
- Schattenmann im Rampenlicht
Während Horst Seehofer zunehmend amtsmüde wirkt, führt sein Staatssekretär Markus Kerber mehr und mehr die Zügel im Innenministerium. Will er höher hinauf?
Es gibt in der Berliner Ministerialbürokratie den Spruch, dass es eigentlich egal sei, welcher Minister unter einem arbeitet, Hauptsache, er ist pflegeleicht und macht seine Paraphe mit dem grünen Filzstift.
Genauer schaut der Bundesbeamte bei den Staatssekretären hin. Denn die machen den Unterschied, wo ein Ministerium steht. Bei dieser Beurteilung ist Markus Kerber ein absoluter Sonderfall. Marke: völlig unberechenbar. Er kommt „von außen“, ist schwer zu fassen.
Der 57-jährige Kerber hat nicht nur keinen Stallgeruch, sondern ihn umweht der Duft der weiten Welt, der Finanzwelt, der Wirtschaft. Mehrere Jahre war er bei Banken in London tätig, später in der IT-Branche in Süddeutschland. In Wirtschaftskreisen wird das Vermögen des aus Ulm stammenden Ökonomen auf einen unteren zweistelligen Millionenbetrag taxiert. Wer ist Markus Kerber? Nur ein Beamter oder schon ein Politiker?