Führungsstärke sieht anders aus: Friedrich Merz nach der gescheiterten Kanzlerwahl / picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Markus Schreiber

Kanzlermehrheit verfehlt - Merz muss seinen Gegnern eine Lektion erteilen

Friedrich Merz hätte unmittelbar nach der gescheiterten Wahl verkünden müssen, dass es bei seiner erneuten Nichtwahl Neuwahlen geben werde. Diese Machtdemonstration hat er verpasst. Zeigt er nicht auf andere Weise Entschlossenheit, werden seine Gegner weiter mit ihm Schlitten fahren.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

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Die Nichtwahl von Friedrich Merz ist ein historisches Debakel und schwächt seine mögliche Kanzlerschaft noch vor ihrem Beginn. Aber es ist nicht überraschend, dass es so weit kam.

Deutschland bezahlt damit den Preis dafür, dass das politische System seit Jahren um die AfD kreist wie der Geier um seine Beute. Es geht um den Großkampf zwischen dem Guten und dem Bösen. Und auch jene, die für den Umgang mit dem Bösen einen anderen Weg als den bisher gescheiterten vorschlagen, werden dem Bösen zugeschlagen.

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Ingofrank | Di., 6. Mai 2025 - 13:14

bei Nichtwahl seiner Person zum BK, fordern kann. Das letzte Wort dürfte Bundespräsident haben . Ist aber letztlich egal …..
Merz wird sich noch einige Tage Zeit nehmen, um mit Klingbeil im Schlepptau mit der Partei der „demokratischen Mitte“, der Grünen Sekte ,
über weitere Finanzierung ihrer NGO‘s oder andere Schuldengeld schluckende ideologische
Projekte reden, um am Ende es dem deutschen Michel, als „demokratischen Konsens“ zu verkaufen.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Ich traue Merz alles zu, um ja Kanzler zu werden. Für die Umgehung der Schuldenbremse hat man ja auch mit den Grünen paktiert. Merz ist eine Marionette der links-grünen woken Spinner. Der hat kein Rückgrat. Woher soll da Widerstand kommen und vor allem, wie will der Stärke zeigen? Gäbe es nicht seine betonierte Aussage, er wolle mit der AFD nicht, dann hätte er längst ein Druckmittel gegen die SPD gehabt. So aber hat Nancy den Spieß umgedreht und mit der blödsinnigen Rechtsextremistischen Einstufung bewusst und gewollt der UNION einen Ausweg verstellt. Und ja Herr Ingofrank. Ob Merz noch irgendetwas fordern kann ist fraglich. Seine Körperhaltung und Spannung ist die eines Menschen, der gerade vom 15. Stock eines Hochhauses gesprungen ist. Da bleibt kein Knochen heil. Ich habe so etwas mal in echt erlebt. Widerlich und kaum zu glauben. Und wer soll ihn noch im Ausland ernst nehmen? Aber der merkt es in seiner Gier auf das Kanzleramt immer noch nicht.

Markus Michaelis | Di., 6. Mai 2025 - 13:59

Die "demokratische Mitte" in Deutschland hat sich ziemlich in ihren Kampf gegen Rechts verrannt. Stimmt: es gibt Gut und Böse und auch alle Kritiker werden in dieses Schema einsortiert, müssen also dem Reich des Bösen angehören. Alle großen Fragen werden als Menschheitsfragen aufgefasst zur Verteidigung DER guten Werte, gegen DAS Böse. So empfinde ich die "demokratische Mitte" in Deutschland im Moment auch und ich halte das für weltfremd und eine gesellschaftlich-politische Sackgasse.

Ich denke, dass auch bei vollständiger Beseitigung der AfD und all ihrer Wähler die Grundprobleme ziemlich genau dieselben bleiben werden, auch mit denselben nur schwer auszugleichenden Gegensätzen. Sich damit ernsthaft politisch auseinanderzusetzen und nach den nächsten gangbaren Schritten zu suchen, dafür scheint der "demokratischen Mitte" im Moment die Orientierung zu fehlen.

Rainer Mrochen | Di., 6. Mai 2025 - 14:19

Mit dem Schach ist das so eine Sache. Es gilt nämlich noch eine andere Regel: Der Angreifer muß siegen, der Verteidiger nur nachdenken. Ich überlasse es ihnen zu kategorisieren. "Zum Wohle des Ganzen miteinander kooperieren"; wo passiert denn das noch in diesem Land? Hier wird Krieg geführt gegen politische Gegner, jetzt und in Zukunft wohl noch anders. Da bin zumindest ich völlig illusionslos.

A. Peters | Di., 6. Mai 2025 - 14:31

auf diesen Moment des Scheiterns hingearbeitet. Da war ihm im Bundestag die Angst vor der eigenen Courage anzumerken. und von da an hat er sich rhetorisch immer weiter nach links bewegt. Bis hin zur Ablehnung einer Minderheitsregierung und einer Fokussierung auf die SPD als einzigem Koalitionspartner. Dann die zweifelhaften GG-Änderungen und letztlich dieser Koalitionsvertrag. So etwas haben die Menschen in der Mehrheit bestimmt nicht gewollt.

Jürgen Goldack | Di., 6. Mai 2025 - 14:48

Mal ehrlich, was ist die "Personalie" Merz (Pinocchio und Mühlhausen in einer Person) heute noch wert? Als vorgeführter rückgratloser Kanzler einer sowieso schon durch Merkel und der Ampel extrem geschwächten Bundesrepublik Deutschland nichts. Wer soll ihn denn noch ernst nehmen, mit Respekt behandeln? Der linksradikale SPD-Chef ANTIFA-Klingbeil und seine demokratiefeindliche Partei? Die abgewählten Politversager und Wirtschaftskiller der Grünen? Vor der AfD haben sie alle Angst, weil sie davon ausgehen, die werden ihr versprochenes Ding gemäß Parteiprogramm durchziehen, ganz einfach weil sie müssen, wenn sie regierungstechnisch langfristig mitreden dürfen. Sonst würden sie auf ewig in der Versenkung verschwinden. Das sollte man nie vergessen. Zudem kann man davon ausgehen, dass sich bei realistischer ehrlicher Aufarbeitung der Vorwürfe gegen die AfD so manches in Wohlgefallen auflösen würde!

Urban Will | Di., 6. Mai 2025 - 14:48

Demokratie. Diese Sicht kann man teilen oder halt nicht. Aber wenn man sie teil oder zumindest gelegentlich so sieht, wäre es quasi logische Konsequenz, anzuerkennen, dass die AfD Merz wählen sollte, um ihn damit zum Rücktritt zu zwingen. Denn das müsste er, wenn er noch – was kaum möglich ist – einen Funken Rest-Ehrgefühl hätte.
Es wäre seitens der Blauen ein Schurkenstück, ganz klar, aber es wäre zu vertreten, denn dieser Kanzler darf auf keinen Fall regieren, der ist so dermaßen schwach, dass nicht nur die Linksgrünwoken im Lande, sondern die ganze Welt mit ihm Katz und Maus spielen wird. Jetzt hat er auch den Unvereinbarkeitsbeschluss mit d Linken auf Bundesebene platzen lassen und lässt sich mit ihrer Zustimmung den Weg für eine zweite Wahl schon heute ebnen.
Dieser Kerl ist es nicht mal wert, dass man ihn auslacht.
Ich bin sehr gespannt, was Weidel den ihrigen empfiehlt.
Ich glaube aber nicht, dass es soweit kommt, denn d AfD ist d einzige ehrenhafte Partei in diesem Irrenhaus.

Christoph Kuhlmann | Di., 6. Mai 2025 - 17:16

325 Ja Stimmen von 326 möglichen im zweiten Wahlgang spricht ja für sich. Ich sehe da weder von Merz noch von Klingbeil Probleme bei der Durchsetzung. Da wird sich der ein oder andere Abgeordnete lieb gewordene Gewohnheiten aus Ampelzeiten abgewöhnen müssen.

Chris Groll | Di., 6. Mai 2025 - 17:34

Dieser Kommentar betrifft den Artikel:
"Merz im zweiten Anlauf zum Kanzler gewählt"

Merz hat sich die Kanzlerschaft gekauft, zum Schluß sogar mit der SED. Da zeigt sich, wie weit diese Partei nach links abgedriftet ist, wie tief sie in meinen Augen gesunken ist.

Christa Wallau | Di., 6. Mai 2025 - 17:39

bzw. ihn zu etwas auffordern, was er bisher nicht zu leisten im Stande war:
Entschlossenheit, Mut u. Durchhaltevermögen?!
Er hat doch gerade erst wieder das Gegenteil bewiesen, indem er seine Wahlversprechen gebrochen u. sich billig an die SPD verkauft hat - nur, um (endlich) Kanzler zu werden.
Trotz all seiner unterwürfigen Zusagen u. Versprechungen gelang ihm aber auch heute nicht der Sieg im ersten Anlauf. Wie blamabel!

Merz ist u. bleibt der ewige Verlierer, weil er offenbar keine eigenen festen Positionen hat (außer dem Haß auf die AfD!) und darüber hinaus ein miserabler Verhandler ist.
Mit ihm ist im wahrsten Sinne des Wortes "kein Staat zu machen"!
Von ihm persönlich erwarte ich daher null-komma-nix.
Wenn überhaupt, dann kann evtl. Dobrindt als Innenminister einige Verbesserungen in der Migrationspolitik erreichen. Ansonsten sehe ich im Merz-Kabinett kaum Personen, denen ich die dringend benötigte bürgernahe u. vernünftige Politik zutraue, die viele Deutsche sich ersehnen.

Robert Meier | Di., 6. Mai 2025 - 18:37

die Friedrich Merz im zweiten Wahlgang zum Kanzler machten? Auch in der AfD gibt es Opportunisten, die Angst um ihre Wiederwahl haben.
Ich halte das für viel wahrscheinlicher als ein Umdenken von Unions- oder SPD-Abgeordneten zwischen erstem und zweitem Wahlgang.

Michael Kaufmann | Mi., 7. Mai 2025 - 04:05

Dies Land sollte weder geführt noch regiert werden. Es verlangt eine Politik die den Bürgern gerecht wird, allen Bürgern ! Damit das kurze Leben Rahmenbedingungen hat um es zu verwirklichen.

Brigitte Miller | Mi., 7. Mai 2025 - 07:05

könnte dieser Mann seinen Gegnern eine Lektion erteilen?
Wer sind diese Gegner?
Die paar Nasen, die ihn nicht gewählt hatten?
Seinen überaus markigen Worten zufolge ist das ja nur die AfD und dies vor linksgrünen Gnaden.
Oder sind es die drei Parteien, die ihn jetzt weiter im Griff haben werden?
Traurig.