Amadeu-Antonio-Stiftung
Stand der Amadeu Antonio Stiftung auf der Re:publica 25 / picture alliance / IPON | Stefan Boness

„Hasswelle gegen die Zivilgesellschaft“ - Amadeu-Antonio-Stiftung fantasiert eine Apollo-Verschwörung herbei

Der lange Kampf gegen Verschwörungstheorien scheint die Amadeu-Antonio-Stiftung verwirrt zu haben. Nun sieht sie sich selbst als Opfer einer Verschwörung. Der Grund: Die ständige Agitation der Stiftung gegen „rechte Medien“ gerät zunehmend in die Kritik.

Ferdinand Knauß

Autoreninfo

Ferdinand Knauß ist Cicero-Redakteur. Sein Buch „Merkel am Ende. Warum die Methode Angela Merkels nicht mehr in unsere Zeit passt“ ist 2018 im FinanzBuch Verlag erschienen.

 

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Ein wichtiger Teil der Aktivitäten der Antonio-Amadeu-Stiftung ist nach deren eigener Darstellung der Kampf gegen Verschwörungstheorien, -ideologien und -mythen. Nach Definition der Stiftung ist eine Verschwörungsideologie „ein gegen Kritik und Zweifel immunes Weltbild. Es basiert auf der Annahme, dass eine kleine, aber sehr mächtige Gruppe von Menschen sich im Geheimen zusammengeschlossen hätte, um bestimmte Ereignisse in der Welt zu ihren Gunsten zu manipulieren.“ Eine Verschwörungstheorie ist dagegen „eine Spinnerei, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat“.

„Eine orchestrierte Kampagne“

Dieselbe Antonio-Amadeu-Stiftung, in der so eifrig über wahnhaften Verschwörungsglauben theoretisiert und dagegen angeblich aufklärerisch vorgegangen wird, veröffentlicht nun diese Sätze:

„Eine orchestrierte Kampagne, angeführt von Apollo News, richtet sich derzeit gegen die Amadeu Antonio Stiftung – ein kalkulierter Angriff auf die Zivilgesellschaft. Durch gezielte Skandalisierung wird ein fiktiver Angriff auf die Pressefreiheit konstruiert, um Aufmerksamkeit zu binden, den Diskurs nach Rechtsaußen zu verschieben und daraus politisches wie ökonomisches Kapital zu schlagen.“ 

Klingt das nicht ziemlich verschwörungstheoretisch oder gar -ideologisch? Ganz nebenbei scheint es auch noch ein Indiz für Hybris zu sein, wenn sich diese Stiftung mit der Zivilgesellschaft gleichsetzt. Zu der gehört Apollo News strenggenommen auch. Zumal das Medium im Gegensatz zur Stiftung nicht von Steuergeld lebt.

Hintergrund und Anlass ist ein Aufruf von Berliner Lokalpolitikern der Partei die Linke, der im Rahmen einer Veranstaltung der Amadeu-Antonio-Stiftung veröffentlicht wurde: „Rechten Medien auf die Tasten treten” stand da auf einem Flyer – konkret gemeint war Apollo News, deren Redaktion sich in der Nachbarschaft der Veranstaltung befindet. Der Autor der Stiftung sieht das als „eine Metapher, die sich ganz eindeutig nicht gegen Menschen richtet“ – und gibt damit implizit zu, dass Gewalt gegen die Produktionsmittel von Apollo schon in Ordnung sei. Diese nur „zugespitzte Sprache“ habe Apollo News-Chefredakteur Max Mannhart skandalisiert. Und dann eine „Empörungsmaschinerie“ in Gang gebracht. 

Fantasien statt Belege

In der Stiftung scheint man also zu glauben, dass Mannhart als eine Art Dirigent ein Orchester ihm höriger „Rechtsaußen“-Medien dazu bringt, zu schreiben und zu sagen, was er und andere Kampagneros wollen. Man scheint das Bild vertraulicher Telefonate oder gar Hinterzimmertreffen im Kopf zu haben, bei denen man sich auf gemeinsame, zeitlich und thematisch abgestimmte Artikel und Sendungen verabredet. Hat man da etwa eine neue Wannsee-Konferenz 3.0 aufgedeckt? 

Eher nicht. Als Beleg für ein „Netzwerk rechts-alternativer Medien“ genügt der Stiftung ein mehr als zwei Jahre alter, längst überholter Artikel im linksradikalen Medium Belltower News (Selbstbeschreibung: „Journalismus gegen Hass & Hetze“) über das „rechts-alternative Medienimperium“ von Julian Reichelt. Erwähnt wird dann auch das erfolglos von Ex-Innenministerin Nancy Faeser verbotene Compact-Magazin als angeblich „zentraler Akteur der rechtsextremen Medienlandschaft“. So soll wohl beim Leser der Eindruck entstehen, dass auch das vom Bundesverfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestufte Magazin irgendwie unter einer Decke mit Reichelt und Mannhart steckt.  

Als Scheinbelege für das „Kampagnenmuster“, die „Choreographie“, ein „eingespieltes Verstärkernetzwerk“ und ein „Agenda-Setting durch Inhaltsüberflutung“ zählt die Stiftung Artikel und Meinungsäußerungen nicht nur in Reichelts Nius, sondern „Publikationen in Junge Freiheit, Berliner Zeitung, Journalistenwatch, Welt, NZZ und Achse des Guten“ auf. 

Die schärfsten Kritiker der Elche...

Die Tatsache, dass „Rechtsextreme Akteur*innen“ – AfD-Politiker – auf den „Empörungszug“ aufgesprungen sind, und den Eingang von tatsächlich abscheulichen Droh-E-Mails bei der Amadeu-Antonio-Stiftung lastet diese auch Nius und Apollo News an, die angeblich „Hass gegen demokratische Akteur*innen“ schürten. 

Offenbar kann oder will man sich in der Stiftung nicht vorstellen, dass Journalisten der genannten Medien selbstständig und ohne Orchestrierung ein durchaus skandalöses Ereignis wahrnehmen und darüber berichten und Kommentare schreiben. Stattdessen erklärt man die politisch-publizistischen Gegner mit exakt denselben Thesen, die man sonst als „Spinnerei“ oder „Ideologie“ zu entlarven behauptet. 

F.W. Bernstein wusste: „Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche.“ In der Amadeu-Antonio-Stiftung sind sie es noch heute. 

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Achim Koester | Mi., 15. Oktober 2025 - 16:49

Was ist der Unterschied zwischen Verschwörungstheorie und Realität?

Antwort: Höchstens ein Jahr.

Walter Buehler | Mi., 15. Oktober 2025 - 16:55

Linke neigen stets zu Verschwörungstheorien. Denn nur die bösen anderen , die bösen Kapitalisten, Technokraten, Milliardäre usw. können für einen Linken "böse" sein. Diese anderen sind für ihn die Ursachen alles Bösen in der Welt, umgekehrt gibt es nichts Böses, das von Linken stammen könnte.

Aber: selbst ein nur halbwegs gebildeter Mensch weiß, welches Elend Lenin, Trotzki, Stalin, Berija, Mao, Mielke usw. über die Menschheit gebracht haben.

Entweder absolute historisch-politische Dummheit oder der (leichter nachvollziehbare) Hang zur überaus bequemen, aber echt lukrativen Staatsknete können diese Verschwörungstheorie erklären.

Da möchte ich Ihnen, Herr Buehler, teilw. widersprechen. „Wir“ glauben, dass selbst ein nur halbwegs gebildeter Mensch weiß, welches Elend diese Personen über die Menschheit gebracht haben, aber ich komme so langsam zu der Erkenntnis, dass das zu optimistisch gedacht ist.
Ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass es sich wirklich um absolute historisch-politische Dummheit und Unbildung handelt, die sich allmählich zu einer Psychose auswächst, und die bequeme, lukrativen Staatsknete nur ein angenehmer Nebenaspekt ist.
Wenn Sie den Protagonisten zuhören, merken Sie, wie völlig verblendet die sind. Seien es Prominente wie Philipp Ruch vom ZPS oder Thilo Jung, seien es kleine Lichter, wie die, die sich bei der Aktion gg Apollo besprachen. Die nehmen die Welt so wahr, wie sie sie darstellen und steigern sich gegenseitig rein. Ich habe Schnipsel aus dem Gespräch von Jung mit Götz Aly, dem renommierten Historiker, gehört - da ist man ob der historischen Unkenntnis einfach nur erschüttert.

... was immer man unter Bildung verstehen mag, decouvrieren sich irgendwann selbst, wenn sie nicht ganz raffiniert unterwegs sind. Es gehören außerdem auch charakterliche Eigenschaften dazu, sich so aufzuführen und mit Staatsgeld durchzuschmarotzen. Was die von Ihnen angesprochene absolute historisch-politische Dummheit und Unbildung betrifft, so ist das ja im Übrigen eine allgemein verbreitete Erscheinung, was auch bisherige Wahlergebnisse erklärt.

... was immer man unter Bildung verstehen mag, decouvrieren sich irgendwann selbst, wenn sie nicht ganz raffiniert unterwegs sind. Es gehören außerdem auch charakterliche Eigenschaften dazu, sich so aufzuführen und mit Staatsgeld durchzuschmarotzen. Was die von Ihnen angesprochene absolute historisch-politische Dummheit und Unbildung betrifft, so ist das ja im Übrigen eine allgemein verbreitete Erscheinung, was auch bisherige Wahlergebnisse erklärt.

Günther Anderer | Mi., 15. Oktober 2025 - 16:55

müssen wir eigentlich für diese Spuck auch noch bezahlen? Unsympathische Menschen mit fragwürdigem Demokratieverständnis.

Robert Hans Stein | Mi., 15. Oktober 2025 - 18:03

Antwort auf von Günther Anderer

Offen oder verdeckt und unabhängig von der Parteizugehörigkeit. Eine Union der Mitte würde nicht zusehen, dass eine Amadeu Antonio Stiftung durch Steuergelder finanziert wird. Man lese einfach die Biografie der Gründerin und Chefin dieser NGO. Es wird schnell klar wes Geistes Kind Kahane ist. Sie steht in der Tradition oben genannter Kotzbrocken von Lenin bis Miehlke.

Christa Wallau | Mi., 15. Oktober 2025 - 17:07

was Begriffe wie "Toleranz" und "Demokratie" wirklich bedeuten, dann gibt es eben riesige Verständigungs-Probleme!

Die Mitarbeiter dieser ganz "speziellen" Stiftung unter Führung einer ehemaligen Stasi-Agentin, die sich im Allein-Besitz der Wahrheit dünken, sind nicht mehr in der Lage, andere als ihre eigenen Ansichten für diskutabel zu halten.
Dies ist leider Fakt.
Man hat sie so lange hofiert und von allen Seiten her unterstützt, daß sie ihre Mitbürger nur noch durch die rot-grün getönte Brille, die ihnen auf der Nase festgewachsen ist, anschauen können.
Und nun verwenden sie allen Ernstes selber Methoden, deren Einsatz sie bei ihren Kontrahenten immer verteufelt haben.

Einfach nur noch verrückt!

Der gesunde Menschenverstand hatte es in Deutschland wahrscheinlich selten so schwer wie heute.

Aus meiner Sicht eher konsequent Frau Wallau, es gibt aus Sicht des Linken nichts, was der Linke nicht darf, er hat immer recht, seine Methoden sind immer probat. Auch Aufrufe zu Gewalt sind in Ordnung, so lange es die „Richtigen“ oder das „Richtige“ trifft, siehe auch Lina E. & Co. Es wird seitens des Linken IMMER mit zweierlei Maß gemessen, was sie dürfen, dürfen andere noch lange nicht! Das zieht sich durch wie ein roter Faden: Champagner saufen aber Wasser predigen!

Linke messen i m m e r mit zweierlei Maß. Insofern ist ihr Handeln auch in diesem Falle - aus ihrer Sicht - konsequent.
Es gibt nur eine Wahrheit, und das ist die ihre.
Um diese Wahrheit nicht nur zu verbreiten, sondern sie auch möglichst allen Menschen aufzuzwingen, ist jedes Mittel recht.

Von mir aus gesehen bleibt das Verhalten der linken Stiftung allerdings "einfach nur irre".
Herzliche Grüße!

Stefan | Mi., 15. Oktober 2025 - 17:21

Was wird von so einer von Medien und von der Regierung gesteuerten Organisation oder Stiftung sonst, außer solchem Blödsinn eigentlich erwartet ???
Ernsthaft sollte da eher hinterfragt werden, warum sowas propagiert wird und ob das mit den Wahlverlusten von SPD und CDU zu tun haben könnte.
Die Umfragewerte bezüglich Friedrich Merz und den Genossen sprechen ja eine deutliche Sprache, oder nicht ???

Wolfgang Döbler | Mi., 15. Oktober 2025 - 18:17

... und Zweifel immunes Weltbild. ..."

Manchmal genügt es, sich selbst zuzuhören!

Maja Schneider | Mi., 15. Oktober 2025 - 19:11

Das ist genau der Grund, weshalb immer mehr Menschen sich von den sogen. Leitmedien abwenden und sich den unabhängigen zuwenden. Sie vertrauen einem guten Journalismus, wie er noch vor zehn Jahren in Deutschland üblich war und von H.J. Friedrich formuliert worden ist, da wird noch Meinung von Bericht und Kommentar unterschieden, es werden Quellen benannt, die Arbeit der Regierung kritisch begleitet, es wird sorgfältig recherchiert und nicht eine inzwischen auch einseitig gewordene Agenturmeldung kritiklos übernommen oder angebliche Fakten erfunden und eigene moralingetränkte Auffassungen als die einzige Wahrheit vertreten. Dass ausgerechnet die Amadeo-Stiftung, gestützt von ihr gewogenen Medien, und gemäß dem Motto, "alles was nicht links, woke und grün ist, ist rechtsextrem", eine solch hanebüchene Geschichte formuliert, überrascht nicht. Mal sehen, wie sie weitergeht.

Jens Böhme | Mi., 15. Oktober 2025 - 22:44

Im DDR-Duktus gab es die Beschreibungen für Personen/Bürger, die nicht der SED-Zivilgesellschaft entsprachen, als Subjekte und Elemente. So weit ich weiß, sind diese Begriffe von den Nazis erfunden worden, um Kritiker zu entmenschlichen. Ich bin kein Apollo-Leser (will es auch nicht sein). Apollo/Amadeu-Stiftung ist ein Kampf zwischen zwei extremistischen ThinkTanks, dessen Kampf und Sieger für den Erhalt des freiheitlichen Systems nicht nötig sind.

kein Apollo News Leser sein wollen, woher wissen Sie dann, dass diese ein "extremistischer ThinkTank" sind?

Ernst-Günther Konrad | Do., 16. Oktober 2025 - 10:14

Antwort auf von Jens Böhme

Sie schreiben: * Ich bin kein Apollo-Leser ....* und urteilen dann aber, das Apolo News ein *extremistisches Think Tanks* sei, dessen Kampf und Sieger für den Erhalt des freiheitlichen Systems nicht nötig ist.* Erhellen Sie meinen Horizont. Was wissen Sie über Apolo News, was dem geneigten Leser hier scheinbar unbekannt ist? Immerhin ist der ehem. Cicero Mitarbeiter Daniel Gräber dort in den Vorstand gewechselt und Herr Gräber hat sich hier gerade wegen seiner investigativen Fähigkeiten einen Namen gemacht und hat Preise bekommen. Oder sind Sie am Ende Angehöriger der Stiftung, die sich gerade selbst zum Opfer von angeblichen *rechten* Angriffen macht? Sie fallen mir immer wieder auf, wie sie scheinbar leichtfertig irgendwelche Behauptungen aufstellen und uns den Beleg dafür schuldig bleiben. Also bitte Herr Böhme, klären Sie uns auf. Vielleicht können Sie mich ja überzeugen.

IngoFrank | Mi., 15. Oktober 2025 - 23:11

dass bisher neuere teils unbekannte Informationsquellen außerhalb des Grün linken Meinungsspektrums bekannt(er) gemacht werden, und somit weitere Interessierte aufmerksam werden.
Im Ballsport würde man sagen, ein klassisches Eigentor …..welches durchaus dazu angetan ist, das Spiel um die die Macht endgültig zu verlieren.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Ernst-Günther Konrad | Do., 16. Oktober 2025 - 10:02

In Abwandlung eines Kinderliedes gebe ich durchaus zu, dass ich eine gewisse Genugtuung und Freude empfinde, das hier lesen zu können Herr Knauss. Dieser linken verleumderischen und zu tiefst demokratiefeindlichen Organisation geht die *Flatter*. Letzter Ausweg für die sich selbst zum Opfer dessen zu machen, was sie anderen fälschlicherweise unterschieben wollten und wollen. Herrlich. Die sog. alternativen Medien sind längst Alltag für viele Bürger geworden. Nius -jetzt auch als Radio zu empfangen-, Kontrafunk, Apollo News, Brandburg und Preradovic, Achim Winter, Tim Kellner und viele, viele andere haben sich eine eigene Zuschauer- und Hörergemeinschaft erschlossen und es werden täglich immer mehr. Und gerade auch die AFD, die dort in diesen Medien, bei TikTok und sonst noch wo vertreten ist, erreicht gerade auch die Jugend. Ja, dieser und vielen anderen Stiftungen/NGOS und gekauften *Experten und Promis*, Hayali, Theveßen, Böhmermann usw. spüren den kalten Hauch des medialen Todes.

Christoph Kuhlmann | Do., 16. Oktober 2025 - 11:45

Diese ominöse Stiftung versucht die politische Hetze eines OV der Linken gegen Apollo zu unterstützen, wird dabei auf ihr eigenes, kleines Milieu zurück geworfen. Dies hat offenbar wesentlich weniger Wirkung auf die Gesellschaft als die Konservativen von Apollo News. Nun kommt es zur typischen Täter Opfer Umkehr. Wer zuvor zur Gewalt gegen Apollo aufrief, stellt sich , ohne jeden sachlichen Ansatz selbst als Verfolgte dar. Ein Staat, der solche NGOs finanziert unterstützt die Bekämpfung der Redefreiheit!