Demo gegen Merz und AfD
Gemeint ist nicht etwa Höcke, sondern Merz: Demonstration am 11. Mai 2025 / picture alliance / IPON | Stefan Boness

Jeder, der links kritisiert, ist Faschist - Die Asymmetrie des linken Weltbildes

Aus der Perspektive des linken „Kampfes gegen rechts“ hat der NDR mit dem Rauswurf von Julia Ruhs alles richtig gemacht. Die Nichtlinken in der Mitte verstehen immer noch nicht, wie radikal Linke die Welt einteilen in die guten und die bösen Meinungen – und welche Konsequenzen das nach sich zieht.

Bernd Stegemann

Autoreninfo

Bernd Stegemann ist Dramaturg und Professor an der Hochschule für Schauspiel (HfS) Ernst Busch. Zuletzt ist von ihm erschienen: „Was vom Glauben bleibt. Wege aus der atheistischen Apokalypse“ bei Klett-Cotta (2024) und „In falschen Händen. Wie grüne Eliten eine ökologische Politik verhindern“ bei Westend (2025).

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Die Polarisierung tobt: Der NDR cancelt Julia Ruhs, die globale Linke feiert den Tod von Charlie Kirk, und deutsche Journalisten können seinen Namen nicht aussprechen, ohne ihn als Rechtsradikalen und Frauenfeind zu labeln.  

Dabei gibt es in all der Aufregung einen riesigen blinden Fleck, der das Toben – mal wieder – ziellos verpuffen lässt. Die Mitte kann nicht so denken wie die Linken. Sie begreift nicht, dass der Rausschmiss von Julia Ruhs für Linke ein Triumph ist: Der NDR hat im nachholenden Antifaschismus wieder Boden gut gemacht. Der ÖRR bleibt ein Habermas-Funk. Alle Meinungen sind willkommen, solange sie nicht rechts der Mitte sind. 

Die Mitte versteht nicht, wie radikal Linke die Welt einteilen in die guten und die bösen Meinungen. Der blinde Fleck der Mitte besteht darin, dass sie diese Einteilung zwar beklagen, dass sie die Konsequenzen für das Denken aber nicht verstehen.

Für Linke ist der Fall klar: Wer sich über den Rausschmiss von Julia Ruhs beschwert, outet sich als Rechter. Damit ist seine Beschwerde disqualifiziert. Sie ist kein Grund, irgendetwas zu ändern, sondern eine Bestätigung für das eigene richtige Handeln. Der Automatismus besteht darin, dass jede Empörung gegen links automatisch als rechts gilt. Darum ist die Empörung von rechts der größte Applaus für links. Bis jetzt verstehen die Vertreter der Meinungsvielfalt nicht, dass ihre Empörung als Beweis gilt, dass die Entscheidung, Julia Ruhs zu canceln, absolut richtig war. 

Konsequenzen der Einteilung in gut und böse

Es könnte für die weiteren Kulturkämpfe helfen, die Einteilung der Welt in gut und böse einmal durchzudeklinieren: Wenn NDR-Mitarbeiter sich zusammenschließen, um Rechte zu verhindern, dann ist das kein Mobbing einer jungen Kollegin, sondern ein wertvoller Beitrag für unsere Demokratie. Wenn ein rechter Influencer sich der Debatte stellt, dann ist das ein übler Propaganda-Trick, bei dem sich niemand wundern darf, wenn jemandem die Sicherungen durchbrennen.

Wenn jemand behauptet, Julia Ruhs sei gecancelt worden, dann ist das ein rechtes Narrativ. Damit ist gemeint, dass ein Lügenmärchen erfunden wird, um guten Linken das Leben schwer zu machen. Julia Ruhs wurde nicht gecancelt, sondern der NDR hat über die Qualität seiner Sendungen gewacht und darum eine unfähige Karrieristin ausgebremst. Das ist so normal wie ein Storno an der Supermarktkasse, wenn die Ware Mängel hat. 

Wer sich über woke Cancel Culture beklagt, outet sich als Rechter. Denn Cancel Culture ist eine Erfindung von Rechten, um Linke zu diskreditieren in ihrem Kampf gegen rechts. 

Wenn linke Quatsch erzählen, so wie jüngst einige Top-Journalisten des ÖRR über Charlie Kirk, dann müssen sie sich nicht entschuldigen, sondern sie haben zu sehr verkürzt, den Kontext nicht beachtet oder wurden absichtlich missverstanden. Wer ihre Fehler allzu laut moniert, folgt einem rechten Narrativ. 

Julia Ruhs’ Sendung wird also angeblich nicht aus politischen Gründen abgesetzt, sondern weil an ihren drei Reportagen handwerkliche Mängel kritisiert werden. Man erfährt leider nicht, welche das sein sollen. Als Begründung wird allgemein gesagt, sie seien nicht ausgewogen gewesen. Wer sich Georg Restles „Monitor“ anschaut, wird schwerlich zu dem Urteil kommen: ausgewogen. Aber das ist halt etwas anderes. Hier dient das Handwerk der Haltung. Darum ist alles erlaubt, und das Parteiliche wird, wenn es links ist, zur Qualität. 

Das abschließende Argument aller Linken lautet: Wir sind das Opfer. Es stapeln sich bereits die Artikel, in denen der NDR als Opfer einer rechten Kampagne beklagt wird. 

Die Absurdität des linken Weltbildes

Erst zusammengefasst erkennt man die ganze Absurdität des linken Weltbildes: Jeder, der links kritisiert, ist rechts. Und rechts ist immer faschistisch. Linke Fehler gibt es nicht, und Probleme, die von Rechten benannt werden, existieren nicht, sondern sind die Erfindung eines rechten Narrativs. Sollten Linke einmal nicht aufpassen, droht ein neues 33. Darum ist jede Kritik an Linken nur die Vorbereitung des nächsten Faschismus. 

Der blinde Fleck der Mitte besteht darin, dass sie die Konsequenzen dieser asymmetrischen Unterscheidung nicht ernst nimmt: Für Linke darf es keine Folgen haben, wenn die Mitte sich beschwert, denn in der Beschwerde zeigt sich nur, dass die Mitte gefährlich nach „rechts offen“ ist. Je mehr die Nicht-Linken sich beschweren, desto dringender brauchen sie die Aufsichtspflicht der Linken, die sie vor dem Rechtsruck bewahren. 

Warum sollte der ÖRR also etwas ändern? Er tut Gutes und berichtet darüber. Wie richtig und wichtig ihre Meinung ist, beweisen seine Mitarbeiter im Kampf gegen rechte Narrative regelmäßig dadurch, dass sie dafür Fernsehpreise erhalten. Und da die Gehälter so sicher sind wie Beamtenpensionen, ist es völlig egal, wie viele Bundesbürger noch einschalten. 

Ich dachte anfangs auch, wie blöd vom NDR. Eine einzige junge Frau, die nicht links ist, die wird doch zu ertragen sein. Und sei es als nützliches Feigenblatt. Doch dann habe ich mich erinnert, wie linkes Denken funktioniert und schnell begriffen: Das „Wehret den Anfängen“ und „Kein Fußbreit den Nazis“ sind absolute Dogmen. Hier gibt es keinen Raum für einen Kompromiss, denn es gibt keinen Grund, den rechten Narrativen entgegenzukommen. 

Die Meinungsvielfalt, die aus liberaler Perspektive ein Ausweis von Klugheit wäre, ist aus linker Perspektive Hochverrat. „Reschke TV“ hat es für alle Uneinsichtigen vorgeführt: Ein bisschen konservativ ist ein bisschen rechtsextrem. Den Rest kann sich jeder denken. Und der NDR hat keinen Anlass gesehen, dieser Aussage offiziell zu widersprechen, sondern eine klare Entscheidung gegen rechts getroffen. 

Wenn nun im allgemeinen Empörungstaumel einige CDU-Politiker meinen, den NDR leise ermahnen zu müssen, so ist das rührend bedeutungslos. Spätestens wenn sie dafür in die rechte Ecke geschoben werden, rudern sie eifrig zurück. Und außerdem gilt auch hier: Kritik von rechts ist höchstes Lob für links. Insofern, die 250 NDR-Mitarbeiter haben in ihrer Welt alles richtig gemacht. Der einzige Fehler, den sie sich vorwerfen müssen, ist, am Anfang nicht wachsam genug gewesen zu sein. Drei Pilotfolgen eines nicht linken Fernsehens sind ihnen durchgewitscht. Aber sie haben noch rechtzeitig den Alarmknopf gedrückt. Nun ist der NDR wieder faschismusfrei, und sie können erleichtert aufatmen. Sie sind wieder unter sich.

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Rainer Mrochen | Fr., 26. September 2025 - 11:24

...argumentieren. Warum? Weil sie vor dem schwächeren resp. Nichtargument in ihrer Angst getrieben sind, was immer in Gewalt endet. Es ist die Angst sich selbst eingestehen zu müssen, daß sie es sind die faschistisch agieren. Daher neigen sie auch zu verbaler und tatsächlicher Gewalt. Gewalttätig ist man, in diesem Sinne, auch gegen Frau Ruhs vorgegangen. Die "Hammerbande" stellt einen weiteren Beleg für das tatsächliche Agieren dar. Diese Leute waren und sind gefährlich, so wie alle Radikalen. Das Spektrum ist daher breit zu definieren.

Thomas Veit | Fr., 26. September 2025 - 11:54

Wesentliche heruntergebrochen und auf den Punkt gebracht. Danke!

Anmerken möchte ich noch den offensichtlich vorliegenden 'Ost-West-Konflikt' bezüglich der Erkenntnisse / des 'blinden Flecks der Mitte' zu linksideologischen Denk- und Handlungsweisen, perfekt abzulesen an der 'BLAUEN GRENZE' der letzten Bundestagswahl-Landkarte... - da treffen doch offensichtlich unterschiedliche Bewertungen der Lage aufeinander - klar sichtbar für jeden.

Da hätte der Autor mMn in diesem Kontext getrost auch einige wenige Zeilen dazu fallen lassen können/müssen/sollen...

>> Erfahrungs-Vorteil Ossi...?? 🤔

Peter Rosenstein | Fr., 26. September 2025 - 12:13

Ich denke als AfD-Nichtwähler gibt es wenige andere Möglichkeiten, als der AfD auf allen Ebenen zur absoluten Mehrheit zu verhelfen: als Akt der Selbstverteidigung.

Wolfgang Z. Keller | Sa., 27. September 2025 - 00:30

Antwort auf von Peter Rosenstein

... eine leider so wahre wie gruselige Analyse. Weil, so begeistert ich über manche Klartextansagen z.B. von Alice Weidel im Bundestag bin, so befürchte ich doch, dass im Falle einer un- oder kaum eingeschränkten Macht der AfD nur die diametral entgegengesetzten Kriterien zum Zuge kämen. Und was mir da von Trump und Konsorten in den USA so vorexerziert wird: DAS würde ich jetzt auch nicht gerade als Befreiung von Mainstreamdenken und -handeln empfinden.
Dass ich mich als ehemaliger Linker mittlerweile nur nach vernünftigem Konservativismus sehnen würde, hätte ich vor 50 Jahren nicht gedacht (das zum besseren Verständnis von Herrn Latell, der seine daherfantasierte Interpretation meines Beitrags auf Herrn Resings Kirk-Artikel neulich zum Anlass einer Wutentgegnung nutzte - so kann man´s natürlich auch machen! :-)
Bedanken möchte ich mich allerdings bei Frau Laubeth für ihre Gedanken dazu. Und so will ich hier den Literaturkritiker Denis Scheck zitieren: "Wer lesen kann, ist im Vorteil!"

Urban Will | Fr., 26. September 2025 - 12:54

Gange, nur dass es die verschlafene „Mitte“, also aus Sicht des NDR und anderer „Kämpfer gegen Rechts“ der „Rechten“, sprich „Rechtsextremen“ nicht kapiert.
Aus einer Mischung aus Naivität, Dummheit, Feigheit und halt auch: falsch verstandener „Höflichkeit“ glauben sie immer noch, den Linksgrünwoken mit Argumenten begegnen zu können.
Die Blauen haben längst kapiert, dass es um mehr geht und sind – da eh schon längst volles Ziel der Linksextremisten – voll drin im Kampf. Nur sie wollen denen die unerschöpfliche Geldquelle, den Zwangsbeitrag, abstellen, eine längst überfällige Maßnahme gegen diese Aktivisten im Schafspelz von „Journalisten“.
Erneut versagt die CDU/CSU, die sich noch immer vor der politischen Vertretung der Linksgrünwoken in den Dreck wirft und um Demütigung bettelt.
Ein paar vereinzelte Rufe werden laut, aber das reicht noch nicht.
Der Kampf ist da, entweder man nimmt ihn auf oder man wird am Ende selbst dran glauben müssen.
Der Osten ist wach, der Westen pennt noch.

Heidemarie Heim | Fr., 26. September 2025 - 12:58

Danke Herr Prof. Stegemann! Und ja, so simpel solch linke Weltbilder auch sind oder mit Bestimmtheit auftreten, notfalls mit Gewalt, die sogenannte politische und auch die gesellschaftliche Mitte begreift es nicht und schaut untätig zu. Ich war etwa 1 Jahr nach dem G20-Gipfel in Hamburg, wo in den entsprechenden Vierteln bzw. linker Autonomen-Quartiere immer noch verbretterte Schaufenster etc. Zeugen des "Kampfes" gegen den wie die RAF es nannte "Schweinestaat" waren. Und nicht nur damals versuchte ich mir vorzustellen, wenn dieser Kampf gegen unser System und Gesellschaftsmodell von Rechtsradikalen mit offener Unterstützung einer Partei wie der AfD stattgefunden hätte. Anstelle der mehr als je zuvor liebäugelnden Parteien u. Politik mit der Antifa, die es wie man weiß, nicht nur dabei belässt ganze Viertel u. ACABs zu zerlegen, sondern auch eifrig antisemitisch unterwegs ist. Nur die Mitte gucket stumm in der Runde um! Platsch! "Was war das?" "Kam glaub` ich aus Richtung Brunnen!" FG

Robert Hans Stein | Fr., 26. September 2025 - 13:50

Beim Lesen dieses herrlich ironischen Beitragsfiel mir sofort das in t-online veröffentlichte Interview mit Anna Rabe ein. Dessen Lektüre hatte ich mir mit zunehmendem Befremden angetan. Befremden deshalb, weil ich glaubte, von einer Dramatikerin und Autorin erwarten zu können, dass sie zu differenzierter Betrachtung in der Lage ist.
Aber nein, nichts von alldem. Was sie von sich gibt, atmet genau diesen von Herrn Stegemann aufgespießten Ungeist, der Ergebnis einer stur bewahrten Einbildung ist, sich auf der richtigen weil guten, natürlich linken Seite zu positionieren. Dass die - vermeintliche - Mitte das nicht kapiert, ist das eigetliche Problem. Es führt dazu, dass die "rächts" von der Mitte, die das erkannt haben, überfordert werden in ihrem Bemühen, dieser unseligen Tendenz etwas entgegen zu setzen.

S. Kaiser | Fr., 26. September 2025 - 13:53

Das mag zwar alles übertrieben klingen, aber leider ist es so. Es ist der vollendete March der Linken durch die Institutionen, die sich nun fest in deren Händen befinden, und jetzt alles wegbeißen, was nach ihrem Kodex dort nichts zu suchen hat. Das große Problem hierbei ist einerseits die beschriebene Naivität eben vieler Bürgerlichen, wie auch der CDU, und andererseits das Mitläufertum des wahlweise "Shit- oder Bückbürgertums" (© Poschardt). Wenn die „echte Mitte“ nicht das Rückgrat hat, dem Treiben mal langsam ernsthaft Einhalt zu gebieten, wird die Polarisierung zu sehr unschönen, weitreichenden Folgen führen. Amtsinhaber wie Weimer und Prien sollten die Zeit nutzen, möglichst zügig und ohne viel Aufsehen, Leute an den Schaltstellen auszutauschen (wie es die Grünen vorher gemacht haben), und den gesamten Sumpf (samt NGOs) finanziell trocken zu legen.
Denn am Schluss wird das linke Krokodil auch sie, die Bürgerlichen, fressen – als Nachtisch.

Andreas Peters | Fr., 26. September 2025 - 14:13

spielt dabei die CDU. Diese ehemals konservative Partei ist der Wegbereiter diese linksgrünen Mediendominanz. Merkel hat in jedem Kanzlerjahr mehr mit Linken und Grünen geliebäugelt. So sehr daß sie selbst schon als grün wahrgenommen wurde. Von den Linken medien dafür gebauchpinselt, driftete sie unverdrossen und unwidersprochen nach links.Und Merz fehlt alles an Widerstandskraft und Mut, um sich dem entgegenzustellen. Damit läßt es das gesamte konservative Potenzial liegen das ihn zu einem herausragenden Kanzler hätte werden lassen können. Nun wird er als wortbrüchiger Lügner und Verräter seiner selbst verkündeten Ziele in die Geschichte eingehen.

Die CDU war nie eine konservative Partei aus Überzeugung. Es gab Konservative in der CDU, ohne Zweifel, aber die CDU war nie konservativ. Ganz am Anfang war die CDU sogar sehr, sehr links. Die CDU ist der Defaultwert der deutschen Politik. Sie sammelt das was nicht ist, nicht NPD, nicht SPD, nicht Grüne, nicht die Linke, nicht BSW. Die CDU ist eine Reiswaffel, auf die jeder Belag passt. Auch darum konnte Merkel die CDU so leicht auf links drehen, weil da einfach keine Substanz ist. Unternehmen, die auf Flyern so sehr mit speziellen Eigenschaften werben, fehlen oft gerade diese Eigenschaften. So fehlen der CDU z.B. genau die Werte, die sie so oft beschwört. Die CDU ist was für Leute, die keine festen Überzeugungen haben, aber gerne einen Posten hätten. Merz zeigt, was die CDU auszeichnet: maximale Flexibilität, wenn es um die Macht geht. Pfui Deibel!

Keppelen Juliana | Fr., 26. September 2025 - 14:27

nach allgemeiner Erfahrung und genauer Betrachtung sind die heutigen "Guten" weit näher an 33 und am echten Faschismus als diejenigen die von den "Guten" als Faschisten bezeichnet werden. Das Hauptproblem besteht darin, dass sich die etablierten Parteien auch kaum noch unterscheiden und willig diesem Trend unterordnen genau wie der Mainstream. Nach diesem "wir sind die Guten" Prinzip werden auch die Preise vergeben. So läßt sich oft überhaupt nicht nachvollziehen für welche Verdienste (ausser Russophob oder Anti-Trump zu sein) ein Preisträger/in jetzt genau diesen Preis verliehen bekam.

Jens Böhme | Fr., 26. September 2025 - 14:34

Dieser Artikel suggeriert, dass Meinungsvielfalt rechts sei. Es wird zwar die Mitte erwähnt, aber auch die ist laut Artikel rechts. Solch feinsinnige Vermischung von mitte und rechts können Linke sehr wohl deuten und entsprechend erfolgreich in ihre eigene Kritik verpacken (Linke sind genauso wie Rechte in ihren Mitteln zur Deutungshoheit). Dieser Artikel trägt zur Erhellung des sich im Zerfall befindlichen westlichen Systems nicht bei. Beide politischen Strömungen haben die politische Mitte vereinnahmt bzw. erobert (sogenannter Kulturkampf). Dass rechte politische Meinung ausschliesslich demokratie- und meinungsfreiheitsfreundlich ist und linke Meinungen dort gern gesehene Beiträge seien, glaubt hoffentlich Bernd Stegemann nicht.

Heidemarie Heim | Fr., 26. September 2025 - 18:49

Antwort auf von Jens Böhme

Tut mir ja leid lieber Herr Böhme, aber ich muss Ihnen schon wieder widersprechen! Ich fand Herrn Prof. Stegemanns Ausführungen, besonders des großen blinden Flecks, auch Mitte der Gesellschaft genannt wohltuend und klar verständlich. Ich denke, die darin aufgeführten Argumente, vielleicht sogar aufgrund eigens gemachter Erfahrungen in seinem sozialen oder berufsbedingten Umfeld, werden von Ihnen als Behauptungen/Tatsachen interpretiert oder als störend empfunden weil er sich laut Ihnen zu sehr an links abarbeitet und rechts in zu gutem Licht erscheinen lässt? Das die sogenannte Mitte in der ihr scheinbar nicht mehr allseits zugestandenen Vielfältigkeit, ja sogar die Kirchen mittlerweile die Vielfalt verleugnen und im Kulturkampf kräftig einseitig agieren von wegen AfDler wären keine echten Christen! oder deren jüdischen Mitglieder keine rechtmäßigen Glaubensvertreter, zwischen alle Fronten geriet oder zum Spielball derer Interessen geworden ist, ist leider nun mal Fakt. Gute Zeit! MfG

Brigitte Miller | Fr., 26. September 2025 - 19:37

Antwort auf von Jens Böhme

suggerieren, dass beide "politischen Strömungen" gleich stark sind und auch gleich in der Wahl ihrer Mittel in diesem Kampf. Und das entspricht in meinen Augen absolut nicht der Realität.

IngoFrank | Fr., 26. September 2025 - 18:04

mehr gibt …..
Ich sehe im Gegensatz zum Autor nicht mehr die Existenz der Mitte. Die Dreiteilung ist doch längst auf dem Müllhaufen der deutschen Geschichte gelandet. Es gibt nur noch links oder Rechtrs. In diesem Spektrum sind Links das gesamte Parteienkartell von Union, SPD, Grüner Sekte und den SED Erben und Rechts die einzige Ernst zu nehmende Oppositionspartei die AfD.
Beispiel gefällig ? Z.B die Thüringer Landesregierung: das Gehacktesbrötchen der CDU koaliert mit der 7% SPD und den SED Ableger BSW (Wagenknecht ist und bleibt eine Sozialistin ! Kann sie sein & bleiben alles gut ) und das o h n e eigene Mehrheit ! Die beschafft ihr die lupenreinen SED Erben von der Linkspartei.
Auf der anderen Seite der Wahlgewinner mit fast zweistelligem Vorsprung vor der CDU, die AfD ! Preisfrage: wo ist die Mitte ? Ich sehe sie nicht !
Ich bin mehr als gespannt wie die „Allparteienkoalitionen“ in SA und MekPom in 26 aussehen werden. Wenn’s irgend reicht, alle gegen die AfD ……
MfG ad Erf. Rep.

Christoph Schnörr | Fr., 26. September 2025 - 23:23

trefflichen Artikel fehlt allerdings jeglicher Hinweis auf die Konsequenz, welche der Autor aus seinem „wahren“ Verständnis von „links“ für sich zieht.