
- Raus aus dem Panikmodus!
Zwei heiße Tage – und Deutschland dreht durch: Sondersendungen, Liveticker und apokalyptische Prognosen erwecken den Eindruck einer nationalen Krise. Die kollektive Aufregung und der politisch-moralische Furor erinnern ungut an die Corona-Zeit.
Es liegen wirklich sehr warme Tage hinter uns. Hitziger als die Temperaturen waren allerdings noch die Reaktionen auf das Wetter. Vor allem medial und politisch. Die Nachrichtensendungen waren im Ausnahmezustand. Die „Tagesschau“ widmete teilweise nicht nur die Topmeldung des Tages den hohen Temperaturen, sondern auch gut 50 Prozent der Sendezeit. Es gab Sondersendungen auf RTL („Glutofen Deutschland“) und im ZDF („Backofen Deutschland – Gluthitze in Europa“). Auch die ARD steuerte – noch rechtzeitig, bevor in der Nacht zu Donnerstag der Regen das Land erreichte – einen „Brennpunkt“ bei.
Alle News-Portale von Tagesschau bis Bild hielten die Bürgerinnen und Bürger mit Livetickern auf dem Laufenden. Dort konnten wir dann unter anderem erfahren, dass das Kanzleramt auf Gleitzeit und mobiles Arbeiten setzt oder dass am Hölderlin-Gymnasium in Köln die Heizthermostate defekt sind, weswegen sich die Heizung nicht abschalten lässt.
So ging das zwei Tage lang – von morgens bis abends.
Ein medialer Ausnahmezustand. Stimmen, die zu kühlem Kopf bei steigender Wärme raten, wurden – mal wieder – von einem Furor aus einfacher Moral und vermeintlicher Tugendhaftigkeit begleitet. Da wird dann sofort an die „älteren Menschen“ erinnert, die „schutzlos“ der Glutwelle ausgesetzt seien. Diese Zurechtweisungen kamen dabei vor allem aus dem politischen Raum. Zum Beispiel von Karl Lauterbach, der via „X“ verkündet, was den „älteren Menschen“ droht: Schlaganfall, Demenz und Nierenversagen.
Auch bei Corona mussten die „älteren Menschen“ dafür herhalten, Zweifler zu überzeugen
Spätestens an diesem Punkt wird einem klar, woran die Rezeption dieser Tage erinnert: Corona. Auch hier meinten nicht wenige, es gebe nur Schwarz-Weiß. Auch in Corona-Zeiten wurden boulevardtaugliche Begriffe für die maximale Panik gefunden („Killervariante“), und auch hier mussten oft die „älteren Menschen“ dafür herhalten, Zweifler zu überzeugen. Und wie bei Corona ist auch jetzt wieder die große Zeit der Modellierer. Das hängt auch damit zusammen, dass das Hier und Jetzt sich nicht bedingungslos der medial-politischen Hysterie anpassen mag.
So machte vor ein paar Jahren eine Grafik die Runde, die den Rückgang der klimabedingt Verstorbenen in den letzten hundert Jahren zeigen sollte. Und die Kurve war steil abfallend. Das rief den „Faktenfinder“ der Tagesschau auf den Plan, der sich ebenfalls schon während der Corona-Pandemie in besonderer Weise hervorgetan hat. „Irreführende Grafik verharmlost Klimawandel“ heißt das in mancherlei Hinsicht lesenswerte Stück, das noch heute im Internet zu finden ist. Dort wird wortreich und unter Verwendung aller gängigen Buzzwords aus der Corona-Zeit erklärt, worin die Schwächen dieser Darstellung liegen. Und manches davon ist nachvollziehbar. Entscheidend ist aber, dass die Tatsache, dass die Anzahl der klimabedingten Toten rückläufig war, überhaupt nicht in Abrede gestellt wird. Aber genau diesen Eindruck erweckt die Überschrift, die suggeriert: Eine Grafik mit rückläufigen Zahlen kann nur „irreführend“ sein.
Und da die Gegenwart nun mal die Warnungen, die auch im „Faktenfinder“ zuhauf zu finden sind, nicht wirklich untermauert, muss der Verweis auf die Zukunft her. Dass in Zukunft die Opferzahlen steigen, sei in der Fachwelt „praktisch unumstritten“, zitiert man einen Vertreter von „Klimafakten“. Und um diese „quasi unumstrittene“ These zu untermauern, braucht es die Modelle oder einfach nur blanke Schätzungen, denn Glaskugeln für die Zukunft haben wir nicht. Und diese Prognosen sind – Sie ahnen es – allesamt düster bis apokalyptisch.
Die Grünen wollen ein Recht auf Hitzefrei
Bei so viel kollektivem Weltschmerz fühlen sich natürlich die Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen berufen, mit gut gemeinten Vorschlägen ihrer selbst gewählten Erlöserrolle von dem Übel der Welt gerecht zu werden. Herausgekommen ist ein Papier, das sich in Teilen wirklich zur Satire eignen würde. In dem am Dienstag veröffentlichten Plan der Bundestagsfraktion der Grünen sollen etwa alle Kommunen verpflichtet werden, „Hitzeaktionspläne“ aufzustellen. Selbst grüne Kommunalpolitiker dürften da aufatmen, dass die eigene Partei derzeit nicht an den Schalthebeln der Macht sitzt. Die Habeck’sche Wärmeplanung läuft schließlich vielerorts noch, und die aus der Verfassung selbst kommende Garantie der kommunalen Selbstverwaltung bedeutet nicht, dass unsere Gemeinden nur noch mit dem Vollzug einer in Berlin beschlossenen Agenda beschäftigt sind. Noch zwei oder drei solcher grünen Ideen zu verpflichtenden Planungen in den Kommunen – und der größte Idealist verliert irgendwann den Glauben an die Gestaltungschancen in seiner Gemeinde und wird sich kommunalpolitisches Engagement zukünftig viermal überlegen.
Auch sollen laut dem Plan die Arbeitgeber verpflichtet werden, ab 26 Grad am Arbeitsplatz umfangreiche Hitzeschutzmaßnahmen bereitzustellen. Leisten sie das nicht, sollen die Arbeitnehmer wiederum ein Recht auf Hitzefrei haben. Ein dramatischer Schritt, der viele Sonnenlicht gewöhnte Berufsgruppen, vom Straßenarbeiter bis zum Landwirt, nur müde lächeln lässt.
26 Grad war übrigens genau die Temperatur, bei der unter Robert Habeck die Liegenschaften des Wirtschaftsministeriums zum Energiesparen nicht weiter runtergekühlt werden durften. Im Bundestag waren es mit Zustimmung der Grünen 27 Grad. Der Unterschied zwischen zumutbar und unzumutbar ist bei Bündnis 90/Die Grünen keine Frage des tatsächlichen Wetters, sondern allein der politischen Wetterlage.
Ob das nun Opportunismus oder Dilettantismus ist, ist mir im Prinzip egal. Denn gefährlich ist die Gemengelage aus Panikmaschinerie und Regulierungseifer allemal. Das hat uns Corona bewiesen, und vielleicht verweigern sich die Grünen deswegen so emsig einer umfassenderen Corona-Aufklärung, weil sie die Mechanismen der Angst zum Markenkern ihres Politikstils erhoben haben. Ein Tiefpunkt war im letzten Wahlkampf, als man mit frischen Flutbildern in einem Video mit apokalyptischer Stimmung auf Stimmenfang ging.
Hitze im Sommer kann man auch einfach als schönes Wetter empfinden
Dabei könnten sich alle ein Beispiel an der Online-Redaktion des ARD-Brennpunkts nehmen. Ausgerechnet auf der Homepage des Sondersendungsformats ist das Hitze-Spezial nämlich mit einem Kind bebildert, das mit fröhlich ausgestrecktem Arm durch eine Brunnenanlage in München springt. Und so wird uns mit viel subversivem Geschick in Erinnerung gerufen, wie man Hitze im Sommer auch empfinden kann: nicht nur als tod- und verderbenbringende Gefahr, sondern – wie Christian Dürr es sagte – als schönes Wetter.
Lassen wir den Panikmodus einfach hinter uns. Übrigens auch im Interesse der psychischen Gesundheit, insbesondere von jungen Menschen.
Wenn zwei heiße Tage reichen, um das halbe Land in kollektive Untergangsstimmung zu versetzen, gnade uns Gott bei den massig vor uns liegenden wirklichen Problemen, zu denen auch die Anpassung an sich verändernde klimatische Gegebenheiten gehört.
Und auch das muss in diesem Kontext noch gesagt werden: Wer erzählt, mit nationalem Klimaschutz die Temperaturen in 50 Jahren in Deutschland beeinflussen zu können, lügt oder hat keine Ahnung. Klimaschutz kann nur multilateral funktionieren. Die Erzählung vom guten Deutschland, das „mit gutem Beispiel vorangeht“ und die anderen werden schon folgen, ist extrem kindisch. Auch steckt dahinter ein doch eher befremdlicher deutscher Heldenmythos. Jedenfalls bringt es nichts, unsere Volkswirtschaft als Opfer darzubringen, um andere zum besseren Klimaschutz anzuhalten. Zumal es nicht wenige Länder gibt, die auch ohne Klimawandel schon Temperaturen in der Größenordnung der letzten Woche hatten. Und die Züge fuhren dort trotzdem, die Menschen konnten zur Arbeit, und die Kinder wurden ordentlich beschult. In mindestens 150 Ländern dieser Erde ist die durchschnittliche Temperatur höher als in Deutschland. Es ist also „heißer“.
Arbeiten wir doch gemeinsam an einem Land, das auch bei 30 Grad plus schlicht noch funktioniert und denken beim nächsten heißen Tag lieber an fröhlich am Brunnen spielende Kinder als an Backofen und Gluthitze.
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die freundliche Variante handeln, deren Verschärfung evtl. die "Bringschuld" und das "Fegefeuer" wären?
Um so dringlicher muss man mit überschaubarer Politik und einer, die wir bewältigen können, "dagegenhalten"; eigentlich ist es ein "Dafürhalten", für eine Zukunft.
Die sieht man vielleicht aber auch nur, weil man sie zu bewältigen versteht...
Es stimmt aber, in der Coronakrise war ich es gewohnt, mich in einer Krise zu orientieren.
Geht jetzt eigentlich schon recht flott:)
Deshalb kann ich mir kaum vorstellen, dass Grüne mit "Apokalypse" punkten können.
Umsicht ist doch aber okay.
Ich finde es fast schon perfide, wie die meisten Medien das Volk unter permanente Panik versetzen, um ihre Umsätze zu generieren. Den psychischen Schaden der Bürger nehmen sie billigend in Kauf.
warme Tage fügen sich doch wohl folgerichtig ins links grüne Klimazenario des baldigen Weltuntergangs ein…… dazu noch einige bunte Bilder unseres „Außenkanzlers“ und die exzellent vergütete Sendezeit von Tagesschau, heute und Sondersendungen sind vorbei ……ohne, wie selbstverständlich von den dringenden notwendigen innenpolitischen Themen zu berichten, die denen, die sich außerhalb der links grünen Blase wähnen, auf den Nägeln brennen.
Noch ist im Buntland Germany die Not der hier schon länger Lebenden nicht groß genug.
Wenn d i e dann Hilfe brauchen, ist Nix an Kohle mehr da ! Alles weg …. verplämpert wie immer ….
wenn die „hellroten Socken der SPD“ mit der Union und oder der Grünen Sekte gemeinsam regieren ….. so wie in den letzten gut 20 Jahren nach Kohl und mit Einschränkungen nach Schröder.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik
Panikmodus ihre Förderungen verlieren (könnten)..., wenn 'grün-woke unsere Demokratie' keinen Ersatz mehr anbieten kann...?
Okey, dann müssen 'die Klima-NGO's' sich halt vollständig auf Migrationsförderung und Rechtsbekämpfung konzentrieren - geht dann halt nicht anders... ... - sorry!
/Ironie
mußten die Menschen aller Zeiten u m g e h e n lernen. Und sie haben es prima geschafft!
Die Menschheit niemals ausgestorben und die Welt ist in Eiszeiten und Wärmeperioden nicht untergegangen.
Dasselbe sollten wir auch in unserer Zeit tun:
Überlegen, mit welchen klugen Mitteln und Maßnehmen wir allen Wetterphänomenen und Klimaveränderungen am besten trotzen können.
Die bisherigen irren Anstrengungen der Deutschen, ihr Land zum "Klimaretter" zu machen, indem auf Teufel komm raus CO2 eingespart u. gleichzeitig der Atom-Ausstieg durchgezogen wird, sind an Lächerlichkeit nicht zu überbieten und - vor allem - in höchstem Maße selbstschädigend!
Da kann man sich auch gleich von der zunehmenden Erwärmung zu Tode schmelzen lassen. Das kostet zumindest nichts.
es wohl für Kinder und Jugendliche, wenn Erwachsene sich so benehmen , ständig Panik schüren statt Halt zu geben.
Überall sind die Kinder-und Jugendpsychiatrien voll , Kinder, die Zukunts-und andere Ängste haben.
Das ist doch verrückt.
…ist das Geschäftsmodell der Grünen von Anbeginn. Es fing an mit dem Schüren von Angst vor Kernkraft, es folgten Chemie , Pharmazie, Gentechnologie, Datenverarbeitung. Alle Zukunftstechnologien wurden verteufelt, regulatorisch stranguliert und für deutsche Unternehmen unattraktiv gemacht. Das Ergebnis ist bekannt. Immer unterstützt von den Medien, die z.B. von Pestiziden sprechen, wenn Pflanzenschutzmittel, die Ernten retten, gemeint sind. Angst verunsichert, manipuliert und macht gefügig. Der Popanz „Klimakatastrophe“ , der über Jahre aufgebaut wurde - und nie von anderen Parteien, schon gar nicht den Medien hinterfragt wurde- ist das ultimative Instrument, um den Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft nach Grünen Vorstellungen durchzusetzen, Transformation beschönigend genannt. Und so wie Pflanzenschutzmittel jetzt eben Pestizide heißen, so dürfen ein paar heiße Tage eben nicht mehr Hochsommertage genannt werden. Nebenbei lenkt man subtil von wirklich wichtigen Problemen ab.
um Panik zu schüren. Meines Wissens gibt es keine Statistik, die einen direkten Zusammenhang zwischen Hitze und Sterblichkeit darstellt, übrigens genau wie bei Corona. Prof. Ganteför hat nachgewiesen,, dass weit mehr Menschen an Kälte sterben, aber damit ist keine Panik zu erzeugen.
Das mit den "Hitzetoten" halte ich für höchst manipulativ. Wie schon bei Corona, ist es oft ein sozusagen vorgezogener Tod von Moribunden. Also Menschen deren Ableben kurz bevor steht. Früher war es oft eine bakterielle oder virale Lungenentzündung. In der Coronazeit dann eine Lungenentzündung durch Coronaviren. Bei Hitze oft Herzversagen. Genauso wie bei strenger Kälte das Infarktrisiko steigt. Anstrengungen wie Schneeräumen oder strapaziöse Skitouren führen dann, bedingt durch die Kälte, zu Blutgefäßverengungen.
A) Sinken die Auflagen solcher Magazine seit Jahrzehnten. Selbst die Bildzeitung stürzt ab.
Spiegel, Zeit, Süddeutsche und nach links gewanderte FAZ sowieso. Auf You Tube nennt sich das Clickbaiting und jeder ist selbst dafür verantwortlich so etwas zu abonnieren. Genau wie bei den Zeitungen. Aber irgendwie muss man den Leuten ja Angst machen, wenn man große Teile ihres Wohlstandes für diue Dekarbonisierung der Gesellschaft ausgeben will, ohne das dies das Weltklima verbessert, weil weder die Ölstaaten noch China und die USA sowie andere große Player im Wirtschaftssystem mitmachen und man selbst den Ausweg Kernenergie verbaut. Das geht nur wenn man den Leuten diffuse Ängste einredet und trügerische Hoffnungen macht. Ich Wette darauf, dass die Ampel ohne den Katastrophenjournalismus nie zustande gekommen wäre.
Alles nur Berechnungen früherer Daten, Schätzungen und viel Brimbamborium. Meine Frau und ich amüsieren uns, ob ihre Wetter App auf dem Handy oder meine App uns mal das Wette richtig ansagt. Und was soll ich sagen. Bald stündlich ändern die ihre Voraussagen. Bei ihr regnet es, beim mir Sonnenschein. Die haben schlichtweg keine Ahnung, auch wenn sie so tun, als wäre das anders. Und die Klimahysteriker brauchen diese tiefroten Gefahrenkarten im Fernsehen, wo jeder Sturm, Regen und auch mal Hagel zum Weltuntergang hochstilisiert wird. Auch ich sage bei diesem Thema. Einfach nicht mitmachen, einfach ignorieren und selber in den Himmel schauen und das Wetter selbst beobachten. Wir älteren haben das noch von den Eltern gelernt. Aber was sage ich. Woher sollen es die Jüngeren wissen. Es gibt doch für alles eine App.., KI und Luisa Neubauer.