Silvia Breher: 2017 stieg sie als Quereinsteigerin in die Politik ein. Bald könnte sie vielleicht Ministerin werden. / Foto: Julia Steinigeweg

Silvia Breher im Porträt - Stellvertretende CDU-Vorsitzende: Shanty ist Punk

Silvia Breher ist ein Dorfkind im Gewand einer Rebellin. Mit 45,8 Prozent, dem besten Ergebnis der CDU bei der Wahl 2025, gewann sie ihren Wahlkreis in Vechta. Für die stellvertretende CDU-Vorsitzende gehört das zusammen – vielleicht bald auch als Ministerin.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

So erreichen Sie Volker Resing:

Punk trifft auf Volksmusik. Am letzten Sitzungstag der zurückliegenden Wahlperiode besuchte der Shantychor „Dei Binnenschippers“ aus Lohne die Bundestagsabgeordnete Silvia Breher. „Mit dir ist es immer wunderbar“, tönten die Männerkehlen aus dem Oldenburger Münsterland im Büro der CDU-Politikerin. Bei Instagram lässt sich das rührselige Spektakel bestaunen. Seit 2017 vertritt die Juristin mit der überraschenden Frisur den stimmenstärksten Wahlkreis ihrer Partei im Parlament. Sie wippt und klatscht bei dem Ständchen mit.

Ihr Markenzeichen sind die hochtoupierten und blondierten Haare, doch das ist eine Täuschung. In Wahrheit ist sie so bodenständig wie kaum eine andere Politikern in der Hauptstadt. „In Berlin lebe ich nicht, hier arbeite ich nur“, sagt die Mutter dreier Kinder. Sie wohnt wieder in dem Dorf, aus dem sie stammt, nur wenige Hundert Meter vom Elternhaus entfernt – in einem Patchworkhaushalt. Nie habe sie sich eingeengt gefühlt, sagt das Dorfkind. Sozialkontrolle sei eher eine Art Geborgenheit. Als Jugendliche hat sie Punk-Konzerte organisiert. Silvia Breher ist die unerwartete Botschafterin des ländlichen Raumes, dessen Lebensweise viele in den Städten nicht mehr verstehen. Shanty ist Punk.

Cicero Plus weiterlesen

Cicero Plus Content
  • Ohne Abo lesen
    Mit tiun erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Cicero Plus Inhalte. Dabei zahlen Sie nur so lange Sie lesen – ganz ohne Abo.
  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Mehr lesen über

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 25. April 2025 - 11:49

Mal im Ernst. Aussehen ist doch völlig egal. Sie läuft ja nicht in Sack und Asche, sondern hat die Haar wie ein Punk. Na und? Entscheidend ist doch was sie politisch vertritt und ob sie das glaubhaft tut und die Interessen ihrer Region verteidigt. Mir steht nicht zu diese Frau zu beurteilen, ich kenne sie bis dato überhaupt nicht und lese erstmals von ihr hier im Cicero. Was sie da thematisch zum Besten gibt ist durchaus noch konservatives Relikt vergangener Zeiten. Nur dürfte sie damit in der vergrünten Merkel UNION einen schweren Stand haben. Und warum soll sie Ministerin werden? Wegen ihrer Ansichten? Ihrer Herkunft oder doch wegen des Aussehens? Dient sie der Quote, weil Frau, Mutter, aussehend wie ein Punk? Ob sie am Ende ins Kabinett kommt und bestimmten Sichtweisen abschwören muss? Und wie denkt sie über Merz, die UNION inzwischen, für die sie Wahlkampf gemacht hat? Immerhin ist sie einem Lügenbaron gefolgt. Kann sie das noch mit ihrem Gewissen vereinbaren? Schaun mer ma.

Ann-Kathrin Gronhall | Fr., 25. April 2025 - 12:25

Spinne mit Staubsauger? Na ja, ich bevorzuge die Methode Glas drüber,was Dünnes drunter legen und dann raus damit.
Das Bodenständige nimmt man Frau Breher ab.
Vor allem weil sie weiss wovon sie spricht und daher glaubwürdig argumentieren kann.
Solche Leute werden in der heutigen CDU dringend gebraucht.
In den anderen Parteien, außerhalb der Schwefelpartei,ist der Zug Bodenständigkeit schon lange abgefahren.
Bei den Grünen gab es diese sowieso noch nie.