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Merkel sieht in der Krise eine Herausforderung für das demokratische System / dpa

Regierungserklärung von Angela Merkel - Die „demokratische Zumutung“ der machtlosen Kanzlerin

Angela Merkels Regierungserklärung war zwar kurz, hatte es aber in sich. Die Kanzlerin sprach von der Corona-Pandemie als „demokratische Zumutung“ und gab der EU ein riskantes Versprechen. Die Opposition scheint indes ihre Stimme wiedergefunden zu haben.

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Eine Regierungserklärung heißt so, weil die Regierung sich dem Parlament erklärt. Die Exekutive erklärt der Legislative, auf deren Zustimmung sie angewiesen ist, was sie aus welchen Gründen gerade unternimmt, was sie unterlässt, was sie vorhat. In Regierungserklärungen verdichtet sich der Geist einer Republik. Angela Merkel gab heute die mutmaßlich kürzeste Regierungserklärung ihrer Amtszeit ab. Nach 28 Minuten war Schluss.

Hängen bleiben werden ein bedenklicher Satz, eine einschneidende Ankündigung und ein überraschender Eindruck. Die Kanzlerin wirkte einerseits machtlos, kündigte andererseits mehr deutsches Geld für die Europäische Union an und formulierte Bedenkliches: „Diese Pandemie ist eine demokratische Zumutung.“ Wie hängt all das zusammen?

Keine Spur von positiver Deutung

Es ist fast zwei Jahre her, dass Angela Merkel letztmals an zentraler Stelle über den Begriff der Zumutung nachdachte. Im Mai 2018 definierte sie bei der Friedrich-Naumann-Stiftung Freiheit als „die Zumutung, eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen, für sich und für andere. (...) Freiheit ist die Zumutung, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und für sein Tun und Lassen auch Verantwortung zu übernehmen.“

Heute im Bundestag war von dieser positiven Deutung nichts zu spüren. Die „demokratische Zumutung“ ist der Ernstfall der Demokratie. „Harte Einschränkungen“ des täglichen Lebens wurden verhängt, „Einschränkungen der persönlichen Freiheitsrechte“ vollzogen, und das wird laut der Kanzlerin „noch länger“ so bleiben: „Wir bewegen uns auf dünnstem Eis. Die Situation ist trügerisch. Wir sind noch nicht über den Berg.“ Das stimmt.

Zumutung für die Demokratie

Dennoch ist der Satz von der Zumutung seinerseits eine demokratische Zumutung. Auch in Krisenzeiten nämlich regiert die Regierung und wird vom Parlament kontrolliert. Das Virus regiert nicht, es hat nicht einmal eine klare Botschaft parat. Merkels Satz suggeriert, die vom Virus ausgelöste Seuche habe ein Programm über Deutschland verhängt, unter dem die Demokratie ächze und stöhne. Es ist, wie oft bei ihr, ein fatalistischer Satz, der Zuständigkeiten verschleiert.

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Günter Johannsen | Do., 23. April 2020 - 14:47

Während man in Berlin über vermeintliche „demokratische Zumutungen“ diskutiert, ruft die linksfaschistische (?) "antifa-indymedia" auf ihrer Internetseite linksextreme Gruppen trotz geltender Corona-Maßnahmen zu Kundgebungen am 1. Mai auf: „Wir rufen auch dieses Jahr dazu auf, den 1. Mai als Kampftag gegen den Kapitalismus, gegen Nationalismus, gegen das Patriarchat und gegen jede andere Form von Herrschaft und Ausbeutung zu begehen“, heißt es in Schreiben von Anarchisten aus Leipzig auf dem linksradikalen Szeneportal „Indymedia“. Darauf sollten sich eine wehrhafte Demokratie bzw. wehrhafte Demokraten in Leipzig, Hamburg und anderswo gut vorbereiten. Das klingt nach einem weiteren Umsturzversuch. Dreimal darf man raten, wer das finanziert und organisiert!

Es reicht doch, einmal zu fragen. Nun denn, Herr Johannsen, klären Sie mal auf: Wer zahlt das?

Und bitte untermauern Sie Ihre Erkenntnisse mit entsprechenden Querverweisen/ Links, sonst könnte noch jemand annehmen, Sie behaupten einfach irgendwas Erfundenes.

Sind Sie eigentlich neu in der BRD? Sonst wüssten Sie, dass es jedes Jahr Demonstrationen zum 1. Mai gibt. Neben den Gewerkschaften und anderen Akteuren der Zivilgesellschaft demonstrieren auch immer ein paar linke Chaoten...

Allerdings ist, so lange ich in diesem Land (bzw. der westlichen Hälfte dieses Landes) lebe, und das ist eine ganze Weile, noch kein Umsturzversuch Linker bekannt geworden, auch kein "weiterer".
Auch wenn es bei diesen "Veranstaltungen" auch immer Randalierer und Gewalttätige gibt

Aber "Umsturz"...kann es sein, dass sich da Ihre Fantasie ein wenig verselbständigt hat?

Und was hat das jetzt noch mal mit Frau Merkels Erklärung zu tun?

Werter Herr Regierungssprecher Lenz. Was mir persönlich bei ihren Kommentaren auffällt, dass sie auf den "einen Auge" mehr sehen, als auf den anderen. Als liberaler Freidenker wie ich würde .....
Alles Gute ;-)

1. ) Die Linken? Mit Geld aus Moskau und Peking
2.) Die Grünen.?Finanziert aus Mitgliedsbeiträgen
3.) George Soros? Der hat genug Kohle und ist weltweit seht gut vernetzt

Ich fand das sehr lustig, aber Sie sollten Satire vorsichtshalber kennzeichnen! Sonst könnte man meinen, Sie seien in der 80ern stehen geblieben (Berlin, Moskau, Peking und die "sozialistische Internationale") oder auf noch abenteuerlichere Ideen kommen - angesichts Ihrer Aufzählung.

dabei habe ich geglaubt, das Internet Portal "linksunten-indymedia" sei
verboten und aufgelöst.
Das war wohl ein Irrtum.
Das nährt bei mir den Verdacht, der Tiefe Staat in Deutschland ist mächtiger
als das vielerorts realisiert wird.
Ein nachdenkliches Wochenende wünsche ich.

henriette schmitt | Fr., 24. April 2020 - 11:17

Antwort auf von Günter Johannsen

Interessante Beobachtung!
Süß ist ja auch das Foto unserer Kanzlerin: "Nein, Mami, das will ich einfach nicht!"

Manfred Sonntag | Do., 23. April 2020 - 15:53

Das soll unsere Kanzlerin sein? Sie verspricht „zusätzliche Kompetenzen“ für eine EU, welche gerade ihre Unfähigkeit im Gesundheitswesen der Mitgliedsländer bewiesen hat. Wer hat denn mit den Maastrichter Verträgen dafür gesorgt, dass die Spitäler in Italien, Spanien und Frankreich so effizienzgetrimmt wurden, dass sie zu der bekannten Katastrophe jener Länder führten (https://www.cicero.de/aussenpolitik/coronakrise-italien-lombardei-gesun…)? Wer hat mit seiner Migrationspolitik die Briten aus der Gemeinschaft herausgeekelt? Und jetzt noch mehr Kompetenzen für diesen undemokratischen Verein? Unsere Demokratie wird gerade zerlegt.

Simone | Do., 23. April 2020 - 15:55

ich freue mich jedes Mal, wenn ein neuer Artikel von Ihnen erscheint und wurde bisher nie enttäuscht.
Vielen Dank und hoffentlich bis bald.

Ernst-Günther Konrad | Do., 23. April 2020 - 16:06

Danke Herr Dr. Kissler, das sie das Merkel Geschwurbel entzerrt haben und die offenbar einzigen halbwegs verständlichen Aussagen herausgefiltert haben.
So, so, Demokratie ist also eine Zumutung. Ihre Politik und ihr Verständnis von Demokratie ist spätestens seit 2013 -Griechenlandrettung- und Entstehung der AFD, danach Migrationspolitik, danach Ausstieg aus der AK und der Kohle, Demontage der tragenden Wirtschaftssäule, namentlich der Automobilindustrie mit gepaarter Klimahysterie, der Kampf gegen 6 Millionen konservative AFD-Wähler, der unzulässige Eingriffe in eine Landtagswahl und jetzt das Versagen in der Corona Krise, das alles ist eine Zumutung. Wir Bürger sind bei ehrlicher Problemdarstellung und bei ehrlicher Selbstkritik bereit, für dieses unser Land auch Einschränkungen hinzunehmen. Aber nicht, um parteipolitische Machtspielchen zu unterstützen und eine marode illegitime EU weiter zu unterstützen. Erst müssen wir wieder stabil werden, dann kann man auch helfen, keine Frage.

Selbst wenn Sie die 5,8 Mio AfD-Wähler mal eben großzügig aufrunden: Die Mehrheit der Menschen steht eindeutig nicht auf Ihrer Seite.

Und der gegenwärtige Trend zeigt ein Übriges: Die AfD versinkt weiter in der Bedeutunglosigkeit, CDU und Merkel haben Zustimmungsraten, die so gut wie schon lange nicht mehr sind.

Nein, wir Bürger, in unserer weit überwiegenden Mehrheit, bescheinigen der Regierung Merkel zumindest zur Zeit gute Arbeit.

Und ja, wir Bürger, in unserer weit überwiegenden Mehrheit, finden Ihr tägliches Merkel-Bashing eigentlich nur erbärmlich.

Margarete Herrmann | Do., 23. April 2020 - 16:11

Angela Merkel ist sichtlich überfordert mit der Situation.
Das Virus, das die ganze Welt vor grosse Herausforderungen stellt, wurde bereits 2013 entdeckt und in seiner Gefährlichkeit erkannt.
Christian Drosten und die anderen Supermaenner um A. Merkel wissen das auch. Das Virus heißt RaTG2013 und beweist, dass Sars1 und Sars2 den gleichen genetischen Ursprung haben. Sie sind zu 96,2 Prozent identisch. Diese Pandemie war vorhersehbar und vermeidbar!
Sars1 begann im Dezember und hörte im Juni auf, Sars2 ist zu 96,2Prozent identisch und hört wahrscheinlich auch im Juni auf.
Das Virus gehört zu einer Fledermausart, die es wild nur in Yunnan, 1000km von Wuhan entfernt, gibt. Nur sie hat die Andockstelle fuer ACE2. Finden wir den wirklichen Ursprung der Pandemie, haben wir keinen Shut-down mehr nötig.
A. Merkel hört auf die falschen Berater.

Christa Wallau | Do., 23. April 2020 - 16:40

Wenn die Kanzlerin in der jetzigen Lage von "Zumutungen für unsere Demokratie" spricht, was meint sie da wohl? Das hat sie nicht konkretisiert.

Ich empfinde i h r e n Umgang mit dem Thema "Wie begegne ich den Bürgern in dieser speziellen Lage?" als eine einzige Zumutung. Sie tut mal wieder so, als sei alles a l t e r n a t i v l o s, was sie für richtig hält u. beschließt.
Und genau das ist es eben n i c h t!

Ja, Gott-sei-Dank, bekam Merkel heute den dringend notwendigen Widerspruch von der Opposition. Die "chronique scandaleuse", die Herr Münzenmaier (AfD) der Kanzlerin u. Gesundheitsmin. Spahn vortrug, konnte jeden wachen Deutschen lehren, daß seine Regierung in dieser Krise bisher mehr schlecht als recht handelte. Offenbar soll das jetzt noch lange so fortgesetzt werden.

Weitere Zumutungen? - Oh, ja!
Merkel mutet ihren deutschen Bürgern zu, daß sie massenweise pleite gehen u. Arbeitsplätze verlieren, sich aber dennoch mit jedem anderen Europäer u. Afrikaner solidarisieren!

daß wir die AfD haben. So wie sich das hier liest, gebührt Herrn Münzenmeier und mehr noch der natürlich der ganzen AfD der unermessliche Verdienst, Opposition gegen den ewigen Feind (Merkel) zu leisten.
Anders kann man wohl nicht erklären, dass die Kommentatorin die Kritik der Grünen (wesentlich fundierter), der Linken (wesentlich geistreicher formuliert), ja gar der FDP (ziemlicher Unsinn) oder der Sozialdemokraten schlicht nicht mitbekommen hat.

Na gut, sieht man den Kommentar in seiner Gänze, erkennt man schnell: Nicht mehr als die tägliche Mischung aus AfD-Werbung und Merkel-Bashing.

Und selbstverständlich, wie immer, völlig am Thema des ursprünglichen Beitrags vorbei, in dem die Kanzlerin die n o t w e n d i g e n Einschränkungen als Zumutung für die Demokratie verteidigt.

Ach so, Corona - ist ja nicht mehr als eine relativ harmlose Grippe, laut dem Bundestagsabgeordneten Hampel und anderen aus der AfD.

Allesamt Experten.

Frau Wallau, wenn es nur Zumutungen wären! Vater Staat und Mutti Merkel samt ihrer ideologischen Entourage zerstören gerade Grundfesten unserer Demokratie. Die Reden der Frau Bundeskanzlerin entsprechen dem untergegangenen Weltbild des Ostblocks. Der Bürger wird für dumm verkauft und das Leben von der Geburt bis zur Bahre von dem monströsen Behördenapparat gottgleich vorbestimmt. Arm bleibt arm, reich bleibt reich und ein Aufstieg ist nicht mehr vorgesehen. Dafür sorgt schon das Bildungssystem.

helmut armbruster | Do., 23. April 2020 - 16:54

das würde nur Sinn machen, wenn alle EU-Mitglieder ihre nationalen Egoismen aufgeben würden zugunsten eines gemeinsamen europäischen Egoismus.
Doch davon sind wir weit entfernt. Jeder macht was er will, missachtet und ignoriert gemeinsame Absprachen und Gesetze sobald er glaubt das schade ihm mehr als es ihm nütze.
Nur wenn es um's Geld geht, da sind sich alle einig, dass sie dringend welches brauchen und keinesfalls etwas zahlen können.
Diese Rolle soll D übernehmen. Wir sind in den Augen der übrigen EU-Mitglieder so etwas wie ein etwas dümmlicher Verwandter, der unverdient im Lotto gewonnen hat und jetzt der armen Verwandschaft nichts abgeben will.
Wenn wir nicht alle Achtung verlieren wollen, dürfen wir diese Rolle nicht spielen. Sie schadet unserem Ansehen und unserem Geldbeutel.

helmut armbruster | Do., 23. April 2020 - 16:55

das würde nur Sinn machen, wenn alle EU-Mitglieder ihre nationalen Egoismen aufgeben würden zugunsten eines gemeinsamen europäischen Egoismus.
Doch davon sind wir weit entfernt. Jeder macht was er will, missachtet und ignoriert gemeinsame Absprachen und Gesetze sobald er glaubt das schade ihm mehr als es ihm nütze.
Nur wenn es um's Geld geht, da sind sich alle einig, dass sie dringend welches brauchen und keinesfalls etwas zahlen können.
Diese Rolle soll D übernehmen. Wir sind in den Augen der übrigen EU-Mitglieder so etwas wie ein etwas dümmlicher Verwandter, der unverdient im Lotto gewonnen hat und jetzt der armen Verwandschaft nichts abgeben will.
Wenn wir nicht alle Achtung verlieren wollen, dürfen wir diese Rolle nicht spielen. Sie schadet unserem Ansehen und unserem Geldbeutel.

Gisela Fimiani | Do., 23. April 2020 - 17:03

Inzwischen wird ein „rette sich, wer kann“ sichtbar. Eine Kanzlerin, die in üblich schwammiger Sprache vorsorglich ihre Verantwortung auf das Virus abschiebt. Eine Opposition, die sich ebenso vorsorglich ihres Auftrages besinnt, um am Ende nicht mitverantwortlich gemacht zu werden, wofür sie natürlich mitverantwortlich ist. Es geht letztlich um das Abschieben politischer Verantwortung durch opportunistische, bequeme und eitle Politiker, die sich in echten Krisen (nicht nur Corona) als feige Dilettanten entlarven und die eigene Haut zu retten suchen. Dieses unwürdige Schauspiel steht uns noch bevor. Davor rettet auch kein Trump, als Allzweck-Sündenbock. Wir werden vor unserer eigenen Haustür zu kehren haben. Mediale, sowie politische Ablenkungsmanöver werden nicht mehr funktionieren. Der EU-Technokraten-Apparat könnte wegen durchschaubarer Dysfunktionalität und mangels großzügiger Versorgung beginnen zu wanken.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 23. April 2020 - 17:59

Wenn mich derzeit überhaupt etwas stört, ansonsten bin ich soweit zufrieden mit der Gesamtsituation, dann, dass Personen des politischen Lebens vorgeben zu wissen, wie groß die Gefahr IST, siehe "dünnstes Eis", ohne evtl. überhaupt zu wissen, auf welchem Eis wir uns bewegen.
Ich habe kein Vertrauen in Frau Merkels medizinischen Sachverstand, versteht doch schon so mancher Arzt* nichts vom Fachgebiet seines Kollegen.
Im übertragenen Sinne spricht das Virus sehr wohl, so werte ich auch seine "Kooperation" mit unseren Körpern. Es benutzt uns,
dass es uns umbringt, muss ihm nicht wirklich bewußt sein.
Zugegeben habe ich mehr darauf gesetzt, dass es Ärzte gibt, die mit dem Virus umgehen können, statt das letzte Gefecht auszurufen.
Die nächsten 2 bis 3 Wochen werden uns zeigen, ob die Lockerungen ein gesellschaftlich nicht nur nötiger, sondern auch möglicher Weg sind.
Immer noch keine Erhebung, ein wie großer Prozentsatz gegen Grippe/Pneumokokken Geimpfter unter den Verstorbenen ist?

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 23. April 2020 - 18:17

Sah letztens einen der Filme, die ich von Steven Spielberg nicht besonders mag, "Der weisse Hai".
In Jurassic Park ist er dann erfreulicherweise ganz anders.
Zum Film, hysterische US-amerikanische Kleinstädter und das Monster, das es auf selbige abgesehen hat.
Erledigt wird es durch das couragierte letzte Aufbäumen eines ansonsten überfordert wirkenden Sheriffs aus New York.
JEDEM Protagonisten des Films fehlt es m.E. an gesellschaftlicher Intelligenz, später seinem grandiosen! Regisseur nicht mehr.
Wie lange hat es gebraucht, um wegzukommen von der Sicht, Haie seien Mörder?
Deshalb wehre ich mich gegen jede Kriegsrhetorik und sei sie indirekt, s. "größte Herausforderung seit dem 2. Weltkrieg" etc.
Wieviel Kinder sind in der Zeit verhungert, überhaupt anfälliger durch Hunger?
Ich erwarte, dass Politik Augenmass zeigt, Verhältnismäßigkeit wahrt und sich nicht von einem Katastrophenzustand zum dann folgenden hangelt.
So gesehen bleibt sich Frau Merkel evtl. treu.
HÖCHST BEDAUERLICH

Tork Poettschke | Do., 23. April 2020 - 18:40

Meines Erachtens ist es mindestens ein halbes Jahr zu früh, die strikten Vorgaben zur Bekämpfung des Covid19-Erregers in irgendeiner Form zu lockern. Vorsicht wäre besser die Mutter in der Porzellankiste! Wir sehen doch in anderen Ländern, wohin ein laxer Umgang mit z.B. Hygienemaßnahmen führen kann. Tausende Tote! China etwa mit geschlossener 'Mundschutzbewaffnung' könnte hier Vorbild sein. Es zeigt sich ja auch, das sie ihre Corona-Problematik bald im Griff haben. Bei uns scheint es, wie so oft in der kapitalistischen Welt, hauptsächlich ums Geld zu gehen. Der Handel wird geöffnet ... Fußball soll im Mai für die Werbeeinnahmen weiter gehen ... Am vernünftigsten für profylaktische Gesundheit wäre doch: 2020 bleiben bundesweit einheitlich die Schotten dicht! Und Feierabend ... In Merkels Sinn? In jedem Fall im Sinne der medizinischen Vernunft!

Manfred Bühring | Do., 23. April 2020 - 18:52

Vor so einer Gruppe von Versprengten muss man doch wirklich keine Angst haben. Angst machen muss vielmehr die Politik der Regierung, die in Krisenzeiten Grundrechte mal eben handstreichartig und unter Umgehung des Souveräns, nähmlich des Parlaments, außer Kraft setzt.

Klaus Peitzmeier | Fr., 24. April 2020 - 12:55

Antwort auf von Manfred Bühring

@Herr Bühring, bitte schreiben Sie "nämlich" nicht mehr mit "h". Das tut selbst mir weh.

Ronald Lehmann | Fr., 24. April 2020 - 14:35

Antwort auf von Manfred Bühring

Und wie die EU Salonfähig gemacht wurde.
Das unfassbare daran war
& ist, dass der Rechtsstaat mit seinen "Gebilde" total versagt hatte & hat.
Wie würden es meine Enkelkinder sagen: "Schiff versenkt"

Kurt D. Wachsmuth | Fr., 24. April 2020 - 00:09

Sie hat es wieder getan: Eine Zumutung ist dieser Kommentar der Kanzlerin! Man kann sich des Eindrucks nicht verwehren, daß es ihr einfach nicht gelingt, das Grundprinzip der Demokratie in einfachen, verständlichen Worten auszudrücken: Demokratie verlangt nach einer redlichen , abgewogenen und engagierten Diskussion aller Möglichkeiten, damit eine vernünftige Entscheidung getroffen werden kann, also gut regiert werden kann! Dies Handeln der Regierung obliegt der Kontrolle durch den Souverän, das Volk (Demos). Das kann niemals eine Zumutung sein! Basta und alternativloses Handeln gehören nicht nicht zum Wesen der Demokratie.
Wie sagt der Lateiner so schön:"Si tacuisses, philosophus mansisses!" (Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben!)

Bravo, Herr Wachsmuth. Lateinische Bildung hat eben nicht jeder. Besonders ein Mann namens Lenz nicht. Es stimmt zu 100%, was Sie sagen. Angela Merkel interessiert die Demokratie nur insoweit als es um ihren Machterhalt geht. Alles andere ist ihr egal. Deshalb auch: Eine Krisenverlängerung nützt ihr und schlägt ihre Konkurrenten und die Opposition aus dem Feld. Wenn es ihr um die Gesundheit ihres Volkes ginge, hätte sie viel früher und anders reagieren müssen (Masken, Tests, Obduktion der Toten etc.). Sie will, dass man sie bittet, weiter zu machen, mit der 5. Amtsperiode, weil sie eine Krisenmanagerin sei. Natürlich ist sie das nicht. Sie hat nachwievor keinen Plan, sie fährt auf Sicht, wie gewohnt. Warum auch? Läuft doch glänzend. Keine Diskussionen in der CDU nötig. Doch das dicke Ende kommt. Die Wirtschaft sackt ab, kein Geld mehr da. Weltinflation. Weltwirtschaftskrise. Was dann?? Dann nimmt sie ihre Handtasche und geht. Wetten dass?
(* ein Fehler zieht den anderen nach sich)

Bravo, Herr Wachsmuth. Lateinische Bildung hat eben nicht jeder. Besonders ein Mann namens Lenz nicht. Es stimmt zu 100%, was Sie sagen. Angela Merkel interessiert die Demokratie nur insoweit als es um ihren Machterhalt geht. Alles andere ist ihr egal. Deshalb auch: Eine Krisenverlängerung nützt ihr und schlägt ihre Konkurrenten und die Opposition aus dem Feld. Wenn es ihr um die Gesundheit ihres Volkes ginge, hätte sie viel früher und anders reagieren müssen (Masken, Tests, Obduktion der Toten etc.). Sie will, dass man sie bittet, weiter zu machen, mit der 5. Amtsperiode, weil sie eine Krisenmanagerin sei. Natürlich ist sie das nicht. Sie hat nachwievor keinen Plan, sie fährt auf Sicht, wie gewohnt. Warum auch? Läuft doch glänzend. Keine Diskussionen in der CDU nötig. Doch das dicke Ende kommt. Die Wirtschaft sackt ab, kein Geld mehr da. Weltinflation. Weltwirtschaftskrise. Was dann?? Dann nimmt sie ihre Handtasche und geht. Wetten dass?
(* ein Fehler zieht den anderen nach sich)

Hanno Woitek | Fr., 24. April 2020 - 13:57

einmal mehr überrascht.. Wieso wird hier nur an Frau Merkel + ihrer Nicht gestaltenden Politik immer nur rumgemeckert?
Der weit überwiegende Teil der Bevölkerung findet es super was seiend die Minister machen. Sind die alle doof oder von der Springer- und Funke Presse so einseitig infiltriert?
Haben sie alle und speziell sie, Herr Kissler, eine Antwort?

Norbert Heyer | Fr., 24. April 2020 - 18:53

Frau Merkel hat ihren Regierungsstil nie geändert - nie ändern müssen - da die Medien sie immer wieder geschützt und gestützt haben. Abwarten, bis sich die Mehrheitsmeinung herausbildet und dann aufspringen, das ist ihre Erfolgstaktik. Bei dem Thema Maskenpflicht wurde Herr Spahn und die Ministerpräsidenten vorgeschoben. Als es mit den Lockerungen und teilweisen Ladenöffnungen losging, hat sie zuerst wieder die unterschiedlichen Ansichten darüber ausgelotet, um dann wie gewöhnlich zu reagieren: Sie ist mit den Maßnahmen der Länder einverstanden, warnt aber vor übereilten weiteren Schritten in die Normalität. Genial, nicht wahr: Egal, wie es jetzt weitergeht, sie hat befürwortet und gleichzeitig gewarnt. Niemand kann voraussehen, wie es ausgeht, aber unsere geniale Kanzlerin hat - wie immer - „richtig“ gelegen. Die Meisterin des Lavierens ist eben unschlagbar, „schuld“ haben immer die, die „vorgeprescht“ sind. Politik ohne eigene Verantwortung, das ist die Botschaft unserer Kanzlerin.