Weimer
Wolfram Weimer: Neuer Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien / picture alliance / dts-Agentur

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer im Porträt - Der Unstete

Er hat „Cicero“ und später einen eigenen Verlag gegründet. Seine Stationen als Chefredakteur führten ihn über „Die Welt“, die „Berliner Morgenpost“ und den „Focus“. Nun ist Wolfram Weimer Kulturstaatsminister und will energisch gestalten. Kann das gut gehen?

Autoreninfo

Wolfgang Messner ist Investigativjournalist und Chefreporter der Zeitschrift Wirtschaftsjournalist:in.

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Im Jahr 2023 stellte das Mitteilungsblatt des Presseclub München Wolfram Weimer in einem Interview die Frage, ob er es sich als „Homo Politicus“ vorstellen könne, auch selbst in die Politik einzusteigen, um den Schritt vom „Besserwisser zum Bessermacher“ zu gehen. Die Antwort war ganz Weimer: Der Schritt vom Journalisten zum Verleger sei schon sehr groß gewesen. „Da wäre der Schritt zum Politiker ein Rückschritt.“

Eben diesen „Rückschritt“ hat Weimer nun vollzogen. Der 60-Jährige ist der Beauftragte für Kultur und Medien der neuen schwarz-roten Bundesregierung in Berlin geworden. Damit hat er einen gehörigen Shitstorm ausgelöst. Der 1964 im hessischen Gelnhausen als Sohn eines Lehrerehepaars geborene und polyglott in Porto aufgewachsene Weimer hat diese überraschende Karriere seinem Männerfreund Friedrich Merz zu verdanken. Mit dem spielt er am Tegernsee, wo Merz eine Villa hat, zwar nicht Golf, wie Weimer wortreich dementiert. Aber er fährt mit ihm zusammen gelegentlich Mountainbike, wie sein Haussender ntv berichtet. Eben dort hatte Weimer den CDU-Mann Merz beständig in seiner Kolumne als „Person der Woche“ gehypt.

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Black Night | Di., 3. Juni 2025 - 15:36

Was war das denn mit seiner Amtsvorgängerin?

Ein absolut komplettes Versagen auf allen Linien!!!

Ich werde immer verdammt skeptisch wenn in aktuellen Medien der "Schluckauf" präsent ist, so wie von dem Redakteur hier. Journaille???

Klar ist das wenig in der Kultur nur ein Opern Fan zu sein.

Das in allen Ressorts drastische Einschnitte notwendig sind, kann wohl jeder derzeit nachvollziehen.

Ein kleiner Ausschnitt aus dem wirken seiner Vorgängerin:

BDS Skandal von Kassel. Ersparen Sie mir hier Einzelheiten. Das wäre hier wohl mehr als Ekelhaft!

2. Beispiel Kulturstätten Förderung der Vorgängerin:

Wenn jemand nicht weiß, was er ist, gab es einen Zuschuss vom Bundesamt in nicht unerheblichen Maße. Hauptsache bunt & divers!!

Hier wurden Gelder im wahrsten Sinne des Wortes sinnlos rausgeschmissen!

Und der letzte Ludwig Erhard Gipfel hatte kein schlechtes Programm.

Aber klar die Linken können es einfach nicht mit Konservativen!!! Das ist umgekehrt genauso!!!!

S. Kaiser | Di., 3. Juni 2025 - 15:38

Da sind also 2 dtsch Journalisten, altersmäßig 1 Jahr auseinander, wobei der eine den anderen porträtiert, und dessen Portrait mit zahlreichen Andeutungen versieht, die Zweifel am Charakter aufkommen lassen (sollen?).
Der Portraitierte weist eine nicht zu leugnende schillernde Karriere auf, u.a. die Gründung dieses Magazins, das 20J später mit einer Auflage von 55k aufwarten kann, während der Portraitierende bei einem Branchenblättchen schreibt, das sich ganz progressiv gegendert als „Wirtschaftsjournalist:in“ tituliert, eine Auflage 5k hat, und dessen Zielgruppe sich zu 70 % Finanz- und Wirtschaftsjournalisten zusammensetzt. Ketzerisch gefragt: Könnte es vllt sein, dass in das Portrait etwas Neid reingerührt wurde?
Allein die Tatsache, dass die Berufung der Personalie Weimer in einem gewissen Milieu zu einem shitsturm geführt hat, lässt darauf hoffen, dass der Mief der kulturellen Einfalt, der bislang seinen Höhepunkt mit der Vorgängerin erreicht hatte, sich nun endlich verweht.

Thorwald Franke | Di., 3. Juni 2025 - 16:49

Wie Joachim Gauck und Friedrich Merz, so ist auch Wolfram Weimer eine große Enttäuschung. Alle drei hätten ohne weiteres konservativer auftreten können, wenigstens in der Diktion, doch dienten sich dem "linksliberalen" Shitbürgertum an.

Krass soeben Wolfram Weimer, wenn er Donald Trump einen "Angriff auf die Aufklärung" unterstellt und Gefahren für die Meinungsfreiheit überall sieht, nur nicht in Deutschland. Die Gefahr komme von Rechts, meint Weimer.

Nun ja. Die Gefahr kommt inzwischen auch von Rechts. Vor allem in Deutschland, wo man besonders gründlich versemmelt hat, kritische Stimmen einzubinden.

Aber war der Wokismus mit seiner postmodernen Ideologie denn kein "Angriff auf die Aufklärung"?! Rassentrennung und Rassendiskriminierung im Namen von DEI. Antisemitismus. Genderwahn und Zerstörung des Frauensports durch Männer. Also das, wogegen Trump kämpft. Dazu von Weimer kein Wort.

Mit dieser Wortwahl von Weimer wurde klar: Er zählt jetzt auch zu den "Linksliberalen". Ts.

Christoph Schnörr | Di., 3. Juni 2025 - 20:36

... ein Politiker mal von außen, im Gegensatz zu der übergroßen Mehrheit der "Berufspolitiker" in Berlin, dann sollte man ihn erst einmal machen lassen, anstatt in Spiegel-Manier dem rot-grünen Shitstorm hinterher eifernd solche Artikel zu schreiben. Hat der Autor auch zum Antritt von Frau Roth etwas geschrieben? Und was hat er selbst in seinem Leben geleistet, dass er sich diese Ansammlung schwammig-wirrer Urteile über Herrn Weimer anmaßt?

Brand, A. | Mi., 4. Juni 2025 - 12:52

Antwort auf von Christoph Schnörr

eine besonders kluge, fähige und gebildete Person mit unnachahmlich dezentem Auftreten die das Amt gekonnt und erfolgreich führte wie alles andere daß sie in Angriff nahm!

Sie hinterläßt Ton Steine & Scherben, oder wie war das?

Hat die außer der Peinlichkeit mit den Benin Bronzen auf Kosten der Kunst und der Steuerzahler überhaupt irgend etwas zustande gebracht in den 3,5 Jahren?

Der Innbegriff des Grünenpolitikers!

christoph ernst | Mi., 4. Juni 2025 - 10:08

und macht aus seinem Herzen keine Mördergrube.
Weniger übel als die unsägliche Roth dürfte der Mann allemal sein, auch wenn einen bedenklich stimmen muss, dass er anscheinend noch nicht begriffen hat, dass der Kampf gegen den DEI-Kult die entscheidende Schlacht ist, die es in der 'Kultur' zu schlagen gilt.
Dazu müsste er sich mit dem woken ÖRR anlegen und die Axt an die Pfründe genau des inzestuösen 'Betriebs' legen, der bis in die Büros seines eigenen Hauses reichen dürfte.
Den Augias-Stall auszumisten, tut dringend Not und ist ist eine herkulische Aufgabe, bei der man ihn unterstützen sollte, statt ihn fertigzumachen, bevor er überhaupt loslegt. Denn das wird hart genug.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 4. Juni 2025 - 10:43

Naja, man muss auch nicht jeden kennen. Und was ich da lese, hört sich danach an, dass der Umfaller Merz einen weiteren Umfaller an Land gezogen haben könnte. Nein, noch will ich nichts über den Mann schlechtes sagen. Warten wir noch etwas, bis er die ersten Aufreger erzeugt hat. Dass er dem Cancel Cultur und dem Gender Gaga und der Umschreibung deutschen Kulturwissens und Historie entgegen treten wird glaube ich eher nicht. Wenn der Angst hat, auch nur laut zu atmen dürften wir was von ihm hören? Ein Mann in den letzten Zügen vielleicht wenn er das erste Mal den woken zu Nahe getreten ist? Mal sehen oder wie der Franz gesagt hat. Schau mer ma.

Rudolf Stockmann | Mi., 4. Juni 2025 - 12:35

Der Verfasser ist sichtlich bemüht den neuen Kultusminister mittels Andeutungen und Unterstellungen ins schlechte "Licht" zu rücken.
Beim Vergleich der beruflichen Vita von Beiden
fällt mir spontan ein:

"Neid muss man sich erarbeiten, Mitleid bekommt man geschenkt"

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 5. Juni 2025 - 13:12

über einen Mann, den man nicht so leicht einsortieren kann.
Mir reicht zunächst völlig, dass er den Cicero mitgegründet hat.
Er organisierte einen "Ludwig-Ehrhard-Gipfel?
Es wird Zeit, dass der doch wohl "Vater" der "sozialen Marktwirtschaft" in der Bundesrepublik wieder besprochen und seiner nicht nur gedacht wird.
Das ist ja keine Alternative zu Davos, aber vielleicht ein wichtiger Orientierungspunkt für Deutschland.
Es könnte stimmen, dass Weimer ein liberal Konservativer, vor allem aber ein Intellektueller ist.
Ich sehe ihn auch nicht als Antipoden zu Claudia Roth, er bewegt sich doch in ganz anderen gedanklichen Breiten?
Ich kann mich nicht entsinnen, dass in den letzten Jahrzehnten konservativ gedacht wurde.
Das war nicht mein Bereich.
Vielleicht soll Weimer die Politik von Merz kulturtheoretisch flankieren?
Ich mache nur darauf aufmerksam, dass die Bundesrepublik ein "ganzes Haus" ist und Weimer einem solchen nun vorsteht.
Bin gespannt.