
- „Er war bewaffnet, wir nicht“
Heute vor einem Jahr versuchte Stephan Balliet, in die jüdische Synagoge in Halle einzudringen. Als sein Anschlag scheiterte, erschoss er in der Stadt zwei Menschen. Für die Angehörigen der Opfer und die jüdische Gemeinde ist nichts mehr, wie es einmal war. Aber wer ist Balliet?
Die Eingangstür ist aus Eiche rustikal. Sie ist an einigen Stellen gesplittert, an anderen Stellen haben Kugeln einer Schrotflinte Krater ins Holz gebohrt. Max Privorozki sagt, er möge sich lieber nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn die Tür den Schüssen und Tritten am 9. Oktober 2019 nicht standgehalten hätte.
Die Jüdische Gemeinde in Halle ist an diesem Tag nur knapp einer Katastrophe entgangen. Privorozki sagt, es hätte Tote gegeben, wer weiß wie viele Tote. „Der Täter war bewaffnet, wir nicht. Er hatte Sprengstoff dabei. Er hat fünf Granaten und Molotow-Cocktails über die Mauer geworfen.“