Leere Arztpraxis
Leerer Behandlungsraum in einer Arztpraxis / picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON

Krankenkassenbeiträge - „Die Schmerzgrenze ist längst überschritten“

TK-Chef Jens Baas warnt vor einer Kostenexplosion im Gesundheitssystem. Schon heute gebe es ein Defizit in Milliardenhöhe, das durch immer höhere Zusatzbeiträge ausgeglichen werden muss. Für Baas ist klar: Greift die Politik nicht ein, steigen die Beiträge für Arbeitgeber und Versicherte weiter.

Ilgin Seren Evisen

Autoreninfo

Ilgin Seren Evisen schreibt als freiberufliche Journalistin über die politischen Entwicklungen in der Türkei und im Nahen Osten sowie über tagesaktuelle Politik in Deutschland. 

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Jens Baas ist seit 2012 Vorstandvorsitzender der Techniker Krankenkasse. 

Herr Baas, die Krankenkassenbeiträge steigen seit Jahren. Gibt es eine Schmerzgrenze?

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Ernst-Günther Konrad | Mo., 6. Oktober 2025 - 14:51

Politiker interessiert das nicht wirklich. Die sind privat versichert bei jetzt wieder steigenden Diäten, kommen in das beste Krankenhaus Deutschlands - in der Regel das Bundeswehrkrankenhaus - und sind in jedem Fall rundum versorgt, sollte es mal gesundheitlich so rapide runter gehen, das man in eine Pflegeheim muss. Das zahlen die dann auch immer noch locker von der Pension, den exorbitanten Rücklagen und durch Einkünfte, die nur sie kennen. Der gemeine Bürger ist da schei..egal. Ja, die Grenze ist längst überschritten, aber noch immer sind es die Bürger, die man immer weiter schröpft. Länger arbeiten, mehr Kranken- und Pflegeversicherung, lt. Merz diskutiert man über Streichung Pflegestufe -1-. Anstatt die Entwicklungshilfe für das Ausland zu streichen, brauchen wir im eigenen Land inzwischen, statt die Gelder für die NGOS zu streichen, könnte für die Rente benutzt werden und für die Streichung von Energiesteuern usw. Wir hätten jede Menge Einsparpotential. Wen juckts? Nur uns.

Ja, das ist genau so, es ist ihnen völlig egal, sie haben zudem null Motivation etwas zu verändern da das nur Geld kostet, das sie anderweitig (sinnbefreit) ausgeben wollen und es ihnen keine Vorteile bringt!

Und genau deswegen, ist der österreichische Weg der einzig richtige: Abschaffen des Beamtentums und der Privatkassen und ALLE zahlen und erhalten bei Rente und KV aus den selben Kassen, ohne Ausnahme! Nur wenn das passiert, werden sich Politiker um das Renten- und Gesundheitssystem kümmern, denn dann sind sie selbst betroffen.

Leider bei der Selbstbedienungsmentalität und vollkommener Anstandslosigkeit der Systempolitiker eine Utopie!

Markus Michaelis | Mo., 6. Oktober 2025 - 15:05

Ich fände es gut, wenn solche Artikel mit mehr quantitativen Zahlen unterlegt werden. Das gilt eigentlich generell in der Politik, aber bei diesem Thema noch mehr. Man muss auch nicht in jedem Artikel die Zahlenbasis ausbreiten, aber im Moment ist es eher so, dass der interessierte Leser sich die Zahlen selber besorgen muss. Eigentlich zu allen Themen.

Für politische Entscheidungen ist es aber die wichtigste Info nicht nur ausgewählte qualitative Beispiele zu nennen, sondern ein möglichst vollständiges Bild der großen Posten und der Summen, die dahinterstehen.

A. Brand | Di., 7. Oktober 2025 - 12:55

Antwort auf von Markus Michaelis

Zahlen haben einen sehr großen Nachteil sofern sie ordentlich/vollständig/neutral erhoben wurden, sie belegen eindeutig das Versagen des Linkssystems unter dem Deutschland seit der Kommunistin Merkel leidet, sie widerspiegeln die Realität und die Realität ist „rechts“ und die Realität widerspricht dem Narrativ des Systems!

Darum ist es in vielen Bereichen, die aus Sicht der herrschenden Linksideologie „kritisch“ sind, sehr schwer bis unmöglich an Zahlen zu kommen, oft weil sie bewußt nicht oder unvollständig erhoben werden. Dazu gehören z.B. alle Bereiche die ein schlechtes Licht auf die Linkspolitik, auf Ausländer, auf sonstige Randgruppen wie LGBTQI+ werfen oder Zahlen die dem Narrativ/der Ideologie des Systems widersprechen. Beispiele sind Kriminalstatistik, Impfnebenwirkungen zu mRNA-Stoffen, Mißbrauch von Sozialleistungen (durch Ausländer), Geburtenrate nach Nationalität etc.

Maria Arenz | Mo., 6. Oktober 2025 - 15:05

zu dem ich seit Jahrzehnten dieselben, wohl begründeten Argumente höre, ohne daß sich je etwas spürbar in die richtige Richtung bewegt hätte. Langsam fürchte ich, daß "unsere Demokratie" definitiv reformunfähig ist. Ob es an Webfehlern im System liegt oder an den Leuten, die darin seit Jahr und Tag zur Entscheidungsebene aufsteigen und die die offen zutage liegenden Webfehler nicht beseitigen können, weiß ich nicht. Jedenfalls bin ich es gründlich leid, nach Jahrzehnten saftigster Steuer-und Sozialbeitragszahlungen immer noch weniger Leistung zu bekommen und statt glaubwürdiger Reformanstrengungen immer noch mehr zahlen zu sollen. Nur Idioten werfen schlechtem Geld immer neues gutes hinterher. Oder Bürger eines seit spätestens einem Vierteljahrhundert von einer "Großen Koalition" intellektuell und charakterlich immer defizitärer gewordenen Flachpfeifen regierten Landes, die keine Lust haben, sich für einen Job in der Realwirtschaft zu quaifizieren bzw. darin abzustrampeln.

A. Brand | Di., 7. Oktober 2025 - 13:11

Antwort auf von Maria Arenz

das Problem, das ich sehe, ist das wirkliche Reformen vom Linkssystem gar nicht gewollt sind, denn sie würden zwingend voraussetzen, daß Politik und Medien zugeben müßten uns seit 20 Jahren nach Strich und Faden belogen zu haben.

Man hat uns alles mögliche als alternativlos verkauft, um uns von Dingen zu überzeugen, die für uns und unser Land faktisch massiv und nachhaltig schädlich sind. Das geht von der EU über Bildungs-/Klima-/Wirtschafts-/Minderheitenpolitik und Ukrainekrieg zu den faktisch immer noch offenen Grenzen. Alles angeblich alternativlos, nur bricht unser System deswegen langsam aber ganz sicher spürbar für alle die es sehen wollen zusammen.

Reformen setzen Ehrlichkeit voraus, dazu ist aber nur die AfD bereit, die anderen wissen gar nicht mehr was ehrlich bedeutet, viel zu tief sitzen sie in ihrer Scheinweilt!

Bernhard Homa | Di., 7. Oktober 2025 - 01:19

wenn er Reformen nicht bloß bei anderen fordern, sondern sich an die eigene Nase fassen würde:
1.) Die Aussage "sind ja nur 4% Verwaltungskosten“ ist ohne Vergleich mit ähnlichen Verwaltungszweigen wertlos und jedenfalls absolut noch immer eine Milliardensumme;
2.) Sind über 90 Kassen in D, alle mit eigenem Verwaltungsapparat und Führungsetage, noch immer mindestens 80 zu viel;
3.) Sind Ausgabenposten unabhängig von der Höhe stets auf Sinnhaftigkeit zu prüfen (Stichwort: Marketing);
3.) Werden hier wie üblich die indirekten Verwaltungskosten, die v.a. durch die Politik, aber eben auch die Kassen im Gesundheitswesen verursacht werden (Abrechnungssysteme, Berichtspflichten usw.), komplett ignoriert.
Oder anders: Ein jeder kehr (erst mal) vor seiner Tür ...