Die Deutschen sind besonders anfällig für grüne Argumente

Marketing-Strategie - Klimalüge

Insbesondere seit dem Greta-Hype versuchen Unternehmen unter dem Vorwand des Klimaschutzes, Kosten zu sparen. Diese Methode funktioniert in Deutschland besonders gut. Und das ist kein Wunder

Alexander Marguier

Autoreninfo

Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

So erreichen Sie Alexander Marguier:

Wofür der Klimawandel nicht alles gut ist. Die Hamburger Volksbank zum Beispiel schickt Kunden, die noch nicht fürs Onlinebanking registriert sind, herzzerreißende Briefe. „Wie Sie hören auch wir jeden Freitag die Appelle unserer Jugend, schonend mit vorhandenen Ressourcen umzugehen“, heißt es darin, und für besonders Begriffsstutzige wird dieses Schreiben mit dem Bild einer Fridays-for-Future-Demo garniert. Der Trick erinnert an die in Hotelbädern angebrachten Hinweise, Handtücher würden nur dann durch frische ersetzt, wenn die Gäste sie auf den Fußboden legten. Wovon das Hotelmanagement aber abrate, weil Handtücherwaschen die Umwelt belaste.

Natürlich dürfte jedem klar sein, dass es weder den Hotels noch der Hamburger Volksbank um Ökologie geht, sondern schlicht um Kostenersparnis. Tatsächlich illustriert die Vereinnahmung einer Jugendbewegung für angeblich ressourcenschonendes Onlinebanking in betörender Deutlichkeit, was der französische Philosoph Michel Onfray über den Hype um Greta Thunberg festgestellt hat: „Die Erwachsenen hören gern zu, wenn sie wiedergibt, was man ihr beigebracht hat, seit der Kapitalismus die Ökologie als Verkaufsargument entdeckt hat, um beträchtliche Gewinne zu erzielen.“

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Heidemarie Heim | Fr., 6. September 2019 - 16:23

Damit ließe sich z.B. auch wunderbar das Abschaffen von Bargeld begründen. Oder haben die Gelddruckmaschinen der Bundesdruckerei alle schon A++++? Von den sonstigen Rohstoff-Zutaten der bunten Scheinchen und Münzen mal abgesehen. Lieferte man sich nicht schon immer einen Kampf mit der virtuellen Bitcoin-Konkurrenz? Die Kritiker solcher Ansinnen wie Bargeld-Sparbuch-Abschaffen werden doch heute schon bestenfalls als rückständige Globalisierungsverweigerer bezeichnet und demoralisiert, in dem man ihnen mit anschaulichen Beispielen wie "smarte Bezahlvorgänge" aus schwedischen Bäckereien im Doku-TV zeigt, das er genauso ein Neandertaler ist wie der ebenfalls im Beitrag auftretende "Tourist", der sein Brötchen doch tatsächlich gegen Bares erwerben möchte. Auch wenn die heutige Rentnerband digital fitter ist, doch im Funkloch oder ohne Breitband können auch diese kein NET-Banking machen.Wobei,die sollten die Zeit aufbringen können für den mitunter Minuten dauernden Seitenaufbau/Login;-)

Betrachtet man die extreme Energieaufwand für jedewede "online smart apt" , z.Z. circa 7% des Co2, und die notwendige Vervielfachung der Leistung für Block-chaining ( e.g., Bitcoins oder Libra von Facebook ) …..sehr "Smart" für die Klima, oder? Wie ware's mit Smart-Phonesham?

Christa Wallau | Fr., 6. September 2019 - 17:22

Es ist ein alter Hut: Mit jeglicher Art von Angst läßt sich prima Geld verdienen!
Heute ist es eben das Klima, das man unbedingt retten m u ß, früher war es das eigene Seelenheil.
Nichts Neues unter der Sonne.

Und das alles n a c h der sog. "AUFKLÄRUNG" in
Europa!
"Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu
bedienen" - diese Aufforderung gilt noch immer.
Aber sie verhallt in der bunten, digitalen (Falsch-)Informations- und Konsumwelt.

Wie sehr hat Jesus doch gewarnt vor falschen Propheten!
Wer liest jedoch überhaupt noch die Bibel???
Da vertraut man dann doch lieber den 90+x%
"Klimaforschern", die uns eine Apokalypse voraussagen, wenn wir nicht alle wie Greta werden.
Hexen gab es keine, aber 90+x% aller Kleriker hätten im späten Mittelalter Stein und Bein geschworen, daß sie Realität waren...

Wie gesagt: Nix Neues unter der Sonne!

dass es noch Menschen gibt , die den Predigertext Salomons kennen. Er, König Davids Sohn, hat der Nachwelt einen Schatz an Weisheit hinterlassen, den heute ,so mein Eindruck, die Geistlichen schon nicht mehr kennen. Heute rennen sie lieber dem Zeitgeist hinterher, statt dem Heiligen Geist. Von dem scheinen sie eher verlassen, wenn man ihre unheilige Allianz mit der Politik betrachtet. Bei der Hexenprobe war das auch schon so. Wissenschaft und Politik war sich einig- immer ein Grund zur erhöhten Wachsamkeit-die Hexen sind es die das Wetter machen. Wochenlanger Regen ,eiskalte ,lange Winter ,Missernten, da muss der böse Mensch schuld sein. Wir nennen diese Zeit heute Maunter-Minimum und" kleine Eiszeit "und lachen über die Rückständigkeit. Wer wird über uns lachen??

gabriele bondzio | Sa., 7. September 2019 - 09:59

um wirtschaftliche oder politische Interessen zu verbrämen."... bin ganz auf Ihrer Seite, Herr Marguier. Die Moral ist immer noch das beste Argument, wenn man Bürgern in die Tasche greifen möchte. Deren Taschen, schon im Vergleich zu anderen Ländern, überproportional geplündert werden. Da kam doch der Klimawandel, hoch gespült durch die Grünen, gerade recht.
Und wird jetzt dem Bürger in allen möglichen Varianten präsentiert.
Der wird aber zunehmend munter!