Sophie von Maltzahn
Sophie von Maltzahn blickt monatlich vom Land aus auf die Welt / Illustration: Sören Kunz / Canva

Landauf, landab - Die Träume der alten Mauern

Zwischen bröckelndem Putz und Barockstuck: Auf Schloss Meiselberg wurde mein Kindheitstraum lebendig. Eine zweitägige Ausstellung voller Kunst, Leben und Dolce Vita zeigte, was passiert, wenn Vision, Geschichte und Gegenwart aufeinandertreffen.

Autoreninfo

Sophie von Maltzahn ist Schriftstellerin und lebt in Mecklenburg. In Cicero blickt sie als Kolumnistin monatlich vom Land aus auf die Welt. Foto: Carolin Saage / Kiepenheuer & Witsch

So erreichen Sie Sophie von Maltzahn:

Da sich mein Vater mehrmals in seinem Leben der Herausforderung gestellt hat, ein kaputtes Schloss zu sanieren, hatte ich schon oft die Gelegenheit, durch halb fertige Denkmäler zu streifen und mir auszumalen, was man damit alles anstellen könnte. Festivals, Lesungen, Konzerte, Kunstausstellungen – Platz gibt es in diesen märchenhaft verlassenen Schloss­ruinen zur Genüge. Für Inspiration sorgen die bröckelnden Fassaden, die vierfach profilierten Fensterportale und Grotesken im Schlussstein.

Drinnen im Gebäude schweift der Blick über den Reichtum an kunstvoll ausgearbeiteten Details: Reste von Intarsien im Parkett, meterhohe Stuckpaneele, hoch über den Köpfen ein verblasstes Deckengemälde – es will dich überwältigen! Jahrhundertelang haben Menschen für den Erhalt dieser Pracht gesorgt. Jetzt bist du hier und spürst die Kraft, die durch den Wiederaufbau zurück in die alten Gemäuer fließt. Sie sagt: Mach was mit mir!

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