
- Lobbyieren bis der Arzt kommt
Ende Juni findet der Hauptstadtkongress für Entscheider aus Gesundheitspolitik und Medizin in Berlin statt. Kritiker sprechen im Zusammenhang mit dieser pharmafinanzierten Veranstaltung längst von einer „Werbeshow zum Agenda-Setting”.
Berührungsängste gibt es nicht. Der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit (HSK), der vom 25. bis zum 27. Juni in Berlin stattfindet, ist stolz auf seine Sponsor-Partner aus der Pharmaindustrie. Warum auch nicht? Sponsoring hat es immer gegeben – bereits 1998, als der HSK, initiiert vom damaligen Bundestagsabgeordneten Ulf Fink (CDU), aus einem kleinen Krankenhauskongress hervorging. Zum ersten HSK kamen damals 800 Interessierte. Seither ist der Kongress immer mehr gewachsen.
Seit Jahren bereits wird der HSK vom Pharmakonzern Pfizer gesponsert; auch bestreiten Pfizer-Vertreter seit Jahren Programmpunkte. Diesmal können diese von 5000 Vertretern aus Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft, Medizin und Pflege, Forschung und Versicherung erlebt werden. Die von der WISO S. E. Consulting GmbH veranstaltete Tagung gilt als zentraler Treffpunkt für die „Entscheider-Szene“. Schaut man sich das Programm an, wimmelt es nur so von Pharma. Neben Pfizer als Hauptsponsor firmiert Johnson & Johnson als „VIP-Partner”. Als weitere, einfache „Partner” werden unter anderem Gilead Sciences und die Paul Hartmann AG aufgelistet.
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Nach diesem sehr informativen Beitrag ist mir klar, warum immer mehr Investorengelder in die Gesundheitsbranche fließen. Immer weniger Beitragszahler sollen für immer kostenintensivere Gesundheitsleistungen aufkommen. Karl Lauerbach kam dank seiner zahllosen Lanz-Auftritte ins Amt. Ob seine Nachfolgerin als Juristin für die Aufgabe besser geeignet ist ? Fragen Sie am besten nicht Ihren behandelnden Arzt oder Ihren Apotheker. Die Antwort könnte Sie verunsichern.
Na das ist doch normal. Wer etwas bezahlt (sponsert) will am Ende des Kongresses auch was davon haben. Netzwerke neu stricken oder ausweiten, neue Leute in neuen Positionen kennenlernen und deren Verhalten einschätzen. Werbung in eigener Sache machen und Kontakte intensivieren. Und so nebenbei neue Medikamente anpreisen, Impfstoffe in Aussicht stellen und versprechen, vor allem aber allen und jedem sagen, es lohnt sich dort eingeladen zu werden und es verpflichtet auch. Machen wir uns alle nichts vor. Pfizer hat bei diesem Kongress die Nase vorn und bei anderen Treffen/Kongressen/Tagungen/Seminaren sind es andere Pharma Riesen. Und die Politik mittendrin, macht da kräftig mit, verspricht Forschungsgelder da und Steuer- und/oder Zulassungserleichterungen dort und alle haben etwas davon. Obwohl? Nicht alle. Der Patient, der Kranke darf zahlen und ist auch weiterhin Versuchskaninchen für die Pharma und damit auch alle kontrolliert werden, braucht es die digitale Krankenkarte. So gehts.