Hans-Georg Maaßen auf einer Veranstaltung der WerteUnion 2019
Hans-Georg Maaßen (l.) auf einer Veranstaltung der WerteUnion 2019, heute fühlt er sich im Verein nicht mehr wohl / dpa

Interner Zoff - Ein „totes Pferd“ namens WerteUnion 

Seit Neuestem macht das selbsternannte konservative Sprachrohr der CDU/CSU, die WerteUnion, mit internen Querelen auf sich aufmerksam. Mehrere Landesvorstände schmissen schon hin. Mit seinem neuen Chef Max Otte sind dem Verein Schlagzeilen sicher, der Einfluss der WerteUnion innerhalb der CDU bleibt aber kaum messbar.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Die WerteUnion, eine Vereinigung von konservativen Mitgliedern der Unionsparteien, war und ist seit ihrer Gründung im April 2018 vor allem eines: eine Produzentin von Schlagzeilen. Politischen Einfluss hatte und hat der Zusammenschluss von gerade mal 4000 von insgesamt 560.000 Mitgliedern von CDU und CSU aber nie. Versuche, als offizielle Gliederung der CDU anerkannt zu werden, hatte nie Aussicht auf Erfolg. Kanzlerkandidat Armin Laschet betont immer wieder, die CDU habe mit diesem Verein nichts zu tun. 

Gleichwohl hat es diese Organisation unter ihrem bis Mai amtierenden Vorsitzenden Alexander Mitsch verstanden, sich mit scharfer Kritik an der Politik Angela Merkels und der Bundes-CDU („verheerender Linksruck“) von sich reden zu machen. Nach der Wahl Laschets zum CDU-Vorsitzenden kündigte er aber seinen Rückzug an. Seine Begründung: „Durch die Entscheidung der CDU-Funktionäre gegen Friedrich Merz als Parteivorsitzenden und den nicht erkennbaren Willen des neuen Vorsitzenden zu einer Kurskorrektur, sehe ich kaum noch Chancen auf eine dringend notwendige Politikwende.“

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Romuald Veselic | Mo., 5. Juli 2021 - 08:06

innerhalb der CDU bleibt aber kaum messbar.

Wozu dann die Aufregung?
Werte Union ist nur eine Variante von nicht gewählter Bürgerrat oder NGO.
Man könnte dabei auf die Idee kommen, dass die CDU-Mehrheit eine Unwerte Union ist. Politische Verwandlung ist leichter zu bewerkstelligen als eine geschlechtliche.
Deshalb freue mich darauf, dass ich in meinem nächsten Leben ein Hirsch werde. Hirsche sind auch unpolitisch. ??

Wolfgang Jäger | Mo., 5. Juli 2021 - 08:10

Die ganze CDU ist ein totes Pferd. Totgeritten hat sie Merkel. Dass man nun die Werteunion, Maaßen und Otte in die Nähe der AfD bringt, ihr "Radikalisierung" unterstellt, gehört zu den feinen von Merkel übernommenen Strategien, allem, was rechts von der Mitte ist bzw. was vor Merkel konservativer Bestandteil der Union war, nicht mit Argumenten, sondern mit Diffamierungen zu begegnen. Merkel hat die Partei gespalten ebenso wie sie das Land gespalten hat. Jeder, der jetzt gegen die WerteUnion hetzt oder sie verlässt, betreibt dies nur aus Selbstschutz, um nicht selbst in den Sog der angeblichen Radikalisierung bzw. der AfD-Nähe zu kommen. Der Anfang vom Ende der CDU, in der die Konservativen keine Heimat mehr haben. Ein Sammelbecken von Anpassern und Leisetretern.

Christa Wallau | Mo., 5. Juli 2021 - 10:48

Antwort auf von Wolfgang Jäger

lieber Herr Jäger.

Das "Sammelbecken für Anpasser und Leisetreter", zu dem die CDU verkommen ist,
paßt zu einem Volk, das in seiner Mehrheit jegliche Selbstachtung und sogar (!) den Selbsterhaltungstrieb eingebüßt hat.

Kai Hügle | Mo., 5. Juli 2021 - 16:51

Antwort auf von Wolfgang Jäger

Die folgenden Zeilen können Spuren von Ironie enthalten:

Verdammt clever von Merkel. Erst bringt sie Maaßen dazu, sich bei seinem Abschied in Warschau um Kopf und Kragen zu reden (vielleicht hat sie selbst das Manuskript verfasst!), so dass Seehofer ihn suspendieren muss.
Dann überredet sie Otte nicht nur dazu, bekanntzugeben, dass er AfD gewählt hat, sondern sich in leitender Position in der AfD-nahen Stiftung zu engagieren und sich positiv über diese Partei zu äußern.
So spaltet man und sorgt dafür, dass die bösen MSM (Et tu, HMV!) "nun die Werteunion, Maaßen und Otte in die Nähe der AfD bringt".
Fürwahr, ein Kunstgriff der Kanzlerin...

Christa Wallau | Mo., 5. Juli 2021 - 08:56

Man kann sich nur an den Kopf fassen und sich fragen:
"Wo bin ich bei den Konservativen im politischen Deutschland nur gelandet? Unter vernünftigen, erwachsenen Menschen oder auf einem Hühnerhof, wo aufgescheuchte Hennen aus lauter Angst vor einem imaginären Habicht laut gackernd umherlaufen und sich gegenseitig behacken, während man den real vorhandenen, gefährlichen Fuchs am Hoftor gewähren läßt?"

Unfaßbar!

Da erdrücken uns Bürger die Probleme jeden Tag mehr, und die CDU/CSU, unsere wichtigste Partei, hat seit 10 Jahren nichts anderes zu tun, als ihre
selbständigsten Denker argwöhnisch zu beäugen u. ihnen bei jeder kleinsten Kritik am eigenen Kurs mit Rauswurf zu drohen.
Es soll mir, bitte, jemand erklären, w a s genau
die CDU/CSU befürchtet (außer Mandatsverlusten bisheriger Abgeordneter), wenn Leute aus der Werteunion, wie etwa Otte, mit ihren Vorstellungen an Einfluß gewinnen.
Bricht dann das "Vierte Reich" aus??

Ähnlich wie die SPD zerlegt sich die Union gerade
selber.

Selbst das halte ich für möglich, würde die AfD irgendwann dieses Land regieren, was kein halbwegs vernünftiger Mensch wollen kann.

Man denke nur an Versuche, Migranten grundsätzlich als Kriminelle abzustempeln oder an Fantasien über "bevorstehende Abrechnungen" mit jenen, die sich "Verbrechen gegen das Volk" schuldig gemacht haben, alles nachzulesende Sprüche von AfD-Fans. Das Netz vergisst nicht.

Zumindest stünde uns irgendeine "illiberale" Demokratie - wohl so wie in Russland, d.h. gelenkt und reduziert auf ein paar auf Linie gebrachte Parteien - bevor.

Dass Rechtsausleger wie Otte, Maaßen oder auch Vera Lengsfeld die CDU auf eine schwarz-braune Zusammenarbeit vorbereiten wollen, ist offensichtlich. Dabei hilft Ihnen ein Laschet, für den grundsätzlich jeder, der ihm Stimmen verschafft, mit Unions-Werten übereinstimmt. Das könnte ja auch ein Maaßen sein.

Dagegen hat sich Merz, eigentlich rechter Hoffnungsträger, von dem wirren Werte-Verein klar distanziert.

Herr Lenz, ich sehe ja die AfD auch als an der Republikanerfalle und an sich selbst gescheitert. Aber aufgrund diverser Sprüche in sozialen Netzen zu unterstellen, eine Partei würde womöglich ein "4. Reich" errichten wollen (in Anlehnung an das verbrecherische III. Reich) ist dann doch sehr extremst weit hergeholt und auch ein stückweit demagogisch. Derbe Sprüche sind zwar rund um die AfD erkennbar häufiger als bei anderen, aber auch kein exklusives Phänomen einer Partei.
Und zur "illiberalen Demokratie": Illiberal ist leider das Handeln der CDU gewesen. Erst hat sie eine Repräsentationslücke für Konservative bis Liberalkonsvervative geschaffen hat und dann mitgemacht, alle zu diffamieren, die in diese Lücke wollten. Rechtspopulismus-Vorwürfe haben von Anfang an selbst vernünftigste AfD-Mitglieder zu gesellschaftlichen Paria gemacht. So verlor die Partei Jahr für Jahr gute Leute und Radikale übernahmen. Ich vermute, das war auch die gezielte Strategie gegen die AfD. Ziel erreicht...

danke Herr Jahn!

Die AfD wurde also von außen zur Radikalisierung gezwungen. Das erklärt natürlich auch, warum die NPD fast völlig verschwunden oder in der AfD aufgegangen ist.

" Derbe Sprüche sind zwar rund um die AfD erkennbar häufiger als bei anderen...,"
Lesen Sie die Sprüche der anderen Partein nicht????. Schauen Sie sich die derben
Sprüche der Linken, der Grünen, der SPD, von CDU/CSU und FDP an. Zum Teil menschenverachtend. Ich möchte und kann hier nicht alle aufführen. Soviel Platz ist leider nicht vorhanden und so viel Zeit habe ich auch nicht. In Bezug auf derbe Sprüche tun sich "leider" alle Parteien hervor.

Was trügt mich mein Gedächtnis auf furchtbare Weise. Nach meiner Erinnerung hat Herr Mitsch im Sommer letzten Jahres seinen Rückzug angetreten, nachdem er selbst und vor allem auch seine Familie mit dem Tode bedroht wurden. Aber das waren vermutl. Fake-News.
Ich kann Ihnen, Frau Wallau nur zustimmen. Was für eine sonderbare „Demokratie“ haben wir, in der NGOs den Kurs der Regierung bestimmen, die meisten politischen Parteien große Probleme mit der Unterscheidung voneinander haben und in der es als Kompromiss gilt, den politischen Mitbewerber über öffentlichen Druck zur Zustimmung zu bringen? Bestes Beispiel ist das „Demokratieförderungsgesetz“ der SPD, bei dem sich die CDU (noch) standhaft weigert, auch verfassungsfeindliche Organisationen im „Kampf gegen Rechts“ finanziell zu fördern.
Ist die CDU künftig genauso politisch tot wie die Werte-Union, wenn weiter dagegen „geschossen“ wird? Lässt sie sich wie in dieser Legislaturperiode von der SPD, künftig von den Grünen erpressen?

Karl-Heinz Weiß | Mo., 5. Juli 2021 - 09:04

Immer noch erstaunlich, wie Herr Maaßen in die Position des Verfassungsschutzpräsidenten gelangen konnte. Zum Abschied wollte ihn Herr Seehofer sogar noch befördern. Die Personalie zeigt den ganzen Widerspruch innerhalb der CDU. Der rheinischen Frohnatur Laschet steht ein schwerer Weg bevor, wenn er die Wählerschaft durch seine Konflikt-Beschönigungs-Strategie nicht einlullen kann.

Joachim Kopic | Mo., 5. Juli 2021 - 10:09

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Von da an hörte man so gut wie garnichts mehr von dem, was er vor der Bundestagswahl in Bayern so von sich gegeben hatte ... zumindest mein Eindruck. Und wenn ich mir die Reaktionen nach dem Würzburg(Bayern!)-Attentat von ihm ansehe, scheine ich mich nicht zu täuschen. Meine Stimme würde er jedenfalls nicht mehr bekommen!

Ronald Lehmann | Mo., 5. Juli 2021 - 18:20

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Herr Weiß, keine Angst ?, Herr Maaßen war der letzte Monikaner in einer Führungsebene.

Liebe Genossen:
"Die Säulen der Macht der Justiz, des BVG, der BND, das BfV, der Armee, der ÖR mit ihren Akademien & den Medien sowie den Bildungsstätten u.v.a. wurden entkonservatiert, gereinigt & desinfiziert. Keine Rückstände zu verzeichnen ?

Herr Lenz, ich würde mit Ihnen Wetten, dass Europa eher als 24-ste Marionetten-Provinz des Großreiches China in die Geschichte eingehen wird, als das ein 4.Reich entsteht. Tut mir Leid. Aber nicht einmal in einer Clabauder-Kömodie könnten wir Deutschen was gewinnen.
Oder vielleicht doch - im Gendern? Mal die ÖR & Bohlen anrufen. Da lassen sich bestimmt Brot & Spiele organisieren.
Sieg - Freundschaft ?
PS: leider beherrsche ich nicht die chinesische Sprache ????

Walter Bühler | Mo., 5. Juli 2021 - 09:43

... als Brücken zu bauen und mit Andersdenkenden zu reden. Jeder Depp ist zur Destruktion in der Lage, während konstruktives Handeln moralische und intellektuelle Qualitäten erfordert, die eben nicht jeder hat.

Wenn Kommunikationsversuche über Gräben hinweg scheitern, dann freuen sich die Deppen am meisten. Für sie ist ein Gespräch nur dann "gut", wenn es mit der Bekehrung des Gesprächspartners zur eigenen Position endet. Da diese "eigene Position" in der Regel nur aus einer 1:1-Kopie des medialen Main-Streams besteht, hat diese Strategie den großen Vorteil, dass man nicht nachdenken muss.

Wer wagt sich heute noch ins Gedächtnis zu rufen, dass auch der "Feind" in manchen Punkten recht haben könnte, dass man von ihm etwas "lernen" könnte?

In der SPD hat man es geschafft, den Genossen Thilo Sarrazin zu diffamieren und an die Wand zu drücken. Damit hat die Sozialdemokratie in D den dänischen Weg zugeschüttet und sich selbst vollständig der grünen Dominanz ausgeliefert.

H. Stellbrink | Mo., 5. Juli 2021 - 10:20

Die Union muss die Wähler der AfD wieder zurückholen. Auf Dauer wird sie in der babylonischen Gefangenschaft der Grünen verkümmern, denn man kann ja auch gleich das Original wählen. Markige Sprüche zur Migrationspolitik, denen keinerlei Taten folgen, und die faktische Übertragung des Budgetrechts der Bundestags auf die EU-Kommission unter eklatantem Bruch der europäischen Verträge sind nur mit Hilfe geneigter Medien noch eine Weile zu kaschieren. Je länger die AfD besteht, desto mehr hat sie die Chance auf Professionalisierung (s. Schwedendemokraten), und desto unwiderbringlicher verliert die Union auf Dauer konservative Optionen. Der Popanz der rechten Gefahr für die Demokratie wird nicht ewig verfangen. Wenn die derzeit als rechtsextrem verfemten Themen der AfD Teil des Mainstream geworden sind (wie in Dänemark bei den Sozialdemokraten) wird sich die AfD zerlegen. Sie hat dann ihren Zweck in den Augen der meisten ihrer Wähler erfüllt.

helmut armbruster | Mo., 5. Juli 2021 - 11:18

und das erst bemerkt, wenn die Werte wertlos geworden sind, auf welche Werte soll er denn zurück greifen? Jetzt, wo er ohne Werte dasteht.
Werte entstehen nicht im Laboratorium, oder als Ergebnis von Sitzungen und Schulungen , sie entstehen durch gemeinsames Handeln und dadurch dass ein Teil des Handels gebilligt wird und ein anderer abgelehnt wird.
Aus einem leeren Fass kann niemand Wasser schöpfen. Ebenso wenig wie man aus einer verbrauchten Gesellschaft Werte heraus destillieren kann.
Die Zeit für die CDU ist um, sie ist im wörtlichen Sinn wertlos geworden.

Gisela Fimiani | Mo., 5. Juli 2021 - 11:39

Anstatt die AfD- Keule zu schwingen, wäre eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Werteunion weitaus hilfreicher. Insofern zeigt dieser Beitrag mehr vom Selben, nämlich einem Demokratieverständnis im Sinne von: Kritiker sind Störenfriede, die uns von unserem „Faulbett“ zu vertreiben suchen. Welch ein träges, dumpfes CDU Personal, welches nur noch für sich selbst kämpft. Lebendiger, demokratischer Streit um die beste Lösung ist offenbar von etablierten Partei-Gewächsen nicht mehr zu erwarten. Das Land erstickt unter der geistigen Bequemlichkeit und Stumpfheit kritik- und denkfauler, lethargischer Politiker.

Heidemarie Heim | Mo., 5. Juli 2021 - 11:53

Herrliche Zeiten waren das, als man die noch nicht hatte, oder? Wer schon reiferen Alters ist, weiß doch im Grunde genau wie, bzw. in welche Richtung die als einst konservativ ausgerichteten oder geltenden Unionsparteien sich entwickelt haben. Solange es der moderne Zeitgeist verlangte, bzw. man den in den Parlamenten neu aufgetauchten Gegner AfD mit nicht gerade wenigen ehemaligen CDU/CSU` lern nicht endgültig ins politische Abseits befördert hat, bediente man sich doch gern dieser "unbedeutenden Minderheit" genannt Werteunion, um wenigstens den Anschein zu wahren, dass treu konservative Wähler oder Kritiker (Migration, EU-Schuldenpolitik usw.) bei der Union besser aufgehoben sind als in der unsäglichen AfD und ihren "unanständigen Wählern". Nun da diesbezüglich mission accomplished, wendet man sich flugs den eigenen Misskredit bringenden, lt. Tauber A ....l.....n zu? Ein Blick in die NK-Anfangsmitgliedschaften alter Zeit zeigt, dass man schon mal souveräner war. Isn`t it ? MfG

Norbert Heyer | Mo., 5. Juli 2021 - 12:41

Viel deutlicher kann man nicht dokumentieren, das die Union keine konservative Partei mehr ist: Die WerteUnion, ein bisher schon kaum feststellbarer Störfaktor, soll weg - abschaffen und fertig. Damit gesteht diese ehemals große Partei, dass sie das Fundament ihrer Berechtigung verlassen hat. Anders und kurz ausgedrückt: Die Noch-Konservativen sind als Wähler in der Union nicht mehr gewünscht - sie müssen - und sollten - sich andere Alternativen suchen. Herrn Otte kenne ich aus Diskussionen, seinen Büchern und Fernseh-Diskussionen. Er ist für mich ein wertliberaler Konservativer und wird in eine Ecke geschoben, in die heute auch Strauß und Dregger sich wiederfinden würden. Es ist das Lebenswerk dieser Kanzlerin, die der Union ihre Wurzeln genommen und daraus eine beliebige Partei der angepassten Einheitsmeinung geformt hat. So ist diese Union ebenso wie die SPD auF den Weg in den Untergang. Die Grünen und die Roten haben ihre Ideologie, die Union ist ein Schiff ohne
jeglichen Kompass.

Tomas Poth | Mo., 5. Juli 2021 - 12:58

4.000 zu 560.000... - die Klasse macht´s , nicht die Masse!
556.000 sind totes Treibholz des Merkelismus oder.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 5. Juli 2021 - 13:40

Na, Herr Dr. Müller-Vogg, wenn eine so kleine nichtsagende Gruppe in der CDU nichts bewirkt, eher stört und nur Kritik übt, die dann als AFD-Sprech gilt, dann macht doch endlich kurzen Prozeß und werft alle raus. Die 4000 Mitglieder könnt ihr doch locker verkraften, insbesondere dann, wenn Herr Laschet erklärt: "... die CDU habe mit diesem Verein nichts zu tun." Wenn das so ist, dann entledigt Euch doch dieses "Vereins" innerhalb der CDU. Oder wird sie doch noch gebraucht, um dieser CDU noch ein konservatives Feigenblatt vorzuhalten?
Damit die Wähler nicht erkennen, wie links-grün sich die CDU unter Merkel eingefärbt hat?
Sorry, aber woher kommen denn die 5,88 Mil. AFD-Wähler bei der letzten BT-Wahl? Ja, auch in großen Teilen aus der CDU und auch Gauland kam daher, wie viele andere, die den Drall der CDU zu einem Ausleger der Grünen nicht mehr tatenlos zusehen wollten. Also frisch ans Werk. Treibt die WU zur AFD, die reden ja ohnehin schon wie "die". Mal sehen was dann passiert.

Markus Michaelis | Mo., 5. Juli 2021 - 15:04

Dass die Werte-Union *selbsternannt* konservativ ist, würde ich nicht als Nachteil sehen oder für erwähnenswert halten. Alle Parteien und politischen Akteure sind selbsternannt. Auch die CDU, Grünen, SPD etc. wurden nicht von den anderen Parteien, dem Verfassungsgericht oder dem Bundespräsidenten mit einer bestimmten politischen Position beauftragt. Am Ende geht es darum, wieviele Menschen man mit seinen politischen Anliegen vertritt und ob die eigene politische Agenda irgendwie funktionsfähig ist.

Da stehen aber alle im Wettbewerb und für mich ist das gerade ein Vorwurf an die "Altparteien". Die AFD maßt sich zum Teil an zu behaupten für "DAS" Volk zu reden, was ganz offensichtlich nicht der Fall ist. Man redet für Teile und ganz große Teile lehnen kaum etwas so ab, wie die AFD. Andererseits sprechen die "Altparteien" im selbsternannten Selbstverständnis oft für alle Menschen, die Menschheit, universelle Werte etc., was offensichtlich auch mehr ein Selbstbild ist.

Bernd Muhlack | Mo., 5. Juli 2021 - 15:29

„Konservativer Aufbruch für Werte und Freiheit“
so jetzt die Bezeichnung der Werte-Union in Bayern.
Dieses Akronym erinnert mich an PEgIdA.

Lassen wir es mal dahin gestellt, warum es die WerteUnion überhaupt gibt; es gibt ja auch eine FrauenUnion, eine QueerUnion und und und.
Wie bei HARIBO-Colorrado: für jeden was dabei!

Dass sich die Zeiten ändern war schon immer so:
pantha rei - alles fließt.
Wie hieß es bei den 68ern?
"Macht kaputt was euch kaputt macht!"
Ton Sterne Scherben, Einstürzende Neubauten etc.

Wir sind jedoch mMn an einem Punkt angelangt, an dem die Äußerung gewisser Meinungen, Ansichten zur Ausgrenzung, Stigmatisierung führt.
Ich hatte das hier - wie auch Andere - bereits oft geschrieben.

Die BRD hat die 68er überstanden und die KPD sowie NPD verkraftet.
Warum?
Weil es eine starke Mitte gab - und zwar "eine wirkliche Mitte!"
Diese ist uns leider abhanden gekommen.

In der Tat "pantha rei" - jedoch ist nicht jede Neuerung, Veränderung auch ein Fortschritt, ein Benefit

Rob Schuberth | Mo., 5. Juli 2021 - 15:36

Ganz neu sind solche Töne hier beim C ja leider nicht, aber sie werden mehr, oder täusche ich mich da?

Der Autor hat ja rein zahlentechnisch recht, nur kommt es bei solchen Dingen nun wirklich nicht auf die Menge, sondern auf die Qualität des Inhalts an.

Man könnte die Werte Union quasi als den harten Kern derer bez. die sich von Merkel nicht haben die Meinung verbieg(t)en lassen.

Will die Union wieder mehr Wählerstimmen aus den Mehrheitsmeinungen der Bevölkerung generieren, dann sollte sie genau diesem Kern wieder mehr Leben einhauchen anstatt ihn zu bekämpfen.

Es gibt einfach noch immer viel zu viele Klatschhasen in der cDu.