Mesut Özil geht zum Training des FC Arsenal. Mit Arsenal ist Özil derzeit auf Werbetour in Asien.
„Der Urgrund der Proteste war: Der ist doch einer von uns!“ / picture alliance

Mesut Özil - Foul!

„Entfremdung“ titelt der aktuelle „Spiegel“ und sieht den Fall Mesut Özil nicht zuletzt als Folge fehlender Aufnahmebereitschaft der Deutschen. Und unter dem Hashtag #MeTwo werden rassistische Erfahrung gesammelt. Tatsächlich aber hat Özil die Deutschen als Deutscher enttäuscht

Autoreninfo

Frank A. Meyer ist Journalist und Kolumnist des Magazins Cicero. Er arbeitet seit vielen Jahren für den Ringier-Verlag und lebt in Berlin.

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Da hat sich also Mesut Özil, Spitzenspieler der deutschen Nationalmannschaft, mitten im Wahlkampf neben dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ablichten lassen. Es war Wahlhilfe. Anders ist das Bild nicht zu interpretieren. In Deutschland erhob sich Empörung: Der Meister des Fussballs, Held der Weltmeisterschaft von 2014, wirbt mit seinem glanzvollen Image für den türkischen Meister des Machtmissbrauchs. So etwas tut ein Deutscher nicht! So etwas tut ein deutscher Demokrat nicht! So etwas tut kein Demokrat!

Genau das war der Auslöser der Proteste gegen Özils Fototermin mit dem Diktator: Deutsche Demokraten ließen ihrem Zorn auf den Mitbürger Mesut Özil freien Lauf. Haben die Deutschen damit den Migrantensohn ausgegrenzt? Als Türken geschmäht? Gar als Muslim beschimpft? All das wird von linksliberal bis linksaußen beklagt. Nicht zuletzt von Özil selbst. Steht Deutschland vor einem Abgrund des Rassismus?

Das demokratische Selbstverständnis der Nation verletzt

Das Gegenteil ist der Fall: Die Unmutsäußerungen über das Fotoshooting mit dem Despoten zeigen, wie selbstverständlich die Deutschen in Mesut Özil den Deutschen sahen, der mit seinem fragwürdigen Auftritt das demokratische Selbstverständnis der Nation verletzte. Hätte es dieselben Proteste auch dann gegeben, wenn der Meisterkicker für das fußballverrückte Deutschland nichts weiter wäre als ein Söldner aus Anatolien? Man hätte das Bild mit Erdogan indigniert abgebucht: Migrant eben.

Doch Özil war das Paradebeispiel für die gelungene Integration von Einwanderern der zweiten und dritten Generation. Deshalb ging dieses Foto nicht. Der Urgrund der Proteste war: Der ist doch einer von uns! Mesut Özil verweigerte sich dieser Sicht der Dinge. Aus politischem Kalkül? Aus intellektuellen Unvermögen?

Die migrationsseligen Medien bemächtigten sich des Falles. Sie stilisierten den Deutschen, der sich seinerseits als Türken stilisierte, zum Opfer von „Migranten- und Islamhassern“, wie die angesagten Diffamierungsvokabeln gerade lauten. Inzwischen ist das Opfer ein Held der Linken. Die Berliner Tageszeitung (taz) titelte auf Seite eins: „Danke, Özil!“

Danke wofür? Man kanns beim besten Willen nicht anders lesen: Danke für dein Propaganda-Bild mit Erdogan. 

Eine wichtige Was-wäre-wenn-Frage

Um zu verdeutlichen, worum es geht, sei folgende Frage gestellt: Wie hätte die Szene von linksliberal bis linksaußen reagiert, wäre Mesut Özil in Wahlkampfzeiten auf einem Bild neben dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz ertappt worden? Einem Politiker, der mit Rechtspopulisten regiert?

Der Nationalspieler in holder Eintracht mit einem bekennenden Nationalisten! Was wäre da bei der deutschen Linken passiert? Hätte die taz auf Seite eins getitelt: „Danke, Özil!“? Das Rassismus-Lamento der Linken wäre über den Fußballer hereingebrochen, mit der vollen Wucht der Medienmacht. Sebastian Kurz ist nun mal seit Jahren eines ihrer liebsten Feindbilder.

Zur Vertiefung dieses fiktiven Beispiels für die deutsche Migrationsrealität seien deshalb noch weitere fiktive Fragen erlaubt: Wessen hat sich der österreichische Kanzler schuldig gemacht? Hat er sich mit einem Ermächtigungsgesetz zum Diktator emporgeschwungen? Hat er zehntausende Bürger verhaften lassen, Polizisten, Richter, Beamte aus dem Amt gejagt? Hat er die Medien gleichgeschaltet?

Hat Sebastian Kurz den ehemaligen taz-Journalisten und Welt-Korrespondenten Deniz Yücel ohne Gerichtsverfahren über Monate eingekerkert? All dies hat Erdogan getan. Und er fährt damit fort

Erdogans Propaganda-Show geht weiter

Den deutschen Fußballer Özil kümmert derlei nicht. Wie könnte es auch. Der strenge Vater des türkischen Volkes hat ihn ins Herz geschlossen, hat ihn sogar angerufen, wie Erdogan stolz verlauten ließ – um ihm den Überschwang seiner Gefühle mitzuteilen: „Ich küsse seine Augen.“

Mesut Özils Schmerzenstränen über die rassistischen Deutschen waren damit aufs Zärtlichste zum Versiegen gebracht. Das Schmusepaar verzückt die linke Medien-Community. So fand denn die taz mit ihrem Titel zu dieser historischen Stunde die angemessen schlichten Worte: „Danke, Özil!“

Dieser Text ist zuerst erschienen auf blick.ch.

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Silas Loy | Mo., 30. Juli 2018 - 11:46

... das ganze Gegenteil ist der Fall. Özil war und ist ein Passdeutscher, einer mit deutschem Pass und türkischem Herzen. Er hätte so ehrenhaft sein sollen, nicht in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen. Aber so ehrenhaft ist er nicht. Er ist nicht einmal dankbar. Er schwingt stattdessen die Rassismuskeule. Aber die "Köterrasse" (Malik Karabulut) kann man bekanntlich nicht beleidigen.

Dieter Hegger | Mo., 30. Juli 2018 - 11:50

Es reicht mit Özil. Der Mann arbeitet und lebt in England, ist Multimillionnär. Was hat er mit Deutschlands Integrations-Verfahren/Problemen zu tun. NIX !

Bernd Muhlack | Mo., 30. Juli 2018 - 11:54

Endlich mal ein Artikel zu Mesut Özil!

Olaf Metzger | Mo., 30. Juli 2018 - 11:56

Hoffen einfach das mit den Migranten auch genug Revolutions potenzial einwandert, dabei sind die oft konservativer eingestellt als der Hinterwälderrischste CSU wähler es je sein könnte...

Aber naja, die werden es nie lernen.

Frank Domnick | Mo., 30. Juli 2018 - 12:00

Was mich irritiert ist, dass die taz noch nicht wegen Volksverhetzung verklagt wurde.

Zum anderen muss man Özil in der Tat danken, dafür dass er sich geortet hat und zum anderen für die Sichtbarmachung einer beliebten Doppelmoral, die jeglichen Diskurs mit dem Rassismusvorwurf erschlägt.

Christa Wallau | Mo., 30. Juli 2018 - 12:01

Ihr Kommentar trifft die Situation genau.

Da hat sich der weltbekannte deutsche Fußballspieler Özil, der für unzählige Jugendliche ein Vorbild darstellt, öffentlich mit einem Autokraten, der den Deutschen "Nazimethoden" unterstellt, gemein gemacht.
Und unsere Links-Medien pflichten ihm auch noch bei und deuten die Angriffe auf diesen Mann als "Rassismus"!!!
Mehr geistige Verwirrung geht nicht!

Die ganze Diskussion um die Özil-Affaire zeigt - wie in einem Brennglas - die total unsachliche, ja hysterische Argumentation, wenn es um Migranten bzw. Menschen mit Migrationshintergrund geht. Es wird derart ungleich gemessen, daß einem nur noch schlecht werden kann. Wenn es irgendwie möglich ist, werden Migranten zu Opfern und
Einheimische zu Tätern gemacht - und das seit
Jahrzehnten! Und genau diese links-grünen Redakteure und Journalisten empören sich dann noch, wenn wütende Deutsche schlichterer Art das Wort "Lügenpresse" für sie in den Mund nehmen.
Geht es noch verrückter?

"Mehr geistige Verwirrung geht nicht!" Aber woher kommt diese Verwirrung? Wer aufgepaßt hat, weiß, daß die taz eine Folge der 68er-Bewegung ist (wurde auch schon mal als Kirchenblatt der 68er bezeichnet.) Gerade an Hand der Flüchtlingsfrage läßt sich eine Form von extremer Verwirrung beweisen, die kaum mehr zu überbieten ist. Allgemein bekannt ist die leidenschaftliche Sympathie dieser Leute mit dem nord-vietnamesischen Regime. Vor diesem Regime sind seit 1975 tausende von Menschen geflohen. Auf wessen Seiten standen also die 68er, auf Seiten der Flüchtlinge oder auf Seiten des Regimes? Klare Antwort, sie standen auf Seiten der Verfolger. Und schauen wir mal in die Wikipedia - was finden wir da? diese Verfolger waren Mörder und Folterknechte. "...etwa 165.000 starben in den Umerziehungslagern, tausende wurden illegal von ihren Wärtern zu Tode gefoltert oder vergewaltigt, etwa 200.000 Südvietnamesen (meist hochrangige Militärs) wurden hingerichtet." Kommentar überflüssig.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 30. Juli 2018 - 12:20

Als europäische Demokraten und Fussballfreunde hätte man auch nur Bedauern empfinden können mit Herrn Özil. Ich hätte gewusst, wo er evtl. steht und ihn vielleicht nicht mehr so vorbehaltlos bejubelt wie zuvor. - Benzema hat bei mir auch nicht mehr alle Eisen im Feuer. -
Es gibt auch Leute, die spielen gut Fussball und ehren Erdogan nicht.
Aber wiederum, es gibt bei den Fussballfans nicht nur Demokraten, sondern auch "Rechte" und für die war Özil damit Türke?
Nur ist für mich evtl. Erdogan auch eher """"rechts""""""als demokratisch im europäischen Sinne. Mit großem Vorbehalt angedacht, denn ich möchte hier überleben.
Özil unseren Rechten vorziehen, nur weil er Fussball spielen kann?
Das dann ohne genaueren Vergleich doch nicht, aber als Auseinandersetzung vlt. unter deutschen "Rechten"?
Insgesamt war diese Diskussion eventuell nicht zu vermeiden und an allen Argumentationen etwas dran.
Gewissermassen unglücklich gelaufen.
Vielleicht glätten sich die Wogen.
Bald kommt Erdogan?

aber andererseits auch sehr deutlich, Frau Seehrt Irrek. Bedauern mit Özil, warum? Wo er steht, wissen Sie jetzt. Warum Konjunktiv? Sie unterscheiden da also Demokraten oder Rechte. Linke sind also per se demokratisch? Demokratisch im europäischen Sinn ist eine andere Version als "nur" demokratisch? Welchen Rechten könnte denn Özil vorgezogen werden? Selbstverständlich war die Diskussion zu vermeiden, aber gut ist, dass sie jetzt geführt werden muss. Die linke vermeintliche Deutungshoheit ist damit so dermaßen unglaubwürdig geworden. Sie möchten hier überleben? Warum? So lange Sie nicht klar sehen können, sieht es damit schlecht aus.

Ralf Vormbaum | Mo., 30. Juli 2018 - 12:36

Man wundert sich in der Tat, wie schlicht im Geiste die linke Medien-Community mittlerweile ist. Es gibt eben Formen des Fanatismus, die dem Geiste schwersten Schaden zufügen und so das Denken radikal verdunkeln. Wer einmal in den Sog dieses Fanatismus geraten ist, kommt da nur schwer wieder heraus.

Gerdi Franke | Mo., 30. Juli 2018 - 12:46

Er hat erst einmal wie alle Spitzenspieler der deutschen Nationalmannschaft enttäuscht. Weil sie zu sehr auf "Weltmeisterspieler" und "Weltmeistertrainer" gesetzt haben ohne zu merken, dass ander auch gewinnen wollen und können. Sein Erdogan-Treffen war naiv, die jetzt kommenden Rassismusvorwürfe sind jedoch unverschämt.

Friedhelm Hohl | Mo., 30. Juli 2018 - 12:47

Wer will die innere Zerrissenheit Deutschlands und die damit einhergehende geistige Verwirrung und Orientierungslosigkeit, verursacht durch linke und rechte Medien, kurieren, heilen, beschwichtigen
und wieder klare Sicht und Kraft zu vernünftigem Handeln und Verhalten herstellen??

Geht das so weiter, wird das Land und seine Bevölkerung tatsächlich zur Beute von Wölfen werden........................

Armin Latell | Di., 31. Juli 2018 - 11:54

Antwort auf von Friedhelm Hohl

wurde nicht durch linke und rechte Medien verursacht, sondern von der politischen Führung, der bis heute klare Sicht (wir fahren halt mal auf Sicht) und erst recht vernünftiges Verhalten fehlt. Die Beute ist schon erlegt, sie weis es nur noch nicht.

Bernhard K. Kopp | Mo., 30. Juli 2018 - 13:03

Für Özil (und zwei weitere Fussballer-Kollegen) war der Auftritt mit Erdogan Wahlkampfünterstützung für Erdogan, aber zuallererst Selbstvermarktung. Ein Fussballer ist im Unterhaltungs- und Kommunkationsgewerbe tätig, als millionenschwerer selbständiger Unternehmer, der jedes Recht hat, auch in die Türkei hinein zu wirken. Niemand hat das Recht, ihn und seine Berufskollegen dazu zu verpflichten, eine moralisch-politische Gesinnung oder Haltung zu repräsentieren, die der links-grünen Sommerloch-Journaille genehm ist. Er hat Gesinnungs- und Gewerbefreiheit. Der Rest ist eine Zumutung.

Herr Kopp, selbstverständlich hat Mesut Özil all diese Rechte, die sie aufzählen. Er ist ja ein freier Mensch aus dem freien Deutschland.
Aber genauso hat der DFB das Recht - und m.E. sogar die Pflicht - in seiner NATIONALMANNSCHAFT nur Spieler aufzustellen, die sich als zugehörig und verbunden mit eben dieser NATION halten.
Und da hat der DFB (wenn auch sehr verspätet und äußerst unglücklich agierend) eben mal nachgefragt, wie denn dieses Bild mit Erdogan zu erklären ist.
Was ist daran eine Zumutung oder gar Rassismus?
Das ist eine Selbstverständlichkeit, die allerdings bereits vor der Kadernominierung hätte erfolgen müssen!

Reinhard Zeiss | Di., 31. Juli 2018 - 13:56

Antwort auf von Veit Jakof

National hat der DFB gestrichen , es ist nur noch eine Mannschaft , ohne
Bezug zur Nation , somit eine Söldnertruppe die nur dem Geld verpflichtet Ist !

Hanns Baum | Mo., 30. Juli 2018 - 13:04

Die moralische Scheinheiligkeit der mitte -links-grünen Fraktion in diesem Land ist kaum zu überbieten. Die Kritik an Özils Ablichtung mit Erdogan als Rassismus zu bezeichnen, ist böswillig und polarisierend, der Kommentar analysiert das messerscharf. Bleibt die Frage, wer weshalb dieses Land und seine Menschen zerreißen will. Weiter unten ist ein Artikel zum Zustand der Armee zu lesen - auch sie ist, wie die Wahrheit im Fall Özil, ein wohlfeiles Opfer irrender Ideologie.

Susanne Heinze-Drinda | Mo., 30. Juli 2018 - 13:07

Sehr geehrte Cicero-Redaktion,
ich muss Ihnen ein Kompliment machen!
Dieser Artikel ist der erste, den ich zu diesem unseligen Thema lese, der den Nagel auf den Kopf trifft. Es ist eine unsägliche Debatte, die Özils Berater den Deutschen überstülpen. Es ist übrigensaus meiner Sicht nicht sehr wahrscheinlich , dass Ö. selber diese drei Seiten der Anschuldigung verfasst hat. Für solche Eloquenz ist er eigentlich nicht bekannt. Das könnte auch erklären , warum er jetzt wieder schweigt. Die Berichterstattung über dieses Thema als auch das Thema selbst sind so unsinnig wie einseitig, dass ich mich gerade richtig gefreut habe Ihren Artikel zu lesen.

Mit freundlichen Grüßen
Susanne Heinze-Drinda

Petra Führmann | Mo., 30. Juli 2018 - 13:14

Sie haben es auf den Punkt gebracht. Gleichwohl sagt mir mein Gefühl nach wie vor, dass z. B. ein Türke ein Türke bleibt, auch wenn er einen deutschen Pass hat. Das ist auch nichts Verwerfliches und nur eine Seite der Medaille. Die andere ist eben, wem fühlt er sich zugehörig, in welcher Welt lebt er, wie passt er sich an? Özil war aufgrund seiner Leistungen für Deutschland von den Fans integriert, und deshalb stimmt Ihre Beschreibung auf den Punkt.

Michael Jensen | Mo., 30. Juli 2018 - 13:19

Ich kann die Fußball-Künste von Özil nicht sicher beurteilen. Ich weiß auch nicht, inwieweit Herr Löw in die wirtschaftlichen Geschäfte von Özil und anderen Prominenten eingebunden war und ist. Allein die Einwechslung von Mustafi 2014 entbehrte jeder Vernunft. Mustafi gehört mit ins „Löw-Özil- Kartell“... Nun zum Punkt: Es gibt in D zweierlei Recht. Bist du Moslem, sucht man gerne nach Entschuldigung für Fehlverhalten. Bist du nicht mit dieser Religion gesegnet, musst du mit der ganzen Härte des Gesetzes rechnen. Nicht ganz pauschal gemeint, aber der Eindruck drängt sich immer wieder auf. In unserem System der „Merkulose“ braucht Özil nur das Zauberwort „Rassismus“ zu nutzen, und die Medien schützen ihn. Das zweite Zauberwort heißt „Asyl“. Auch hier wird Missbrauch betrieben: Jeder weiß, wie wenige am Ende tatsächlich „Asyl“-berechtigt sind; aber allein das Zauberwort reicht für den Eintritt in unsere Gesellschaft. Aber wenn dann noch feindlich dem Gastgeber gegenüber auftreten?! Hirks

gerhard hellriegel | Mo., 30. Juli 2018 - 13:29

Wichtige Argumente, nur ganz so einfach ist es auch wieder nicht. Herr Schröder lässt sich mit Herrn Putin, einem bekannten Autokraten ablichten, Frau Merkel mit Herrn G.W.Bush, einem bekannten Kriegsverbrecher, Herr Özil mit Herrn Erdogan, auch nicht ohne. Alle drei haben Gründe, die ich mehr oder weniger verstehen kann, haben aber auch gegen die political correctness verstoßen. Natürlich darf die Öffentlickeit das kritisieren.
DFB/FIFA: WM in Russland, nächste in Katar, ist das auch politische Werbung? Für Demokraten?
Antwort: Politik und Sport muss man trennen. Prima, auch bei Herrn Özil? Nein, weil der ein Vorbild sei. Sagt wer? Herr Özil? Also DFB/FIFA kein Vorbild? Aha.
Öffentlichkeit: gilt Meinungsfreiheit auch für Herrn Özil? Darf man auch "falsche" politische Meinungen äußern? Maulkorb für Leute, die mit autoritärer Macht liebäugeln? Sind Sie autoritärer Demokrat? So rettet man die Demokratie? "Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit", das sagt Herr Erdogan auch.

Armin Latell | Di., 31. Juli 2018 - 12:36

Antwort auf von gerhard hellriegel

Sie haben das Problem nicht verstanden. Schröder war nie Beispiel für gelungene Migration, Merkel erst recht nicht (ist sie bis heute noch nicht), Schröder und Merkel SIND Politiker, Özil ist Fussballer, hatte den Nimbus, Vorzeigemigrant zu sein, in der Nationalmannschaft als Repräsentant Deutschlands zu spielen, hat aber oft genug zu erkennen gegeben, dass er ansonsten nicht viel mit dem, was er repräsentieren sollte, zu tun haben will. Wäre er nicht Mitglied der Nationalmannschaft gewesen, kein Hahn hätte nach den Erdoganbildern gekräht, nicht mal Erdogan selbst. Özil hat sich so was von willig instrumentalisieren lassen, ist total uneinsichtig, alle Schuld haben die anderen, sein Vorbild ist ein Staat erdogan'scher Couleur, aber er nutzt alle Vorteile dieses ihn angeblich ablehnenden Staates De, um ihm andererseits zu zeigen, wie sehr er ihn verachtet. Manche Menschen erkennen das Offensichtliche nicht, weil sie den Kopf in den Sand stecken.

Daniel Wischer | Mo., 30. Juli 2018 - 13:33

Özil und seine ermatteten Kollegen aus der Multi-Channel-Marketing -"Mannschaft" haben vor allem sportlich enttäuscht. Özil überdies durch seinen Kotau vor einem (Beinahe?)-Diktator.
Insofern stellt sich schon die Frage, was die "TAZ" und andere vormals "kritische Geister" zu solcher Dankbarkeit gegenüber einem Multi-Millionär treibt. Andererseits sind die "üblichen Verdächtigen" stets dabei, wenn es gilt, "Deutschland" gegen das Schienbein zu treten.
Da darf schon munter rassistisch losgeledert werden gegen die "dumpfen Kartoffeln", die deutsche "Dreckskultur" oder die "Köterrasse", nicht wahr? Die Chefredakteure schmunzeln darüber wahrscheinlich, freuen sich über die Aufmerksamkeit und lassen ihren verbissenen Kolumnisten halt ein paar Zeilen für Deutschenhass. Kommt immer gut an. Weniger klar ist jedoch, weshalb englischsprachige Tweets eines Fußballers, dessen Herz so offensichtlich für seinen "Sultan" schlägt, hierzulande so eine Welle machen. Abpfiff, bitte auswechseln.

Johan Odeson | Mo., 30. Juli 2018 - 13:34

Ich kann der Beobachtung des Autors nur beipflichten. Wenn wir Özil nicht als Deutschen wahrgenommen hätten, sondern als Türken, hätte sich wahrscheinlich keiner aufgeregt. Ist ja ihr Ding ,ob man gerne eine Diktatur unterstützt. Wir haben die höchste Wahlerfolge des Dikators Erdogan unter den in Deutschland lebenden und von der deutschen Demokratie und den Errungenschaften des Sozialstaats profitierenden Türken. Auch denen die zwei Staatsbürgerschaften halten. Soviel zur Integrationswirkung der nachgeworfenen deutschen Staatsbürgerschaft. Bekenntnis zur Demokratie? Scheinbar oftmals Fehlanzeige. Wenn Herr Özil aus Ehrfurcht zu seinem Land so gehandelt hätte, so wie seine Marketingabteilung in nahezu fehlerfreiem Englisch kolportiert, hätte er sich auch vor dem Grabmahl von Atatürk aufstellen könne. Das wäre mal eine Aussage. Dass das Juste Milieu mal wieder falsch liegt, verwundert nicht. Das hat längst seinen Kompass verloren und schippert verloren und lamentierend auf Sicht.

Birgit Fischer | Mo., 30. Juli 2018 - 13:35

Aufnahmebereitschaft wofür? Der Status der Gastarbeiter war klar geregelt. Hier arbeiten, Geld verdienen, danach zurück. Es war Entwicklungshilfe für die Türkei. Alle blieben hier. Weil ein unfähiger Staat das zuließ. Woraus soll sich nun die Aufnahmebereitschaft ergeben, aus über Jahrzehnte fortgesetztem Rechtsbruch?

Udo Dreisörner | Mo., 30. Juli 2018 - 13:37

Ich weiß nicht warum immer wieder behauptet wird das Özil das Paradebeispiel für gelungene Integration gewesen sein sollte! Wer macht das woran fest?

Heinrich Niklaus | Mo., 30. Juli 2018 - 13:45

Dieses Land wird medial außer Rand und Band gebracht. Natürlich gibt es mediale Stimmen der Vernunft (Cicero, TE etc.), aber die ÖR und weite Teile der Printmedien sind eine einzige Katastrophe.

Peter Wagner | Mo., 30. Juli 2018 - 13:51

Danke an Frank A. Meyer und Cicero! Dieser Artikel hat mir wieder Hoffnung gemacht. Ich war inzwischen schon der Meinung, dass alle unsere Medien mehrheitlich an einem unheilbaren chronischen Realitätsverlust leiden!
Wie lange noch lassen wir deutsche uns als Rassisten beschimpfen! Wir sollten endlich erwachsen werden und von den Australiern lernen. Dort werden alle Ausländer, dehnen das Leben in Australien nicht gefällt, daran erinnert, dass sie jeder Zeit das Land verlassen können!

Özil sollte um geheilt zu werden, dringend für ein paar Jahre in das Land seines verehrten Despoten Erdogan umsiedeln und seinen deutschen Pass in einen Türkischen tauschen! Er kann doch mit seinem Gewissen ganz sicher nicht mehr vereinbaren, den Pass eines Landes der Nazis und Rassisten zu besitzen, wie sein geliebter Präsident mehrfach behauptete!

Martin Berger | Mo., 30. Juli 2018 - 14:02

Die linke Medien-Community sieht sich als gesellschaftliche und moralisch-politische Avantgarde und geht dem „gemeinen Volk“ viele Schritte vor. Avantgarde bedeutet Vorhut und dieser sollte dann die breite Masse folgen. Nur tut sie das immer weniger, da a) der Kurs der Avantgarde als nicht richtig angesehen wird und b) die Masse (Mitte der Bevölkerung und Wähler) keine Vergünstigungen daraus hätten, selbst wenn sie der Avantgarde folgen würde. So begibt sich die Avantgarde immer tiefer in den Solipsimus und in die Tautologie. Und sie schafft kein System der materiellen Anerkennung für jene, die ihr folgen könnte. Die politikstrategische Bedeutung des Zuckerbrotes versteht diese Community nicht, die von politischen Abläufen ohnehin wenig Ahnung und Kenntnisse hat.
Und selbst eine Political Correctness ist zu einer stumpfen Peitsche geworden. Zuckerbrot und Peitsche: über beides verfügt die Avantgarde nicht, weshalb man sie auch einfach ignorieren kann.

Uwe Brandt | Mo., 30. Juli 2018 - 14:09

Ich denke, M. Özil hat eher einen Weg gesucht, sein angekratztes Image in der Türkei aufzupolieren und sich innerlich ohnhein schon lange von diesem Land verabschiedet. Rassismus sieht wohl anders aus als 5 mal zum Fußballer des Jahres gewählt und Multimillionär werden zu können. Die Anfeindungen kamen eher von Islam-sozialisierten Jugendlichen ("Verräter" - Sendung "50 Jahre Türken in D." Anne Will) und die Zwiegespaltenheit rührt AUCH davon, dass man hier nie wirklich ankommt, in der Türkei dann als "Deutschländer" ausgeschlossen wird. Özils Verhalten einem Land und Menschen gegenüber, denen er sehr viel zu verdanken hat, finde ich auch im Abschied schäbig. Seine aktive Karriere als Nationalspieler ist ohnehin am Ende. An ihm alleine ist das schlechte Abschneiden von "Die Mannschaft" nie exklusiv und alleine festgemacht worden. Sein Nichtmitsingen der Hymne hat mich nie gestört. Sein Blick als würde man an einem Requiem teilnehmen, sorgte allerdings nicht für Begeisterung a la Island

Christiane Bohm | Mo., 30. Juli 2018 - 14:12

Super Artikel. So explizit habe ich es noch gar nicht erkannt. Nur festgestellt, da will ein Deutscher lieber Türke bleiben. Das sei ihm unbenommen und ist völlig in Ordnung. Aber der Autor hat recht. Da ist etwas völlig verdreht. Nicht nur das Auftreten Özils und seiner Berater, sondern die unterbelichtete Reaktion einiger Medien. Nur deswegen sollte man nicht die deutschen Deutschen beschimpfen. Das ist kein Zeichen großer Intelligenz.

Gerhard Weißenberger | Mo., 30. Juli 2018 - 14:16

Auslöser des Medienhypes war nicht die Kritik der deutschen Demokraten an Özils Verhalten.
Die ging ihm ziemlich am A.... vorbei, hatte doch A.Merkel anlässlich ihres Besuchs in Südtirol
dies zusammen mit der DFB-Spitze gnädig ignoriert (was für eine Demokratin ist sie eigentlich?).
Richtig weh taten Özil die Stornierungen seiner Werbeverträge. Da holte er in ganzer Unverfrorenheit zum Rundumschlag gegen die Kritiker aus und spielte die beleidigte Leberwurst. Eine schöne Vorlage für die rot-grünen Medien, in gewohnter Manier alles zu verdrehen. Rassismus, Diskriminierung, Islamophobie usw.
Als Werbeträger in Deutschland unzumutbar hatte der Rückzug Özils aus der Nationalmannschaft folgerichtig auch nur finanzielle Gründe. Sie war ihm jetzt unnütz.

ist es. An die finanziellen Einbußen Özils durch den Wegfall der Sponsorenverträge haben die Wenigsten in ihren Kommentaren gedacht. Es ist beruhigend zu wissen, dass der Multimillionär Özil dadurch kaum in ernsthafte finanzielle Bedrängnis geraten wird.

Robert Hagen | Mo., 30. Juli 2018 - 14:27

Chapeau für den Artikel und (bereits zuvor) für Heiko Maass.

Marc Walther | Mo., 30. Juli 2018 - 14:31

Auf den Punkt gebracht, vielen Dank!

Heidemarie Heim | Mo., 30. Juli 2018 - 14:57

Danke für diese Fiktion! Angesichts der journalistischen Ergüsse mancher der sogenannten Links-light-Medien sowie dazu passende Bemerkungen und die wieder mal aufgeheizte Debatte in Politik und Gesellschaft, lässt mich an eine "gelenkte Psychose" im Sinne einer umfassenden Wahrnehmungsstörung denken. Ich mache da wirklich so langsam aber sicher eine echte Behandlungsbedürftigkeit aus.
Herr Meyer mit seiner fiktiven Fragestellung hat schon mal hervorragende diagnostische Vorarbeit geleistet;-)! Nur das Problem bei solchen Diagnosen: Der Wahrnehmungsgestörte bemerkt in seiner Symptomatik lange gar nichts von seiner Problematik! Übersetzt auf aktuelle Ereignisse: "Operation gelungen, Patient tot!"
MfG

Markus Steube | Mo., 30. Juli 2018 - 15:27

Danke für diesen Artikel. Genau so ist es.

Volker Leyendecker | Mo., 30. Juli 2018 - 15:27

An die Cicero Zensur Abteilung Als noch Leser des Ciceros zeigt sich immer mehr das von Herrn Maas gefeierte Zensur Gesetz. Herr Schwennecke ich verzichte ab sofort auf den Cicero. Machen weiter mit der Volksberuhigung.

Barbara Küchenmeister | Mo., 30. Juli 2018 - 15:36

Danke für diesen Artikel. Endlich ein Journalist, der es genauso sieht wie ich. Diese ganzen linken Zeitungen, die Özil loben, diskriminieren mich als Deutsche.

Markus Michaelis | Mo., 30. Juli 2018 - 15:44

Was mich stört, ist etwas, das ich als eine zu große Naivität empfinde. Die "Grün-Linken" heißen alle Menschen willkommen, erwarten aber, dass sie den eigenen komplexen Wertekanon erfüllen - was sie natürlich zum großen Teil nicht tun, was man mit einem weltoffenen Blick auch gleich sehen könnte. Man kann (einfach in der Praxis) anderen Menschen nicht vorschreiben, wie sie denken und empfinden.

Andererseits beschweren sich jetzt viele Migranten, dass sie von rechts abgelehnt, aber auch von links nicht so gesehen werden, wie sie sind. Man erwartet dies und jenes von ihnen. Aber dazugehören und akzeptiert werden will man. Dahinter scheint mir auch die Sehnsucht zu stecken anderen Menschen vorschreiben zu können, wie sie empfinden, und das auch nach höheren Werten abgesegnet zu haben.

Die Bereitschaft eine Gesellschaft, Nation, Identität als etwas Kostbares, Widersprüchliches, Fragiles zu sehen, mit dem man nicht beliebige Experimente startet, scheint nicht da.

Daniel Kempcke | Mo., 30. Juli 2018 - 15:45

Der Grund für das Hochkochen dieses Thema, war doch vor allem, dass man Özil seitens der Politik und es DFB zum Vorzeige-/Vorbild-Integrierten gemacht hat und dieser nun mit seinem Verhalten dieses (Traum-)Bild in tausend Scherben zerschlagen hat. Anstatt das zu verarbeiten und anzuerkennen, dass man eben doch ein Problem mit bestimmten Einwanderergruppen hat, die siech beharrlich weigern, ihre Herkunftsidentität abzulegen, versucht die Linke nun mit allen Mitteln das zu ignorieren und die Schuld auf andere zu lenken. Dabei konnte unabhängig von Erdogate selbst ein Blinder sehen, dass Özil sich selbst primär als Türke und nicht als Deutscher sieht. Sonst hätte er z.B. kein übergroßes Gemälde von der Eroberung Konstantinopels in seinem Wohnzimmer hängen. Was aussieht wie eine Ente, so schwimmt und so schnattert, ist nunmal kein Schwan. Das festzustellen ist kein Rassismus. Und jemand der sich wie ein Türke verhält, als Deutschen zu bezeichnen ist einfach nur Realitätsverweigerung.

Ralf Altmeister | Mo., 30. Juli 2018 - 15:48

Es werden mit Sicherheit in allen relevanten Bevölkerungsschichten Erfahrungen mit Migranten vorliegen, wobei sich diese, je nach Herkunft, Kultur und Mentalität, in wichtigen Sozialfeldern, wie Bildungsbereitschaft, Teamfähigkeit, Disziplin, Ausdauer, Arbeitseinstellung, Rücksichtnahme, Umgang mit fremden Eigentum(Mieterverhalten), Zahlungsmoral und Gesetzestreue unterscheiden. So haben beispielsweise Migranten aus dem nichtmuslimisch-asiatischen Raum in o. g. Bereichen gegenüber denen aus dem türkisch-arabischen Raum einen besseren Ruf, der sich sicher statistisch belegen liesse, wenn man das wollte. Dass sich dies bei Arbeitgebern, Vermietern usw. im Auswahlverhalten widerspiegelt, hat überhaupt nichts mit Rassismus zu tun.
Was lehrt uns die Erfahrung mit Özil ?
Trotz Anerkennung, Förderung, Präferierung (?) wird das System, das ihn so weit gebracht hat, in die Tonne getreten und ein anderes beworben. Spielt nicht doch die Religion dabei eine Überragende Rolle ?

Monika Templin | Mo., 30. Juli 2018 - 16:27

Das ist ein sehr guter Artikel, Herr Meyer! Sie haben es auf den Punkt gebracht!! Besser kann man das Thema "Mezut Özil" nicht kommentieren. Ich bin ganz Ihrer Meinung. Und die Journalisten der taz sollten mal in sich gehen und ihre Schreibereien überdenken!

Lina Ruttloff | Mo., 30. Juli 2018 - 16:35

Es scheint aus dem öffentlichen Bewußtsein verdrängt, daß sich seinerzeit Herr Özil, der gut integrierte Deutsche, in den Medien in Pilgertracht angesichts seiner Hajj in Mekka ablichten ließ.
Religionsfreiheit ist verfassungsrechtlich garantiert, ohne Frage, aber bei einer zumindest im Selbstverständnis der Deutschen noch immer christlich geprägten Gesellschaft unseres Landes war dieses Foto eines unserer Sportidole doch mehr als befremdlich und ein nicht fehlinterpretierbares, deutliches Statement.
Herr Özil sollte sich nicht wundern.

Reinhard Berthold | Mo., 30. Juli 2018 - 17:13

In Deutschland leben nicht nur türkisch Stämmige Menschen. Viele Menschen anderer Nationen (Italiener, Japaner, Spanier u.a.)leben in Deutschland. Von diesen Menschen habe ich noch nicht gehört, dass die Deutschen sie ablehnen.
Warum also die türkisch Stämmigen ?

Bernd Fischer | Mo., 30. Juli 2018 - 19:36

Antwort auf von Reinhard Berthold

weil keine andere Bevölkerungsgruppe, genauer gesagt die Muslime, hier Sonderechte in einer agressiven Art und Weise für sich beanspruchen.

Oder haben sie schon in einer Universität mal was von einer Forderung von einem Buddhistischen Gebetsraum , oder japanischen Schrein gehört?

Oder etwa was von einer Weigerung gehört das Jungen und Mädchen gemeinsam Schwimmen lernen?

ferdinand Amberger | Mo., 30. Juli 2018 - 17:38

Hätte mich schon gewundert,wenn ich als 70-jähriger Deutscher an der Özil-Affäre nicht schuld wäre.

Heinrich Jäger | Mo., 30. Juli 2018 - 17:42

ist ein typischer Fußballsöldner dieser Zeit Land ,Verein oder Fans sind diesen Kickern schnurz egal .Sie spielen da wo sie das meiste Geld abschöpfen können und bietet sich Besseres ziehen sie weiter.
Özil unterscheidet sich hier kaum von anderen Spielern der Profiligen Europas .Das Foto mit Erdogan machte er, weil er sich für seine Geschäfte in der Türkei Vorteile erhoffte ,das dies zum Bumerang wurde hätte er ahnen müssen zumindest aber seine Berater .Zu seiner sportlichen Leistung haben Basler und Hoeneß alles gesagt ich schließe mich den beiden an.

Peter Krebs | Mo., 30. Juli 2018 - 18:34

Hervorragend, die linke Befindlichkeit betreffend kommentiert. Was sind das eigentlich für sog. Eliten, die jegliches Nationalbewußtsein vermissen lassen, der Hauptgrund, warum unsere Nation unfähig ist Fremde für Deutschland zu begeistern und voll zu integrieren. Paßt etwas nicht in ihr Weltbild, dann wird die Rassismus- oder Nazikeule geschwungen und hat sich jemand wie Özil ins Unrecht gesetzt, greift er deren Argumente gerne auf. Mit solchen Eliten, die eigentlich vaterlands-lose Gesellen sind, kann D. nur verlieren.

Bernhard Kaiser | Mo., 30. Juli 2018 - 18:38

Aus meiner Sicht benutzt Özil seinen "Migrationshintergrund" dazu, um jegliche berechtigte und sachliche Kritik an seiner Pose mit dem türkischen Präsidenten und an seiner bestenfalls mittelmäßige Leistung bei der WM als pauschal "rassistisch" zu diffamieren und sich selbst als Opfer zu stilisieren!

schlecht spielen...nicht aufgestellt werden...= Rassismus.....
lässt sich auch auf andere Berufs / Lebensbereiche wunderbar übertragen....
Es gibt aber auch Bereiche mit wirklicher Diskriminierung....z.B. für Schauspieler mit Migrationshintergrund in Kriminalfilmen....ich finde das skandalös...

Renate Genth | Mo., 30. Juli 2018 - 19:31

Früher sprach man bei solch eingeschliffenen Reaktionen von Pawlowschen Hunden!
Es sind die üblichen Reaktionsmuster. Voll Begeisterung und Vergnügen schlagen sie suf die Strohpuppen ihrer Vorstellungswelt ein. Das gehört zu Ideologie und Propaganda.
Vor allem aber sind die üblichen Reaktionsmuster wach und aufmerksam registriert von dem Autor und entsprechend gedeutet!

Mathias Trostdorf | Mo., 30. Juli 2018 - 20:25

Ich habs schon ein paar Mal so oder ähnlich geschrieben. Das derzeitige Aufjaulen der Linken (Medien) in dieser Affäre hat vor allem mit der Erkenntnis der immer mehr schwindenden Deutungshoheit und mit den wachsenden Schwierigkeiten des Aufrechterhaltens alter Lebenslügen zu tun. Nachdem man ja jahrelang als rechte Propaganda abgetan hat, wenn das Thema auf Parallelgesellschaften und mangelnder Teilnahme türkischer oder arabischer Bürgerlnnen kam, brachten die Zustimmungen der "Deutsch-Türkerlnnen" zu Erdoganwahlen ja schon zweimal eine deutliche Ernüchterung für alle Freunde des harmonisierenden "multikulturellen" Miteinanders. Özil war dann das topping auf dem Kuchen: Nicht mal gepamperte migrationshintergründige Fußballmillionäre lassen sich noch als Botschafter bunter "multi"-Ideologien vermarkten, hegen große Bewunderung für Herrscher im Orient, und sind nur deshalb nicht im Land ihrer Träume, weil man dort nicht soviel Geld verdienen kann wie im verachtenswerten Westen.

Udo Dreisörner | Di., 31. Juli 2018 - 06:40

Auch Herr Özil darf dieses böse Land verlassen. Dann aber bitte ganz und mit allen Konsequenzen gehen.

helmut armbruster | Di., 31. Juli 2018 - 08:08

= wo es mir gut geht, dort ist mein Vaterland.
Nicht einmal diese alte Weisheit hat Özil verstanden.

Dagmar Hase | Di., 31. Juli 2018 - 08:11

Die Grünen und die Linken würden ja so gern das Foto mit Erdogan kritisieren, aber das wäre leider integrationsfeindlich und rassistisch...

Robert Schmidt | Di., 31. Juli 2018 - 10:26

Es geht diesen sogenannten Linken ja nicht wirklich um Gerechtigkeit oder gar Liebe zum Menschen, sondern man möchte Spaß haben.
Spaß haben, einen "armen türkischen Erdogan-Anhänger" (im entscheidenden Wahlkampf) zu verteidigen. Spaß haben, "böse Steuer- und Abgabenzahler" (die schon mit mittlerem Einkommen historisch und weltweit einmalige 50% abgeben) zu verhetzen, weil sie nicht noch mehr zahlen wollen. Spaß haben, tribalistische Sichtweisen aufzubauen, damit das Leben einfach wird zwischen "Gut und Böse", "Wir und Sie" und man sich nicht der mühseligen und unheroischen Realität stellen muss.

Armin Latell | Di., 31. Juli 2018 - 11:17

ist das Ignorieren offensichtlicher Tatsachen, das bewusste Abschalten (falls jemals vorhanden gewesen) des gesunden Menschenverstandes (ist ja mittlereweile auch ein Kriterium, an dem man Rechte erkennen kann), um dann mit pc irgendwelche verqueren Zusammenhänge an den Haaren herbeizuziehen, um damit zu beweisen, dass der Täter eigentlich das Opfer ist. Und all das nur, weil es bornierte Menschen gibt, für die nicht sein kann was nicht sein darf.

Hans Nase | Di., 31. Juli 2018 - 11:28

Der Artikel bringt die Situation und damit die ganze Verlogenheit der linksgrünen "Presse" auf den Punkt.
Was aber vergessen wird: Özil und/oder sein Berater Erkut Sögüt haben knallharte wirtschafliche Interessen (man schaue nur die X Firmen an, an denen beide beteiligt sind - und die anderen Teilhaber). Auch vor diesem Hintergrund ist das Treffen mit Erdogan zu sehen.
So war die Wahl des deutschen Passes und damit der Ausblick auf die deutsche Nationalmannschaft viel lukrativer war als das türkische Pendant.
Daß ein Özil auf englisch nun einen Rundumschlag und v.a. Rassismusvorwürfe streut, ist eine offensichtlich Ablenkung. Weil Özils Marktwert auch vom Wohlwollen seiner Fans abhängt. Wohlwollen, welches Özils Prioritätensetzung rein nach dem Mammon schnell entzogen würde, sollte seine Geldgeilheit druch die Fans allgemein erkannt und in Zusammenhang mit seiner Leidenschaftslosigkeit auf dem Platz gesetzt werden.

wolfgang spremberg | Di., 31. Juli 2018 - 11:48

Da kommen Menschen aus einem Land / einer Gesellschaft mit einer wunderbaren alten Kultur, voller netter, hilfsbereiter Menschen, jetzt kommen sie sogar durch viele Länder voller gastfreundlicher, aufnahmefreudiger Menschen...und in Deutschland angekommen ...erleben sie Fremdenfeindlichkeit, Rassismus...ist doch klar, dass man da enttäuscht ist....

Walter Meiering | Di., 31. Juli 2018 - 12:33

Der Vorgang erinnert an die Verzückungsausbrüche der Linkspresse, als ihr heißgeliebter 'Deniz' (also der fragwürdige Journalist Yüksel) von der Türkei freigelassen wurde. Aber wer sich selbst sein ganzes linkes Leben eingeredet hat, dass die meisten Deutschen 'Fremdenfeinde', wenn nicht gar 'Rassisten' sind, der ist zu einem abgewogenen Urteil wahrscheinlich nicht mehr fähig.

Gerhard Lenz | Di., 31. Juli 2018 - 12:58

auch wenn mancher angesichts berechtigter Kritik dies voller Empörung sofort ins Feld führt.
Doch der Reihe nach: Özil hat einfach töricht gehandelt, da hilft auch nicht das Gerede von der "ehrenhaften Verpflichtung dem Präsidenten der Türkei gegenüber", auch wenn Özil das nicht als politische Stellungnahme für Erdogan verstanden haben will. Trauriger noch, dass Özil die Vorgänge in der Türkei entweder ignoriert, wahrscheinlich interessieren sie ihn auch gar nicht. Kritisches über Erdogan ist von Leuten wie Özil - anders als beispielsweise vom Grünen Özdemir - nicht zu erwarten.

Kritik an Özils Verhalten war und ist also durchaus geboten. Das muss jedoch aufhören, wenn es nicht mehr um das Verhalten Özils geht. Wenn man den "Türken aus Deutschland rauswerfen will", dann ist das nur noch plumper, hässlicher Rassismus. Schliesslich ist Özil Deutscher, und wer Deutscher ist, oder wer nicht, entscheiden nicht ein paar selbsternannte National-Ethnologen.

Ruth Müller | Di., 31. Juli 2018 - 14:04

Özil - ist eigentlich nichts anderes als ein Produkt seiner Erziehung - dort liegt die Wurzel der Abneigung gegenüber seiner sogenannten Heimat. Das rot-grüne Laissez-faire ist der Humus auf dem diese Menschen gedeihen und dann ihr böses Erwachen haben.

Karl Müller | Di., 31. Juli 2018 - 15:00

denn es ist nicht populär, gar klug, einen Diktator und Religionsfaschisten auch noch Wahlkampfhilfe zu geben. Zumal als "Bergtürke", nach nationaltürkischer Lesart.

robert renk | Di., 31. Juli 2018 - 15:48

Schluss jetzt, es reicht !
Özil kann mich mal und Erdogan sowieso.
Ich möchte jetzt wieder in Ruhe meinen Döner essen, mit meinen türkischen Freunden im Sportverein Spaß haben, aber auch weiterhin vor einer massiven Zuwanderung aus dem muslimischen Kulturkreis warnen.
Ja ich sag es frei heraus, Deutschland soll Deutschland bleiben !
Mein Gott ich hab es ausgesprochen !

Kostas Aslanidis | Di., 31. Juli 2018 - 16:00

Integration getan. Nur die Muslime sind nicht fähig oder willens. Benennt es oder schreibt nichts mehr. Özil ist ein Erdoganfan. Sein recht, aber die Falschheit seiner Worte soll er behalten. Warum haben Griechen, Italiener,Spanier, Portugiesen, Polen, Russen, Vietnamesen, Tsechen, Slowaken, Ungarn nie Probleme. WARUM? ISLAM ist einfach. Benennt es endlich.

Norbert Heyer | Di., 31. Juli 2018 - 18:54

Schenkelklopfend wird Herr Erdogan sich köstlich freuen, dass seine Saat der Zwietracht voll aufgegangen ist. Die wirklich guten Integrationsbemühungen des DFB sind durch eine gerissene Aktion des Sultans vom Bosporus voll an die Wand gefahren worden. Und die Deutschen kriegen sich wegen dieser Angelegenheit wieder in die Haare, während Herr Erdogan einmal mehr als Spaltpilz einen Erfolg verbuchen kann.

Jutta von Hoffmann | Di., 31. Juli 2018 - 19:50

Dieser Artikel spricht mir aus der Seele.
Woher nehmen die taz und andere Medien, ebenso wie Grüne und Linke eigentlich die Gewissheit, dass sie die einzig richtige Sicht auf die Dinge haben? Mit welchem Recht werden Menschen , die anderer Meinung sind, verunglimpft? Wie verträgt sich dieses Verhalten mit dem von allen postulierten demokratischen Verständnis? Welch unsägliche Arroganz!

wolfgang spremberg | Mi., 1. August 2018 - 11:39

Angeblich oder tatsächlich werden ja auch viele Schüler mit Migrationshintergrund in der Schule diskriminiert....
von Lehrerrinnen die angeblich oder tatsächlich überwiegend "links" / grün wählen....?