Angela Merkel an diesem Dienstag während ihrer letzten Bundestagsrede / dpa

Letzte Bundestagssitzung mit Angela Merkel - Keine Sternstunde

Es war die letzte Parlamentssitzung dieser Legislaturperiode – und Angela Merkels letzter Auftritt im Deutschen Bundestag. Die Veranstaltung geriet zu einem Schaulaufen der Kanzlerkandidaten und machte deutlich, wie es um die Bundesrepublik bestellt ist. Eine beunruhigende Bestandsaufnahme.

Alexander Marguier

Autoreninfo

Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

So erreichen Sie Alexander Marguier:

Die 239. Sitzung des deutschen Bundestags an diesem Dienstag war ein bisschen umweht von der Aura des Historischen. Oder besser gesagt: Sie hätte es sein müssen. Denn nicht nur war es die letzte Zusammenkunft der Abgeordneten in dieser Legislaturperiode. Es war vor allem der letzte Auftritt Angela Merkels vor dem deutschen Parlament. Und ein Schaulaufen derer, die ihr als Regierungschefin nachfolgen wollen, war es obendrein: Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Armin Laschet – sie alle erhielten Gelegenheit, sich zu präsentieren.

Das Ergebnis indes war eher durchwachsen. Insbesondere von Merkel kam bei dieser „Abschlusskundgebung“ in eigener Sache wenig Einsatz. Immerhin rang sie sich dazu durch, eine klare Wahlempfehlung für die Union und Armin Laschet als Spitzenkandidaten abzugeben – was erstaunlicherweise für lautstarke Unmutsäußerungen bei den linkeren Parteien sorgte. Hatte man da etwa anderes erwartet? Merkel sprach von einer „Richtungswahl“, die Deutschland bevorstehe und davon, dass es „nicht egal“ sei, „wer dieses Land regiert“. Nur eine unionsgeführte Regierung unter Laschet könne dafür sorgen, dass „Maß und Mitte“ in der Politik gewährleistet blieben.

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Manfred Sonntag | Di., 7. September 2021 - 16:10

Herr Marguier, hatten Sie etwas anderes erwartet, wenn Sie schreiben "So endet also die Ära Merkel im deutschen Parlament alles andere als mit einer Sternstunde."? Es liegen doch lähmende Gespenster über unserem Land, und die heißen nicht Angela Merkel, Söder oder Laschet, sondern Konformismus, Angst und als Nachwuchsdämon der Totalitarismus. Die genannten Personen sind wahrscheinlich nur die Erfüllungsgehilfen der Intendanten dieses Szenarios (Gruppe Davos). Die Werte Freiheit und Demokratie wurden in einem fürchterlichen Akt der Selbstzerstörung per Ermächtigungsgesetz an die Exekutive, an Einzelpersonen abgegeben. Und das bei unserer Geschichte! Ich werde einen Freudentanz aufführen, wenn diese Person abtritt, unter deren Regentschaft das alles möglich wurde. Mir persönlich tun die Kinder und Jugendlichen leid. Sie wurden in den letzten Monaten ins Elend gestürzt und der Wissensabstand zu dem bestens ausgebildeten Nachwuchs in Asien wird jeden Tag größer. Grässlich dies zu wissen!

Werner Zillig | Di., 7. September 2021 - 22:28

Antwort auf von Manfred Sonntag

"Die genannten Personen sind wahrscheinlich nur die Erfüllungsgehilfen der Intendanten dieses Szenarios (Gruppe Davos)."

Reden Sie da von den "Protokollen der Weißen von Davos"?

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 7. September 2021 - 16:17

"nie" Substanzielles zur Politik beigetragen hat, man kann Verstehen ganz gut vom Gesicht ablesen, kann ich jetzt gleich schwenken auf diejenigen, die ich seit 1990 "auf dem Kieker habe", die sogenannten Experten, hier die Rentenexperten.
Genausowenig halte ich von vielen Experten zu anderen Themen der letzten Jahrzehnte.
Leider gehörte auch Biedenkopf zu denjenigen, die einem "Experten" ganz besonders aufsassen.
Das Geheimnis von kluger Politik ist nicht, wenn man 1 und 1 zusammenzählen kann, sondern wenn man mehrere Inputs zueinander in Beziehung setzen und abwägen kann.
Der Motor der ungeheuren und unverdienten Reichtumsentwicklung auf Seiten des Staates, war Schröders Entlastung durch Hartz 4, die Mehrwertsteuererhöhung und die sukzessive Einbindung der Renten in das Steueraufkommen.
Ich denke, dass Schröder das Geld investieren wollte.
Volkswirtschaftlich ganz schlecht, "dass Merkel darüber verfügte", nicht etwa ihre Partei.
Scholz und Laschet wissen mehr und passen gut zusammen:)

Norbert Heyer | Di., 7. September 2021 - 16:24

Auch Heinrich Heine war - genau wie ich - „ um den Schlaf gebracht“, wenn wir an Deutschland denken. Eine bereits entrückte Kanzlerin, die wirklich jedes Krisenthema meidete und sich lobte für irgendwelchen Kleinkram. Die Nachfolge-Kandidaten brachten auch nur Dinge zur Sprache, die den großen weißen Elefanten leicht streiften, lediglich die verfemte Partei redete Klartext, ständig von Zwischenrufen begleitet. Hatte die Kanzlerin nicht kurz vorher vom Bundestag als Hort der freien Meinung gesprochen? Festzuhalten bleibt: Frau Merkel hat unser Land gespalten und mit Wohltaten sich im Ausland beliebt gemacht, uns ein Migrations-, Finanz-, Wirtschafts-, Sicherheits- und Energie-Problem hinterlassen, dass keiner der möglichen Nachfolger auch nur im Ansatz beheben oder gar lösen kann. Das fällt auch auf Frau Merkel zurück: Hat sie doch jeden geeigneten Nachfolger erfolgreich wegbefördert, kaltgestellt oder zum Rücktritt gezwungen. Jetzt ist das selbstverschuldete Ende der Fahnenstange da.

Günter Johannsen | Mi., 8. September 2021 - 17:12

Antwort auf von Norbert Heyer

Kein Land will bevormundet werden von linksumnachteten Besserwissern! Die selbsternannte linke Moral-Elite kann Geschichte klittern, aber jeder denkende Mensch erkennt es! Alt-BP Köhler sprach sich für den Gottesbezug in der EU-Verfassung aus: „Wir brauchen eine ethische Grundlage … Das Christentum weist uns auf den richtigen Weg.“ Und Alexander Solschenizyn appellierte: „Holt Gott zurück in die Politik“. Wer weiß denn heute noch, dass die Europa-Fahne mit den zwölf goldenen Sternen ein mit Fleiß gewähltes Motiv aus der Bibel ist (Offenbarung 12,1)?! Die EU ist längst von dem Weg abgewichen, den die Gründer gewiesen haben. Werte- und Kulturbeseitigungsgesellschaft wäre die treffendere Bezeichnung dessen, was heute die EU-Linke vorgibt. Nein, das war weder vorgesehen, noch ist es verbindend, sondern es spaltet (Brexit) und unterwirft
(siehe Ungarn, Polen … ). Das erkannten die Briten schon sehr früh und reagierten schnell und folgerichtig!

Christa Wallau | Di., 7. September 2021 - 16:26

Angsichts des Scherbenhaufens, der in 16 Merkel & Co. - Jahren angerichtet wurde, kann doch wohl niemand angenommen haben, daß jetzt - kurz vor der Wahl, wo es für jeden Abgeordneten + Anhang um seine Pfründe geht - eine Weihestunde der Zufriedenheit über die geleistete Arbeit im Bundestag zustande käme.
Wie denn auch?
Sämtliche Probleme der Vor-Merkel-Zeit wurden nicht gelöst (z.B. die Rentenfrage) u. erst recht nicht diejenigen, welche die Regierung Merkel erst selber geschaffen hat, z. B. die großen Probleme im Zusammenhang mit massenhafter, illegaler Einwanderung.

Daß zum Ende des elenden Herumwurstelns der Kanzlerin ihr auch noch der unsinnige Afghanistan-Einsatz als Fiasko auf die Füße fällt, paßt ins Bild, das von ihr bleiben wird.

Wo besteht eigentlich k e i n dringender Verbesserungsbedarf bzw. keine Notwendigkeit für eine Kehrtwende in D?
M. E. gibt es nicht einen einzigen Bereich, in dem alles in Ordnung ist.
Eine wahrhaft tolle Bilanz!

Richtig: Zuletzt hat Merkel überwiegend den Stillstand verwaltet, was allerdings zu großen Teilen auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist.

Ob es den Deutschen unter einem Kanzler Laschet besser gehen würde, darf bezweifelt werden. Egal, wie man zu Merkel steht - sie hat Prinzipien bewiesen, sichtbar unter anderem während der Migrationskrise des Jahres 2015. Von einem Laschet muss man nicht soviel Rückgrat erwarten.

Dass Frau Merkel dabei zum Haßobjekt des rechten Randes mutierte, spricht nur für sie.

Es gibt sicher gute Gründe, warum Merkel noch immer im Volke beliebt ist, während die (An)führer derjenigen, die lautstark nach einer Kehrtwende rufen und ständig dieses Land schlechtschreiben, in allen Umfragen abgeschlagen sind.

Geichwohl gibt es zweifellos Reformbedarf.

Die menschenverursachten Klimaveränderungen, der demographische Wandel, der ein M e h r an Migration erfordert, die Bekämpfung von Corona usw. - Zeit für einen Wechsel, und eine CDU in der Opposition.

Nein, werter Herr Lenz, das sind sie (offene Grenzen) eben nicht.
Das ist ein falsches Prinzip.

AM hat m. E. mehr nach dem Prinzip gehandelt....>>wie kann ich diesem Land max. schaden<<.

Zum Thema Mehr an Migration:
Auch da irren Sie. Wir benötigen NUR qualifizierte Migration, aber nicht die stattfindende Migration meist ungebildeter Sozialschmarotzer.

Aber für die linken Blasen sind das ja alles Goldstücke.

"Die menschenverursachten Klimaveränderungen, der demographische Wandel, der ein M e h r an Migration erfordert, die Bekämpfung von Corona usw."

Dieses Programm kommt nur dann zum Einsatz wenn die Dummheit endgültig zur Weltbewegung wird !
Die Gefahr ist allerdings leider gross dass es dazu kommt.
Geht etwas so richtig daneben ist das Geschrei gross dass das noch nicht genügt und es doch bitte noch schlimmer kommen soll.
Eine Merkel soll(te) durch eine Baerbock ersetzt werden.
Wirklich gruselige Vorstellung und man dachte schon nach Merkel könnte es nicht noch schlimmer werden.
Ein Biden ersetzt zwei Trump`s.

Wie bestellt so geliefert - aber die linksgrün ideologisch Verblendeten werden es NIEMALS merken.

Asche auf die eigenen Häupter und Hassreden auf den rechten wie linken „Rand“, war von 2014 bis dato Hauptthema der letzten Bundesregierung.Die unterstützenden Glieder waren jeweils die „Parteien Demokratie“ sowie deren hörigen Medien. Ja Herr Lenz, wer alle Fakten immer nur positiv für sich notiert, hat einfach vergessen Ursache und Wirkung zu beachten.Die bisherigen Wähler von AFD (ca.5 bis 7Mio) bedanken sich für die dadurch entstandene Wahlhilfe auch von denen noch Unentschlossenen. Auch Sie sehen einen Reformbedarf, prima. Doch wie wird er aussehen? Ein von grünen Utopisten geführter Staat wird es nicht schaffen das Weltklima in die „deutschen Bahnen“ zu transformieren um das neu deutsche Wort für Wandel bzw. umwandeln zu benutzen. Der Ruck nach „Grün“ wird eine Niederlage für Deutschland wo sich der Rest der Welt hämisch freut. Deutschland, endlich kaputt und das ohne Krieg! Herr Habeck, Sie konnten doch mit Deutschland schon immer nichts anfangen, oder?

"Das habe ich getan«, sagt mein Gedächtnis.
"Das kann ich nicht getan haben" – sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich.
Endlich – gibt das Gedächtnis nach.
In gehobenen Kreisen pflegt man in ruhigen Stunden zu wissen, wovon Nietzsche sprach

Annette Seliger | Di., 7. September 2021 - 16:47

..."zuerst zerstört sie (Merkel) die CDU und dann ruiniert sie Deutschland". Das Werk ist vollbracht! Grenzenlose Einwanderung in unsere Sozialsysteme, beklatscht von den Profiteuren der Asylindustrie samt SPD Klüngeleien bei der Arbeiterwohlfahrt oder Masken Dealer bei der CDU. Eine Energiepolitik getrieben von den links-grünen Lobbygruppen der Windradbauer und deren pubertierenden Kinderbrigaden von FfF und eine Staaten Finanzierung, die sich längst von den regulären Finanzmärkten entkoppelt hat und Geld bei Bedarf druckt. Corona Maßnahmen wo gesunde Menschen beweisen müssen dass sie gesund sind, während dem "Geimpfte", die das Virus ebenso weitergeben können, aber keinen 100%-igen Imfschutz haben nicht mehr getestet werden. Corona Maßnahmen wo Eltern genötigt werden ihre Kinder zu impfen , obwohl mehr Kinder jedes Jahr bei einem Badeunfall sterben als an Corona. Dies alles kann nur einem sozialistischen Geist entspringen. Es ist beängstigend! Eben DDR 2.0. oder Sozialismus pur.

Urban Will | Di., 7. September 2021 - 17:16

„Populismus“ bezichtigt, soll bitteschön eine einzige ihrer Aussagen widerlegen.
Es war eine General – Abrechnung mit Merkel und ihrer Clique, wie sie treffender nicht sein konnte. Das Versagen dieser Regierung ist so unfassbar, dass man gerade deshalb sich jedes Wort zweimal überlegen muss, sich fragen muss: war es denn wirklich so schlimm?
Bei Betrachtung der Fakten muss man antworten: es war eigentlich noch schlimmer. Auch deshalb, weil in dieser zerfallenden Demokratie Fakten mit Wertungen gleichgesetzt, und Kritiker i.d.R. als „rechtsradikal“ abgekanzelt werden (was viele verstummen oder gar nicht erst loslegen lässt). Moralische Verkommenheit.
Weidel hat schonungslos aufgeführt, was uns bevorsteht. So etwa beim Klima – Wahn, wo völlig ohne Auswirkung auf das Weltklima riesige Belastungen auf uns zukommen. Oder bei d Kosten der irrsinnigen Migrationspolitik.
D rutscht überall ab und finanziert in d EU die mit, denen es eh schon besser geht.
Dieses Land wird von Idioten regiert.

Frau Weidels Rede war eine schonungslose und sprachlich brilliante Abrechnung mir der Regierung Merkel. Leider hören die meisten Bürger sie nicht, da nicht einmal Teile aus dieser Rede in den Nachrichten gebracht werden.
Alles, was Frau Weidel sagte, entspricht der Wahrheit und kann nur von Menschen geleugnet werden, die eine rosarote Brille auf der Nase bzw. eine Ideologie-Schere im Kopf haben.
Unser Land braucht aber weder Träumer noch Spinner, sondern Politiker, die dem Realismus (dem Machbaren) verpflichtet sind u. vordringlich den Interessen des Deutschen Volkes - n i c h t irgendwelcher, beliebiger Menschen auf der Welt - zu dienen bereit sind.
So lange es kritische u. fähige Politiker wie Alice Weidel in der AfD gibt, muß man sich um die Zukunft dieser Partei keine Gedanken machen, vielmehr aber um das Schicksal Deutschlands in den kommenden Jahren, egal, welche Partei demnächst den Kanzler stellt.
Denn, wie Frau Weidel richtig sagte : Deutschland ist ein "Sanierungsfall"!

Wolfgang Z. Keller | Di., 7. September 2021 - 19:09

... habe ich, wenngleich kein AfD-Freund, auch nur von Frau Weidel gehört - der hier im Forum zurecht vielgelobte und von mir sehr geschätzte "Ups, da ist was schiefgelaufen"-Artikel von Jens Peter Paul im Cicero vom 29.8. ging auch genau in diese Richtung.
Zugeben will ich allerdings, dass ich gegen Ende der braven, aber höchstens moralisch akzeptablen Scholzrede kein weiteres Zeitopfer mehr bringen wollte.
Man/frau müsste m.E. schon Fan oder Fanin :-) einer der anderen Parteien sein, um sich diese gebetsmühlenartigen Reden zur Gänze anzuhören.

Die große Frage bleibt für mich weiterhin: WIE WEITER?

Rob Schuberth | Di., 7. September 2021 - 19:21

Jetzt, wo Merkel fast schon weg ist, da erscheinen kritische Artikel dieser Couleur....super, aber viel zu spät.

Diese Frau hat unser Land in mehrere tiefe Krisen gestürzt. Freiwillig und ohne Not.
Noch Generationen werden fluchen wenn sie dafür zahlen müssen. Oft leider nicht nur mit ihrem Geld, sondern mit ihrem Leben.

Und immer noch gibt es Stimmen die sie verherrlichen.

Den Satz "Wir müssen die Kontrolle haben, aber es muss nach Demokratie aussehen" den hat sie perfekt umgesetzt.

Und gut 90 % der Journaille sind ihr freiwillig auf den Leim gegangen...schämen sollen die sich.

Ach, nee, geht ja nicht, wg. Haltungs-Journalismus. Pfui deibel.

Kay Anke | Di., 7. September 2021 - 19:28

Wen soll bzw. kann man denn am 26. September wählen?
Wo ist unsere Stimme am besten in die Verantwortung genommen?

Armin Latell | Mi., 8. September 2021 - 11:32

Antwort auf von Kay Anke

ist vollkommen unverständlich, wenn man in den letzten 16 Jahren nicht geschlafen hat.

H.Altmeyer | Di., 7. September 2021 - 19:58

Alice Weidel mit Angela Merkel,
da muss man nix beschönigen,
der "Lack ist ab" bei unserer
angeblich immer noch so beliebten
zu lange auf dem Teflon-Sessel
Klebenden.
Die CDU erlebt in Endzeit, was als Menetekel schon lange an die Wand projiziert war.

Sabine Lehmann | Di., 7. September 2021 - 20:05

Angela Merkel hatte weder Sternstunden, noch war sie jemals ein Stern, politisch schon gar nicht. Wenn man sich hier schon der Rhetorik aus der Astronomie bedient, wäre diese Frau höchstens eins dieser schwarzen Löcher, die Materie und Energie verschlingt. Wer darin verschwindet, taucht nie wieder auf. Zählt man die politischen Leichen, die ihren Weg pflastern, könnte man direkt eine Westernverfilmung draus machen, Titel: Leichen pflastern ihren Weg.
Und sonst? Kennzeichnend für diese phlegmatischen, sedierenden deutschen Jahre ist ein politischer und pragmatischer Realitätsverlust, den es seit Gründung de Bundesrepublik nicht gegeben hat! Wie eine Seuche hat sich dieser Realitätsverlust vom Berliner Kanzleramt über die unsäglichen Medien bis hinein in die deutsche Gesellschaft wie Mehltau übers Land gelegt.
Fazit: Merkel hat meistens nichts gemacht, viel Schaden dabei angerichtet, politisch war sie nie, sie war nur gerne an der Macht ohne jede Ambition. Sie hinterlässt eine Wüste!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 8. September 2021 - 09:34

Antwort auf von Sabine Lehmann

Das sind genau die 3 Konnotationen, mit denen ich im Laufe der Zeit Frau Merkel bedachte "Schwarzes Loch", "Leichen pflastern ihren Weg" und "Wüste".
ALLERDINGS hoffentlich in Anführungszeichen.
Dieser Unterschied ist mir sehr wichtig.
Ich nutzte es als annähernde und überspitzte Metaphern.
Aber andere würden mir nicht einfallen.
Nun wissen Sie sicher selbst, dass, um im Bild zu bleiben, nicht wenige hochkarätige Wissenschaftler geradezu fasziniert sind von z.B. "Schwarzen Löchern".
Time will tell, aber doch ja, ich würde meinen und erklären kann ich es mir nicht wirklich, dass das Deutsche Reich, das ... und die Bundesrepublik/DDR erstaunliche Machtkonzentrationen aufweisen.
Meine Strategie war zumeist die, dieser Machtkonzentration sich auch würdig zu erweisen.
Da hapert es m.E. entscheidend bei der AfD, die "aufhörte, ehe sie begann", bei sich selbst, als sich die Wirtschaftseliten zurückzogen.
Eine solche EU- und Innen-Politik wäre selbst von Prof. Lucke nicht vertreten worden?

Da ich völlig ahnungslos bin, weder Sie noch Ihre Texte kenne, Sie von daher auch nicht zitiert habe, geschweige denn Ihre Gedanken gestohlen habe, sehe ich keine Veranlassung ein Teil meines Textes in Anführungszeichen zu setzen. Auch nicht, wenn es sich um Metaphern handelt. Von daher dürfen Sie Ähnlichkeiten und Parallelen dem Kommissar Zufall zuschreiben, wenn Sie mögen.

Frau Lehmann.
Ich las das auch durchaus öfter, man greift eben von ganz alleine zu diesen Beschreibungen.
Ich wollte nur sagen, dass ich selbst solche Zuschreibungen hoffentlich immer in Anführungszeichen setzte.
Das ist alles.
Meinetwegen müssen Sie diese in Ihrem Kommentar nicht hinzufügen. Es sind Ihre Gedanken und ich war nur so überrascht ob der Ähnlichkeit.
Genaugenommen habe ich mir Frau Merkel aber politisch nie überzeugend erklären können, was vielleicht damit zusammenhängt, dass ich die Situation in der DDR nun mal nicht erdulden mußte.
Ich bevorzuge aber eine gewisse, wenigstens versuchte politische Darstellungkraft bei Politikern* und etwas, dass man als Profil erkennen könnte.
Also überhaupt keine Probleme meinerseits mit Ihnen.
Alles okay.
Danke für Ihre Antwort.

Urban Will | Mi., 8. September 2021 - 20:03

Antwort auf von Sabine Lehmann

Das haben Sie wirklich sehr treffend formuliert und „“ sind auch nicht von Nöten, denn es ist alles zutreffend, was Sie hier geschrieben haben.
Ich habe neulich von Merkels Friedhof gesprochen, es gab dahingehend schon einige treffende Karikaturen.
In der Tat, seit Gründung der BRD gab es nie einen derartigen „Realitätsverlust“ (hier zitiere ich Sie gerne) wie wir ihn heute erleben. Nur ermöglicht durch eine Medienwelt, die größtenteils ihren Job verlernt hat.
So sind Steuererhöhungen nach der Wahl quasi schon vorprogrammiert und das in einem Land mit den höchsten Steuern und Abgaben. Der Michel schreit schon förmlich danach, wie man sieht.
X Milliarden verschwinden im Nirvana (Migration, EU), aber niemand stört sich daran. Das Narrativ „Corona war teuer, jetzt müssen wir bluten“ wurde perfekt installiert.
Merkel hinterlässt in der Tat eine Wüste, sie hinterlässt ein zutiefst gespaltenes Land, Bürger, die das selbständige Denken verlernt haben, aus Angst das „Falsche“ zu denken.

Ingofrank | Di., 7. September 2021 - 20:58

Eine Generalabrechnung blieb erwartungsgemäß aus. Warum auch? Wir kennen Sie.
Jedoch glaube ich, nach einem Jahr der Ehrungen wird es Merkel ergehen, wie seinerseits Helmut Kohl. Irgend etwas wird ans Tageslicht kommen, da bin ich mir ziemlich sicher. Wer so viele Jahre an der Macht war, wird irgendwann abheben und denkt, mir kann keiner was. Das sind für mich lediglich menschliche Schwächen. Und, warum soll Merkel anders ticken.
Ebenso wird nach der wahrscheinlich verloren Wahl das Schwarze Peterspiel und das große Stühlerücken beginnen, und dann wird mit Merkel abgerechnet ,wie sie es in Persona mit H. Kohl tat.

Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Hubert Sieweke | Di., 7. September 2021 - 21:58

kam von Frau Dr. Alice Weidel. Weder übertrieben noch polemisch hat sie eine Bestandsaufnahme der Merkel Zeit präsentiert. Diese Rede hätten sich die müden Krieger der CDU/CSU hinter die Ohren schreiben sollen. Niemand hat die gesamten Schwachstellen der Regierungspolitik der letzten Jahre deutlich und pointierter skizziert. Das hochmütige Lachen und Zwischenrufen wirkte wie peinlich erwischt zu sein.
https://fb.watch/7TbZNeKyAJ/

Heidemarie Heim | Mi., 8. September 2021 - 09:53

Auch wenn mich die Redaktion und meine lieben Mitkommentatoren/innen hier für geschmacklich verirrt, lieber wäre mir exzentrisch;)! halten, aber wer den "Kollegen/innen" und allen anwesenden Parteien wirklich den (Zerr)-Spiegel vorhielt bei diesem Spektakel, dem Hort und Herz unserer Demokratie, war der fraktionslose Ex-AfD-Abgeordnete Mario Mieruch. Er arbeitete sich nämlich nicht allein an der Bundeskanzlerin ab, sondern er rechnete mit dem System des heute von ALLEN Parteien gepflegten Parlamentarismus und deren Spielchen ab. Wie schon einer der besten Bundespräsidenten unserer Zeit Richard von Weizäcker zur "Wachheit und Obacht" mahnte, sollten die Parteien sich mehr und mehr darin versuchen, den Staat, also UNS untertan zu machen! Worin auch die sogenannte 4. Gewalt im Staat m.E. ihre Unabhängigkeit und Neutralität nicht nur einbüßte, sondern zu einer unsichtbaren, aber mächtigen "Schattenpartei" wurde. Wahrlich keine (meine) angenehme Bestandsaufnahme. Alles Gute! MfG

Armin Latell | Mi., 8. September 2021 - 11:07

Merkel hat in ihren 16 Regierungsjahren diesem Land einen irreparablen Schaden zugefügt, sie war das schlechteste, was geschehen konnte. Es gibt wahrhaftig kein einziges Thema ihrer Legislaturperioden, das sie mit einem Vorteil für De abgehandelt hätte. Was der Link auf die Antiwerbung "Aufregung um „Grüner Mist 2021“ mit der AfD als wahlkampfführende Partei zu tun hat, hat sich mir nicht erschlossen, da ja genau diese KEINE Aktivität der Partei war. Ich habe Weidels Rede im BT gehört: eine Beschwörung des Niedergangs von De war das nicht, sondern eine gelungene "Bestandsaufnahme" dessen, was Merkel erreicht hat. Die Warnung davor von Lindner bedeutet nur, dass er das (öffentlich) nur nicht erkannt hat.

Hans-Jürgen Schulze | Mi., 8. September 2021 - 16:39

Eine von Ihnen erwünschte mehr Migration bedeutet einen zusätzlichhen „Gnadenstoss“ für Deutschland. Wir bekommen schon heute nicht die hier „Lebenden“ intigriert. Da lag Frau Merkel auch falsch. „Wir schaffen das“,wen hat sie doch damit alles gemeint? Herr Lenz, Sie auch? Bitte nenen Sie uns hier Ihre Erfolgserlebnisse sofern vorhanden. Ich hatte fast nur negative Eindrücke sammeln dürfen. Natürlich gibt es auch hie + da positive Beispiele.
Zurück zum Hauptthema – die Bundestagsdebatte zum Abschluß zeigte neue Perspektiven auf, wie ein neuer Wind die Politik und verlorenes Vertrauen wieder zu gewinnen sein könnte. Es gibt sie noch, die streitsamen Politiker die eine Debatte wirklich zu dem machen könnte was demokratisches Denken und Handeln erfordert.Es ist falsches Denken, gesagte Wahrheiten zu überschreien um damit undemokratische Verhältnisse zuläst. Hassreden gehören nicht in diesen D. Bundestag!

Günter Johannsen | Mi., 8. September 2021 - 19:40

Wer andere Meinungen laut brüllend niedermacht, ist auch zu anderen körperlichen Gemeinheiten bereit. Das hat uns die deutsche jüngste Geschichte schon zwei Mal bewiesen: das III. Reich und die kommunistisch-mörderische DDR.
Der Deutsche Bundestag ist deshalb zur Brüll-Arena geworden, weil man die Extremisten von links und rechts nicht frühzeitig aussortiert hat! Hier hatten allerdings deutlich DIE LINKEN und Grünen gebrüllt und damit ihre Ziele und ihren MfS-Habitus offenbart. Schäbig und gefährlich für unsere freiheitliche Demokratie ... für unser Land!

Leider kam ich aus Zeitgründen erst jetzt dazu, mir auf Youtube Frau Weidels fulmi-nante und alles aufdeckende Rede anzuhören, die tollen Cicero-Kommentare zu lesen.

Frau Weidels Erscheinungsbild war dem Ansehen des Hohen Hauses angemessen.
Noch nie erlebte ich Frau Merkels regungsloses Zuhören bei einer solchen Rede.
Eine große Auszeichnung für Frau Weidel!

Ein Weiterhin dieses Niveaus ist nicht immer gegeben. Das zeigte erneut das unbeschwert gezeigte Desinteresse vieler Minister. Ein Zuhören der Kanz-leramtsaspiranten verfolgte man nur sporadisch, "Smartphone first" Nichts hören, nichts wissen ist die Devise. Ein Blick in die hörigen Medien genügt. Der Bundestag verliert immer mehr an Niveau.
Als Bundestagspräsiden.t muß Schäuble die Menge an unangemessenen Zwischenrufen unterbinden

Wollen wir erneut einen solchen Bundestag? Mit einem geheimnisvollen, von den Medien hochgejubelten eventuellen Kanzler Scholz?

Was wissen wir von ihm außer WireCard? Warburg? Bafin? Cum Ex?