
- Gegangen, um zu bleiben
Holger Stahlknecht galt als der nächste Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, bis er innerhalb von Tagen alles verspielte. Andere würden resignieren – er nicht.
Geknickt? Erschüttert? Aber nicht doch! Strahlend tritt Holger Stahlknecht Anfang Dezember vor die Kameras. Drei Tage ist es her, dass Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) den Parteifreund als Innenminister entlassen hat. Doch dessen Selbstbewusstsein ist scheinbar ohne jeden Kratzer. „Ich bin dankbar für den Rückhalt und Zuspruch, den ich seither erlebt habe“, sagt er. Auch weiterhin werde er sich „an geeigneter Stelle“ für die Bürger einsetzen. Andere mögen den 56-Jährigen abgeschrieben haben – er selbst hat offenbar noch viel vor.
Sich geschlagen zu geben, kommt Stahlknecht überhaupt nicht in den Sinn. Dabei hat der schneidige Ex-Staatsanwalt und Reserveoffizier nicht nur seinen Platz im Kabinett verloren. Aufgeben musste er auch den CDU-Landesvorsitz – jenes Amt, das ihm den Weg in die Staatskanzlei ebnen sollte.