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SPD im Sinkflug bei den NRW-Kommunalwahlen: OB-Kandidat Thomas Westphal in Dortmund / dpa

Kommunalwahlen in NRW - Der Herzinfarkt der SPD

Wieder ein Nackenschlag für die Sozialdemokraten bei den Kommunalwahlen in NRW. Die Partei diffundiert, sie vertrocknet wie ein See ohne Zufluss. Aber auch für Armin Laschet von der CDU ist das Ergebnis kein Grund für ein Gläschen Champagner auf dem Weg zur Kanzlerschaft.

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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In den letzten Tagen musste ich oft an Franz Müntefering denken. Nicht, weil er gerade offenbar ein Buch geschrieben hat. Sondern weil er mich als jungen Korrespondenten, zuständig für die SPD, beeindruckt hat. Diese trockene Art, dieses Schnörkellose, diese Eigenheit, immer eher ein Wort zu wenig als eines zu viel zu verlieren. Irgendwann war er mit seinen gelegentlichen Zigarillos, deren Rauch er haarfein ausstieß, so eine Art Clint Eastwood der SPD. 

Von Franz Müntefering habe ich die Bedeutung der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen gelernt. Der Generalsekretär und spätere Parteivorsitzende war immer hochalarmiert, wenn sich bei den Kommunalwahlen in NRW ein schwaches Ergebnis abzeichnete. Der Mann aus dem Sauerland wusste und weiß: Diese Kommunalwahlen sind eine Art Referendum an der Basis, wie es um die Sozialdemokraten bestellt ist in ihrem Kernland, in ihrer Bastion. NRW ist die Herzkammer der SPD. Sie hat dort nun einen Herzinfarkt bekommen.  

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Bernd Muhlack | So., 13. September 2020 - 22:47

OHA werter Herr Schwennicke.

Vorab, zur SPD ist mMn jeder weitere Kommentar obsolet.

Also Franz Clint Müntefering-Eastwood.
Ich liebe doppelte Doppelnamen, ein must-have.

Der Münte war weder Dirty-Harry und schon gar nicht der Fotograf Robert Kincaid in dem Film
"Die Brücken am Fluss" - The Bridges of Madison County.
Als kongeniale Partnerin Meryl Streep.
Ist das Kitsch, Schmalz?
Die Szene an der Kreuzung, gegen Ende.
"Warum hält der so lange?"

Hey Francesca, Meryl, steig endlich aus!

Warum wurden Winnetou und Chingatchkog erschossen, warum gehen diese Filme nicht anders aus?
Beim nächsten mal bestimmt!

Herr Schwennicke, Sie kennen Münte natürlich besser als ich, haben wohl mal ne Curry mit Pilsken gehabt, like Schröder. Why not?

Herr Schwennicke, nennen Sie bitte EINE Frau der SPD, mit der Münte quasi den Clint könnte!

Mir fällt spontan Regine Hildebrandt ein, leider viel zu früh von uns gegangen.
Ich war selten ihrer Meinung, jedoch war sie "echt".

SPD? as time goes by ...

gabriele bondzio | So., 13. September 2020 - 23:42

Die Grünen haben ihnen ohne Zweifel die 16-17jährige vor der Nase weggeschnappt, war also keine gute Idee von der SPD für die Senkung des Wahlalters zu stimmen. Die populistische Kampagnen der Grünen haben sich im jugendlichen Gehirnen besonders verfangen. Möchte darauf wetten, dass das Klientel der Grünen sehr jung ist. Die salbungsvolle Frau Göring-Eckardt vertritt ja auch die Meinung, der Vorwurf der Brandstiftung im Lager Moria dürfe nicht gegen die Geflüchteten verwendet werden. Sozusagen eine Freisprechung aus berufenen Munde.
So etwas zieht halt bei jungen Leuten, die kaum in der Lage sind die Endkonsequenzen abzuschätzen. Schimanski, Herr Schwennicke, ist in den Ruhestand gegangen und mit ihm eine ganze Ära samt seiner Fans. Heute sind eher Gretas gefragt.

auf zukünftige Wähler schielte, bei den Grünen überlege ich allerdings manchmal, ob sie genau auf diesem Niveau der 16-Jährigen nicht auch verbleiben, überspitzt gesagt.
Das evtl. Niveau hatte ich evtl. schon als Kind nicht mehr, wenn denn je.
Nein, ich hoffe, dass es der SPD um mehr eigenständige Teilhabe in der Politik ging und geht.
Das entlastet die Politik selbst und bereichert sie vielleicht auch, stärkt Verantwortung.
Umgekehrt würde ich allerdings nicht mehr auf die Idee kommen, alten Menschen irgendwann den Wahlschein zu entziehen.
So sind wir doch auf vielen Ebenen geschützt.
Passives Wahlrecht, das ist doch Gewählt-werden, allerdings erst mit Volljährigkeit.
Und für die verbleibende Zeit möchte ich das Wahlrecht der Eltern für ihre unmündigen Kinder.
Solange Eltern mit Räumen, Aufsicht, Ausbildung etc. für ihre Kinder beschäftigt und gebunden sind, steht ihnen das zu.
Vielleicht fehlt der SPD bei den Jungen ein bisschen mitreissendes Personal?
Ich bin viel zu alt:(

In dem Alter kann man aus meiner Sicht keine weitreichenden Entscheidungen treffen.
Was ich den Jugendlichen auch nicht ankreide. Es sind die Politiker, welche nach leicht beeinflußbaren Wählern suchen. Im Gegensatz ist die Entscheidung der strafwürdigen Mündigkeit ja auch nicht umsonst bis ins 21. Lebensjahr gilt.
Begründung:" Das Gesetz geht davon aus, dass es jungen Tätern noch an dem für die strafrechtliche Verantwortlichkeit erforderlichen Unterscheidungsvermögen zwischen Recht und Unrecht (Unrechtsbewusstsein) fehlen kann. bzw. Eine weitere Besonderheit junger Täter stellt ihre, im Vergleich zu Erwachsenen, größere Formbarkeit dar."...da sind schon 2 Kriterien, fehlende Verantwortlichkeit/Unterscheidungsvermögen und relativ-große Formbarkeit, die man als unverantwortlicher Politiker nutzen kann.

Man muss sicherlich noch die Wahlanalysen abwarten. Aber es ist zu vermuten, dass die von Panik und dauernden Weltuntergangsszenarien getriebene Jugend bestimmt nicht die SPD gewählt hat, sondern die Weltenretter der Grünen. Wenn dem so ist, hat die SPD wieder einmal ein grandioses Eigentor geschossen, und die Grünen haben - gewollt oder ungewollt - strategisch einmal mehr der SPD das Wasser abgegraben. Die Vorbereitungen für schwarz-grün im Bund laufen prima.

Fritz Elvers | So., 13. September 2020 - 23:56

das waren noch Zeiten. Da hatte die SPD noch Führungsfiguren, denen man vertrauen konnte.

Bei der jetzigen Führung kann sich die Basis noch so sehr anstrengen, wenn Saskia mit Nowabo auftauchen, war alles umsonst. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die asymtotische untere Grenze wenigstens in NRW nun erreicht ist.

Erfreulich ist jedenfalls, dass die AfD trotz aller popagandistischen Anstrengungen sehr klein bleibt.

Vertrauen in Münte. Er ist ein Teil des politischen Niedergangs.
Spruch von Münte: „Es ist unfair, Politiker an ihren Wahlversprechen zu messen."
Heisst doch mit anderen Worten, der Michel soll sich doch nicht so haben, wenn Politiker lügen.
Und die SPD ist auch zu einem Postenschacher Verein verkommen. Seine Frau hat er ja in den BT protegiert. Kann mir doch keiner erzählen das im Wahlbezirk Wuppertal keine/ keiner war der Besser ist als Müntes Gattin. Meinetwegen kann die SPD in der Versenkung verschwinden. Sagt eine ehemalige SPD Wählerin. Aber da gab's noch Helmut und Willi.
Und zur AFD. Streitbar. Keine Frage. Aber Prozentual die Wahlsieger. Wie hatte jemand geschrieben.
Wenn es eine linke Partei wäre, würde die MSM sagen, das unter der Bedrohung der Kanditaten und deren Benachteiligung gegenüber den anderen Parteien mit einem hervorragenden Wahlprogramm ein gutes Ergebnis erzielt wurde.
SPD kann fott.

Gerhard Lenz | Di., 15. September 2020 - 11:12

Antwort auf von Enka Hein

Echt, der Hammer. Aber selbstverständlich ist die AfD immer Wahlsieger, gleich mit welchem Ergebnis. Auch dieses Mal, mit sagenhaften 5 - in Worten - FÜNF - Prozent.
Und selbstverständlich hat das Volk die Grünen mal wieder abgestraft. Die haben schliesslich nur acht Prozent Zugewinn zu verzeichnen. Mehr also, als die AfD überhaupt erhalten hat.

Man muss sich das nur oft genug vorsagen. Und falls Zweifel kommen sollten, liegt es am Michel.

Der ist schliesslich einfach nur blöd, behauptet die dauer-tiefengefrustete Foren-AfD, mittlerweile fast täglich.

Müntefering als Führungsfigur, der wir vertrauen konnten? Daß ich nicht lache. Es war doch Franz Müntefering, der vor einer Bundestagwahl hoch und heilig versprach, mit der SPD werde es keine Steuererhöhungen geben.
Und wenige Wochen nach dieser Wahl stimmte die SPD gemeinsam mit den Unionsparteien einer Anhebung der Mehrwertsteuer zu, einer Steuer, die insbesondere die unteren Einkommensbezieher belastet.
Müntefering war im übrigen ein enger Parteifreund des früheren NRW-Ministerpräsidenten Wolfgang Clement, den die SPD ausgeschlossen hätte, wenn er nicht freiwillig aus der Partei ausgetreten wäre.
Schöne Freunde? Kann wohl so sagen...

Tja,Herr Elvers,die SPD-Gruppierung hat durch Esken am Wahlabend ein "Ultimatum"verkündet,um "Alle 'Reinzuholen "...Sehr beliebt beim Wähler.Und außerordentliche Wahlmunition für die AFD des Jahres 2021.Tja,die SPD-Gruppierung hat solch' ein großes,weites Herz,daß sie auch noch der AFD Stimmen beschert.Klasse.Im Ernst;Wer die SPD-Gruppierung wählt,ernsthaft wählt,aus Überzeugung wählt,der will sich selbst betrügen.

Holger Jürges | Mo., 14. September 2020 - 01:19

Die Grünen - weitgehend ohne Sachverstand und Substanz agierend, was deren Vertreter immer wieder beweisen - sind als Liebling der Medien erfolgreich. Das liegt in der Natur der Sache: nämlich an der Abwesenheit jeglicher Kritik, bei gleichzeitigem Empörungsjournalismus gegen rechts. Das Resultat ist demzufolge quasi eine Mischung aus Naivität, Ahnungslosigkeit und Unvernunft, die Deuschland noch teuer zu stehen kommen wird.
Die SPD hingegen veliert sich, potenziert durch die Präsenz ihrer unsympathischen Vorsitzenden, mehr und mehr in realitätsfernen Welten, die den Interessen früherer SPD-Wähler diametral entgegenstehen oder gar zuwider sind. - So verfliegt deren Substanz mehr und mehr in den Weiten des Vergessens. - Helmut Schmidt würde sich heute verbittert von den Genossen, die z.B. jenen nach Deutschland dürstenden Migranten näher stehen als den ehemaligen Kumpel in NRW, abwenden.
Deutschland wankt unter dem Einfluss protegierter Strömungen auf Verhältnisse zu, die sprachlos mach

Christa Wallau | Mo., 14. September 2020 - 02:34

Für mich ist es unbegreiflich. wie eine Partei, die den "kleinen Leuten" immer nahestand u. ihre Interessen vertrat, nicht merkt, welche Probleme gerade diese Leute mit der überbordenden Immigration von Menschen haben, welche ihnen kulturfremd gegenüber stehen u. sich selbstbewußt u. gut versorgt in Parallelgesellschaften einrichten.

Wollen die SPD-Granden diese Realität nicht sehen oder können sie es nicht? Ich weiß es nicht.

Jedenfalls liegt hierin m. E.der wichtigste Grund für das weitere Absacken der Wählerstimmen der SPD, von dem ja auch die LINKE nicht profitiert, weil sie - genauso wie die SPD - weitere
Immigration befürwortet.
Die ur-deutschen Wähler in unseren Städten tun mir in der Seele leid. Sie müssen sich vorkommen wie Abgehängte, Verlorene. Und das im eigenen Land, in dem sie gearbeitet haben bzw. noch immer arbeiten, Steuern zahlen, die Gesetze beachten u. Ordnung halten. Niemand belohnt sie dafür. Dafür kümmert man sich rührend um
Fremde. Das ist bitter.

Den Spruch kennen Sie doch liebe Frau Wallau. "Den Wald vor Bäumen nicht sehen." Lese heute morgen, Saskia war zerknirscht im ZDF-Interview und sie will weiter kämpfen. Ja, wenn man mit SPDlern an der Basis, auf dem Ort, also dort wo Menschen Politik tatsächlich erleben, fühlen und aushalten müssen, da ist Resignation angesagt. Ich traf eine "alte" SPDlerin und wir kamen ins Reden. Trauer, Wut und Enttäuschung. " Das ist nicht mehr meine SPD". Die merken ja gerade gar nichts. Diese Doppelspitze ist unser Niedergang. Die haben ja völlig den Blick für die Realitäten verloren." So ging das immer weiter. Erinnerung an Brand und Schmidt.
Nein ich habe nicht mitgeschimpft, ich habe nur mitfühlend genickt. Die Politik derzeit, nicht nur die der SPD, löst bei vielen Menschen Beklemmungen und Angst aus. 16-18 Jährige haben meistens keine negativen Erfahrungen, die glauben noch an die inhaltlosen Phrasen grüner Politiker. Ich bin mir aber sicher, die kommen auch noch dahinter.

Weil man nicht sehen will, egal welche Blockparteien!
Mein Vorschlag als ein ehemals begeisteter Besucher von NRW, der bis dahin nur Industrie & Landschaft nur aus sozialistischen Verhältnissen kannte:
Ein mal pro Woche eine Stadtrundfahrt des Bundestages durch die "Metropolen" Duisburg, Kölln, Bochum, Essen,Herne u.s.w.
Eine bessere Medizin für das "Fremdsehen" wird es nicht geben.
Am besten noch eine Übernachtung in ....

Die SPD hat ihre Klientel durch Arbeitsplatz-Abbau und permanenten Liebesentzug durch unfähige Politiker (fast) komplett verloren. Jeder deutsche Wähler, der in NRW wohnt, arbeitet und Steuern zahlt, sieht die Folgen der katastrophalen Migrationspolitik, die von der SPD zusätzlich befeuert wird. Er hat die Kollateral-Schäden dieser Politik auszubaden, nicht die eigentlich dafür Verantwortlichen. Die SPD befindet sich auf den rot-grünen Trip in die Bedeutungslosigkeit.
Die Union sieht tatsächlich nur optisch besser aus, noch sind die Folgen der wirtschaftlichen Vollbremsung nicht voll durchgeschlagen. Viele große Unternehmen haben schon Massenentlassungen angekündigt. Wenn sich jetzt noch herausstellt, dass die Bürger mit den Maßnahmen der Corona-Bekämpfung hinter die Fichte geführt wurden, wird die Zustimmung zur Union wie Butter in der Sonne schmelzen.
Wir steuern auf sehr stürmische Zeiten zu und wir haben nicht einen einzigen Politiker, dem man in dieser Situation vertrauen kann

aber die SPD kann ja durchaus AUCH für Immigration sein, wenn man
- KLARE und EINDEUTIGE Ansprüche an die Migranten stellt, die im Falle eines Nichtbeachtens zur konsequenten Auweisung führen
- den Bezug der Sozialleistungen für Migranten auf maximal 5 Jahre beschränkt, nach deren Ablauf der Migrant und seine Familie sich zu 100% selbst versorgen muss
- MINDESTENS gleichberechtigt deutschlandweit das Problem der lächerlichen Minirenten bekämpft
- MASSIVST mehr günstigen Wohnraum schafft
- prekäre Arbeit deutlich reduziert
etc.
Aber nichts davon geschieht, ausser viel Gerede und Gequatsche.
Ich wähle seit 15 Jahren keine SPD mehr, da mir die Partei fremd geworden ist.
Ich sehne mich nach Menschen wie Helmut Schmidt oder Egon Bahr.
Die konnten mit einem Satz mehr sinnvolles von sich geben , als das heutige "SPD-Spitzenpersonal" in einem Jahr.

Ich stimme Ihnen in Ihrer Kernaussage zu, möchte aber ergänzen:
Die Spitzenpolitiker der SPD haben schon seit langem den "Kleinen Mann" vergessen, ja verraten. Sie wollen nicht, nein sie können nicht die Realitäten sehen, weil sie überwiegend eine andere Sozialisation aufweisen als der Fließbandarbeiter oder die Verkäuferin. Ideologie ist der heutigen SPD wichtiger als das alltägliche Lebensbedürfnis ihrer ehemaligen Klientel. Warum konnte es nur soweit kommen? Meine Antwort: Diese Ideologen haben vornehmlich die Theorien der Soziologie und Politikwissenschaft im Kopf als die elementaren
Bedürfnisse des Herzens (und des Bauches natürlich) des Mannes/der Frau auf der Straße. Leider ist es ihnen gelungen, in der SPD die Macht zu ergreifen. Meine verstorbene Mutter, Fabrikarbeiterin und treue SPD-Wählerin,würde sich im Grab umdrehen, wenn sie wüßte, was aus ihrer SPD geworden ist.

Christoph Kuhlmann | Mo., 14. September 2020 - 07:16

Das dürfte den Funktionären dieser Partei gründlich ausgetrieben worden sein. Da geht es eher um Durchhaltevermögen und Geschmeidigkeit. Über diese Eigenschaften verfügt Laschet zweifellos. Nach dem nächsten Parteitag sind wir klüger. Es besteht ja immer noch die Chance, dass sich Merkel in der Flüchtlingsfrage nochmal aus dem Fenster lehnt. Dann ist er der perfekte Kandidat für schwarz-rot-grün.

Michael Andreas | Mo., 14. September 2020 - 08:55

"In diesen harten Gegenden hat die SPD die Tuchfühlung zu ihrer Klientel verloren. " Das erklärt nicht, dass die Grünen-Zuwächse im Ruhrgebiet in etwas den Verlusten der SPD entsprechen. Sind die zu den Grünen Abgewanderten alte SPD-Klientel? Wohl kaum. Zur CDU (ebenfalls Verluste) und AfD (im Ruhrgebiet meist Zuwächse um 5%) sind sie auch nicht massenhaft abgewandert. Vielleicht wird die Klientel zahlenmäßig einfach kleiner und kleiner. Der Altersschnitt von Mitgliedern und Wählern ist vergleichsweise hoch.

erklären sich m. E. nur dadurch, daß die alten Wähler der Volksparteien weggestorben sind bzw. gar nicht mehr wählen gehen und stattdessen jüngere Wähler heranwuchsen, die sehr stark von den in Deutschland omnipräsenten Aufreger-Themen "Umwelt- und Klima-Bedrohung" beeinflußt wurden, während sie andere, viel realere und akutere Gefahren gar nicht wahrnahmen.

Daß ihre Arbeitsplätze, ihr Wohlstand, ihre innere Sicherheit nicht selbstverständlich sind, das ist den allermeisten jüngeren Leuten nicht wirklich bewußt.
Sie haben ja bisher n i e existenzielle Not erlebt.
Nur Leben in Frieden und in einem weich gepolsterten Sozialstaat kennen sie.

Wenn sich hieran etwas Grundlegendes ändert, dürften die Hochflüge der Grünen rasch in einem Absturz enden.

Frau Wallau,ich als Thüringer aus dem Grünem Herz Deutschlands
bete ! jeden Tag, das die Grünen möglichst ihre Regierungsbeteiligung in meiner Heimat verlieren und im Bund keine Macht
erlangen.
Getreu meinem persöhnlichem Motto:
Lieber ein Haus im Grünen ,als einen Grünen im Haus. Ironie off.

MFG Wolfgang Benker

Im Kern dürften die Wähler der SPD aus den Gewerkschaften und ihren Familien bestanden haben. Ein guter Teil von denen ist zur Linkspartei (WASG) gegangen, wie ja auch Lafontaine. Die heutigen jungen Leuten gehen in keine Gerkschaft mehr. Höchstens wie bei Wirecard gesehen, wenn die Pleite des Arbeitgebers bevorsteht und es darum geht kollektive Interessen durchzusetzen. Aber deshalb die SPD wählen? Ich schätze, das Problem der SPD wird biologisch gelöst. Es vermisst die auch niemand, da mit Linkspartei und Grünen das Angebot an linke Wähler vollständig ist. Wer mehr an Ideologie interessiert ist, wählt die Grünen, wer mehr Umverteilung will, die Linkspartei. Und die Arbeiterklasse wird etwas fürs Museum.

gabriele bondzio | Mo., 14. September 2020 - 09:17

Die CDU hat diese Wahl gewonnen in Nordrhein-Westfalen“, so der großspurige Tenor von Laschet. Nein mein Bester, schau die die interaktive Karte ( https://www.merkur.de/politik/buergermeisterwahl-wahlergebnisse-kommuna… ) an und da wird dir klar schwarz (CDU) ist vielen rosa (freie Wählergemeinschaften) gewichen (welch ein Segen) und dunkelgrau (Nachwahlen) dominiert auch stark. Das rot (SPD) ist auch sehr stark dezimiert Vergleiche mit Karte 2014/15). Und Grün sehe ich bisher nur einen Zipfel.

helmut armbruster | Mo., 14. September 2020 - 09:31

trocknet das Wählerreservoir der proletarischen Partei eben aus. Das ist der Lauf der Welt.
Die SPD hätte sich umstellen müssen auf die Empfänger von Leistungen, welche der Sozialstaat gewährt und bezahlt.
Diese "Sozialempfänger" von heute sind keine Proletarier mehr. Sie haben sich häuslich eingerichtet und gelernt mit wenig Geld und ohne Arbeit zu leben und auszukommen. Ihr Interesse sind nicht mehr verbesserte Arbeitsbedingungen und mehr Lohn, sondern einzig und allein die sozialstaatliche Alimentierung und Absicherung. Aber dafür stehen Linke und Grüne genau so gut wie die SPD.
Paradox ist, dass es die SPD war, welche jahrzehntelang für diese Sozialleistungen gekämpft hat und jetzt, da sie weitestgehend gewährt werden, dankt es ihr die ehemalige Klientel nicht.
Aber, Undank ist der Lohn der Welt...

Gerhard Schwedes | Mo., 14. September 2020 - 11:25

Ich wünsche mir ganz klar den Laschet als CDU-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten, weil ich mir ebenso wünsche, dass eine CDU, die die eigentlichen Interessen des Landes verraten hat, einen der SPD ähnlich kräftigen Denkzettel bekommt. Das wäre echte Gerechtigkeit. Laschet wird sich vermutlich bis zur Bundestagswahl AKK-analoge Schnitzer leisten. Seine Selbstunsicherheit beruht nämlich auf der unguten Mischung aus Bauerschläue, innerer Leere und Substanzlosigkeit, was ihn auf so mancher Bananenschale ausrutschen lässt. Er hat beste Voraussetzungen zur Witzfigur zu werden. Drücken wir ihm dazu die Daumen. Wer übrigens auch noch mit Laschet zu vergleichen ist, das ist der deutsche Durchschnittswähler. Wie Laschet ist auch er ein konturloses Etwas, das nur herumzueiern versteht, als sich seine Politiker zu erziehen. Dabei wäre es doch so einfach gewesen. Nur ein einziges Mal die AfD auf 30 Prozent hochpuschen und schon wären die Politiker vor dem Wähler und Souverän zu Kreuze gekrochen.

ursula keuck | Mo., 14. September 2020 - 11:31

Bei dem Führungspersonal:“ Eskens, Borjans, Kühnert, Maas, Midyathi, Giffey, Özoguz, Klingbeil, Lauterbach usw.. „ ist es kein Wunder, das die SPD immer mehr austrocknet und an Ansehen in der Bevölkerung verliert,
Die einstigen Genossen: Helmut Schmidt, Karl Schiller, Hans Apel, Carlo Schmidt, Willi Brandt, Hans-Joachim Vogel, Fritz Erler, Hans-Jürgen Wieschnewski, Ernst Reuter, Egon Bahr, Heinz Kühn, Peter Struck, Johannes Rau, würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie wüssten was aus ihrer einst stolzen Partei „SPD“ geworden ist.

Heidemarie Heim | Mo., 14. September 2020 - 13:45

Nicht nur der Brand vor der Haustür oder die für unseren angeblichen Reichtum beschämenden Einrichtungen wie Tafeln und deren Bestandsaufnahmen werden verleugnet, sondern ich habe den Verdacht, das man im Präsidium oder höher angesiedelten Sphären mal wieder auf das falsche Pferd gesetzt hat. Man versucht auf ähnlicher Klaviatur wie die der Grünen zu spielen um sich einerseits endlich,indes vergeblich von der Unionspolitik abzusetzen, um sich als möglich besserer Koalitionspartner von grün und röter;) anzudienen. Da man dabei jedoch dergestalt die Belange seiner letzt verbliebenen Ur-Wählerschaft
außer acht lässt und ließ, hat man sich selbst sozusagen den Stöpsel am Abfluss gezogen. Aus flüssig könnte so nachgerade überflüssig werden.
Zumal es ja nicht die im Moment einzige kritische "Baustelle" (wirecard-cum-Exitus) der SPD ist. Auch da "streikt" der gemeine Wähler wohl etwas bei der Stimmabgabe!
MfG

Charlotte Basler | Mo., 14. September 2020 - 20:29

Antwort auf von Heidemarie Heim

und auch noch sehr witzig formuliert. Chapeau Frau Heim!
Ich glaube auch, die kupfern nur von Grünen und Linken ab.

Wulf Richartz | Mo., 14. September 2020 - 14:00

Auf der Kandidatenliste der SPD für den Stimmbezirk Oberbayern bei der Bayerischen Landtagswahl 2018 war auf Platz 21 (aussichtslos) der erste gewerbliche Arbeitnehmer (stellen 70% aller Erwerbstätigen in Deutschland)

Davor: Erzieher, Sozialarbeiter, Beamte, Lehrer, Professorinnen, Rechtsanwälte und vor allem Journalisten.

Der zweite gewerbliche Arbeitnehmer dann auf Platz 25 von 45.

Mich wundert die Politik der SPD nicht.

Markus Michaelis | Mo., 14. September 2020 - 14:02

Ja, die alte SPD-Basis wackelt - aber die würde ohnehin wackeln: demografisch und weil es die alte Job-Landschaft nicht mehr gibt.

Die eigentliche Frage für die SPD scheint mir, warum sie nicht überwältigend von den Zuwanderern gewählt wird, die in vielen Städten 50% ausmachen, bei den jungen Menschen auch mehr. Die Grünen sind immer noch sehr öko-zentriert, was im Trend ist, aber in dieser Dominanz doch noch eher bio-deutsch. Die CDU wird noch mit "deutsch-national" verknüpft. Die Linke ist zu extrem und "werte-progressiv". Die FDP zieht die Leute auch nicht an.

Die eigentliche Frage für die SPD scheint mir, warum Zuwanderer nicht überwältigend SPD wählen, obwohl sich die SPD sehr um diesen Weg bemüht hat und es eigentlich auch wenig Alternativen gibt. Wo liegt da der Fehler im Welt- und Menschenbild der SPD, dass das zumindest bis heute nicht funktioniert?

Die Antwort auf diese sehr berechtigte Frage ist ebenso einfach wie deprimierend: Von den indigen deutschen, sowie den vor zig Jahren zugewanderten Sozialhilfeempfängern bzw. deren Nachkommen kriegen halt viele den Hintern nicht hoch, wenn gewählt wird (es müsste Statistiken zur Wahbeteiligung von
ALG II-Beziehern geben). Die Neubürger der letzten 5 Jahre, die in den Genuß einer gesinnungsethisch nicht zu toppenden "Teilhabe- Rechtsprechung " des BVerfG gekommen sind( Asylbewerber haben dieselben Ansprüche wie Indigene, die 40 Jahre Steuern und Sozialabgaben gezahlt haben und jetzt ALG II beziehen), dürfen halt noch nicht wählen. Wenn sie sich an's Geld vom Sozialamt gewöhnt haben, werden sie bei Erwerb des Wahlrechtes genauso bequem und undankbar geworden sein, wie die aktuellen Vertreter ihrer "Klasse". Sarrazin hat also nicht nur in Bezug auf Deutschland Recht, sondern gerade in Bezug auf die SPD, die ihn eben wegen dieser Aussage rausgeschmissen hat.

Charlotte Basler | Mo., 14. September 2020 - 15:19

Mein Eindruck ist, dass es die SPD als eigenständig denkende und agierende Partei gar nicht mehr gibt. Sie warten ab, was Grün und Links sagt und plappern es dann, auch noch unangenehm fordernd, nach. So sad!

Stefan Müllert | Mo., 14. September 2020 - 15:33

Nicht nur die SPD auch die CDU spürt den Atem der Grünen im Nacken. Eine der besten Wahlkämpferinnnen der Grünen ist Angela Merkel. Da käme selbst ich auf den Gedanken das Original und nicht die billige Kopie zu wählen. Merkel hat nicht nur die AfD groß gemacht, das gleiche macht sie mit den Grünen. Die Grünen können den größten Quatsch von sich geben, sie können mit Fakenews arbeiten, von der CDU hört man keinen Widerspruch. Das Überschlagen von CDU/CSU-Politikern beim Vorschlag, Wirtschaftsflüchtlinge in großer Zahl aufzunehmen dürfte eher den Grünen geholfen haben. Der Wähler schaut wie paralysiert zu, obwohl er eine Faust in der Tasche hat wegen der irren deutschen Politik und hat Angst sich zu bewegen. Er wählt u.a. CDU um die Grünen klein zu halten und bekommt trotzdem die Grünen in Reinkultur. Der durchschnittliche CDU-Wähler ist entweder schon im fortgeschrittenen Alter und lebt noch in den 80iger Jahren oder hofft, dass nach Merkel alles wieder wie vorher wird. Das wird nichts

Hanno Woitek | Mo., 14. September 2020 - 20:05

solche Vorsitzenden hat mit dem Begleite-Politik-Zombi Kühnert hat eben auch ein Wähler-Verschreck-Trio. Telegen feindlich und Mehrheiten garnicht wollend. :-)

Jürgen Pählig | Di., 15. September 2020 - 00:04

Auszug aus der Rede von Bundespräsident Johannes Rau am 12.5.2000 - 15 Jahre vor dem Merkel‘schen Sündenfall im Herbst 2015:
"Das Zusammenleben ist auch schwierig und es ist anstrengend. Wer das leugnet oder nicht wahrhaben will, ist mit allen Appellen zu mehr Toleranz, Freundlichkeit und Aufnahmebereitschaft unglaubwürdig.
Es hilft nichts, vor Problemen die Augen zu verschließen oder allein schon ihre Beschreibung als Ausländerfeindlichkeit hinzustellen.
Es ist nicht schwer, in wohlsituierten Vierteln eine ausländerfreundliche Gesinnung zu zeigen. Schwerer ist das da, wo sich immer mehr verändert, wo man als Einheimischer die Schilder an und in den Geschäften nicht mehr lesen kann, wo in einem Haus Familien aus aller Welt zusammenwohnen, wo sich im Hausflur ganz unterschiedliche Essensgerüche mischen, wo laut fremde Musik gemacht wird, wo wir ganz andere Lebensstile und religiöse Bräuche erfahren...

Ja werter Herr Pählig, es war einmal! Es gibt sie noch die Leute, welche sich zum Leidwesen der aktuellen Politik und ihrer Vertreter noch an die aus heutiger Sicht viel ruhmreicheren Gestalten mit Wehmut erinnern;). Und mit dem Alter wird es immer schlimmer sagt man;-). Habe nach Zitaten dieses als oft zu pastoral gescholtenen Staatsmann und Bundespräsidenten gesucht und bin auf dieses kurze wie aussagekräftige gestoßen, in dem er scheinbar Bezug nahm zu der Qualität von und in der Bonner Politik : "Bonn fehlt es nicht an Kompetenzen, sondern an Kompetenten". Quizfrage: "Eine europäische Hauptstadt mit B....,die Uhr läuft ab jetzt!" "Als weiterer Hinweis, auch das Wappentier beginnt mit B..." "Ähm, Budapest?" "Leider falsch! Denn da gibt es weder Bär noch Ausländerfreundlichkeit!"
"Letzte Chance!" "....Ich hab`s! Brüssel!?" Regie:"Sofort Abspann!" MfG

Romuald Veselic | Di., 15. September 2020 - 05:44

nur Bestätigung dessen, dass die SPD, nur ein Plagiat des Grün-Links-Grün geworden ist. Ein Ersatz für Ersatz. Ich wundere mich, dass ein Mensch wie Gerhard Sch. mal SPD-Chef & Kanzler war... Agent 2020 muss sich in seinem Gazprom-"Klein"-Büro kaputtlachen.
Das einzig sympathische an dem "Führungs-SPD-Duo" ist der Vorname von Fr Esken.
MfG Nevergreen

Reinhard Benditte | Di., 15. September 2020 - 10:08

Herr Schwennicke, legt einmal wieder den Finger in die richtige Wunde. Die Aussage „ Aber die SPD-Klientel sieht jeden Tag, dass es direkt vor der Haustür brennt. Dass es mit der Sicherheit in vielen Problembezirken und Stadtteilen nicht mehr weit her ist, und dass Integration ein schönes Wort ist, aber erstens von beiden Seiten akzeptiert werden muss und zweitens nicht automatisch funktioniert“ trifft nicht nur für NRW zu, sondern für viele Regionen und Kommunen in unserem Land. Nur wird sich nichts ändern, denn diejenigen, die es ändern könnten leben in Ihrer eigenen Welt, in der sie von gleichgesinnten bestätigt werden, und sie beziehen Ihr Einkommen vom Staat, so dass Ihnen die Ängste und Nöte der meisten Bürger in diesem Land fremd sind. Wie heißt es so schön: „Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht!“ Und wenn der Krug bricht, dann werden sich wieder viele Fragen, wie es dazu kommen konnte, und sie vergessen dabei, dass sie es waren, die die Entwicklung zugelassen haben!

Robert Friedrich | Di., 15. September 2020 - 13:45

Wahlalter ab 16? was hat euch geritten liebe SPD? Wer sein eigener Totengräber ist, hat kein Grund zur Beschwerde, der sollte lieber mal überlegen ob in der Pubertät Platz für ernste politische Gedanken ist. Hat diese Partei Strategieberater?
Wer Freitag für fridays for future demonstriert und am Samstag/Sonntag die schönsten Plätze der Stadt vermüllt, dem fehlt doch wohl die Reife.
Politik mit Spassfaktor? gute Nacht Deutschland.