Mario Czaja will kein Wadenbeißer-Generalsekretär sein / Nils Stelte

CDU-Generalsekretär Mario Czaja - Ohne Parteilogo

Der neue CDU-Generalsekretär Mario Czaja war auf dem Parteitag im September überraschend unauffällig. Er prägt einen neuen Politikstil – und der hat mit seiner Herkunft aus Ostdeutschland zu tun. Czaja sucht das Verbindende und will die Menschen überzeugen.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Wer den CDU-Generalsekretär finden will, braucht nicht nach „CDU“ suchen. „Hinterm Supermarkt, über den Hof in der Ecke“, sagt einer. Eine petrolfarbene Plakatwand hilft dann weiter, ohne Parteilogo. „Die Kiezmacher“ steht darauf. „Bürgerbüro Mario Czaja“. Das Graffito an der Wand hat den gleichen Ton. Da, wo Czaja sein Büro hat, würden sich manche seiner Parteifreunde aus dem Westen wohl nicht ohne Polizeischutz hintrauen. 

Noch kein Jahr ist der Bundestagsabgeordnete aus Marzahn-­Hellersdorf im tiefen Osten Berlins die Nummer zwei der CDU Deutschlands. Friedrich Merz, der neue Parteichef, hatte überraschend den bundespolitischen Neuling aufs Schild gehoben. Mario Czaja wurde 1975 in Ost-Berlin geboren, er wuchs dort auf, wo er jetzt seinen Wahlkreis hat – nur war damals dort noch DDR

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Bernd Windisch | Fr., 14. Oktober 2022 - 08:17

Das kann sein. Der Rest des Landes wohl eher nicht.

Ähnlich seicht und inhaltsleer, wie dieser Beitrag ist aktuell das Profil der CDU.

Als Blockflöte bleibt die CDU auf lange Sicht abgemeldet und das ist gut so.

Karl-Heinz Weiß | Fr., 14. Oktober 2022 - 09:51

Blackrock-Merz und Kiez-Czaja: ob das auf Dauer gut geht ? Mit der Grundeinstellung des neuen GS könnte die CDU In den neuen Bundesländern die verbrannte Erde der "blühenden Landschaften" und das schnippisch-herablassende "Wir schaffen das" zum einem Gutteil hinter sich lassen.

Han Huber | Fr., 14. Oktober 2022 - 10:27

Na ja, kein Wadenbeisser, kommt wohl drauf an, wessen Waden da im Spiel sind, dass er bei grünen Waden nicht zubeisst, geschenkt, da hält er es wie sein Herr und Meister, bei alternativen Waden kennt er keine Hemmungen. Seine lächerlichen Statements nach den Wahlen letzthin sind mir noch in guter Erinnerung. Aber eben, wer heisst schon in die Waden seiner künftigen Wunschpartner* Pause In ..?

Norbert Heyer | Fr., 14. Oktober 2022 - 11:14

Was passiert, wenn ein bekanntes Unternehmen nach vielen erfolgreichen Jahren ihren Markenkern ändert? Sie werden Umsatzrückgänge erleiden. So wird es auch der CDU ergehen, die ja bekanntlich nicht mehr konservativ ist. Auch mit den zwei Geschlechtern hadert man derzeit herum. Der neue Generalsekretär hat für einen Ostdeutschen einen eher ungewöhnlichen Lebenslauf, der aber gut zu der CDU gepasst hätte, die sie ja nicht mehr sein möchte. Sie hat sich an das Unterwürfige, das Angepasste, an die geschmeidigen Aussagen - jeweils auf der gültigen Richtlinie- gewöhnt und hofft irgendwann auf gnädige Aufnahme im Kreis der grünen Ideologen. 40% der Menschen gehen nicht mehr wählen, über 60% sind mit der Regierung unzufrieden und der CDU fällt nichts Besseres ein, als diesem zerstörerischem Zeitgeist hinterherzulaufen? Im Hintergrund agiert eine Merkel und ihre noch starke Anhängerschaft und wird jedes Abweichen von der Selbstvernichtung zu verhindern wissen. Merz ist nur ein Konkursverwalter.

Gerhard Lenz | Fr., 14. Oktober 2022 - 11:15

Na dann viel Erfolg!

Ich bin gespannt, wie er das, gerade im Osten, machen will. Dort, wo man die AfD für eine ganz normale Partei hält, und sie, wie in Thüringen, besonders stark macht, herrschen offensichtlich erhebliche demokratische Defizite.

Auch Herr Czaja wird lernen müssen: Manche Menschen sind nicht mehr für rationale Argumente erreichbar. Andere durch die einfachen Losungen von Rechtspopulisten und -extremisten leicht beeinflussbar.

Politik ist aber ein komplexes Unterfangen. "Deutschland den Deutschen" mag den simplen Wutbürger überzeugen, reicht aber nicht zur Bewältigung von Krisen.

Immerhin: Es geht auch anders. Mitten drin, im dunkelsten Deutschland, wo immer wieder mal rechte Chaoten "aus Liebe zu Deutschland" von sich reden machen, ist die AfD gewaltig auf die Nase gefallen.
Cottbus sollte zur ersten Machtbastion der AfD werden. Aber die Cottbuser zeigten sich erfreulich "antifaschistisch", so ganz anders, als jene bekannten Radikalinskis. Sie wählten einen SPDler

Urban Will | Fr., 14. Oktober 2022 - 11:28

finde in diesem Artikel keinen Hinweis auf irgendein Problem, das der werte Herr Czaja gelöst hätte.
Er badet seicht, so mein Eindruck, wobei dieser erste und bisher einzige sein Auftritt nach d Niedersachsenwahl war.
Deutschland hat – in vielerlei Hinsicht bewusst und zielgerichtet – sich in die größte Krise manövriert.
Wohl selten waren so viele Probleme zu lösen wie derzeit.
Die hauptsächlichen: Energie und Migration. Die Energie wird unbezahlbar, man sollte alles tun, das Angebot hochzuhalten.
Was passiert: Auch der Schwarzen Lieblings – Bettpartner, die Grün – Sekte, sagte heute: auf keinen Fall neue Brennstäbe!
Diese Sekte gibt nicht auf und opfert dieses Land eiskalt ihrer Ideologie. Eines der größten derzeitigen Probleme ist die Macht dieser Sekte.
Man sollte alles daran setzen, sie aus der „Verantwortung“ zu jagen, aber stattdessen stigmatisiert auch Czaja die derzeit einzige Partei, mit deren Hilfe man zumindest Teile der Probleme schnell lösen könnte, die Blauen.

Gabriele Bondzio | Fr., 14. Oktober 2022 - 11:38

In dem Alter glaube ich das gerne, schließlich will man(n) dazugehören.
Die politische Schulung ist erst im Entstehen.

Die Methode „Stattdessen gehen wir auf die Veranstaltungen der anderen und versuchen, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und ihre Sorgen aufzugreifen.“ ...könnte aufgehen, wenn die Basisgedanken auch in Regierungss-bzw. Opositionsarbeit eingehen und nicht irgendwo, auf dem Weg nach oben, verloren gehen.

Korrelation ist nicht Kausalitätsdenken in der oberen Führungsebene.
Wenn den Saal eher "mit Witzen über Toni Hofreiter" in Wallung versetzt wird.

War seit der Widervereinigung viele Jahre Wähler der CDU, aber seit 2015 habe ich Alternativen gesucht.
Weil Oben kaum noch etwas von Unten angekommen ist.

"Wer viel denkt, eignet sich nicht zum Parteimann: er denkt sich zu bald durch die Partei hindurch."
Friedrich Nietzsche

Ernst-Günther Konrad | Fr., 14. Oktober 2022 - 11:58

Klingt Bodenständig, herkunftsbezogen, wirkt ehrlich und realitätsnah. Nur das allein verändert die CDU noch nicht. Der Mann wird sich ordentlich aufreiben, so manche Angriffe der Merkel Fraktion abwehren müssen und welchen Einfluss er auf Merz haben könnte, kann man nur vermuten. Entweder der wird zurecht gestutzt und auf Linie gebracht oder er wird verzweifelt das Handtuch werfen. Gegen so viel Realitätsleugner in der eigenen Partei wird er es sehr schwer haben. Wenn nicht mal der Parteichef den A... in der Hose hat, zu den eigenen Aussagen zu stehen und auf jeden Verriss in den asozialen Medien einen Rückzieher macht, rettet auch der neue "General" nichts am Zerfall der Partei. Ja, er hat recht. Zuspitzen darf man, aber eben nicht den politischen Gegner verhöhnen oder gar übergriffig behandeln. Es täte vielen Politikern gut, in ihrem Wahlkreis mehr Zeit vor Ort zu verbringen, zuhören und sachlich und ehrlich Politik erklären, was geht oder eben nicht geht. Das braucht Charakter.

Alexander Brand | Fr., 14. Oktober 2022 - 12:47

die man glaubhaft/standhaft vertritt! Ich sehe aber bei der nach wie vor Merkel geprägten CDU nach wie vor weder Inhalte noch glaubhaftes bzw. vertrauenserweckendes Verhalten und konservativ schon gar nicht.

Die CDU/CSU agiert ganz nach dem Motto, je weniger eigene Inhalte man hat, desto kompatibler ist man mit allen anderen. Und die CDU ist auf Bundes- sowie Landesebene bereit gemeinsame Sache mit den linksfaschistischen Grünen zu machen, allein das macht sie unwählbar.

Insgesamt ist die CDU so wie sie heute dasteht eine inhaltslose und richtungslose Partei, damit ist sie überflüssig! Daran wird Merz nichts ändern und Czaja auch nicht und ob der nun aus dem Osten kommt oder nicht, ist eigentlich völlig irrelevant, Merkel kam aus dem Osten, geholfen hats aber nicht, eher im Gegenteil denn sie agierte stramm sozialistisch.

So kann man Menschen nicht überzeugen!

Ingo Frank | Fr., 14. Oktober 2022 - 16:32

Fällt mir nur ein altes deutsches Sprichwort ein:
„EINE Schwalbe macht noch keinen Sommer“

Das Problem liegt nicht beim Generalsekretär egal wo sozialisiert im Osten od. Westen. Nein ein Vorsitzender einer Partei (einer Regierung, Unternehmen &&&) muß führen, die Richtung vorgeben, aus der Vergangenheit mögliche Fehler analysieren, ach ich vergaß, Merkel hat KEINE Fehler gemacht = dieser Pkt. Entfällt, um daraus entsprechende Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Und nun die alles entscheidende Frage, was der Sauerländer nach seiner Wahl als Parteivorsitzender auf die Reihe bekommen.
Da fällt mir nur a) die Frauenquote und b) die besseren Stimmanteile bei BT- Wahlprognosen.
Und diese Umfragewerte sind doch nicht der programmatischen Neuausrichtung durch Merz zu verdanken, Sonden lediglich der „grottenschlechten“ Regierungspolitik. U N D auf Grund fehlender Perspektive. Glaubt der Wähler ernsthaft, Schwarz Grün wäre besser od. eine Groko ?
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Repub

Brigitte Simon | Fr., 14. Oktober 2022 - 20:39

Ich finde Mario Czaio sehr symphatisch und sieht auch nicht schlecht aus. Für mich der fast gewünschte Schwiegersohn. Jedoch, ihm fehlten die Wadenbeißer. Genau diese speziellen Wadenbeißer ein politisches Muß.

Welcher Teufel ritt Merz, Herrn Czaio zum Generalsekreträr zu benennen? Sarrazin würde
sagen "Die CDU schafft sich ab". So sieht es aus.
Dennoch wähle ich sie bzw. CSU aus "Nibelungentreue". Und ein M U S S gegen die Grünen