Meyers Blick auf … - ... die Unlust der Deutschen an der Demokratie

Unser Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer spricht darüber, warum die Lust am Streit die Quintessenz der Demokratie ist - und viele Deutsche sich damit schwer tun.

Frank A. Meyer

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Ernst-Günther Konrad | Do., 6. Mai 2021 - 17:02

Ich bin begeistert, wie klar und gesund im Denken, Sie dieses Deutschland, die Politker allgemein, und die Regierung im Besonderen, sowie deren hörige Medien immer wieder sezieren. Ich kann es nicht anders schreiben, aber ich bin ein Fan von Ihnen.

zwischen demokratischer Teilhabe innerhalb eines stattfindenden und aktzeptierten Diskurses einerseits, und maßloser Hetze demokratie-ferner Kreise andererseits.
Letztere haben bekanntlich nur das erklärte Ziel, Demokratie zum Scheitern zu bringen um dann ihre "Macher" vom rechten Rand als Retter im Chaos anzupreisen - dem Chaos, dass sie selbst vorher nach Kräften angerichtet haben.

Glaubt man den "Scheindemokraten" die heute im blauen Hemdchen hinter der braunen Gesinnung hermarschieren, so wollten wahrscheinlich auch Nazis und spätere SEDler nur zum demokratischen Diskurs beitragen.

H. Lenz, stellen Sie Nazis und SED‘ler auf eine Stufe. So, so?

Als gibt es bei der Wunschkoalition von Grün,Rot, Dunkelrot,
die nun mal als Koalition von vielen Livestyle- Linken gewollt ist,
eine Zusammenarbeit mit den Linken = PDS = SED = Nazis
Na, das ist ja mal eine Perspektive.
Nicht jeder, der abweichende Sicht auf unsere derzeitige Lebenswirklichkeit hat,
ist ein Nazi. Da können Sie schreiben was Sie wollen.

Mit vielen Grüßen aus der Erfurter Republik

Als erstes, Danke Herr Meyer & ihr Freigeister im C. für eure positive Energie & den freien Geist, dem Mut & der Charakterstärke, Stromauf zu schwimmen.
Ihr seit mein Fels in der Brandung.
Herr Lenz, es ist für mich eine Verleumnung, Hetze & Unverschämtheit, dass sie in diesen K. wie so oft pauschal verurteilen & richten. Aber natürlich auf Grund ihres Auftrages können Sie persönlich Entscheiden, wer offiziell zum Kreis der Demokratie gehört & wer nicht. Und Sie sind auch in der Stellung, dass sie richtig & ordnungsgemäß sortieren können, wer ein Freund & wer ein Feind der Demokratie ist.
Für meinerseits persönlich können wir es kurz machen. Ich persönlich sehe die BRD seit 2015 als keinen Demokratischen Staat mehr an.

Da wurde MEINE ROTE LINIE des Demokratie-Rahmen überschritten. Und Entschuldung, was ihr Regierungstreuen dazu denkt, ist mir .....
Ich persönlich habe nur einen Herrn & Vater, dem ich Rechenschaftspflichtig bin.
Amen.

Meyers Blick auf Deutschland ist zwar wohlwollend, aber immer kritisch-analysierend.
S o sollten eigentlich a l l e Journalisten ihren Blick auf jedes politisch-gesellschaftliche Geschehen richten.
Leider ist dies inzwischen in Deutschland nur noch ein schöner Traum bzw. frommer Wunsch.

Wie Meyer die heutige Einseitigkeit des "SPIEGEL" geißelt - vom Feinsten!
Ich kann mich nur wiederholen:
Dieser Schweizer Klardenker sollte eine Akademie für Ausbildung von Journalisten aufmachen!

Gerhard Schwedes | Do., 6. Mai 2021 - 19:38

Ist Merkel für Merkel verantwortlich? Zum Teil schon. Aber unendlich verantwortlicher sind diese Holzmarionetten, die sich selber verraten haben und das Erstgeburtsrecht der Demokratie, nämlich die eigene Freiheit und Authentizität, für den schnöden Mammon, sprich für eine Karriere, für die fette Gans auf dem Weihnachtstisch, für den Platz hinter dem Ofen, verraten haben. Wir haben inzwischen ein Monopol der Parteiendemokratie. Gibst du mir dieses Pöstchen, gebe ich dir jenes Pöstchen. Zwar gibt es sie noch, die unabhängigen Geister, sprich ein Maaßen, ein Tichy, ein Broder, ein Hamed Abdel-Samad, ein Otte, eine Mina Ahadi, ein Bassam Tibi, eine Leila Mirzo, ein Imad Karim, ein Sarazin, ein Ahmad Mansour, eine Sabbatina James, ein Ourghi und viele andere mehr. Und es tut Not, immer wieder diese Namen der letzten Aufrichtigen zu nennen. Jeder einzelne von ihnen macht Tausende wett, die den Sand vor der Wahrheit in den Sand stecken. Man muss sie unterstützen, wo immer man kann.

Karl-Heinz Weiß | Do., 6. Mai 2021 - 19:52

Ein prägnanter, unverstellter Blick auf Deutschland -seziert mit journalistischem Schweizer Offiziersmesser.
Wie konnte sich eine Kanzlerin mit DDR-Sozialisation und Wahlkreis in MV so weit von der dortigen Lebenswelt entfernen ?

Romuald Veselic | Do., 6. Mai 2021 - 20:44

sehr gut dargestellt, Herr Meyer.
Als ich nach Deutschland kam, hab ich genauso die ersten Jahre SPIEGEL gekauft u gelesen, bis ich irgendwann, zum Ende der Reagans Ära feststellte, dass bestimmte Kommentare praktisch identisch mit den Ostblockschriftstücken waren, aus der Roten Ecke der dortigen Ideologie.
Was "Ossis" politisch fühlen, zieht sich durch den ganzen Ex Ostblock durch, wo die Linken/Grünen/Postkommunisten sehr skeptisch u misstrauisch angesehen werden. Dort würden sie nie diesen politischen Hype erreichen, wie momentan in D voll im Gange ist. Was aktuell in D los ist, wird anderswo als Europa feindlich betrachtet, ergänzt durch kulturelle resp. zivilisatorische Zerstörung darin eingebetteten Werte. Zumal der Ex Ostblock keine koloniale Vergangenheit hat, im Sinne des Entdeckungskolonialismus, abgesehen von osmanischer Herrschaft, mit ihrer orientalischen Despotie als Kolonialmacht. Schon deshalb besitzen die "Westler" kein moralisches Kapital, die "Ostler" zu belehren.

Ingofrank | Do., 6. Mai 2021 - 21:21

Wohl war H. Meyer. Und das „schlimme“ ist, dass die in den 50iger Jahren Geborenen, den direkten Vergleich zu b e i d e n Systemen haben. Auch können wir uns ein umfassendes Urteil über das Leben, das Arbeiten, über Meinungsfreiheit in Presse, Funk und Fernsehen usw. usw in der DDR
u n d der BRD machen.
Um so erschreckender ist es für mich, erleben zu müssen, dass die BRD seid 2015 offensichtlich sich zur. DDR politisch zurückentwickelt. Sollten die Grünen im Herbst an die Macht kommen, geht es auch wirtschaftlich (politisch so wie so) in die Richtung DDR. Mietendeckel, Enteignung, Steuererhöhung, aussetzen der Schuldenbremse usw. und so fort.

Mit vielen Grüßen aus der Erfurter Republik

der ins Uferlose steigenden Mieten mit der "Rückentwicklung zur DDR" zu tun? Wenn Sie das Fehlen von Meinungsfreiheit anprangern – gut, aber der Rest? Allen Vermietern hier in den Foren geht es nicht um Meinungsfreiheit, nicht um Demokratie. Es geht allein darum, den Artikel 14 des GG in die Tonne zu treten.

Heidemarie Heim | Fr., 7. Mai 2021 - 10:21

Oder auch eine Streitkultur kann man m.E. nur entwickeln indem man erst mal Interesse am Gegenstand der Auseinandersetzung zeigt und somit in der Lage ist zu einem argumentativen Austausch. Und da hakt es schon bei vielen unserer Mitbürger. Und bevor man sich bloß stellen könnte bzw. bevor man den kürzeren zieht weicht man aus in die Harmoniebedürftigkeit oder lässt betreut denken. Gerade im politischen greift man gern zum Gewohnten oder wählt eine durch die Medien gehypte Persönlichkeit oder Partei, man möchte ja gern dem Zeitgeist entsprechen, anstatt kritisch zu hinterfragen ob das Programm passt. Ich selbst bin dahingehend ebenfalls nicht völlig resistent, aber eine gewisse Streitlust habe ich mir erhalten. Nur geht es mir außerhalb unseres Forums hier wie Ihnen Hr. Meyer mit dem Spiegel. Wenn ich erlebe das mein Gegenüber anstatt Argumente nur seine Vorurteile pflegt oder mit Unterstellungen arbeitet ist der Austausch für mich beendet. Darauf verschwende ich keine Zeit mehr! LG

Gerhard Fiedler | Fr., 7. Mai 2021 - 12:23

Wunderbar! Er spricht mir als ehemaligem Thüringer aus der Seele. Was bleibt mir da anderes übrig, als mich dem Lob von Herrn Konrad und Frau Wallau anzuschließen. Für ein Auswandern in die Schweiz leider zu alt.