
- Impfpflicht als ausgleichende Gerechtigkeit?
Läutet die grassierende Omikron-Welle das Ende der Pandemie ein? Und verfügt die Politik in diesem Fall über eine Exit-Strategie? Darüber wurde am Sonntagabend bei Anne Will diskutiert. Zum Thema Impfpflicht tat sich der NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst mit einer mehr als seltsamen Bemerkung hervor.
„Mit welchem Plan geht Deutschland ins dritte Corona-Jahr?“ Unter dieser Leitfrage wurde gestern Abend in der Talkshow bei Anne Will zum gefühlt hundertsten Mal über die neuesten Entwicklungen in der Pandemie diskutiert. Was für die aktuelle Ausgabe natürlich bedeutete, dass die Themen Impfpflicht und Omikron im Vordergrund standen. Die Debatte verlief angesichts des gesellschaftlichen Bruchs, der sich in ebenjenem dritten Corona-Jahr inzwischen sehr deutlich manifestiert, halbwegs einvernehmlich – was auch daran gelegen haben dürfte, dass etwa Gegner einer Impfpflicht (beispielsweise Wolfgang Kubicki von der FDP) nicht in der Runde vertreten waren.
Für die Liberalen war es vielmehr Bundesjustizminister Marco Buschmann, der seine Vorstellung von einer gestaffelten Verpflichtung zum Impfen darlegen durfte. Mit ihm diskutierten die Medizinethikerin und Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx; der Intensivmediziner Uwe Janssens; der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sowie die FAZ-Journalistin Helene Bubrowski. Mit anderen Worten: Das bewährte deutsche Talkshow-Personal. Entsprechend erwartbar verlief auch die Sendung, wobei es dem NRW-Regierungschef überlassen blieb, mit einer Bemerkung für Staunen zu sorgen.