Meyers Blick auf ... - ... den Streit in der Union um die K-Frage

Unser Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer spricht darüber, warum der Streit in der Union um die Frage, ob Armin Laschet oder Markus Söder Kanzlerkandidat werden soll, etwas Positives ist.

Frank A. Meyer

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Markus Michaelis | Do., 15. April 2021 - 19:03

den habe ich auch so wahrgenommen, und es wäre gut, wenn man den bewusst wieder gegen mehr Debatte eintauscht. Eine Debatte, die sich auch dazu bekennt, dass wir NICHT DAS richtige Welt-, Menschen-, Europabild, die universelle Gerechtigkeit, den globalen Umweltschutz etc. gepachtet haben und es also nichts mehr zu diskutieren gibt - nur noch umzusetzen und der Wissenschaft zu folgen. So ist das nicht und es ist gut, wenn dieses Denken aufhört und man sich den Widersprüchen der Welt wieder mehr stellt - in den Debatten.

Ob die jetzige Auseinandersetzung (mit Söder?) auf hohem Niveau stattfindet, wie Herr Meyer sagt, bin ich nicht so sicher. Meiner Wahrnehmung nach geht es da sehr viel erstmal um Macht und Posten, auch bei den debattierenden Abgeordneten. Aber die Debatte an sich ist erstmal gut und daraus kann vielleicht mehr werden.

Robert Müller | Fr., 16. April 2021 - 12:09

Antwort auf von Markus Michaelis

Ich glaube auch nicht dass es bei Söder contra Laschet darum geht wer ein besseres Programm für die Zeit nach der Bundestsgswahl hat. Laschet kürzliches Nachdenken hatte eine Wortneuschöpfung von Merkels Lockdown zur Folge und kein neuer Ansatz. Aber vielleicht geht es ja genau darum bei Laschet versus Söder? Es soll so aussehen, als ändert sich etwas, aber tatsächlich soll es bleiben wie bei Merkel und das wird eher von Laschet als von Söder erwartet, weshalb die Funktionäre für Laschet und die Wähler und einfachen CDU Mitglieder für Söder sind. Ob das berechtigt ist, steht auf einem anderen Blatt.

Rob Schuberth | Do., 15. April 2021 - 19:30

Danke Cicero für dieses unterhaltsame Interview.

Ich stimme Herrn Meyer zu.
Es ist wunderbar, dass der Merkel-Mief nun endlich beendet wird.

Christa Wallau | Fr., 16. April 2021 - 01:35

und naive "Klassenfahrt-Idylle" bei den Grünen -
herrlich, Herr Meyer, wie Sie sich darüber echauffieren, daß in Deutschland während der 16 Jahre unter dieser Kanzlerin ein netzartiger, klebriger Einigkeits-Teppich sich ausgebreitet hat, unter dem Politiker u. Medien sich freiwillig verkrochen haben!
N a t ü r l i c h ist es höchste Zeit, endlich wieder Diskurse zu führen bzw. offen zu streiten. Was denn, bitte, sonst??? Das gehört zum Wesen der Demokratie.
Abe sind Sie allen Ernstes der Ansicht, daß die momentane Auseinandersetzung über den Kanzlerkandidaten zugleich auch der Anfang ergebnisoffenen Diskutierens von S a c h f r a g e n in Deutschland ist?
Ich nicht.
Daran glaube ich erst, wenn die Meinungen von mindestens 10% der Bundesbürger, die z. B. AfD-Positionen für richtig halten, als gleichberechtigt in die Debatte einbezogen werden.
Vor der nächsten BT-Wahl dürfte vielmehr genau das Gegenteil passieren: Die grün-linke Einheitsfront wird ihre Reihen schließen.

AfD-Positionen in eine politische Diskussion einbeziehen?

Wieso sollte gerade die 10%-Partei priviligiert werden?

Dazu gibt es keinen Grund. Im Gegenteil.

Die Sinnlosigkeit ergibt sich schon aus der Positionierung der Partei am letzten Wochenende. Als dem (angeblich aufgelösten) Flügel der Durschmarch gelang.

Warum sollte sich die Union mit so sinnhaften Fragen befassen wie:

Der Zerstörung des politischen Europas?
Den Erwerb von Schusswaffen zu erleichtern.
Der Pflege eines Korpsgeistes in der Bundeswehr...

oder, ganz allgemein: Die Schaffung eines Deutschlands, das eher dem der unmittelbaren Nachkriegszeit ähnelt?

Solcher Kram gehört nicht auf die politische Bühne, sondern in den Behälter für toxischen Abfall...

Ernst-Günther Konrad | Fr., 16. April 2021 - 08:24

Wieder Streit in der CDU. Endlich nach fast 16 Jahren Merkel Mief. Nur anständig und respektvoll im Umgang miteinander. Ja, kann man durchaus als Befreiungsschlag der bleiernen Merkel Zeit sehen.
Nur eines fehlt mir, lieber Herr Meyer. Neben dem wieder erlernen einer Streitkultur muss für einen Wähler, der überzeugt werden will, auch nicht nur Gerede, sondern klare Aussagen her. Am besten eine klare und ehrliche Rückbesinnung auf konservativ-bürgerliche Werte. Es kommt für den Wähler auch darauf an, das nicht nur geredet wird, sondern etwas gesagt wird. Derzeit wird nur darüber gestritten, welcher Weg für welchen Kandidaten der richtige sein soll. Über Inhalte höre ich noch nichts. Da müssen beide, obwohl ich keinen von denen will, aber mal inhaltlich Gas geben. Was will Söder und was will Laschet? Viel Zeit bleibt beiden nicht mehr.

warum soll man CDU/CSU wählen. Wenn man 16 Jahre zurückblickt waren positive Leistungen der CDU/CSU Riege für unser Land kaum messbar. Warum diese Partei immer noch so viel Zustimmung hat kann nicht an deren Leistungen liegen. Vielleicht ist dieser Buhei um die Kanzlerkandidatur auch ein Ablenkungsmanöver damit niemand genauer hinschaut und sich Gedanken über die Nichtleistungen der CDU/CSU Riege macht.

Kurt Walther | Fr., 16. April 2021 - 11:46

Sehr geehrter Herr Meyer, Sie geben starke Worte von sich. Eigentlich ja immer, und Sie begeistern mich als "alten weißen Mann" aus Dunkeldeutschland damit.
Sehr zutreffend finde ich die Formulierung "deutsches Duckmäusertum in Reinkultur" für die politische Stimmung in den 15 Jahren Merkel-Ära. Ich glaube, man kann es nicht trefflicher benennen und hoffe, dass nun wieder Bewegung in die CDU kommt. Möge das ewige Abducken ein Ende haben, vor allem die Medien und ÖRR betreffend.
Obwohl ich nicht mehr CDU wähle, behaupte ich, dass ohne eine starke CDU/CSU die politische Stabilität gefährdet ist. Andererseits täten dem CDU-Parteiapparat ein paar Jahre in der Opposition zwecks Regeneration ganz gut. Und doch: G-R-R muss auf jeden Fall im Sept. verhindert werden, sonst drohen uns nach meiner Überzeugung neben Wohlstandsverlust auch der Verlust an industriellem Potenzial und damit technischen Möglichkeiten zur Bewältigung der Klimaveränderungen.
Gruß von der Ostgrenze!

Charlotte Basler | Fr., 16. April 2021 - 16:34

Ich bin schon irritiert, dass so viele welche bisher die Diskussionsarmut in der CDU kritisierten nun den "Streit" um die Kanzlerkandidaten verurteilen. Hier geht es um sehr viel! Endlich wird ein wenig Staub aufgewirbelt und die Jalousien geöffnet. Alles ist besser als ein "weiter so", "sie kennen mich", "alternativlos". Handlungsfähigkeit statt Moderation!