Vermummter Linksextremist wirft während des G20-Gipfels in der Hamburger Sternschanze einen Stein auf die anrückenden Polizisten
Beim G-20-Gipfel in Hamburg gehörte das Schanzenviertel kurzzeitig den Linksextremisten / Danilo Balducci

Linksextremismus - Die unterschätzte Gefahr

Der ehemalige Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen musste unter anderem deshalb gehen, weil er der SPD linksradikale Tendenzen unterstellt hat. Doch wie weit verbreitet ist Linksextremismus tatsächlich? Ein Report über die autonome Szene, zwischen G20-Gipfel und Hambacher Forst

Autoreninfo

Christoph Wöhrle ist freier Journalist und lebt in Hamburg.

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Auf dem Tisch liegen Tofubratlinge. Das Klischee ist immer dabei, wenn man sich mit radikalen Linken trifft. Draußen ist Freiburg im Breisgau heiß und heiß und heiß – im Inneren des autonomen Zentrums Kulturtreff in Selbstverwaltung, kurz KTS, haben sie die Fenster geöffnet in der Hoffnung, dass ein bisschen Durchzug Linderung bringt.

So chaotisch die Räume im KTS sein mögen, muss sonst die Ordnung eingehalten werden. Einfach vorbeikommen, um Interviewpartner zu finden, das gehe nicht, sagen die beiden jungen Männer, der eine mit langen Haaren, der andere mit Dreadlocks. Zu ihrer politischen Gesinnung gäbe es einiges zu sagen. Doch das Plenum müsse entscheiden, ob Journalisten willkommen seien. Man verlässt das mit Graffiti vollgesprühte Haus an diesem Tag mit dem schalen Gefühl einer Abfuhr. Mit fast 300 000 Euro jährlich wurde das Selbstverwaltungs-Kulturzentrum von der Stadt Freiburg zuletzt mitfinanziert. Das Geld nehmen die Aktivisten gern, Transparenz in ihren Strukturen dagegen lehnen sie ab. Fragen zu ihrem Kampf gegen den Staat und die Mittel, auf die sie dabei zurückgreifen, verweigern sie sich.

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Yvonne Walden | Mi., 7. November 2018 - 16:16

Der ehemalige BFV-Präsident Maaßen unterstellt der SPD "linksradikale Tendenzen", die - aus seiner Sicht - keine oder kaum Beachtung finden würden, aber eine Gefahr für unser Land darstellen sollen. Wie betriebsblind muß Herr Maaßen sein, wenn er solche Behauptungen aufstellt? Die SPD ist - zumindest seit ihrem Godesberger Programm von 1959 - eine vollständig angepaßte Partei, angepaßt an die herrschende kapitalistische Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung. Selbst DIE LINKE bekennt sich in ihren Partei- und Wahlprogrammen uneingeschränkt zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung, die unser Grundgesetz als Staatsverfassung vorgibt. Wie Herr Maaßen seine Behauptungen belegt und begründet, bleibt sein Geheimnis. Deshalb war und ist dieser Präsident für das Bundesamt für Verfassungsschutz eine vollständige Fehlbesetzung.
Wo waren denn seine "Verfassungsschützer", als insgesamt 10 NSU-Morde geschahen? Da konnten sich rechtsradikale Kreise tummeln, das BfV aber schaute weg. Schlimm!

Haben Sie jemals Johanna Uekermann sprechen gehört?
Regelmäßig sind Jusos auf Antifaveranstaltungen anzutreffen.
Haben Sie vielleicht auch schonmal davon gehört, dass unser jetziger Außenminister Maas und der Herr Bundespräsident Steinmeier ganz offen mit der linksradikalen Band 'Feine Sahne Fischfilet' sympathisieren?
Auch fördern seit einiger Zeit SPD-geführte Ministerien (Familie und Justiz) die Amadeu-Antonio-Stiftung, welche regelmäßig linksextreme Positionen von sich gibt.

Zu behaupten, es gebe keine linksradikalen Tendenzen in der SPD, ist komplette Realitätsverweigerung.

Ich bin wirklich froh, dass diese Partei im Untergang begriffen ist.

Noch nie etwas von einer Antifa gehört? In der SPD-Parteizeitung "Vorwärts" wurde erst jüngst eine Zusammenarbeit von SPD und Antifa gefordert. SPD und Antifa erschienen auf verschiedenen Demos bereits gemeinsam. SPD-Minister Maas lobte im Internet die linksradikale Band "Feine Sahne Fischfilet".

Ersthaft führen Sie die NSU Morde an, bei denen keine der behaupteten Morde mit eindeutigen Beweisen (DNA, Fingerabdrücke…) den beiden Uwe’s nachgewiesen werden konnte. Jedoch eine maßgebliche Unterstützung der V-Männer, Lügen (trotz Anwesenheit am Tatort nichts mitbekommen..), vernichtetet Unterlagen uvm. Zudem sind die Prozessakten für über 100 Jahre unter Verschluss.
Was für ein tolles Beispiel !

Robert Schmidt | Mi., 7. November 2018 - 23:17

Links und Rechtsradikal fußen auf dem gleichen unbewussten Wunsch: "alle sollen so sein wie ich, sich mir aber unterordnen!", was genetisch gesehen, dem Auftrag entspricht, die eigenen Gene durchzusetzen.
Links ist da mehr matriachal, rechts mehr patriachal.
Beide Typen haben im Leben nicht gelernt, anders Veranlagte, bisweilen ganz anders Veranlagte zu akzeptieren und sogar zu schätzen - nämlich unter der Erkenntnis, selbst fehlbar zu sein und Defizite zu haben, die der andere ausgleichen könnte.
In der Konsequenz sind die daraus resultierenden Diktaturen von Unterdrückung und Brutalität geprägt.
Rekordhalter an Mord an der eigenen Bevölkerung sind immer noch "linke" Diktaturen: Mao mit geschätzt über 60 Millionen Opfern, Stalin mit geschätzt über 20 Millionen ...