat - und mag es noch so klar sein. Lieber Herr Heitmann, von daher
halte ich Ihre exegetischen Bemühungen für völlig
überflüssig. Mir war schon bei der ersten Lektüre
seines für die Medien sicherlich überraschenden Statements klar, was er beklagt: Nicht die fehlende
Meinungsfreiheit, sondern die verheerenden Konsequenzen einer Meinung, die nicht in den fest-
gelegten Meinungskanon einer Moralistenelite passt. Sie meinen, die öffentliche Reaktion belege
das Gegenteil - Irrtum, sie bestätigt in gerade erschreckender Weise seine Feststellungen! Shitstorm und mediale Hähme (wenn nicht Schlimmeres) sind eine Warnung für alle, die nicht
Ausgrenzung, Diffamierung und (Entschuldigung!)
Kriminalisierung erleben wollen. Herr Kretzschmar
hat sich durch seine "freie Meinungsäußerung" in den Augen der für ihn relevanten Personen und Organisationen unmöglich gemacht!

Peter Wagner | So., 20. Januar 2019 - 20:01

Für aufmerksame Politik- und Medienbeobachter, ist die Deformation der Meinungsfreit durch links-grüne Meinungsdiktatoren in Politik und Medien, nicht erst seit gestern zu beobachten. Wer sich z.B. offen zur AFD bekennt, muss in diesem angeblichen demokratischen Rechtsstaat damit rechnen, dass er seinen Arbeitsplatz verliert, oder sein Eigentum bzw. er selbst, schweren Schaden erleidet! Die DDR.2 lässt schön grüßen!

Karl Müller | Di., 22. Januar 2019 - 04:41

Antwort auf von Peter Wagner

verorten die erzreaktionären, naturwissenschaftsfeindlichen Grünen auch nicht "links".
Da gilt das Melonenmodell: Grüne Schale, rote Matrix und braune Kerne.

Karlheinz Wehner | So., 20. Januar 2019 - 21:51

Dieses Problem zieht sich seit Jahren durch die
Tagespolitik und müßte dringend diskutiert werden. Es gibt ja mehrere Möglichkeiten, z.B. :
Sind die Deutschen ´Schisser´ geworden, was
ich von befreundeten Osteuropäern oftmals höre?; oder sind wir nur bequem aus
jahrelanger Übersättigung geworden?;
oder hat da tatsächlich ein Umerziehungs-
prozeß USA über Jahrzehnte zuviel bewirkt?
Oder, oder, oder. Es muß jedenfalls dringend
etwas passieren, damit das europäische
Mitleid oder die Schadenfreude ein Ende hat.

Michael Pöhlmann | Mo., 21. Januar 2019 - 10:11

Also ich gebe mir jeden Mühe, diverse Meinungen zu hören, auch wenn es weh tut.
Auch CICERO gibt sich zumindest Mühe, auch wenn libertäre Inhalte und härtere NATO-Kritik fehlen.
Selbst "die Deutschen" haben zwar häufig wenig Interesse und noch weniger Zeit; aber wären einem ehrlichen Streit nicht abgeneigt.
Wer wirklich infantil und meinungsfeindlich ist, sind die Massenmedien; besonders die Staatsmedien.
Ich habe mal meinen örtlichen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, den hessischen, auf AfD Interviews abgesucht. Der HR veröffentlichte 2018 kein einziges AfD Interview.
Auch gab es keine einzige Ablehnung oder Kritik der illegalen, kulturfremden Masseneinwanderung oder der Eurorettung (beide machen mit 1,5 Billionen ein Viertel des gesamten Volkseigentums aus).
Man muss kein AfD-Wähler sein, um zu verstehen, dass man wenigstens die Gegenargumente kennen sollte.
Also, lieber CICERO: stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel und benennen Sie die Feinde der Freiheit!

gabriele bondzio | Mo., 21. Januar 2019 - 10:14

Fällt mir ein, dass ich heute am frühen Morgen. Beim Betrachten des Blutmondes, im kalten Schlafzimmer. Am Fenster stehend, ein Schnackel nach zu sehr rechts gewagt und nun sichtbar in die falsche Richtung neige.
Das brauch ein paar Tage!
Da fiel mit Kretsche auch ein und was der im Fall des Falles für sportliche Übungen empfiehlt.
Zudem bin ich bei meiner Reise durch die Nachrichten-Welt auf einen Artikel von Axel Renz gestoßen. Indem er einen Test anbietet : „Der ultimative Nazi-Selbsttest“ mit Auswertung.
Nun muss ich feststellen, dass ich nicht nur körperlich nach rechts triffte, sondern auch mein Geist eine bedenkliche Schieflage hat.
Da stehe ich Kretzsche in Nichts nach! Den Wächtern der Meinungsfreiheit stehe/liege ich nun sichtbar falsch da.
Das ist nicht nur unangenehm, sondern auch schmerzhaft!

Volker Leyendecker | Mo., 21. Januar 2019 - 11:14

In Deutschland kann jeder Sagen was er will, solange es nicht in den Strafbaren Bereich kommt. So weit so gut. Eigentlich alles klar. Doch die Realität sieht anders aus. Meinungen die nicht der offiziellen Regierungslinie entsprechen führen zur Ächtung und Ausgrenzung der betreffenden Personen. Beispiele dafür gibt es mittlerweile genug. Wir haben in Deutschland sogar die Sippenhaft wieder eingeführt. Nach Aussage auf Twitter von Frau Diekmann sind alle die nicht die Grünen wählen Nazis. Muss man noch mehr zur Meinungsfreiheit sagen ??

Wolfgang Tröbner | Mo., 21. Januar 2019 - 11:21

Mit Verlaub, aber das sehe ich ganz anders. Im Gegenteil. Natürlich hat die Bundesregierung Art. 5 GG nicht abgeschafft. Gott bewahre! Die Meinungsfreiheit wird hierzulande viel subtiler bekämpft und eingeschränkt. Da werden z.B. von Gewerkschaften Aufrufe gestartet, alle zu erfassen, die möglicherweise mit der AfD sympathisieren. Da gibt es z.B. Anstrengungen von Böhmermann & Konsorten, alle namentlich in die Öffentlichkeit zu zerren, die bei den Demonstrationen in Chemnitz gegen Merkels Politik (bei denen leider auch Neonazis mitmarschieren) dabei waren. Da werden Menschen, die angeblich zu Pegida-Demonstrationen gehen wollen, vom ÖR unverpixelt gezeigt. Und warum? Es soll erreicht werden, dass alle, die nicht mit Merkels Politik einverstanden sind, sozial geächtet und isoliert werden. Und man will sie wirtschaftlich in die Knie zwingen. Sie sollen ihren Job verlieren. Bestrafe einen und erziehe hunderte. Das ist die Realität. Und sehr viele machen mit bei diesem Spiel. Leider.

Bernhard Pesch | Mo., 21. Januar 2019 - 12:02

Herr Heitmann,
Ihren wohlgemeinten Artikel könnte man auf einen kurzen Abschnitt prägnant verkürtzen. Stefan Kretzschmar hat das sehr effektiv demonstriert.

Werner Kirchhoff | Mo., 21. Januar 2019 - 14:28

Früher waren konservative Meinungen nichts Besonderes. Heute sind sie "rechts", das heißt rassistisch bis rechtsextremistisch. Während man früher Gegenargumente brachte, wird heute die Person angegriffen, psychisch und physisch. Das fängt an mit Ausschluss aus Parteien, Entzug von Fördermitteln, Entlassung aus ehrenamtlichen Positionen (Patzelt), Denunziation bei Werbekunden von Blogs mit "falschen Meinungen" oder beim Arbeitgeber, Verweigerung, die Kinder von Renegaten des linken Mainstreams in eine Waldorfschule aufzunehmen bis hin zu Verprügeln von Demonstranten mit "Merkel muss weg" - Plakat oder auch, wie es jetzt die AfD zu spüren bekommt, die "Prüfung" durch den Verfassungsschutz - zufällig angefeuert durch die bevorstehenden Europa- und Landtagswahlen, bei denen die etablierten Parteien fürchten, reichlich Federn zu lassen. Letztlich führt diese DDR-2.0-Mentalität zur Erosion des demokratischen Rechtsstaates, auch weil Merkel zahlreiche GG-Artikel für obsolet erklärt hat.

Kostas Aslanidis | Mo., 21. Januar 2019 - 15:51

Wer kann ihm widersprechen! Es ist ernüchternd wie mit Gegenmeinungen umgegangen wird. Macht dpch alle Zeitungen zu und gründet eine Neue.
Prawda genannt auch die Wahrheit.

ursula keuck | Mo., 21. Januar 2019 - 16:13

Die Grünen mit Ihrer Hochsubventionierte Klimaschutz-Industrie-Mafia und den Genossen in allen Parteien und vor allem die Medien haben seit langem die Deutungshoheit über Gesetzmäßigkeiten an sich gerissen und definitiv ihren Platz am Futtertrog des Gewaltmonopolisten erobert.
Sie haben es geschafft, die Spitzenposition in der Lenkung der öffentlichen Meinung zu besetzen. Es vergeht keine Talkrunde ohne das ein grüner Gutmensch andersdenkende verteufelt und anschließend von den Zuschauern in den Studios mit Klatschorgien - tosender Beifall -ausgezeichnet wird.
Um ihre Daseinsberechtigung zu untermauern, ist es im Interesse der Grünen ungeheuerliche Horrorszenarien und Katastrophen heraufzubeschwören.
Ein neuer Umweltextremismus ist längst im Anmarsch. Der Kampf gegen den angeblichen Klimakollaps wird von den Ökofaschisten zur Weltreligion erhoben. Im Zentrum steht eine zu Ende gehende Weltvorstellung in dem der Einzelne oder die ganze Gesellschaft zum Sünder deklariert wird.

Dorothe Gaede | Mo., 21. Januar 2019 - 16:40

ist für mich nur ein weiterer Nebenkriegsschauplatz.
Deutschland befindet sich in arger (Links-) Schieflage. Mit allen Mitteln versuchen Politik und Medien die Menschen von der Richtung, in die es gehen soll (Globalisierung, mehr Migration) mit Nebenkriegsschauplätzen (arm gegen reich, jung gegen alt, rechts gegen links, "Längerhierlebende" gegen Migranten...) zu beschäftigen/abzulenken. Dieses befeuern/kreieren von Feindbildern und das "Gegeneinander hetzen " soll unsere Solidarität und damit eine Änderung der Machtverhältnisse verhindern. AKK warnt uns ja indirekt schon davor es des gilet jaune gleich zutun.
Sie haben Angst!
Nutzen wir das !
..... es gibt also Hoffnung!

Brigitte Simon | Mo., 21. Januar 2019 - 16:55

Meinungsfreiheit". Dazu erinnere ich mich an einen der letzten Cicerobeiträge "Hart aber herzlich" von
Stefan Brändle über Herrn Jean-Michel Blanquer.
Beispiel zur Unwahrheit der Presse... "Man könnte denken, mit solchen Maßnahmen würde er,
Blanquer, von 4,5 Millionen Muslimen im Land Frankreich auf Widerstand stoßen. Doch das
war nicht der Fall, denn sie merkten, daß der von Teilen der französischen Presse als "rechts" gescholtene Minister keineswegs islamophob ist".
Das ist Stimmungsmache und Denunziation. Ja, Voltaire hat Recht. Starke Toleranz ist gefragt. Dieser Gedanke muß auch die Politik verändern.
Ich möchte das Thema nach Meinungsfreiheit
mit einem eigenen Erlebnis unterstreichen: Vor
der Bundestagswahl 2017 unterhielt ich mich - leider
muß ich dies so betonen - in einem elitären Kreis. "Wer wählt welche Partei"? Meine Antwort: "Die
AfD". Die räumliche Distanz wurde größer mit der
Aussage: "Sie haben aber M U T". Sind wir schon
so weit?

Jo Steiner | Di., 22. Januar 2019 - 10:46

Das was Kretschmann sagt, läuft keineswegs ins Leere, sondern beschreibt genau das, was heute in Deutschland täglich passiert, nämlich dass uns Meinungsterroristen, aus welcher Ecke auch immer, aber präferiert Grün/Links, sagen wollen, was gut für uns ist.