
- Ein logischer Kurzschluss
EVP-Chef Manfred Weber gibt der AfD eine Mitschuld an den antisemitischen Exzessen muslimischer Einwanderer auf deutschen Straßen. Es fällt schwer, der Logik dieser Behauptung zu folgen.
Es ist nicht immer einfach, als Chef der EVP-Fraktion im Europaparlament mediale Aufmerksamkeit zu generieren. Manfred Weber, vor zwei Jahren als EVP-Spitzenkandidat bei der Europawahl angetreten, steuerte damals auf den Posten des Kommissionpräsidenten zu – den bekam am Ende aber nicht ohne Grund Ursula von der Leyen: Der CSU-Vize Weber verfügt über keinerlei Regierungserfahrung.
Angesichts der antisemitischen Parolen und Attacken auf deutschen und europäischen Straßen stimmte Weber nun in den Chor der Verurteiler des Antisemitismus ein, was an sich keine Meldung wert wäre. Doch er verband seine Aussage mit folgender Erkenntnis: „Radikale wie die AfD in Deutschland oder Le Pen in Frankreich haben Grenzverschiebungen beim Antisemitismus befeuert“, so Weber in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe. „Sie muss man als Begründer solcher Exzesse auch benennen.“