
- Liebesgrüße an die Linke
Die Lobeshymne des hessischen CDU-Generalsekretärs Manfred Pentz auf die neue Parteichefin der Linken, Janine Wissler, geht nach hinten los. Das Verständnis in den eigenen Reihen hält sich in Grenzen. Und der Stuhl von Pentz wackelt. Nicht ausgeschlossen, dass er bald ganz umkippt.
Janine Wissler, die neue Co-Vorsitzende der Partei Die Linke, verkörpert alles, was bei Unionspolitikern eigentlich Abscheu und Empörung auslöst: Sie gehört einer linksradikalen Partei an, mit der die CDU jede Zusammenarbeit kategorisch ausschließt, sie war bis vor kurzem als bekennende Trotzkistin in dem vom Verfassungsschutz beobachteten Netzwerk „Marx 21“ aktiv, sie hält den Kapitalismus für unmenschlich, sie will für die klassenlose Gesellschaft nicht nur im Parlament, sondern auch auf der Straße kämpfen. Kurzum: Wissler steht für eine andere Republik.
Überraschende Lobeshymne
Doch kaum war sie am Samstag gewählt, ließ Manfred Pentz, Generalsekretär der hessischen CDU, verbal rote Rosen regnen und gratulierte der Hessin Wissler auf das Herzlichste. Mit Wissler habe die Linke „eine geschliffene Rednerin und charismatische Persönlichkeit an die Doppelspitze gewählt. Sie hat sich als engagierte Oppositionspolitikerin im Hessischen Landtag einen beachtlichen Ruf erarbeitet“, flötete er. Dann erwähnte Pentz – sozusagen pflichtgemäß –, dass die so Gepriesene zwar „Kommunistin und Trotzkistin“ sei, aber in Berlin „ihren Weg gehen“ werde.