- Deutschland leistet sich die dümmsten Debatten
Es ist fast schon ein Volkssport: Kaum sagt jemand etwas Unbequemes, dauert es keine Stunden, bis die nächste nationale Erregungsschleife läuft. Dann debattiert Deutschland so lange über Nebensächlichkeiten, bis keiner mehr weiß, worum es eigentlich ging.
Wir hatten sie alle: den ukrainischen Botschafter Melnyk, Sänger und Fast-Hotelgast Gil Ofarim, Klima- und Palästina-Aktivistin Greta, die Mittzwanzigerin Jette Nietzard, die ein Jahr lang die Grüne Jugend anführte, die „Pascha“-Affäre – und jetzt das „Stadtbild“. Jede Woche ein neuer Aufreger, jede Woche ein neues Schlachtfeld zwischen Empörungslust und Abwehrreflex. Der Ablauf folgt stets derselben Dramaturgie: Einer provoziert, die Gegenseite hyperventiliert – und die Substanz bleibt auf der Strecke.
Nehmen wir die jüngste Debatte um Friedrich Merz’ „Stadtbild“-Äußerung. Sie war pauschalisierend, überspitzt, ohne Kontext. Aber anstatt nüchtern zu widersprechen, oder besser: zu präzisieren, kam der gewohnte Reflex: „Rassismus! Nazi!“ Zack, Diskussion beendet. Und das, obwohl hinter Merz’ plumpem Satz ein reales Problem steckt. Die meisten sehen irreguläre Migration kritisch. Und ja, es gibt Orte, an denen sich Menschen unwohl fühlen. Der Kanzler hätte sich und uns allen einen Gefallen getan, wenn er nicht suggeriert hätte, das eine führe zwangsläufig zum anderen. Aber offensichtliche Missstände anzusprechen ist nicht per se Hetze. Nur reden wir darüber zu wenig – und schon gar nicht über Lösungen. Ein Problem zu benennen ist inzwischen gefährlicher, als es zu ignorieren. Stattdessen drehen wir uns in moralischen Echokammern.
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...der politischen Geschehnisse ist es hilfreich sich über das Wesen der Nebelkerze im klaren zu sein."
Danke geehrter Herr Schabries! Denn durch die von Ihnen ausgelöste Fragestellung vom Wesen der Nebelkerze, wobei man inzwischen wohl eher von Nebelbomben zu sprechen vermag;), bemühte ich mich umgehend dieses taktische Mittel der rhetorischen Auseinandersetzung sowie seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten näher zu betrachten. Und erfuhr dank KI, dass sich geschickt eingesetzt nicht nur die Möglichkeit bietet den Gegner abzulenken oder seine eigenen Motive sozusagen zu vernebeln, sondern dass man zugleich in der allgemeinen Verwirrung prima einen Nebenschauplatz aufmachen kann um von unangenehmen Thematiken weg zu kommen. Im Englischen vom Militär herrührend als "Red Herring" bezeichnet. Muss ich haben;)! MfG
Alles - ein Hype um jedes gefallene Wort.
Alles - sich bloß nicht um das Wohlergehen Deutschlands kümmern zu müssen.
Alles ist "Nazi" was nicht gefällt und das Land versinkt im Chaos.
Mensch Leute, was habt ihr euch da mit der CDU und SPD und den Grünen, sowie der Linkspartei als Mehrheitsbeschaffer zusammengewählt ???
Was bleibt sind Staatsschulden, das geliehene Geld ist futsch und Aufbau oder sowas wie wirtschaftlichen Aufschwung kann der Bürger unter der Merz/Klingbeil Koalition getrost vergessen.
Hauptsache das Stadtbild wird als solches neu definiert.
Hier bedarf es eines blauen eisernen Besens der endlich für Ordnung sorgt und auch die Ecken ausfegt.
Man könnte meinen aus dem einst so stolzen Adler der Bundesrepublik hat die Politik dieser Tage eine flügellahme Krähe gemacht.
Wann ist genug ???
Ja, das fände ich einen guten Ansatz. Ich finde es auch zutreffend, dass wir uns zuviel an Moral geklammert haben.
Aber da beginnt auch schon, wo für mich auch dieser Artikel vielleicht wesentliche Dinge nicht sehen will. Denn mit der Kritik der Moral würde ich auch unsere Fokussierung auf Werte, Verfassung, Menschenrechte und vieles mehr kritisieren - und da sind wir glaube ich beim großen Graben, denn wer würde da mitgehen? Aber zu jeder relevanten Frage nur noch zu sagen, dass man für die Menschenrechte und gegen Rassismus ist, bringt irgendwie auch nicht weiter. Und das sind nur die Gegensätze bestimmter "innerdeutscher" Blasen.
Ja, die Masse der Menschen ist super und hat andere Probleme. Aber daraus den Schluss auf die Politik zu ziehen, die klar sein könnte, ist falsch, denn das gilt für Menschen im Privaten, die keine grundsätzlichen Dinge zusammen diskutieren und miteinander entscheiden müssen.
Sobald es um relevante Fragen des Zusammenlebens geht, gibt es diese "vernünftige Einigkeit" der Mitte eben gerade nicht mehr, und ich denke, es fällt uns sehr schwer das zu akzeptieren. Dann werden als Beispiele offensichtlich falsche, egoistische etc. Argumentationen angeführt und suggeriert, dass würde man das nur einstellen, alles gleich besser und klarer wäre.
Das glaube ich nicht mehr. In den Extremen, die der Artikel aufzählt, liegt vielleicht mehr Wahrheit, als in der vernünftigen Mitte, die der Artikel suggeriert. Mein Eindruck ist, dass Dinge zu komplex sind, um alles für alle durchzudiskutieren, und dass die Sichtweisen der Menschen wirklich sehr verschieden und zueinander inkompatibel sind.
Gesellschaften haben wir uns vielleicht zu naiv so vorgestellt, dass es schon alles gut klappt und am Ende alle einer Meinung sind, wenn nur alle etwas vernünftig sind.
Wer ungebildet und dumm ist, kann keine inhaltliche Debatte führen.
Ganz einfach.
So ist es leider. Die neuen Medien haben zwar die Deutungshoheit der Mainstreamzeitungen gebrochen fressen aber jetzt ihre Kinder. Es braucht nicht mal Instagramm oder ähnliches. Es reichen 2 Wochen im Forum von Zeit Online um jede Hoffnung auf einen fruchtbaren Austausch von Meinungen zu begraben. We are lost.
Es geht nur anscheinend um moralische Empörung seitens der Demonstranten.
Das ist Fanatismus gepaart mit Dummheit.
Den woken Drahtziehern geht es um Zersetzung von Identität, Ehe, Familie, christliche Religion, Gesellschaft und Staat. Und sie haben mit dem Islam einen mächtigen Verbündeten. Man lese die Beschlüsse der Rabita, die unseren naiven und
ignoranten Politikern völlig unbekannt sein dürften.
Mir scheint aber, daß es nicht Dummheit ist, die die letztlich die Ursache all dieser dummen Debatten ist. Sondern Verzweiflung. Schiere Verzweifung darüber, daß in unserem so schön divers und vielfältig gewordnen Land das Maß an gegenseitigem Grundvertrauen und Gemeinsinn nicht mehr gegeben ist, das Voraussetzung für die so schmerzlich vermissten Lösungen all der richtig aufgeführten großen Interessenkonflikte ist. NIcht nur Kanzler Merz ist den anstehenden Problemen nicht gewachsen, wie dei NZZ kürzlich erst feststellte . Unser politisches System insgesamt ist infolge seit nunmehr Jahrzehnten verschobener Arbeit und der daraus resultierenden Komplexität und Vertracktheit nicht mehr lösungsfähiger Gemengelagen dysfunktionla geworden für die großen Aufgaben, für die man den Staat eigentlich braucht. Immer mehr Bürger aber sind zunehmend damit beschäftigt, die Bedingungen des Zusammenlebens täglich neu auszuhandeln und ihren Bademantel sauber zu halten.
Debatten um Nebensächlichkeiten an, um von den tatsächlichen Problemen abzulenken ?
Wer setzt Nebensächlichkeiten in den Focus, um von den waren Problemen diese Landes abzulenken ? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, die Verursacher der Probleme, die links grünen Parteien samt der Union die für die Probleme des Landes vollumfänglich verantwortlich sind, sind schlicht an Lösungen für das Land nicht interessiert und stürzten sich in „Scheindebatten“ um von sich und möglichen Lösungen für das Land abzulenken mit dem einzigen Ziel, der Machterhaltung.innerhalb der etablierten so genannten „demokratischen“ Parteien.
Nur aus dem einen Grund , sich letztendlich aus der Verantwortung stehlen zu können, wurde auf Druck der. Vereinten Linken aus SPD, Grünen & d SED Erben die Brandmauer in die Union installiert, um ihren Machtzugang „auf ewig“ zu zementieren.
Das die Strategie nicht mehr bei allen Wählern verfängt, ist seit Merz als BK offensichtlich.
MfG aus der Erfurter Republik
Und weil das bequemer ist, drehen wir uns in Endlosschleifen aus Empörung, Ironie und Belehrung."
Diese Einstellung ist zwar auf allen Seiten vorhanden, aber in erster Linie bei Rot/Grün und deren Anhängerschaft.
Insbesondere weil fast jeder Widerspruch reflexartig mit Worten wie "Rechtsextremer", "Nazi", "Leugner" oder "alter weißer Mann" garniert wird.
Wodurch von vornherein eine sinnvolle Diskussion abgelehnt wird, man hat ja die absolute Weisheit mit Löffeln gefressen.
Und das ist ein wesentlicher Grund, wieso immer mehr zur AfD tendieren.
Ich bin kein Freund oder Wähler der AfD, aber freuen tut mich ihr Stimmenzuwachs doch etwas, auch wenn es Schadenfreude ist.
Zitat:
" Ich bin kein Freund oder Wähler der AfD ... "
Die Blauen werden die letzte Option für dieses Land bleiben, weil alle anderen unfähig sind Änderungen herbeizuführen.
Seit einigen Jahrzehnten wird Leistungslosigkeit gelehrt. Da ist jeder Arbeitsablauf Sklaverei. Fortschritt ist Kapitalismus. Palaverschlachten sind in.
Gute Zusammenfassung, aber wird man diese Schwachmanen wieder einfangen ?
Ich denke Charakter zeigen und leben wäre schon ein Anfang. Wegducken wird wohl ehr nicht ausreichen.
Klare Worte.
Guter Kommentar.
Danke!
..., ja, eigentlich ein guter Artikel, aber leider mit falscher Begrifflichkeit.
Wie der Artikel selbst klar zeigt, ist die Überschrift falsch:
Nicht "Deutschland" leistet sich diese blödsinnige Debatte. Es ist auch nicht die deutsche "Öffentlichkeit", die in dieser Debatte "diskutieren" würde.
Nein, es sind nur die Parteifunktionäre aus den rot-grünen Parteien und deren Funktionärskollegen und Hiwis aus der staatlich alimentierten "Zivilgesellschaft" und aus den MS-Medien (besonders aus dem ÖRR), die so herumblöken.
Sie schreien so herum, weil sie die mediale Dominanz und ihr bequemes und "bedingungsloses" Einkommen aus Steuergeldern gefährdet sehen.
Diesen Leuten geht es erfahrungsgenäß dezidiert nicht um Deutschland oder um die Menschen, die hier leben, sondern um ihre Pfründe, die auf der gegenwärtigen medialen Dominanz beruhen, und selten auch mal um ihre verquaste Ideologie.
Man sollte sie ignorieren. Deutschland ist mehr als diese Krakeeler, die von unseren Steuern leben.
...was hier als Beispiele für überflüssige Debatten aufgeführt wird, für mich ist der Elefant im Raum jedoch - mal wieder - ausgelassen worden, nämlich die völlig desaströse Energiepolitik, die für mich der Schlüssel zu vielen nachgelagerten Problemen zu sein scheint.
Egal, was Merz auch sagt, es wird immer Leute geben, die ihn als Feindbild haben und jede Äußerung verdrehen, bis sie als Rassismus- oder sonstige Keule passt. Eine sehr billige Methode, da sie wenig bis kein Hirn erfordert und bei Gesinnungsgenossen zustimmendes Gebrüll auslöst, was von genau so wenig Hirn zeugt.
Der Kanzler mag unter Ausschluss der Opposition die Wahl gewonnen haben. Die Macht haben die links-grün beherrschten Medien nicht verloren. Die eigene unbedachte Rhetorik liefert Ihnen immer wieder Nahrung, so gehaltlos Sie sein mag. Hauptsache Krawall. So sieht sich ein machtloser Kanzler zwischen lautstarken Straßenbrigaden, Medien und der selbst eingeladenen SPD.
Was sie da so gut beschreiben, entspricht leider dem intellektuellen Niveau deutscher Politik im Jahr 2025. Wir brauchen uns nur den persönlichen Werdegang vieler Politiker der etablierten Parteien anzusehen. So etwas findet man bei der AFD nicht. Selbst die wenigen halbwegs gebildeten und eigentlich mal standhaften und im Leben stehenden Politiker aus der Union und der SPD verleugnen sich selbst und haben sowohl ihr geistiges als auch sprachliches Niveau teils diesen geistigen Tieffliegern angepasst. Insofern ist es nur folgerichtig, das man mangels persönlicher Fähigkeiten zur inhaltlichen Auseinandersetzung, nur noch Schlagwörtern bedient, teils neu erfunden, um sofort und gleich die einzig wahre Bedeutung und Interpretation mitzuliefern. Mich freut diese Stadtbilddebatte inzwischen riesig. Sie entzweit die Regierung, sie erzeugt sogar Spaltung bei den GRÜNEN und sie outet den Rest der Heuchler. Und wer weiß, am Ende wird es sogar dem Lügenkanzler das Genick brechen können.
Und welche Rolle spielen die Medien, die diese unsinnigen Debatten und Wortklaubereien genüßlich verbreiten und versuchen, die Bürger zu indoktrinieren? Die diesbezügliche Berichterstattung ist angesichts der Probleme in diesem Land geradezu unterirdisch.
Niemand hat die Absicht vernünftige Politik zu machen, nicht dass hier Missverständnisse aufkommen. Vielleicht hatten ja wirklich ein paar Berufsoptimisten gedacht, mit der neuen Regierung würde der Weg in die richtige Richtung eingeschlagen. Nicht doch, wir leben schließlich in Deutschland.
Ein Land, in dem du täglich dein Geschlecht ändern kannst, aber nicht mehr unversehrt von Zuhause bis zum nächsten Döner-Mann deines Vertrauens kommst.
Ein Land, in dem Straftätern gehuldigt wird, Opfer zu Tätern gemacht u. gedemütigt werden.
Ein Land, in dem der "grüne" Strom für staatlich verordnete Reichswäremepumpen von Kohlekraftwerken kommt u. deine Körperhygiene dem Waschlappeneinsatz geopfert wird.
Ein Land, in dem Briefe länger unterwegs sind als mit der Postkutsche, aber das SEK morgens zeitig um sechs vor Deiner Tür steht, um deine neue Bademantelkollektion zu untersuchen.
Ein Land aus Bekloppten & Bescheuerten, das sich aufgemacht hat Platz 1 im Ranking globaler Loser zu erreichen.
So witzig wie Sie die vertrackte Situation treffend beschreiben, ist die Sache natürlich nicht. Es hat damit zu tun, dass sich unser Land in einen Parteienstaat verwandelt hat. Und diese Parteien werden, bis auf wenige Ausnahmen, von Ignoranten und Dummköpfen angeführt, von Leuten, die nicht mehr über gesunden Menschenverstand verfügen, sondern in engen Parteidogmen denken. Wie kann man sonst so einen Blödsinn fordern wie "Kriegstüchtigkeit". Nehmen wir mal diese Kriegstüchtigkeit. Sie hat eine funktionierende Wirtschaft als Basis. Haben wir eine funktionierende Wirtschaft? Nein. Unserer Wirtschaft wurde die Grundlage zerschlagen - Energiesicherheit. Ein Industrieland wie Deutschland ist ohne sichere und bezahlbare Energie wie ein kastrierter Stier - ein Ochse. Wer sichere und umweltfreundliche Energieerzeugung wie sie die Atomenergie nunmal weltweit ist, zerstört und abschafft, und stattdessen unsichere erneuerbare Energien favorisiert, der istr nicht nur ein Idiot, der ist ein...
Wer sichere Kernenergie bewusst abschafft u. zerstört, ist nicht nur ein Idiot, nein, er ist ein Verbrecher, der sein Land ruinieren will, und zwar um mildesten Fall aus schierer Dummheit und sturer Ideologieverbissenheit. Nehmen wir uns die (noch) "führende" Partei CDU vor: Wir alle wissen was Frau Merkel diesem Land und ihrer Partei angetan hat. Es ist täglich zu besichtigen oder nachzulesen, z.B. in Vera Lengsfelds Merkel Biografie. Die CDU kann allein schon deshalb dieses Land nicht mehr anführen, weil sie kein funktionierendes Programm und keinen Kompass mehr hat. Merz hechelt den Grünen und halb auch den Linken nach, er hat sich in hohem Maße unglaubwürdig gemacht, dass man ihm als Kanzler nicht mehr vertrauen kann. Er sollte schleunigst Platz machen und zurücktreten. Das wird er freilich nicht. Gut, dann warten wir auf seinen nächsten Aussetzer. Ich will es kürzer machen: wir brauchen dringend eine Alternative. Und die ist mit der AfD bereits vorhanden. Sie wird es besser machen
